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Baustelle Mensch (Altpunk Version)

Beitritt
22.11.2005
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Baustelle Mensch (Altpunk Version)

Eine alternative Version der Geschichte findet ihr hier.

Kassel ist schon ein beklemmendes Nest. Das ist es schon immer gewesen und ich wüsste auch nicht, warum sich daran etwas ändern sollte. Immer, wenn ich mal wieder in meiner alten Heimat bin, wird mir das erst wieder richtig bewusst. Wie hätte ich hier auch meine Jugend überstehen können, ohne kriminell und ... ja, manche mögen es „asozial“ nennen, zu werden. Heute mag es sich geändert haben, aber zu meiner Zeit war Koksen so normal wie Fernsehen. Und wer kokst, also ich meine jetzt nicht, nur so auf Party oder mal am Wochenende oder um es mal ausprobiert zu haben, ich meine so richtig regelmäßig und intensiv, der geht auch nicht arbeiten. Wo auch? Wer will dich denn? Und über so was hatte man sich auch keine Gedanken gemacht. Die Gedanken, die man sich machte, waren zeitlich bis zur nächsten Nase Koks beschränkt. Weiter dachte man nicht. Weiter wollte und konnte man auch nicht denken. Dieses Ziel hatte man vor Augen. Wie und durch welchen Aufwand man dazu kam, interessierte nicht wirklich.
Die Stadt nannte uns Punks. Wegen der auf meinen Kopf drapierten Irokesenstacheln, der bunt-karierten Klamotten und natürlich wegen des Verhaltens. Ach, ich muss schmunzeln, wenn ich dran denke. Politische Aktivität hatten wir nicht zu verzeichnen, was uns auch eigentlich nicht zu Punks machte. Der Auffassung bin ich inzwischen. Wenn man nichts zu tun hat, und auch nichts mit sich anzufangen weiß, kommt man halt auf so Ideen, wie Gullydeckel ausheben, Wasserbomben von Autobahnbrücken zu werfen oder die Hüte der Bettler und Straßenmusikanten wegzutreten.
Gleich, wenn ich in die Arme meines Bruders sinken werde, denn deswegen bin ich hier, werde ich mit ihm über diese Zeit reden. Denn er war immer dabei gewesen, der olle Mike, der Junkie. Wir waren nur zur Hälfte Brüder, da wir nur die Mutter teilten, eine Prostituierte aus ... ach, wieso erzähl ich euch das?
Ich möchte von mir nicht behaupten, dass ich es in meinem Leben zu etwas gebracht habe. Bei Gott nicht! Dazu war die Zeit damals dann doch zu intensiv gewesen. Aber zumindest hatte ich es geschafft aus diesem Nest rauszukommen, hatte einen Job als Zimmermann bekommen und mache bald meinen Meister. Ich kann mich nicht beklagen, sagen wir es so.
Mein Bruderherz wohnt immer noch hier. Zwar etwas außerhalb, aber halt immer noch hier. Von daher hatte ich ihm was voraus. Aber er wird bald heiraten. Wer hätte damit gerechnet? Im „Spot“ hat er sie kennen gelernt und viel mehr weiß ich auch noch nicht über sie. Deswegen bin ich ja hier.
Ich fahre in die Wolfhagener Straße ein. Glaubt es mir: Kassel hat mit Abstand die hässlichsten Nutten der Welt. Geschlechtskrankheiten werden hier rumgereicht wie Zigaretten.
Ob es das „Spot“ noch gibt? Es scheint geöffnet zu sein, soviel kann ich aus dem Auto heraus sagen. So früh hatte es sonst nicht auf. Ich werde schauen gehen.

Putzfrauen sind hier nicht angestellt, soviel lässt sich sagen. Ansonsten ist der große Saal geschlossen, ist ja auch noch früh. Die kleine Lounge, wo früher immer die Jungs von "Sprengsatz" spielen durften, war geöffnet, die Diskokugel drehte sich gelangweilt und der rauchende Barkeeper beachtete mich nicht. Auf einem der Barhocker saß jemand, dessen Aussehen meinem zu der damaligen Zeit sehr ähnelte. Der „Punks not dead“-Pulli, der Nietengürtel: bis ins Detail.
Ich setzte mich drei Hocker neben ihn und bestellte ein Bier. Ich sagte es einfach in den Raum hinein, da sich mir niemand anbot, bereit zu sein, eine Bestellung aufzunehmen. Als ich mein überschäumendes Bier auf den Tresen gerotzt bekam, fragte ich den Barkeeper, wann der große Saal denn öffnen würde. Erst, als das Lied verstummt war und eine längere Pause verstrichen war, in der sich die Diskokugel mindestens zwei mal meckernd und altersschwach gedreht hatte und schließlich das nächste Lied erklungen war, erhob mein Thekennachbar seine Irokesenstacheln, musterte mich, nahm einen Schluck Bier und sagte mehr als dass er es fragte:
„Du bist nicht von hier, oder?“ Für ihn war es eine Feststellung.
Und ich möge verdammt sein, wenn ich dieser Visage nicht schon mal begegnet war. Ich meine jetzt nicht, weil er meiner damaligen Person ähnlich sah. Sein vernarbtes Gesicht ähnelte mir zum Glück gar nicht. Aber ich kannte diesen Vogel!
„Nein. Ich bin auf der Durchreise“, antwortete ich nach einer Weile, da mir das hier so üblich schien. Man musste ja nicht gleich mit offenen Karten spielen. Für einen Fremden ist es gelegentlich einfacher, Dinge zu erfahren, als für Insider.
„Sei froh, man! Hier will doch keiner wohnen!“ Beide lachten.
„Ja, das stimmt schon“, ergänzte ich, als er sich gerade wieder wegdrehen wollte und das Gespräch, sowie mich, abgestempelt hatte. „Hier würde ich nicht einmal tot überm Zaun hängen wollen.“
Provokant drehte er sich wieder zu mir, musterte mich noch einmal und fragte schließlich, ob ich die Geschichte der Getränkemarktpunks kenne.

- dem geschulten Leser mag jetzt wahrscheinlich aufgefallen sein, dass dies eine sehr abrupte und ungewöhnliche Gesprächsentwicklung war. Nun soll der Leser erfahren, dass es sich für einen stolzen Kasselaner (was schon Ironie genug ist) gehört, schlecht über seine Stadt zu reden. Und er tut dies gern und ausgiebig. War das Thema einmal angeschnitten, übertrumpften sich beide Parteien mit kreativen Umschreibungen. Bis, so drei gemeinsame Biere später, mein Gesprächsgegenüber zu dieser Einleitung einblendete -

Die Geschichte sei ein Mythos in der linken Szene, davon hätte ich zwar keine Ahnung, aber er würde sie mir trotzdem gerne erzählen. Ich merkte, wie er sich in einen Redeschwall steigerte und ich gehe einmal stark davon aus, dass er sich zuvor auf der Toilette die Nase gepudert hatte.
Der Barkeeper verdehte genervt die Augen, als er die Worte Mythos und Geschichte vernahm. Der Barbesucher erzählte sie nicht zum ersten Mal, soviel war klar.

Er erzählte von einem dieser heißen Sommertage, wo einem die Sonne das Bier wegtrank, der Schatten vor der Menschheit zu flüchten schien und sogar die Hunde zu träge zum Pissen gewesen seien. Umschreibungen, die vorbereitet waren. Dieser Typ hatte es trainiert, diese Geschichte zu erzählen.
Mit brennender Leidenschaft beschrieb er mir eine Gruppe von ungefähr fünf bis sieben Leuten (ich konnte ihm nicht immer folgen) die, seinen Ausführungen nach, tagtäglich vor einem Getränkemarkt unten im Friedrichstal saßen. Er gebrauchte das Wort abhängen. Und ich glaube, selbst den wortgewandtesten Schriftkünstlern würde für das alltägliche Sitzen vor einem Getränkemarkt kein passenderes Wort einfallen.
So, wie dem aufgeklärten Leser dieser Geschichte, dämmerte auch mir schon, worauf die Erzählung hinauslaufen würde.
Gerade, als er dann erwähnte, er könnte diese Geschichte so präzise wiedergeben, da er zu der Zeit gerade ein Praktikum in diesem Getränkemarkt absolvierte.
Ich sah ihn an, erkannte ihn und schmunzelte.
Dann erzählte er, wie er mit den Punks abgedreht sei. Wie sie mit ihm eine Band aufmachen wollten, mit ihm in die Altkleidersammeltonne urinierten und seinen Teilzeitchef, er nannte ihn Hitler (was selbstredend nicht sein amtlicher Name war), mit Bier bespritzt hatten.
„Uns war nichts heilig, Mann! Absolut nichts! Gesetzte? Sowatt gabs bei uns nicht! Da kannste dir aber `n Ei drauf backen!“. Mit der Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger zeigte er auf mich.
Sie wären der Schrecken der Stadt gewesen, und die Bullenschweine wären einmal pro Tag an ihrem Treffpunkt vorbeigefahren, weil sie neue, ich würde ja „Streiche“ sagen, er nannte es „Anschläge“, befürchteten.
„Weißt du: Die Zeiten waren hart. Du brauchtest deine Leute, sonst warst du nichts. Wir waren gegen die Spießer, gegen die verfickte Pedanterie und gegen die verdammten Nazis.“
Halt dagegen! Ich hatte es verstanden. Dann begann er endlich von mir und meinem Bruder zu berichten. Von zwei Pfundskerlen, die in den Tag hineinlebten, denen kein Mittel krass genug war, um an Drogen oder Alkohol zu kommen, denen keiner was anhaben konnte.
Von Cola mit Persil, Randaleakten und meinem angeblichen Erfolg bei den Weibchen erzählte er. Wusste ich auch noch nicht.

Aber lassen wir ihn doch erzählen:

„Weißt du, es gab wieder mal nichts zu tun. Vollgekokst waren wir alle. War so üblich damals. Ich hoffe, du bist kein Zivibulle! Sonst müsst ich dich jetzt umlegen. Höhö.
Diese beiden Brüder, von denen ich dir eben erzählt habe, hatten wieder einen Bruch gemacht. Sie prahlten mit einer Geldbörse wo so Fotos von Spießerkindern drin waren. Höhö. Ich musste ja eigentlich arbeiten, aber ich hab drauf geschissen, Mann. Der alte Rokal, so hieß mein Sklaventreiber damals, hat mich immer angeschrieen. Aber der konnte mich mal. War doch nur ein beschissenes Praktikum. Arbeit ist die falsche Droge, sag ich immer. Also hab ich meinen Jungs immer Bier rausgebracht. Das hat der alte Nazi gar nicht mitbekommen.
Und als ich mal länger drin war, und dann wieder raus kam, sah ich einige der Jungs mit Sachen ankommen. Du weißt schon, ich mein so ... höhö Arbeitskram. Kellen und Säcke mit Zement und so was. Ja und dann gings auch schon los! Da wurde nicht lange geschnackt! Da haben wir unserem Getränkemarkt da eine Mauer hingefickt.
Weißt du, diese Anlieferrampe war zu den Seiten nicht begrenzt. Und ... ach, frag mich nicht. Darum gings auch gar nicht. Weißt du, Mike war gelernter Maurer. Ihr Spießer ... höhö denkt ja immer, wir Schmuddelpunks hättens nicht raus. Aber ich sag dir: Binnen drei Stunden stand da eine erstklassige Mauer. Kannste mir glauben, Mann. In Waage und alles. Da hätten so manche aber gestutzt. Das würdest du und dein Rechtsscheitel nicht hinbekommen. Höhö."
Er entflammte sich eine neue Zichte und fuhr fort.
„Und dann kamen die Bullenschweine. Und weißt du: Die wollten unsere Mauer doch tatsächlich wieder einreißen! Kannste dir das vorstellen? Die waren so perplex. Und ... höhö, natürlich artete die Situation dann aus. Wie und warum genau, weiß, wie immer, natürlich keiner mehr so genau. Aber ... höhä gefickt haben wir sie, Mann. Die scheiß Bullenschweine! Deutsche Polizisten: Mörder und Faschisten, Gärtner und Floristen! Höhä.
Weißt du: Die Mauer steht noch heute. Kannste kucken! Unten im Friedrichstal. Der REWE Getränkemarkt.
Mann, ich sag dir: Die Wichser haben wir so richtig abgefegt! Die haben nicht mehr ordnungsgemäß gegrinst, soviel kann ich dir sagen.
Klar, Mann. Ich hab in meinem beschissenen Leben einen Scheißdreck erreicht. Eine Alte geschwängert und einen Bullen k.o. geschlagen. Das kann ich vorweisen.
Und diese eine Mauer, Mann. Die steht noch da. Als Zeichen, Mann! Dass man sich nicht unterkriegen lassen sollte. Verstehste? `Punks not dead´ haben wir draufgesprüht. Und niemand wischt es weg. Verstehst du? Das wagt kein Bulle!
Und jetzt frag ich dich und deinen Scheitel: Was hast du in deinem Leben erreicht?“
Ich leerte mein Bier und antwortete:
„Anscheinend nichts!“


Fin

 

hi nacht

Vielen dank erstmal. (das wird tatsächlich schon fast langweilig)

hier ist kaum etwas Autobiografisches! Das hab ich dir schon mal gesagt.
Ich (wir) sind Künstler. wir erschaffen.
Sicherlich ist immer irgendwo was Persönliches mit drin. Und auch hier natürlich mehr, als bei anderen KG´s.
Die Geschichte und die Charaktere hier sind frei erfunden. Darum geht es doch. Ansonsten würd ich euch mein Tagebuch schicken!
Aber es spricht für mich, dass du so denkst. Anscheinend sind die Personen sehr lebendig.
Und inspiration kommt sicher nicht aus der Milchtüte, soviel steht ja auch fest. Von daher hast du schon irgendwo auch wieder Recht.

Gruß

 

Dann ist gut! So wollte ich es auch sagen! Und da ist ein sehr großer Unterschied. ich hab meine Hausaufgaben gemacht, wenn du so willst! :D

 
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Kleinigkeiten

Hallo Aris,

Wie schon Nachtschatten geschrieben hat, braucht deine Erzählung, ähnlich einer Dampflok, ein wenig um Fahrt aufzunehmen.
Die weitere Erzählung ist sehr flüssig erzählt, der Monolog und der spätere Dialog wirken sehr authentisch, soweit ich das beurteilen kann und dem Charakter wird eine gewisse Tiefe verliehen.
Etwas skeptisch ließ mich deine Darstellung der Punks zurück, speziell was deren Äußeres betrifft.
Natürlich gibt es einige die so aussehen, von denen die ich kenne, hat jedoch keiner einen stachelige Irokesenfrisur oder Nietengürtel.
Da ich von deinen früheren KGs weiß, dass du normalerweise nicht mit Stereotypen um dich wirfst, gehe ich davon aus, das du diese Art von Punks bewusst gewählt hast.

... ja, ich vermag es mittlerweile ruhig „asozial“ nennen, gewesen zu sein.

Ich finde dieses Wort, das du öfter verwendest, nicht zur Ausdrucksweise des Protagonisten passend. Vielleicht geht es aber nur mir so.

Und das 'höhö" und 'höha' könnte man vielleicht beschreiben, da ich es als störend und comichaft empfinde.

Abgesehen von diesen Kleinigkeiten, hat mir die KG, besonders aufgrund der verwendeten Sprache und der damit erreichten Stimmung, sehr gefallen.

MfG

Miller

 

hi miller

vielen dank erstmal. Freut mich, dass du auf die DAmpflok aufgesprungen bist.
zu den Phänotypen der Punks: DA musst du mir verdeutlichen, wie du das meinst. ich kenne sehr viele mit Irokesenstachel. und nietengürtel haben soooo viele! sogar ich! ich hatte schon befürchtet, sie würden ZU stereotyp wirken.

Das (Un) Wort Asozial hab ich ganz delikat bewust gewählt. Es ist ein ekeliges Wort. Und in der Rubrik GEsellschaft ein Hauptthema.
Es gibt Organisationen gegen dieses Wort und es soll aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden.

und das höhö: Soll ich jedesmal schreiben: Er lachte. ????
Es ist ein Hauptmerkmal dieses Charakters, dumm und unpassend zu lachen.

Gruß

 

Ad Punks

Hallo nochmal,

Ich kenne mich in der Punkszene nicht sonderlich gut aus, gebe ich zu, ich wollte auch nur meinen Eindruck vermitteln.

Die meisten Leute, die das Wort Punk hören, haben sofort, wie auch ich früher, das von dir beschriebene Bild vor Augen.
Ich wollte nur anmerken, dass ich Leute kennengelernt habe, die sich als Punks bezeichnen, deren Äußeres aber nicht diesem Bild entspricht, sondern einfach nur die Punkideologie übernehmen.
Als ich einen von ihnen auf den Punkstereotypen angesprochen habe, meinte er, dass in vielen Köpfen die Vorstellung vom asozialen, nietengürtel- und irokesenschnitttragenden Sozialschmarotzer existiert, die Punk-Community aber (teilweise) auch nur ein Querschnitt der Bevölkerung sei, dass es verschiedene Gruppierungen gäbe und es unter Punks zB genauso Linksliberale gäbe wie Rassisten.

Nebenbei: Kürzlich gab es im österreichischen Fernsehen einen Beitrag über eine kleine Gruppe von Punkstereotypen, die durch die Stadt vagabundiert sind, gebettelt haben usw., wodurch wieder einmal ein undiffenziertes Bild der Punks vermittelt wurde.

Wie gesagt, sollte es keine Kritik an der Charakterzeichnung oder Handlung sein, ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass du mit dem von dir gezeichneten Bild des Punks ein klassisch negativ besetztes Bild bedienst (natürlich sehr bewusst):
Irokesenhaarschnitt + Nietengürtel = Asozial

Ich hätte es als interessant empfunden, wenn du, speziell als Kenner der Szene, ein differenzierteres, breiteres Bild des Punk vermittelt hättest.
Vielleicht eine psychologische Studie über Punks, eine literarische Abhandlung über Punk an sich (soweit das in einer KG möglich ist).

Meine Antwort ist zwar etwas konzeptlos, aber ich hoffe du verstehst, worauf ich hinauswill.

MfG

Miller

 

Herr Miller.

Ich verstehe dich durchaus sehr gut. Und dafür, dass du mir deinen Eindruck vermittelst, bin ich dir auch sehr dankbar. Dies hier ist jetzt durchaus ein Nachruf, den diese KG auch mit sich ziehen sollte. man schreibt ja nicht nur, um sich hochleben zu lassen!
Bitte beachte: Hier sind 2 Versionen der Punks vertreten. Die eine hat mit der Zeit gemerkt, dass man nur damit nicht viel erreichen kann. weder für sich, noch für die GEsellschaft. Die andere bleibt arretiert und denkt durch das bloße skuriele Erscheinungsbild Anarchi verbreiten zu können. Der mit den Stacheln, der merkt nicht, dass er nichts weiter ist als ein Körper, der vor sich hinvegetiert. zwischen ihm und einer bedeutungslosen Büroschlampe (ich bringe diese nur ins Bild, da sie das krasse GEgenteil verkörpert) ist gar kein so großer Unterschied. Sie werden das selbe nach sich ziehen: nichts.
Punk hat man im herzen, nicht auf dem Kopf. Es ist auch nur eine Kultur. Und eine Kultur ist nichts weiter als eine weitere Möglichkeit unseres Wohlstandes.
Das es Rassisten unter ihnen gibt, ist wie du es meinst, mir nicht bewußt. Sie sind alle in dem Sinne Rassisten, indem sie alle, die anders denken als sie, nicht tolerieren.
Für die meisten ist es doch nur das DAzugehörigkeitsgefühl, das Gefühl einer Gruppe anzugehören, weil man sonst nichts hat.
Bei den meisten Nazies ist es exakt das selbe.
Nur, kann ich eins davon akzeptieren, das andere keinesfalls!
Es ist wie überall: Es gibt solche und solche. Nur bei den Rassisten sind sie alle gleich scheiße.
Und meine kleine Analyse hier beschreibt einen Mitläufer, der sich an seinen Idealen verliert und untergeht und einen, der es geschafft hat. Dafür solltest du die Ursprungsversion lesen.
FEhler kann man machen, aber nur die Dummen sind stolz drauf.

Gruß

 

Hallo Aris!

Also meiner Meinung nach hat die Geschichte ein Problem, oder der Leser mit ihr: Leser, die die andere Version nicht kennen, werden den Schluß vermutlich nicht richtig verstehen, also was der Gag dran ist. Und Leser, die die andere Version kennen, finden im ersten Absatz viele gleiche Beschreibungen, wo sich sicher auch Alternativen finden lassen würden. Etwa das mit den zerstochenen Luftballons und dem Sich-gegen-Passanten-Schubsen – sicher könntest Du hier neue Beispiele für das finden, was sie den ganzen Tag gemacht haben, um die Geschichte für den treuen Leser interessanter zu gestalten.
Anfangs macht es auch den Eindruck, als würden wir hier mehr über den Bruder erfahren, dem war aber dann nicht so. Kommt das im dritten Teil? :D Wäre schon gespannt, was aus dem Bruder geworden ist. Oder noch besser: Du könntest diese Geschichte noch ein wenig ausbauen, um die geweckte Neugierde zu befriedigen.

Was mir persönlich weniger gefällt, sind die zwischendurch gestreuten Anreden des Lesers, aber das ist sicher Geschmacksache. Ansonsten gefällt sie mir ganz gut, die triste Stimmung im »Spot« hast Du gut eingefangen, den erzählenden »Punk« bringst Du glaubwürdig rüber, und da ich die andere Geschichte schon kenne, fand ich es natürlich witzig, wie der ihm die Geschichte leicht verändert erzählt. Gelungen finde ich auch, wie der Erzähler in den ersten Zeilen über Kassel schimpft und später erzählt, daß Kasselaner immer über Kassel schimpfen.
Zur Diskussion über die Punks will ich nichts sagen, es gibt wohl wenige echte, dafür viele Möchtegerns. Gestört hat mich aber auch das wiederholte »Asoziale«. Eine Diskussion, was denn eigentlich asozial ist, fände ich viel interessanter, aber das müßten wir im Kaffeekranz tun, und ich will jetzt keinen Thread aufmachen. Falls Du willst, beteilige ich mich dann gern. Ich finde es jedenfalls seltsam, daß jemand sich selbst so bezeichnet. Man muß ja nicht gleich stolz sein, aber wenn man gewisse Sachen erlebt hat, weiß man meistens warum (das wird ja in der ersten Version auch deutlich), und da man ja weiß, daß man nicht schuldig an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde, sieht man sich eher nicht als asozial. Klar wird dieser Begriff sehr oft mißbräuchlich verwendet, aber es ist die Frage, ob man als Autor eine derartig mißbräuchliche Verwendung unterstützen soll, indem man es so in Geschichten schreibt.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

»Wie hätte ich hier auch meine Jugend überstehen können, ohne kriminell und ... ja, ich vermag es mittlerweile ruhig „asozial“ nennen, gewesen zu sein.«
– »vermag« ist hier wirklich nicht schön, wie schon Miller glaub ich sagen wollte. Außerdem müßte dann noch ein »zu« vor »nennen, dann sind es aber zwei. Besser fände ich (abgesehen von der Aussage, die ich so nicht schreiben würde): ja, ich kann es mittlerweile ruhig …
– statt »gewesen zu sein«: zu werden

»Und wer kokst, also ich mein jetzt nicht, nur so auf Party oder mal am Wochenende oder um es mal ausprobiert zu haben. Ich mein so richtig regelmäßig und intensiv: Dann gehst du auch nicht arbeiten.«
– die »mein« würde ich in »meine« ändern, liest sich besser.
– der Satz beginnt mit »Und wer kokst«, das wird nicht fortgeführt. Vorschlag: … ausprobiert zu haben, ich meine, so richtig regelmäßig und intensiv, der geht auch nicht arbeiten.

»Die Stadt nannte uns Punks.«
– Hiermit sagst Du ja eigentlich, daß sie keine ideologischen Punks waren, wenn nur die Stadt sie so nannte … (Habe übrigens bei der anderen Version erst beim zweiten Lesen gemerkt, daß das Punks sein sollen.)

»Wegen den, auf meinen Kopf drapierten Irokesenstacheln,«
– keinen Beistrich nach »Wegen den«

»Ach, ich muss schmunzeln, wenn ich dran denke. Wir waren Nichtstuer, Taugenichtse, Asoziale halt. Politische Aktivität hatten wir nicht zu verzeichnen, was uns auch eigentlich nicht zu Punks machte. Der Auffassung bin ich inzwischen. Wenn man nichts zu tun hat, und auch nichts mit sich anzufangen weiß,«
– den zweiten Satz (»Wir waren Nichtstuer, …«), der eigentlich nur eine Zusammenfassung dessen ist, was davor und danach steht, würde ich streichen.

»Luftballons von Kindern zu zerstechen (mit den Zacken auf meinem Kopf)«
– wie gesagt, würde ich hier andere Beispiele nehmen, wenn nicht, würde ich jedenfalls die Klammer rausnehmen und das Detail in den Satz einbauen.

»oder die Hüte der Bettler, Obdachlosen und Straßenmusikanten wegzutreten.«
– »Obdachlosen« würde ich streichen, damit die Aufzählung kürzer ist und weil Bettler meist ohnehin obdachlos sind.

»hatte eine Stelle als Zimmermann bekommen und mache bald meinen Meister.«
– eine Stelle oder eine Lehrstelle? Da er es ja erst lernen mußte, wird es wohl eher eine Lehrstelle gewesen sein, oder?

»Mein Bruderherz wohnt immer noch hier. Zwar außerhalb gelegen, aber halt immer noch hier.«
– »gelegen« würde ich streichen, evtl. ein »etwas« vor »außerhalb« schreiben

»Von daher hatte ich ihm was voraus. Aber er wird bald heiraten.«
– »Von daher hatte ich ihm was voraus. Aber« würde ich streichen und nur »Er wird bald heiraten« stehenlassen.

»Wer hatte damit gerechnet?«
– hätte

»Es scheint geöffnet zu sein, soviel kann ich aus dem Auto heraus sagen. So früh hatte es sonst nicht auf. Ich werde schauen gehen.«
– würde nur stehenlassen: Es scheint geöffnet zu sein. So früh hatte es sonst nicht auf.

»wo früher immer die lokalen Bands performen durften,«
– wie wärs mit »proben« statt »performen«?

»die Diskokugel drehte sich gelangweilt und ein rauchender Barkeeper beachtete mich nicht.«
– »der rauchende Barkeeper« statt »ein …«

»Auf einem der Barhocker saß Jemand, dessen Aussehen dem meinigen zu der damaligen Zeit sehr ähnelte.«
jemand
– statt »dem meinigen«: »meinem«

»Um dem Leser eine akkurate Beschreibung meines damaligen Aussehens zu geben, würde eine Beschreibung seiner Person aufs selbe Ergebnis hinauslaufen.«
– sinngemäß hast Du dasselbe im Satz zuvor schon gesagt, würde sie zu einem verwursten.

»Der „Punks not dead“ Pulli,«
– „Punks not dead“-Pulli

»Ich platzierte mich drei Hocker neben ihn und bestellte ein Bier.«
– müßte meiner Meinung nach »neben ihm« heißen

»nahm einen Schluck Bier und sagte mehr, als dass er es fragte«
– ohne Beistrich

»Sein vernarbtes Gesicht ähnelte mir gar nicht (zum Glück!).«
– auch hier würde ich es so formulieren, daß nichts mehr in Klammer steht. Wie viele Bücher kennst Du, in denen Dir irgendwas in Klammer erklärt wird, ausgenommen Sachbücher?

»Und nein, es war natürlich nicht Mike, mein Bruder. Wo denkt ihr hin? Die Geschichte hat ganz andere Intentionen.«
– das ist die Leseranrede, die ich am störendsten empfunden habe, ich habe mich vom Erzähler für dumm gehalten gefühlt. Und so, wie der Erzähler doch recht locker erzählt, finde ich »Intentionen« hier fehl am Platz.

»„Sei froh, man! Hier will doch keiner wohnen!“, bekam ich als Resonanz und beide lachten.«
– Ist mit »beide lachten« der Kellner und der Punk gemeint? Wenn Du den Erzähler und den Punk meinst, dann heißt es »und wir beide lachten« oder »und wir lachten«.

»Ich merkte, wie er sich in einen Redeschwall steigerte und, so gehe ich einmal stark davon aus, sich zuvor auf der Toilette die Nase gepudert hatte.«
– So, wie der Satz da steht, würde »Ich merkte, wie er« auch für »sich auf zuvor auf der Toilette die Nase gepudert hatte« gelten, dem ist aber nicht so, denn er geht ja nur davon aus. Würde schreiben: … steigerte, und ich gehe einmal stark davon aus, dass er sich zuvor …

»sogar die Hunde zu träge zum pissen gewesen seien.«
– zum Pissen gewesen sind.

»So wie dem aufgeklärten Leser dieser Geschichte, dämmerte auch mir schon, worauf die Erzählung hinauslaufen würde.«
– So, wie
– würde aber nur schreiben »Mir dämmerte schon, worauf …«

»„Uns war nichts heilig, man!«
– Mann

»Weißt du, Mike war gelernter Mauer.«
– Maurer

»Kannste mir glauben, man.«
– Mann

»In Waage und alles.«
– würde da ein »der« einfügen: In der Waage – jedenfalls sagt man das bei uns so.

»Aber ... höhä gefickt haben wir sie, man.«
– Mann

»Eine Alte geschwängert und einen Bullen K.O. geschlagen.«
– klein: k.o.

»Und diese eine Mauer, man. Die steht auch noch da. Als Zeichen, man! Dass man sich nicht unterkriegen lassen sollte, man.«
– 3 x Mann


Liebe Grüße,
Susi :)

 

hi susi

vielen dank schon wieder.
Das Problem der KG ist mir auch klar. ABer: BEvor ich den zweiten Teil von irgendwas lese, les ich immer erst den ersten TEil. und für den treuen Leser fand ich es eigendlich interessant, wenn sich die Sachen wiederholen. wenn dem wohl nicht so ist ... Aber ich find diese Dinge wie BEttelhüte wegkicken so scheiße!!!!! das kann man ruhig 2 mal schreiben.
der brother kane verlingt gerade beide und packt die alte ins archiv. galube ich zumindest, dass er das gerade tut. find ich O.K.
wenn man dann die neue Version gelesen hat und dann erst die alte liest, ist doch dann auch alles klar.

DEr Bruder hat wird heiraten. da ist er dann doch erst mal eine Zeitlang beschäftigt. und wohnt noch in Kassel. was soll den sonst noch passier sein. ich hatte überlegt, eine Serie draus zu machen, aber dann fühl ich mich so gezwungen.

dass dir die Anreden an den LEser nicht zusagen, hatten wir ja schonmal. ich bin da leider ein sehr großer FAn von! ist auch nichts unübliches. ich les z.B. gerade ein Buch wo Brecht und diese Jungs KG´s veröffentlicht haben und da ist es echt ein weit verbreitetes Stilmittel.

ich mach einen asozial Tread auf. vielleicht sogar heute noch. dann musst du aber auch dabei sein!

über deine "Kleinigkeiten" geh ich drüber. ich muss jetzt weg. ich schreib dir auch später nochmal mehr.

GRuß

 

So susi

ich wollte dir ja nochmal mehr schreiben. leider hab ich schon alles gesagt.
Der tread kommt in Kürze!
und sie performten halt, sie probten nicht!
nochmals vielen Dank!
Der Ältestenrat hat auch noch nicht entschieden, was mit der Kg hier nun geschieht. mal sehen.
bis dann und bessten Gruß an alle!

 

Hallo Aris,
nun mal ein paar Worte zu dieser Geschichte. Grundsätzlich finde ich sie gut. Ein erzählender Prot, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, leicht melancholisch angehaucht. Die "guten" alten Zeiten. Und innerhalb der Erzählung eine weitere Erzählung eines anderen. Atmosphärisch teilweise sehr klare Beschreibungen.

Aber diese Form von Texten sind gefährlich. Zum einen soll der Prot einfach rüberkommen, einer, der es gerade noch geschafft hat, einem Milieu zu entkommen, das auch seinen Untergang hätte bedeuten können.

Für mich ergibt sich die Frage, wie "einfach" und aus grammatischer Sicht falsch solch eine Story angelegt werden muss (und darf) um glaubwürdig zu bleiben. Ich weiß keine richtige Antwort darauf. Habe bei dieser Herangehensweise an einen Text immer wieder Zweifel.

Beispiel. Du schreibst:

Die Stadt nannte uns Punks. Wegen den auf meinen Kopf drapierten Irokesenstacheln, den bunt-karierten Klamotten und natürlich wegen dem Verhalten.

Es müsste aber heißen:

Die Stadt nannte uns Punks. Wegen der auf meinen Kopf drapierten Irokesenstacheln, der bunt-karierten Klamotten und natürlich wegen des Verhaltens.

Würdest du das so schreiben, wäre dann die Glaubwürdigkeit des Erzählers futsch? Möglicherweise.

An anderen Stellen aber schreibst du eben nicht einfach, gehst also den Weg nicht konsequent.

Beispiele:

Die kleine Lounge, wo früher immer die lokalen Bands performen durften, war geöffnet, die Diskokugel drehte sich gelangweilt und der rauchende Barkeeper beachtete mich nicht.

Erst, als das Lied verstummt war und eine, für eine ernstzunehmende Bar viel zu lange Pause verstrichen war, in der sich die Diskokugel mindestens zwei mal meckernd und altersschwach gedreht hatte und schließlich das nächste Lied motivationslos erklungen war, erhob mein Thekennachbar seine Irokesenstacheln, musterte mich, nahm einen Schluck Bier und sagte mehr als dass er es fragte:

Die Geschichte sei ein Mythos in der linken Szene, davon hätte ich zwar keine Ahnung, aber er würde sie mir trotzdem gerne erzählen. Ich merkte, wie er sich in einen Redeschwall steigerte und ich gehe einmal stark davon aus, dass er sich zuvor auf der Toilette die Nase gepudert hatte. Eine Formulierung freilich, die auch schon aus jeder Schriftstellerfeder geflossen kam. Aber nun gut: Man mag es mir verzeihen.

Da brichst du aus und wirst zu kompliziert, was zu der sonst erforderlichen einfachen Erzählweise nicht passt.

Insofern müsstest du diese Stellen ausbügeln, dich weitgehend von allen komplizierten und ambitionierten Versuchen trennen, auch literarisch ansprechender zu schreiben - weil's eben in dieser Form ingesamt nicht passt.

Ich glaube, da müsstest du dir noch mal deinen Text vornehmen, um diese Stellen zu vereinfachen, um den Stil konsequenter durchzuziehen.

Wohl gemerkt, da kommt viel rüber, aber es wirkt halt nicht einheitlich.

Grüße von Rick

 

Hi Rick

Schön, dass du Zeit gefunden hast!

Und vielen dank! Ich verstehe glaube ich, was du meinst. Auch häferl wollte mich das galub ich auch schon sagen. Recht habt ihr.
Die Person die erzählt wird in den angesprochenen Textpassagen durch den Autor (mich) ersetzt, der dann kurzweilig zu erzählen scheint.
Das muss natürlich raus.

Manche ist mir aber noch nicht klar:
Meinst du, dass mein Prot wörter wie Mythos oder lokal nicht kennen dürfte.
Wenn ja, dann stufst du glaub ich zu tief runter. Diese Wörter sind auch für einen Punk möglich.

Eine Formulierung freilich, die auch schon aus jeder Schriftstellerfeder geflossen kam. Aber nun gut: Man mag es mir verzeihen.

das muss dann wohl raus und auch das den werde ich durch der ersetzen. Ich glaub nicht, dass das groß was zur Sache tut oder an der Glaubwürdigkeit zweifeln lässt.

Gruß

 

Natürlich können Punks höchst gebildet sprechen, aber im Text geht eben nur das eine oder das andere. "Mythos" wäre schon okay, so oder so, aber würde man von einer "lokalen Band" sprechen, wenn man "ne Band von hier" meint? Jungs aus der Gegend. Typen, die gleich um die Ecke wohnen.

Ich denke, wenn du den Text einfach noch mal durchsiehst, wirst du die richtigen Entscheidungen treffen.

Ich weiß, dass es verdammt schwer ist, vor allen Dingen, weil es manchmal zu Gunsten der Glaubwürdigkeit richtig gute Formulierungen treffen könnte.

Wie gesagt, es sind letztendlich nur Kleinigkeiten.

Grüße von Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Dann will ich das mal machen! ich danke dir sehr. wieder was gelernt. und wenn ich fertig bin, mach ich mal ne Schnitzeljagt!

ich hoffe, es trifft keine schönen Formulierungen, sondern eben nur Kleinigkeiten.

Und du hast Recht: Es handelt sich um "die Jungs von hier" oder besser noch werde ich "die Jungs von Sprengsatz" schreiben. die Band wird ja in der Vorabversion schon mal erwähnt.


GRuß

 

Hi Aris!

Einfach köstlich, die Altpunk-Version! :D

Eigentlich war es die Version, die ich zuerst gelesen hatte, und erst nachdem ich die Originalgeschichte kenne, kann ich sie richtig würdigen. Die Art, wie aus einem beliebigen Ereignis ein Mythos konstruiert werden kann, hast du ganz wunderbar hingekriegt. Ich musste wirklich lachen!
Bist du in Wirklichkeit nicht doch zehn Jahre älter? Für einen 22-jährigen hast du irgendwie viel zu viel Lebensweisheit. :susp:

Allerdings meine ich, dass der Teil vor dem Gespräch mit dem Punk verhältnismäßig ein bisschen zu lang geraten ist, sofern es dir um das Verhältnis von Mythos und Realität ging. Du schweifst in Beschreibungen aus, und das eigentliche Thema kommt erst am Schluss.

Auch hast du es mit der Übernahme von Formulierungen aus der anderen Version ein wenig übertrieben. Ich denke, dass ein Leser ohnehin nur wirklich etwas mit der Story anfangen kann, wenn er die andere schon gelesen hat. Und dann ist es zwar immer noch gut, wenn ein paar direkte Verbindungen da sind, aber es sollte nur stellenweise vorkommen, nicht überhand nehmen.

Die Passage mit "- dem geschulten Leser ..." etc. finde ich nicht so passend. Es wird in der Literatur zwar manchmal als Stilmittel eingesetzt, aber da ist der Ich-Erzähler für gewöhnlich ein eher bürgerlich-gepflegter Typ. ;)

Ein paar Fehlerchen sind noch drin:

Sie prahlten mit einer Geldbörse, und da waren so Fotos von Spießerkindern drin.

Höhö.

Ein- oder zweimal kannst du das schon weglassen, finde ich. Irgendwie fügt sich das nicht so gut ein.

Ich leerte mein Bier und antwortete:

So, leider muss ich jetzt weg. Es müssen im Dialog noch einige Kommas rein, aber die kannst du ja selber einfügen, ne? ;)

Ciao, Megabjörnie

 
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Hi Megaduperhyperbjörnie

Vielen dank erstmal. gab ein kleines hin und her und wohin und dann doch nicht usw bei diesem zwei KG´s. Und ich bastel auch immernoch sehr viel dran herum. aber das mach ich auch gerne! optimal ist es auch noch lange nicht. ich bin noch dabei die 2 VErsionen aufeinmander abzupassen. da kommt mir deine Hilfe ja auch nur gelegen.

Allerdings meine ich, dass der Teil vor dem Gespräch mit dem Punk verhältnismäßig ein bisschen zu lang geraten ist, sofern es dir um das Verhältnis von Mythos und Realität ging. Du schweifst in Beschreibungen aus, und das eigentliche Thema kommt erst am Schluss.
ich weiß was du meinst, finde es selbst allerdings von der Länge her gut und dann

Die Passage mit "- dem geschulten Leser ..." etc. finde ich nicht so passend. Es wird in der Literatur zwar manchmal als Stilmittel eingesetzt, aber da ist der Ich-Erzähler für gewöhnlich ein eher bürgerlich-gepflegter Typ.
Wenn ich das nicht einfüge, muss ich den Prot selbst ins Gepsräch einleiten lassen und dann wirts noch länger, da er in dem Gespräch die Geschichte, den Mythos nicht einfach so einhacken kann. Außerdem wurde das mit Kassel schon von höchster STelle gelobt.
Die Wiederholungen aus dem ersten TEil hab ich schon ein paar eleminiert und ersetzt. ich weiß nicht, wann du gelesen hast und ob ich da schon ich könnte nachschauen, ich weiß es steht ja ein datum dabei mach ich gleich mal aber nur damit du bescheid weißt dass ich dabei bin jede Version individueller zu machen.

Bist du in Wirklichkeit nicht doch zehn Jahre älter? Für einen 22-jährigen hast du irgendwie viel zu viel Lebensweisheit.
nee. Wenn ich meine Haare immer weniger werden sehe, glaube ich das manchmal auch, aber ich bin hier in solchen Dingen sehr ehrlich. kannste mir glauben. aber ich nehm das einfach mal als Kompliment. ich hab auch in 20 Jahren schon seh viel erlebt und ich bin im Grunde auch froh darüber. viel schönes, aber auch sehr viel scheiße.
So, leider muss ich jetzt weg. Es müssen im Dialog noch einige Kommas rein, aber die kannst du ja selber einfügen, ne?
na mal sehen ob ich das kann! ein paar höhö mach ich auch noch weg. danke für die anderen Fehler.

besten Gruß

 

Hi Aris,
ich habe ne Kopie deiner Story mit ins WoE (;) ) genommen und keine anderen Kommentare gelesen.

Die Idee der Geschichte finde ich gut. Zweimal Rückblick auf ein gemeinsames Ereignis, zweimal Bilanz über das bisherige Leben. Der Altpunk sieht die Mauer als Leistung, als Widerstand gegen die "Scheißbullen" und (Staats-)Macht überhaupt. Der Erzähler ist da (selbst-)kritischer; sieht, dass Langeweile und Leere im Leben kein politischer Widerstand sind.

Sprachlich finde ich den Text unausgegoren: immer wieder fließende, kraftvolle Wendungen, dann lang(weilig)er Bericht. Warum lässt du den Punk nicht in wörtlicher Rede erzählen? Das wäre doch viel lebendiger.

Gruß von einem Karnevals-Abstinenzler an den anderen, Elisha

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Elisha

ja! Karneval. arrrrrr! die tanzen hier schon vor meiner Tür rum. viel zu früh. heute ist wieder so ein Tag, an dem ich meine Bombe zünden möchte :D
aber so wie ich das kenne, kommen hier spätestens um 8 uhr leute vorbei, geben mir whiskey und dann feier ich auch noch mit um am Ende muss ich mich dann mit einem clown schlagen. ich seh das schon kommen.

zur kg: ja danke. hast du so interpretiert, wie ich es mir gedacht hatte.
auch hatte ich es mir so gedacht, dass ich eine Mischung aus Erzählung und Bericht schreibe. wurde von dir jetzt nicht zum ersten Mal kritisiert.
sag mir doch bitte noch, wo dir langweilig wird. das kann ich nämlich gar nicht leiden, wenn Leuten beim lesen meiner GEschichten langweilig wird.

in wörtlicher Rede? dann mach ich also am Anfang und am Ende Gänsefüßchen oder was. und lasse alles so stehen. er erzählt ja auch. ist ja eine Erzählung. und wenn ich die berichtenden Stellen nicht drin habe, wirds bestimmt noch länger und auch plumper, wenn so ein Punk (wie ich ihn hier kreiert habe) erzählt. der zweite Punk erzählt doch auch schon. dann müsste ich am Ende auch den Prot für den Thekenpunk erzählen lassen. und das würde doch nicht funktionieren.

besten Gruß

 

solche Geschichten über Punks machen mich böse. Sorry Aris, bin ansonsten ein (moderater) Bewunderer deiner Storys, aber dein festgefahrenes Meinungsmuster zu Punks ist ein wenig schräg. Nun, weiß nicht ob du einer bist, denn dann bist du über die kritik erhaben (als einer, der eine ahnung hat) nur deine Kommentare zeigen, dass du es nicht bist. also... bitte nicht über etwas fachsimpeln, wovon du keinen Tau hast. Sorry

 

Hallo Antti1

Naja. Dazu sag ich mal nicht viel. Ich fachsimpele nicht. Es gibt solche und solche Menschen und solche und solche Punks, sollten sich sich als solche bezeichnen oder nicht.
Ich hasse es, die "Figur" des Punks stereotyp darstellen zu müssen, denn ich habe hier einen Charakter, der sich ganz sicher nicht nur damit erschließen lässt, dass er sich als Punk bezeichnet.

Daher ist das hier beschriebene Bild auch kein Meinungsmuster. Ein meinungsmuster entsteht erst aus den handlungen, die die von mir erschaffene Person, mag sie stereotyp oder skuril oder schräg sein, tätigt.

Und die hier erschaffenen Charaktere kann ich guten Gewissens agieren lassen, denn sie sind mir so bekannt, und auch du wirst leute kennen, die ähnliche Verhaltensmuster aufweisen. Das alle Punks so sind, steht hier nicht in einem Wort und auch nicht im kontext; der Text arbeitet mit Vorurteilen, so soll der Leser sich ruhig aufregen, weil er selber meint, besser zu wissen, was in der Punkszene so los ist und was Punk ist, oder eben weil er die erschaffung eines solchen Prots als nicht toll empfindet.

liebenGruß

 

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