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Befreiung im Sturm

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16.03.2008
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Befreiung im Sturm

Ich fühle mich allein, etwas einsam. Das einzige Geräusch, das ich hören kann, ist mein Atem. Vor einigen Stunden noch dachte ich, dass es gut wäre, wenn ich endlich allein sein könnte, jetzt wächst Panik in mir, von Sekunde zu Sekunde.
Ich bin allein.
Aber igendwie bin ich auch - glücklich!
Einerseits bin ich erleichtert, dass er weg ist, andererseits muss ich jetzt den beschwerlichen Weg durch die Hügel allein und vor allen Dingen zu Fuß antreten, denn ich kann nicht autofahren. Die Schlüssel stecken noch, aber der Wagen ist mir eine Nummer zu groß (klar, war ja auch eines seiner Spielzeuge), als dass ich es trotzdem versuchen würde. Und außerdem hängt noch sein Geruch da drin, ein unglaubliches Gemisch aus zuviel Aftershave, Zigaretten und Schweiß. Nee, da bringen mich keine zehn Pferde rein!

Heute morgen sind wir zusammen losgefahren, um diese Hügellandschaft zu erkunden, trotz des stürmischen Wetters("wir haben doch Allradantrieb, Schatzi"), trotz meiner Kopfschmerzen (" Herrje, dann nimm endlich eine Tablette"), und trotz seines unentwegt klingelnden Handys("tut mir leid, Schatzi, ein wichtiger Kunde"). Daß das Handy jetzt mit ihm im Geröll und Schlamm vergraben liegt, ist mir sehr recht, es ist mir fast noch mehr auf die Nerven gegangen als sein Besitzer!
Wir fuhren ungefähr zwei Stunden Richtung Berge, die Landschaft wechselte von Kurve zu Kurve, und durch den zunehmenden Sturm konnte ich das Brechen der Wellen hören. Es war wahnsinnig laut da draußen, aber er nahm wie immer nichts wahr, wie auch, mit einer Hand am Ohr, der anderen am Lenkrad, während er mit dem wichtigstigen Geschäftspartner der Welt verhandelte - im Urlaub!
Ich dagegen war vom ersten Augenblick gefangen von dieser romantisch wilden Landschaft, den dunklen Hügeln, der Steinformationen, die plötzlich neben uns auftauchten und wieder verschwanden, während wir durch die Berge fuhren. Selbst die Sturmwolken gefielen mir, ich konnte den Wind fast durch die Fensterscheibe spüren.
Und diese Menschenleere! "Ideal, um sich endlich von diesem Parasiten zu trennen," dachte ich plötzlich. Ich hab es schon länger vorgehabt, aber mal ehrlich - man kann sich ja viel vorstellen, es inbrünstig wünschen, aber es in die Tat umzusetzen ist natürlich etwas anderes. Und bis zu seinem letzten Atemzug war ich mir überhaupt nicht sicher, dass es klappen würde. Er ist so stark gewesen, so sportlich, ich dagegen bin pummelig, unbeholfen, und untrainiert.

Aber Defizite lassen sich immer irgendwie ausgleichen, nicht wahr?

Seit einem überfall vor 3 Jahren trage ich immer einen Elektroschocker zu meinem Schutz bei mir. Auch an diesem Tag lag er in meiner Tasche, die ich mir bei unserer überstürzten Abfahrt morgens (" Also entweder heute oder gar nicht, Schatzi, entscheide dich!") über die Schulter geworfen hatte. Als wir dann diesen Aussichtspunkt erreicht hatten, den uns der Herr an der Hotelrezeption empfohlen hatte, stieg ich aus und nahm natürlich meine Tasche mit. Wir gingen ein paar Schritte - soll heissen, wir kämpften gegen den Wind an und ignorierten den Regen und die umherwirbelnden Blätter - und rutschten schließlich den Abhang hinab, weil der Boden schon völlig durchweicht war. Ihm machte es Spaß, wie immer, ich dagegen hasste diese Rutschpartie. Andererseits wollte ich irgendwie auch raus aus dem Wagen, an die frische Luft. Hier gab es allerdings schon fast zuviel frische Luft, ich wurde fast vom Sturm umgeworfen!
Er nahm mich in den Arm und schrie gegen den Wind an:" ist doch nett hier, was meinst du?" Ich war nass, fror und hasste ihn einfach nur. Bei anderem Wetter wäre eine Wanderung schön gewesen, aber er machte mal wieder was er wollte und vor allem wann er wollte, ignorierte den Sturm völlig und ich hatte mitzukommen, ob ich wollte oder nicht. Im Nachhinein hat sich meine Entscheidung aber ausnahmsweise mal als absolut richtig erwiesen.

Wir standen also nebeneinander auf diesen nassen, rutschigen Steinen, vor uns ein matschiger Graben, um uns eine weite Fläche voller Heidekraut, das jetzt von Wind und Regen stark durchgepeitscht wurde. Ich suchte einen besseren Halt, hielt mich an der Tasche fest, fühlte durch das Leder den Elektroschocker. Er hatte mir den Rücken zugewandt und telefonierte schon wieder - als ob er hier und jetzt noch Empfang haben könnte! Total schwachsinig. Ich starrte seinen Rücken an und griff spontan in die Tasche, holte den Elektroschocker heraus und ab da hörte ich plötzlich den Wind und den Regen nicht mehr! " Jetzt oder nie, Schatzi," dachte ich. Langsam machte ich einen Schritt auf ihn zu, in diesem Moment drehte er sich um, sah mich erstaunt an, der Elektroschocker fand sein Ziel und ich drückte einfach ab! Einmal, zweimal - dann lag er im Matsch, sein bescheuertes Handy noch am Ohr. Mit dem Kopf war er anscheinend auf einen Stein aufgeschlagen, denn er blutete stark. Ich war wie taub, starrte auf das Gerät in meiner Hand, dann auf seinen leblosen Körper.

Ich bin frei! Endlich! Und es ist so einfach gewesen!
Natürlich hab ich versucht, ihm mit Geröll und Erde zu bedecken, aber ich weiss nicht, ob der Regen das Ganze nicht schon wieder weggewischt hat.

Ich höre immer nur noch meinen Atem und hab es tatsächlich schon bis zum Auto geschafft. Allerdings muss ich jetzt wie gesagt, noch allein zurück zum Hotel, immerhin sind es einige Kilometer bis dahin. Vielleicht kann ich irgendwo zwischen den Steinen warten, bis der Regen nachgelassen hat.
ich atme tief ein, halte mein Gesicht in den Regen und kämpfe die Panik nieder - wenn ich es schon geschafft habe, mich von dem Menschen zu befreien, den ich am meisten gehasst habe, dürfte der Rückweg eigentlich ein Klacks werden!

 

Hallo Traeumerle!

Ich schließe mich rueganerin an. Die zahlreichen Fehlerchen (die du bei ordentlichem Korrekturlesen selbst finden müsstest) stören beim Lesen erheblich. Und die Geschichte als Ganzes? Sie bringt ihn um. Punkt, Ende, aus. Für "Gesellschaft" qualifiziert das überhaupt nicht und selbst in der Rubrik "Krimi" wäre es zu wenig, denn außer dem Mord passiert nichts, selbst das Motiv kratzt du nur sehr oberflächlich an. Er nervte also? Das haben viele Männer so an sich. Aber warum bringt sie ihn um? Sie hat ihn gehasst? Weshalb? Warum trennt sie sich nicht einfach? Warum sind die beiden überhaupt zusammen? Was machte ihn zu einem "Parasiten"? Das musst du dem Leser schon erklären, es nicht nur in Schlagworten behaupten!
Nee, sorry, aber um daraus eine lesenswerte Geschichte zu machen, müsstet du noch stark nachlegen.

Im Übrigen wäre es nett, wenn du dich hier ein wenig mehr beteiligst. Das ist schon dein vierter Text, und du hast erst einen Kommentar zu einem anderen Text abgegeben. Andere würden sich aber auch freuen, Kommentare zu bekommen.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris Stone,

also, die viele Rechtsschreibfehler sind mir selber schon aufgefallen... ich entschuldige mich fuer anscheinend "dicke Finger", normalerweise ist das kein Thema bei mir.. soll nicht wieder vorkommen.

Und zu meiner Geschichte - eine Frau braucht kein weiteres Motiv, wenn der Mann nervt...evtl. hätte die Geschichte in einem Buch speziell fuer Frauen eine gewisse Heiterkeit verursacht, denn glaub mir, es gibt diese Momente, in denen ein nerviger Ehemann zu Mordgedanken bei seiner Frau führen kann!!!

Vielleicht sollte man dafür eine weitere Rubrik eröffnen?

Auf jeden Fall hat es mir mächtig Spaß gemacht, diese Geschichte zu schreiben, in deinem Kommentar kommt der Spaßfaktor allerdings mächtig zu kurz. Nicht jeder erwartet tiefgründige Unterhaltung, wenn er - bzw. sie - zu einem Buch greift. Natürlich sollten Geschichten grundsätzlich nicht zu oberflächlich sein, aber bitte verlange nicht bei jedem Versuch - und das sind die Geschichten auf dieser Site meiner Meinung nach - tiefschürfende, intellektuel anspruchsvolle Werke.

Grundsätzlich bin ich aber dankbar fuer deine/eure Kritik!!

 

Hallo Traumerle!

"also, die viele Rechtsschreibfehler sind mir selber schon aufgefallen... ich entschuldige mich fuer anscheinend "dicke Finger", normalerweise ist das kein Thema bei mir.. soll nicht wieder vorkommen." => Nicht entschuldigen, korrigieren!

"aber bitte verlange nicht bei jedem Versuch - und das sind die Geschichten auf dieser Site meiner Meinung nach - tiefschürfende, intellektuel anspruchsvolle Werke." => Das tue ich nicht. Aber diese "Mann nervt, Frau killt ihn"-Texte gibt es wirklich zu tausenden. Ein bisschen was Besonderes sollte ein Autor da schon reinbringen wollen, finde ich. Sonst braucht man seine Texte ja nicht zu veröffentlichen.

Und wenn du es auf Heiterkeit anlegst: Dazu haben wir doch die Rubriken "Humor" und "Satire".

Grüße
Chris

 

Hi,

Ich fühle mich allein, etwas einsam.
Das finde ich ist eine unglückliche Formulierung. Allein und einsam haben für mich dieselbe Bedeutung, muss also nicht noch einmal unterstrichen werden. Und etwas einsam hört sich auch komisch an. Entweder einsam oder nicht. Und sonst kommt allein viel zu oft in diesem Absatz und dann noch extra in einer separaten Zeile zu unterstreichen ist unnötig. Ich würde dieses Gefühl lieber irgendwie anderes und vor allem vielseitig verpacken.

Aber trotzdem wird hier schon auf eine Aktion hingewiesen, die etwas grundlegendes ändert und der Leser wird gespannt sein, worum es sich handelt, obwohl diese Frage ziemlich schnell beantwortet wird. Der Kerl hat echt komische Vorlieben, mitten im Regen einfach nur so rumzuspazieren! Und er Hass der Frau muss ja wirklich hoch sein, um einen Menschen so ihne weiteres mit einem Elektroschocker zu ermorden (Ist das überhaupt möglich?) Ich finde es auf jeden Fall viel zu krass, so eine Lösung anzuwenden, wenn man einfach nur kein Bock auf seinen Partner hat oder er sie ein wenig unterdruckt. Zumindest schreibst du nichts darüber, wie schlimm die angedeutete Unterdrückung ist. Ich denke jedenfalls, dass sie noch ein emotionales Nachspiel haben wird.

Auf jeden Fall muss man die Frau näher kennenlernen um ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Die Lebenssonde

 

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