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Begegnung der anderen Art

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16.03.2005
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Begegnung der anderen Art

Sie mochte ihn nicht.

Seine Art – in einem Chat - zu reden, aufzutreten, war alles, was sie an einem Mann schon immer verabscheut hatte: Überheblichkeit, Arroganz, eine miese Einstellung zu Frauen. Kurz: die Art von Männern, mit denen sie die letzten Jahre ihres Lebens verbracht und unter deren Verhalten sie gelitten hatte.

Sie wollte nicht mehr mit ihm reden, ja noch nicht einmal mehr hören, was er von sich gab.

Tage später sprach ein Freund sie an „Kennst du ihn näher?“ Im Brustton der Überzeugung antwortete sie „Den muss ich nicht kennen, die Sorte hab ich zu Genüge genossen!“
Ihre Stirne überzog ein energisches Runzeln. Nie wieder würde sie mit dieser Art Mann auch nur kommunizieren.
„Du täuscht dich“, sagte der Freund, „Ich kenne ihn, er ist nett, ein wirklich lieber Kerl“. „Das vermag er aber geschickt zu verbergen“! entgegnete sie. „Sprich mit ihm, er ist es wert“, redete der Freund ihr zu. "Er würde gerne wieder mit Dir sprechen, hat er mit anvertraut, gib ihm bitte eine zweite Chance!" Sie war nicht so recht überzeugt, aber dieser Freund belog sie nicht, sie vertraute ihm und so…

…ließ sie sich bei der nächsten Gelegenheit auf ein Gespräch mit dem Mann ein, nicht persönlich, versteht sich, sondern wieder im Chat.
Zu ihrem Erstaunen hatte der Mensch Humor und unter vier Augen war er lange nicht so „eklig“ und arrogant, sondern ein guter Zuhörer. Das, was er sagte, schien Hand und Fuß zu haben, er war wirklich „nett“. Nun gut, er hasste dieses Wort, hatte er ihr erklärt. Warum? Er wollte nicht „nett“ sein, gefiel sich in der Rolle des Unantastbaren, des Beziehungsablehners, des Mannes, der seinen Weg geht und keine Frau an seiner Seite brauchte.
Himmel, ging ihr durch den Kopf, als er das zum ersten Mal von sich gab, wollte er „gerettet“ werden oder was? Sie beschloss für sich, auf diese Machart männlicher Existenz nicht einzugehen, der Mann war schließlich alt genug, wenn er denn meinte, so sollte er. Zu ihren neu gewonnenen Erkenntnissen über sich selbst gehörte, keinen Mann mehr retten zu müssen, zu akzeptieren, dass ein Mann sich ruinieren konnte, ohne dem Bedürfnis nachzugeben, der helfende Engel zu sein.

Die Gespräche mit „Mr. Macho“, wie sie ihn inzwischen schmunzelnd im Geheimen nannte, wiederholten sich. Mittlerweile telefonierten sie fast täglich, stundenlang – er hatte übrigens eine sehr sonore und erotische Stimme. Sie redeten über ihre Interessen, stellten viele Gemeinsamkeiten fest, lachten miteinander und debattierten über "Gott und die Welt".
Mit jedem Gespräch hatte sie mehr und mehr das Gefühl, diesem Menschen vertrauen zu können. Völlig irrational, sie hatte ihn noch nicht einmal gesehen. Sie wusste inzwischen einiges von ihm, aber im Grunde konnte sie das nicht „kennen“ nennen. Warum nur fühlte sie sich so wohl, so ungefährdet? Keine Ahnung, aber sie genoss es.

Zwei Wochen waren vergangen. An diesem Abend wollte sie sich mit ihrer Freundin in einem Lokal treffen. Ursprünglich hatte sie beabsichtigt, dort endlich in Erfahrung zu bringen, wie er aussah. Sie wusste, er wollte an diesem Abend dort auftauchen. Aus dieser Idee wurde nichts. Zwei Stunden, bevor sie sich auf den Weg machen wollte, rief er an. Er erzählte ihr, er habe sich erkältet, er leide unter diesem "Zustand" und würde an diesem Abend das Haus nicht verlassen. Männer!
Ein wenig Enttäuschung machte sich in ihr breit. Sie hatte schon über so vieles mit ihm gesprochen, gelegentlich war die Thematik sogar ins Erotische abgeglitten und schon deshalb hätte sie ihn gerne gesehen. Vielleicht war er hässlich wie die Nacht sie lächelte in sich hinein oder in Wirklichkeit schüchtern und völlig verklemmt. Sie beschloss, mit ihrer Freundin einen vergnüglichen Abend zu erleben und die Gedanken an ein Kennen lernen von Mr. Macho auf ein anderes Mal zu verschieben.

Und dann stand er vor ihr, lang aufgeschossen, schlank, eine markante Erscheinung und reichte ihr die Hand.
Sie ergriff sie. Sie wusste, wer da vor ihr stand, keine Frage.
Er hatte das hinreissenste Lächeln, dass sie bei einem Mann je gesehen hatte. Die ihm zu eigene Ironie spiegelte sich in seinen braunen Augen wieder. Als er am Tisch saß, bemerkte sie, dass er sie - unauffällig für die anderen - betrachtete. Er machte sich ein Bild von ihr, ohne aufdringlich zu wirken. Und sie betrachtete ihn, machte sich ihr eigenes Bild und das, was sie sah, gefiel. Sein Auftreten, sein Gesicht, seine Mimik, seine Stimme, alles passte schlüssig zu dem, was er und wie er in den langen Gesprächen geredet hatte.

Jetzt verstand sie. Die eine Seite, die er war, zu der er ihr in den Gesprächen Einblick gewährt hatte und die andere, den Macho, der die schwärmerischen Bemühungen der Frauen um sich herum mit freundlichen, manchmal spöttischen Kommentaren bedachte. Aufmerksam hörte sie seinen Gesprächen mit den anderen am Tisch zu, gelegentlich trafen sich ihre Blicke, von beiden Seiten interessiert, fragend und doch vertraut. Sie erfuhr: ihre Freundin hatte ihm verraten, dass sie ihn mit ihrer Anwesenheit hatte überraschen wollen. Doch er wollte selbst derjenige sein, der den Moment des ersten Treffens bestimmte und das war ihm gelungen. Sie sprachen auch miteinander, anders als sonst, spielerisch, seinem und ihrem Image entsprechend, wie in einer unausgesprochenen Übereinkunft, die Rolle des anderen nicht anzutasten.

Als er wieder ging, schaute er zu ihr hinüber, lächelte erneut und zwinkerte ihr zu.

In diesem Moment wußte sie:

Sie liebte ihn.

 

Hallo, Hannalena!

Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich die „Begegnung der anderen Art“ für eine gelungene Umsetzung des geschilderten Klischees halte.
So eine Art „E-mail für dich“ im Kurzgeschichtenformat, falls dir der Film was sagt.

Im Allgemeinen ist mir bei deinem Schreibstil aufgefallen, dass du zu lange Sätze zusammenbaust.
Die Folgen davon sind zum Einen, dass es ganz einfach verwirrt und zum Anderen dass die Geschichte durch die langen Sätze eher wie ein Traum wirkt, der viel zu schnell vorüber geht.
Ich weiß nicht, ob dies dein Ziel ist, aber besser finden würde ich es, wenn du manche Momente länger erscheinen lassen würdest, als im Lesen so schnell vorbeirauschen zu lassen.
- hinter "Runzeln" ein neuer Satz
- bei der "neu gewonnenen Erkenntnis" kürzere Sätze
- hinter "Lokal" einen Punkt, ist so zu lang
- auch der Satz, der mit "Ein wenig Enttäunschung..." beginnt, wird wieder zu lang
- Nach "sie ergriff sie" würde ich die Sätze wieder kurzer machen, um den Moment länger aufrecht zu erhalten.

- hinter "Überheblichkeit" ist ein Leerzeichen zu viel
- "zur Genüge" --> zu Genüge
- nach "Warum ?" das Leerzeichen weg.
- gewonnen --> gewonnenen
- "an einem Mann" am Anfang würde ich nach "schon immer" setzen, weil es sich sehr komisch liest. Ich denke du willst betonen, dass sie das ganz besonders an einem Mann nicht leiden kann, aber dazu gibt's auch andere Mittel, die sich flüssiger lesen lassen.
- hinter "kurz" würde ich statt Komma ein Doppelpunkt setzen. Sieht besser aus, finde ich. Danach: Er ist einer von den...
- nutz doch auch in den direkten Reden Ausrufezeichen, um ihre Empörung besser zum Ausdruck zu bringen. Mit dem "Brustton" und dem Stirnrunzeln bringst du das schon gut zum Ausdruck, aber die Satzzeichen würden das noch verstärken.
- "das das erste Mal" --> das zum ersten Mal... ließt sich flüssiger
- zweimal die Wendung am Satz- und Absatzanfang "Tage später...". Du solltest eine ersetzen.
- Die Formulierung "er sei leidend" würd ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, weil sie sehr komisch klingt.
- "Mit der Freundin" klingt irgendwie zu unpersönlich. Ich würde das "der" durch "ihrer" ersetzen.
- Er kann sie nicht unauffällig betrachten, wenn sie es trotzdem merkt. Dann könnte er es höchstens versuchen und so würde ich das auch schreiben.

Nette Idee mit den Punkten beim Absatzwechsel!
Ich finde die Gedanken der beiden und ihre Einstellungen gut gewählt und intelligent eingebaut (z.B. Seine Einstellung, die er beim Chatten äußert, oder ihren geheimen Spitznamen Mr. Macho).
Ich finde gut, dass du ihre Gedanken mit den gebrochenen Sätzen/Satzanfängen darstellst, nur solltest du sparsamer damit umgehen, weil man sonst denkt, ihre Gedanken zu lesen, statt eine Geschichte.
Manchmal kommt der Gegensatz ihrer Gedanken und den "etwas hochgestochenen" Formulierungen (wie "Gedanken verwerfen") komisch rüber.

Den Schluss finde ich richtig gut!

Ich find es nicht ganz schlüssig, warum sie dann doch mit ihm redet, obwohl sie ihn am Anfang so doll verabscheut und ihn dann spontan doch mehr als toll findet.
Kannst ja dazu mal was schreiben!
Was ist eine "sonore Stimme"?
Sind das (teilweise) deine Gedanken, die du da niedergeschrieben hast oder ist es rein fiktiv?

Falls du zu meinen Fragen/Anmerkungen deinerseits Fragen hast, stell sie gern!

Bye blubb

 

Grüß dich Hannalena!

Mir hat deine Geschichte so halb gefallen. Die Grundidee ist nicht schlecht, aber wegen den manchen Ungereimtheiten fand ich es etwas schwer, deiner Geschichte zu folgen.
Mich verwirrt, dass sie diesen Mann liebt, obwohl sie ja genau diese Art von Mann verabscheut.
Und warum kommt er letztendlich doch in die Bar? :confused:

Ich denke, dass deine Geschichte noch ausbaufähiger ist und du mehr Details einarbeiten könntest.

Liebe Grüße
Suava

p.s. @blubb: sonore Stimme bedeutet: "klangvolle" Stimme :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hannalena,

herzlich willkommen bei KG. de :).

In deiner Geschichte hat mir die wörtliche Rede sehr gefehlt. Du hättest damit sehr schön zeigen können, wieso sie ihn durch bestimmte Aussagen vertrauenswürdig findet.
Die ganze Handlung ist mir ein wenig zu "perfekt". Damit will ich sagen, dass du den Traummann schlechthin darstellst.
Alles ist toll an ihm:. Die Stimme, das Aussehen, seine Art.
Das ist wie in einem Groschenroman und deshalb für mich etwas unglaubwürdig.

Das Leben ist einfach nicht so, behaupte ich mal ;) und die Männer sowieso auch nicht (das gleiche gilt natürlich auch für die Frauen :D ).

Aber das sehe ich vielleicht auch ganz anders wie viele andere, die gerne einmal eine Geschichte mit so tollen Menschen lesen.

Ach ja, noch was: Für mich waren die Worte in GROSSBUCHSTABEN störend.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo!

Danke für Euer herzliches Willkommen!
Eure Anregungen und Tipps haben mir sehr geholfen. Auch Euer Zuspruch hat mich sehr gefreut und motiviert, das Schreiben nicht zu lassen.
Bisher wurden meine Geschichten nur von Freunden und Bekannten gelesen, deren Lob ich sehr schätze, die mir aber stilistisch nicht weiterhelfen konnten.

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, habe ich Eure Anregungen aufgegriffen und die Geschichte erweitert bzw. geändert.

@blubb
Danke für Deine detaillierten Hinweise, ich hab sie fast alle verarbeitet.
Im übrigen hast Du mich daran erinnert, dass mein Chef auch dauernd bemerkt, ich soll in meinen Berichten diese elend langen Sätze unterlassen :D

Die Geschichte hab ich erlebt, nur das Ende ist fiktiv.
Deine Fragen hab ich - hoffe ich - mit der Erweiterung der Geschichte beantwortet.:)


@Suava
Ich hoffe, es ist nach der Änderung verständlicher, warum er in das Lokal gekommen ist und warum es sie "erwischt" hat. :)


@bernadette
Du hast völlig recht:
Das Leben ist nicht so und die Männer erst recht nicht :D
Aber das einer kein Traummann ist, das merken wir Frauen nicht beim ersten Date, sondern erst später, oder ? :Pfeif: ;)


@maggie3
Ich hab lange darüber nachgedacht, was du geschrieben hast. :hmm:
Im nachhinein betrachtet war es sicher eher ein "verliebt sein" als Liebe, aber ich wollte den Gegensatz zwischen Anfang und Ende darstellen und ein Satz wie:"Sie war verliebt in ihn" erschien mir zu lang.

 

Hallo Hannalena,

ja, durch deine Umänderung wird dem Leser jetzt wirklich klarer, warum er nun auf einmal doch im Lokal auftaucht.
Es ist schön zu hören, dass du dir die Kommentare wirklich "zu Herzen" nimmst und sie sogar umsetzt.

Viel Erfolg weiterhin. :thumbsup:

Liebe Grüße
Suava :schiel:

 

Hallo Hannalena!

Ich wollte eigentlich schon vor ein paar Tagen auf deine Geschichte antworten, hatte aber nicht die nötige Zeit, und dann ist es mir irgenwie entfallen... :Pfeif:
Naja, aber besser eine späte Antwort als gar keine :D :

Also, vor ein paar Tagen ist mir, genau wie bernadette, aufgefallen dass der Typ anscheinend wohl wirklich in allen Bereichen absolut umwerfend ist, und auch mir hat die wörtliche Rede gefehlt, wobei ich finde dass du sie jetzt gut eingebaut hast.
Ich finde es wird jetzt auch die von Suava angesprochene Restaurant-Szene viel deutlicher.

Aber das einer kein Traummann ist, das merken wir Frauen nicht beim ersten Date, sondern erst später, oder ?

Ohja! :D
Und gerade deswegen finde ich das Ende auch gut so, wie es ist!
Kann sein, dass sie wirklich den Mann ihres Lebens gefunden hat, kann aber auch sein (und das ist wahrscheinlicher), dass sie mit diesem Typen fürchterlich auf die Nase fällt. :dozey:
Aber wer von uns hat nicht schon einmal davon geträumt/ gehofft dass es tatsächlich so einfach laufen könnte mit der großen Liebe... :shy:

In diesem Moment wußte sie:

Sie liebte ihn.


Ich habe mir auch die Frage gestellt, warum sie in ihn verliebt ist. Ist es nicht vielmehr so, daß sie sich einfach nur von dem Typen angezogen fühlt? Kann man da gleich von Liebe sprechen? Da würde ich mir überlegen, das etwas anders zu formulieren bzw. ganz umzuschreiben.

Im nachhinein betrachtet war es sicher eher ein "verliebt sein" als Liebe, aber ich wollte den Gegensatz zwischen Anfang und Ende darstellen und ein Satz wie:"Sie war verliebt in ihn" erschien mir zu lang

Ich schließe mich hier trotzdem Maggie3 an, ich finde du solltest entweder deutlicher machen warum sie ihn jetzt schon "liebt" (wobei Liebe ja eigentlich erst wachsen muss), oder aber das Ende doch etwas anders schreiben.

Ganz viele liebe Grüße,
LadyAvalon. :bounce:

 

Hallo Hannalena,

zunächst mal auch von mir ein herzliches Willkommen auf dieser Seite!

Zu deiner Geschichte: Den doch recht positiven Vorkommentaren kann ich mich nicht anschließen. Für meinen Geschmack verschenkst du viel von der Dynamik, die dein Plot haben könnte. Chat- und Mailkontakte, ihre Entwicklung, die Konfrontation mit der Realität - das ist ein absolut spannendes Feld, um darin erotische und/oder romantische Geschichten anzusiedeln, weil es noch nicht so abgeerntet ist und weil wohl nirgendwo sonst die Projektion von Idealen, die jeder Verliebtheit zugrunde liegt, so augenscheinlich ist.

Aber eine Story über eine Cybaffair ist noch nicht automatisch spannend. Da müssen Widerhaken rein, Missverständnisse, Zweifel und ähnliche Stolpersteine. Bei dir läuft es so glatt: Mieser Ersteindruck verkehrt sich in der Folgezeit immer mehr ins Gegenteil, Treffen, Liebe. Und wenn sie nicht gestorben sind... genau!

Wie schon in den Vorkommentaren erwähnt, trägt dein "nacherzählender", sehr distanziert und emotionslos beschreibender Stil zur Monotonie bei. Bring mehr wörtliche Rede ein (dabei bitte jeden Sprecherwechsel durch eine neue Zeile kenntlich machen!), erkläre die Motive deiner Prots nicht so viel, sondern lasse den Leser selbst seine Schlüsse ziehen, indem du Verhalten beschreibst, das diese Motive ausdrückt.

Ich gebe zu, das läuft auf eine komplette Umarbeitung der Geschichte hinaus. Wenn du das nicht möchtest, dann nutzen dir diese Hinweise möglicherweise bei künftigen Texten.

Grüße!
Chica

 

Hallo!

@Lady Avalon
Ich überlege immer noch, ob ich den Schluss so lasse oder nicht, vielleicht liegt es daran, dass mir noch keine Idee gekommen ist, wie ich dieses Gefühl, dass sie bei seiner Geste zum Schluss empfindet, deutlich herausstellen kann, ohne auf das Klischee von "Liebe" zurück zu greifen. :hmm:


@Sue Sunflower
Stimmt :D , ich schreibe in dem Stil, den ich auch gerne lese:
kurzweilig, unterhaltend und absolut nicht tiefsinnig ;)
Kennst du das ? Überblättern von 30 Seiten Landschafts-/Gefühlsbeschreibung auf der Suche, wo die Story nun endlich weitergeht ? :schiel:


@chica
Wie ich blubb schon geschrieben habe, hab ich etwas wiedergegeben, was ich erlebt habe, lediglich der Schluss ist fiktiv. Ich schreibe aber ungern in der "Ich" - Form.
Bei dieser Begegnung gab es leider (für die Geschichte ;) ) oder zum Glück (für die Realität) keine Missverständnisse, keine Zweifel. Es lief tatsächlich so glatt und "unwirklich".
Wer das eine oder andere Mal jemanden über das Internet kennenlernt, erfährt, dass es für das aufkommende Gefühl von Vertrautheit innerhalb kürzester Zeit keine logische Erklärung gibt. Darin liegt gleichermassen die Gefahr, die Lady Avalon so schön beschrieben hat:

Kann sein, dass sie wirklich den Mann ihres Lebens gefunden hat, kann aber auch sein (und das ist wahrscheinlicher), dass sie mit diesem Typen fürchterlich auf die Nase fällt.

Die Sache mit der wörtlichen Rede lasse ich mir durch den Kopf gehen...

Vielen Dank Euch allen :)

 

Wer das eine oder andere Mal jemanden über das Internet kennenlernt, erfährt, dass es für das aufkommende Gefühl von Vertrautheit innerhalb kürzester Zeit keine logische Erklärung gibt.
Doch, die gibt es. Es ist die relative Anonymität des Cyberspace, die es so leicht macht, sich zu öffnen, Persönlichkeitsanteile auszuleben, Träume und Sehnsüchte zuzugeben, die man realen Personen - und seien sie noch so vertraut - lieber verschweigt, weil man sich dadurch angreifbar machten würde. Ich habe Netfreunde, die trotz relativ kurzer Bekanntschaft viel mehr und vor allem Essentielleres von mir wissen als viele "alte" Realfreunde.

Glaub mir, ich weiß um die irrwitzige Dynamik und Intensität, die in solchen Beziehungen stecken kann. Ich wäre selbst um ein Haar nachts um zwei zu einem Mann gefahren, den ich gerade eine Woche "kannte", dessen Stimme ich zu diesem Zeitpunkt noch nie gehört hatte - aus tiefster Sehnsucht nach dem vermeintlich idealen Liebhaber für Körper und Geist. Ich bereue heute noch, es nicht getan zu haben.
Ich weiß, wie es ist, sich an den PC zu schleichen, wenn alles sonst schon schläft... weiß wie es ist, erst bei den ersten Vogelrufen ins Bett zurückzukehren - besoffen vor Glück und Verwirrung und Schlaflosigkeit... Vielleicht bin ich zu betroffen, aber es ist dieser Furor der Gefühle, den ich in deiner Geschichte vermisse.

Chica

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hannalena,
ich kann nicht sagen, daß mir deine Geschichte besonders gefallen hat.
Für mich fehlen da wesentliche Dinge:

- Es wird nichts interessantes erzählt. Die Prot. macht eine Internetbekanntschaft und an Ende ist nix. Gut, sie hat sich dann verliebt. Passiert täglich tausendmal. Mich könnte das aber schon interessieren, wenn ich von der Geschichte mitgenommen werde. Ich muß eintauchen können und mitfühlen. Wenn das gelingt ist der Stoff eigentlich egal.

- Er soll arrogant sein. Wodurch drückt sich das aus? Was schreibt er denn so? Mich überzeugt deine Prot nicht, wenn sie sagt, er sei arrogant. Das kann jeder sagen und mir ist das dann doch egal. Mich nimmt das emotional nicht mit.

- Was für eine Geschichte aus meiner Sicht wichtig ist, sind Bilder. Ich brauche Hinweise wie:
Steht ihr Schweiß auf der Stirn? Wie sieht sie aus? Zittert sie , wenn sie mit ihm schreibt? Wie ist die Kneipe? Rauchig, laute Musik, im Keller, voll....? Wer ist die Freundin? Riecht er gut? Was passiert in seinem Gesicht, wenn er lächelt?

Vielleicht kannst du ja einige Hinweise aufgreifen
Gruß 3

 

Liebe Chica,

Glaub mir, ich weiß um die irrwitzige Dynamik und Intensität, die in solchen Beziehungen stecken kann......

Deine Antwort ließ den Wunsch in mir aufkommen, von dir demnächst hier so eine Geschichte lesen zu können :), denn ich konnte nur nickend deine Zeilen lesen. Es steckt soviel neues Potential in dieser Art von Kommunikation und Bekanntschaften-Machen.

Lieber Gruß
bernadette

 

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