Was ist neu

Balz - Ein Brief

Mitglied
Beitritt
09.12.2006
Beiträge
2

Balz - Ein Brief

Ich betrat Ihr Büro. Gestern Abend. Ich hatte vor, da ich eine kleine Reise hinauf zu den Bergen plane, mir ein Auto anzumieten. Die Stille die mir dabei entgegen schallte, erschütterte mein Herz. Meine Hände wurden schwach und fielen auf den Boden. Ich mit ihnen. Mein Körper, wurde zu einer schweren Masse. Bewegungen die ich ausführen wollte gelangen nicht mehr. Nach wenigen Minuten lag ich völlig Regungslos mitten in Ihrem Büro. Das Überraschende für mich war jedoch nicht, die Erkenntnis, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte, sondern vielmehr, dass keiner Ihrer Mitarbeiter sich bemüßigt fühlte mir zu helfen. Die Damen und Herren gingen ihre gewöhnlichen Tätigkeiten nach. Niemand schien zu bemerken was mit mir vorging. Sie gingen an mir vorüber. Ich konnte nicht sprechen und mich zu bewegen war mir unmöglich. Wo nahmen diese Menschen all ihre Energie bloß her?

Ich begann sie mir genauer zu betrachten. Ich glaubte zu erkennen, dass ihr Sekretär eine mehr als berufliche Beziehung zu einem Ihrer Kunden pflegt. Der Gedanke, dass heute so viele Beziehungen offen und informell sind, erregte mein Gemüt. In meinem bisherigen Leben war ich einer jener Menschen, die wenn sie die Chance bekamen, nein zu sagen, auch nein sagten. Nun es bieten sich in einem Leben viele Möglichkeiten, Nein zu sagen. Über was reden sie bloß? Augen die ich nicht bewegen konnte, starrten auf einen kleinen, schönen Tisch, der an eine Wand geschlagen war. Darauf lagen kleine Fische, auf einem Teller präsentiert. Eine junge Frau näherte sich schüchtern dem Teller. Die Fischköpfe wollen als erste gegessen werden, nahm sie scheinbar an. Genüsslich stopfte sie sich ungefähr vierzig Stück in den Rachen. Ihr Kauen übertonte ein Telefongespräch, dass ich versucht hatte synchron mitzuhören. Dieses Kaugeräusch ging mir gelegentlich auf die Nerven. Da aber anscheinend auch Nervensysteme ein wenig lahm sein können, war es eher ein Hintergrundrauschen. Alles vermischte sich zu einem Tonbrei. Ich liebe Brei. Je mehr Fische sie aß, desto mehr schwoll ihr linkes Auge an. Ein Strom aus Eiter unterströmte diese Schwellung. Der Strom entsprang auf ihrer rauen Nasenspitze. Ein kleiner Springbrunnen entstand, wo kleine Fliegen ihre Larven legten. Fliegen werden geliebt von mancherlei Vogelart. So umreisten viele verschiedene Vögel ihren Kopf, auf der Suche nach einem Landeplatz.

Es war Balzzeit. Dies ist auch einem jungen Mann nicht entgangen, der nun die Frau aus dem Blickfeld drängte. Von hinten schlich er sich an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sanft, aber bestimmt wies sie seine Annährung zurück. Ein riesiger Schleimtropfen löste sich daraufhin, aus seinem Mund heraus und fiel auf ihren Schoß. Kleine Fische die im Schleim badeten, schwammen nun ihre Schenkel hinunter. Laute Schreie! Wild gestikulierend liefen nun eine Unzahl von Leuten quer durch den Raum. Warum liefen sie umher? Ich konnte die Ursache für ein solch hysterisches Verhalten nicht ausmachen. Ein älterer Mann stolperte über meinen Körper, was einerseits schmerzte, aber andererseits wurde meine Liegeposition verändert. Ich konnte nun die Ursache erspähen. Der Boden hatte ein Loch bekommen! Langsam stieg ein nach schwefelstinkendes Wesen aus diesem heraus Dies Wesen richtete ihren Blick auf meinen Körper. Dieser Körper begann zu schweben. Ein roter Nebel umhüllte Geist und Körper und trug diese davon. Es fällt mir schwer diese Ereignisse angemessen zu beschreiben. Die Wörter sie scheinen nicht da zu sein. Zu sein. Es ist schwer einen Prozess in Wörter zu fassen. Die Ganzheit anscheinend aufzulösen. Es sollten Wörter des Übergangs gefunden werden. Lebendige Wörter. Sind Wörter überhaupt dynamisch, oder nur die Idee dahinter? Jedenfalls lag ich nun auf einem Berg. Ich sah sieben kleine Ziegen die versucht wurden über einen Spalt zu springen. Sie getrauten sich nicht. Ein großer weißer Mann mit Rauschebart knallte seine Peitsche gegen die wohlgeformten Ziegenkörper. Aufgeregt sprangen sie direkt in den Spalt hinein. Der Berg begann zu zittern. Mein Körper folgte den Bewegungen von Mutter Erde. Ich löste mich auf. Es gab kein Halten mehr. Ich bereiste Bruder Mond und Schwester Sonne. Rief fremden Wesen auf diversen Raumschiffen, ein herzliches, Grüß Gott zu. Als Kind hatte ich den Traum einzutauchen, in den großen Wagen. Nun stockte alles. Ich hörte wieder ein Rauschen und mir war schlecht. Übler Geruch. Lachen. Musste kotzen.

Warum hilft mir den keiner? Bin ich allen egal? Meine Augen sind den Boden entlang geronnen. Die Füße waren eingetaucht in einem Fass voll Wein. Diesen soffen vier Kreaturen mit blaufunkelnden Augen. Eine meinte: „Was wir brauchen ist Stabilität und Vertrauen. Stabilität ist die Krone der Schöpfung. Ohne eine stabile Organisation sind zwei Leben nicht möglich. Ein Leben vielleicht. Keine Frage in menschlichen Belangen bedarf es einer starken Struktur und Hierarchie um Stabilität zu gewährleisten. Jeder hat seine Position. Sie gefällt dir vielleicht nicht, aber du hast sie. Die Strukturen sind zu mächtig, als das du sie ändern könntest. Die Strukturen sind nicht so mächtig weil sie stabil sind, aber Stabilität friert Strukturen ein. Wenn du also mächtig bist wirst du nach Stabilität trachten, um mächtig zu bleiben. Stabile Beziehungen um Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Beziehungen müssen einen Namen bekommen um stabil zu werden. Hurra, der Eismann kommt!“ Ich wusste nicht genau was ich davon halten sollte. Ich konnte nichts mehr halten. Meine Hände waren am Leuchter aufgehängt worden von ein paar Vögeln die sich daraus ihr Nest bauen wollten. Ich bekam dafür eine Menge Kot auf meinen Bauch. Für das bin ich nicht gekommen.

Ich weiß, heute ist schon alles egal und auf mich wird geschissen, aber könnten ihre wehrten Untergebenen nicht ein kleinwenig freundlicher, zu einem Menschen der sich seiner nicht sicher ist, werden? Denn mir wurde klar, weshalb das alles geschah. Beim Eintreten in Ihr Büro erfreute eine schöne Wesensbegebenheit mein Gemüt. Mein Unglück ist es, sehr passiv zu werden und mich in sonderbare Welten zu flüchten, wenn mir eine liebenswürdige Frau begegnet. Sie kam mir näher, näher in einem sehr allgemeinen Sinn. Genauer, sie redete mit mir und am Ende schenkte sie mir einen Kuss. Vielleicht weiß sie gar nicht mehr was passiert ist, da es für sie ein Normales ist. Ich fühlte mich dagegen überfordert und stützte mein Verhalten auf eine ausgeprägte Form der Passivität. Ich denke mir, wenn ich nicht handle, kann ich nicht falschen handeln. Doch mein Verhalten stellt eine Aktivität dar. Ich bin nicht fähig nicht zu handeln. Aus dieser Nichthandlung heraus wird in mir eine Art Kontrollverlust geboren und mein Handeln unterscheidet sich in sehr vielen Aspekten von meinem mir gedachten Leben. Deshalb wollte ich mich nun für mein Verhalten entschuldigen. Ich wusste nicht was mir wiederfährt. Meine Welt ist nicht die Ihre und wer kann schon ahnen das Erfahrungswelten so weit auseinanderdriften können. Für die entstandenen Schäden werde ich soweit es mir möglich ist finanziell ausgleichend wirken. Zum Abschluss meines Briefes, wollte ich noch Fragen, ob es denn möglich ist mit jener Frau die mich um den Verstand brachte zu reden. Um positive Antworten wird gebeten, negative erwartet. So lasse ich nun ab von mir und verschwinde in die Nacht.

 

Hallo und Willkommen!

Zunächst: deine Geschichte enthält auffallend viele Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler.

Nun zum Inhaltlichen: eine sehr verwirrende Geschichte. Was du damit ausdrücken willst, ist mir nicht 100%tig klar. Ein überschüchterner Mann flieht in skurrile Traumwelten, wenn er eine Frau sieht, die er scharf findet? Dann sind das wirklich bizarre Traumwelten. Selbstbestrafung? Interpretier ich zu viel rein?

Nun, insgesamt ein eher negatives Fazit, da auch die Wechsel mal abrupt, mal lang und breit vollzogen werden (in den Träumen oder was auch immer).

Beste Grüße

Nothlia

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom