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Ben

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25.11.2008
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Ben

Ben

An seinem Zustand hatte sich schon lange nichts verändert. Er lag in seinem Bett und lauschte den monotonen Geräuschen der Maschinen. Ein Brei aus Piepstönen, Brummen und Rasseln, der ihm sagte, dass er noch immer lebte. Zumindest technisch gesehen. Zweimal am Tag kam eine Schwester und hin und wieder fummelte ein Arzt an ihm herum, um zu überprüfen, wie lange er es noch machte. Sein Bewusstsein, durch die Medizin immer gefangen in einer nebligen Wolke die seine Sicht trübte, fragte sich nur noch selten, ob er das hier wirklich verdient hatte. Schon vor langer Zeit hatte er seinen Frieden mit sich selbst und vorsichtshalber auch mit Gott gemacht. Jetzt wartete er nur noch. Eine Person gab es noch in seinem Leben, mit der er sprechen musste. Mit der er ins Reine kommen musste, bevor er in Ruhe sterben konnte. Doch sein Sohn kam nicht. Die Tage verstrichen und er starrte an die kalte Wand ihm gegenüber, an der das Kruzifix erbärmlich verloren wirkte.
Schmerzen hatte er keine, zu stark waren die Medikamente und manchmal glaubte er, dass sein Körper unterhalb des Halses längst tot war. Er war tot und verrottete unter der schweren Bettdecke. Manchmal meinte er sogar den süßlichen Gestank der Verwesung zu riechen, wenn die Schwester kam und die Bettwäsche wechselte. Dann musste er fast immer lachen. Es war so lächerlich. Das Krankenhauspersonal war sich sicher, dass er den Verstand verlor, doch er wusste das er klarer war als je zuvor in seinem Leben. Er wusste einfach genau, dass seine Existenz nichts weiter war als eine Farce. Er war ein elender Säufer gewesen und jetzt lag er hier und sein Körper starb und es würde der Tag kommen, an dem sein Geist folgen und sich für immer aus diesem Leben verabschieden würde - und diesen Moment würde er genießen wie ein kaltes, fassfrisches Bier. Würde ihn die Kehle herabgleiten lassen und sich zufrieden fühlen. Aber erst hatte er noch etwas zu sagen. Er würde sich nicht entschuldigen oder gar rechtfertigen vor seinem Jungen. Er wollte ihm nur sagen, was er dachte. Über sich und den Tod. Und er wusste das Ben es verstehen würde. Das sein Junge mit ihm darüber lachen konnte. Über den Witz, den er dastellte. Ben würde sich den Bauch halten vor Lachen und er würde dann für immer gehen, weil er wüsste, dass Ben ihn verstanden hatte. Den Witz verstanden hatte. Bei dem Gedanken entfuhr ihm ein kehlig raues Lachen, das in einem Hustenkrampf abebte. Eine Schwester, sie sah müde aus, steckte ihren Kopf durch die Tür und runzelte die Stirn.
„Alles in Ordnung, Sir?“
Er winkte ab und versuchte ruhiger zu atmen. Ja, ja. So geht es vorbei.

Ben stand vor dem grauen Klotz, in dem sein Vater zum sterben lag, beide Hände in den Hosentaschen und die Schultern hochgezogen. Es hatte aufgehört zu regnen. Unsicher schlich er auf den Eingang zu, sein dunkles Haar klebte in nassen Strähnen auf seiner Haut und ein Rinnsal kalten Wassers lief ihm den Nacken entlang. Eine alte Krankenschwester hastete aus dem Gebäude und wühlte, noch in ihrer Schwesternkluft, in einer Handtasche. Als sie an ihm vorbeikam und ihm einen flüchtigen Blick zuwarf, sah er Verachtung in ihrem Blick. Punk. Das war es, was sie dachte.
Er seufzte und spuckte hinter ihr auf den Boden. Dann betrat er das Krankenhaus. Das grelle Licht der Neonbeleuchtung ließ ihn noch blasser wirken und der spezifische Geruch nach Reinigungsmitteln und Kranken ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Die Hände noch immer tief in die Taschen seiner Baggyjeans vergraben, stieß er zwei ältere Leute zur Seite und drängte sich in den überfüllten Aufzug. Die Enge machte ihn wütend. Die Nähe zu diesen Leuten - es waren zwei Patienten und eine junge Familie, die wohl zu Besuch kam - ließ den Gallegeschmack in seinem Mund kräftiger werden und er drückte sich mit dem nassen Rücken an die Spiegelwand des Lifts. Im Spiegel auf der anderen Seite, konnte er sich selbst sehen. Er sah sich einem Jungen gegenüber, gerade 19, schmächtig, schmales, fieses Gesicht das einer Harlekinfratze ähnlich war. Ein paar zu eng stehende, stahlgraue Augen die er zu Schlitzen zusammenzog, um dem Neonlicht nicht allzuviel Chance zu geben in seinen Geist vorzudringen. Ein schwarzes T- Shirt mit einer kampflustigen Aufschrift, verwaschene Baggys und ausgelatschte Sneakers. Schwarz gefärbte Haare (eigendlich war er blond), aus denen nun dunkle Farbschneisen über seine Stirn und Wangen verliefen. Es hatte wirklich schlimm geregnet. Mit dem Arm fuhr er über sein Gesicht, doch die Farbe ließ sich nicht wegwischen, ließ ihn nur noch etwas trostloser wirken. Quer über den Unterarm verlief eine breite Narbe. Mit den Fingern der anderen Hand fuhr er darüber, ohne es zu merken, dann stopfte er die geballten Fäuste wieder in die Hosentasche. Narben hatte er viele. In diesem Krankenhaus hatte er selbst mindestens hundert Mal gelegen.
Er versuchte ein Lächeln, doch der Spiegel vor ihm warf nur einen kläglichen Versuch eines Zähnefletschens zu ihm zurück, das eher albern wirkte - also ließ er es wieder.
Der Alte würde hier krepieren. Das war sicher. Und es war ein Grund für ihn, sich zu freuen. Es war ein verdammt guter Grund eine Party zu schmeißen. Er sollte guter Laune sein. Doch stattdessen fühlte er nichts weiter als Wut. Auf seinen Vater, auf die Leute in diesem Aufzug, deren Anwesenheit er nur schwer ertragen konnte. Auf dieses Krankenhaus und die Ärzte und Schwestern die ihn diverse Male behandelt und dann wieder entlassen hatten, jedes Mal als sei er nicht ein Junge, der zu Hause die Hölle auf Erden erlebte. In all den Jahren hatte er angefangen diese Leute als Komplizen seines Vaters zu betrachten. Hatte das Gefühl, sie würden hinter seinem Rücken diabolisch Lachen, seinem Vater die Hand reichen und ihm ein freundliches „bis zum nächsten Mal“ mit auf den Weg geben, wenn sie ihn wieder zusammengeflickt hatten.
Seine Lunge krampfte sich zusammen. Der Aufzug spuckte ihn auf den Gang, gerade rechtzeitig. Er atmete ein paar Mal ein und versuchte sich zu beruhigen. Es ist nur ein blödes Krankenhaus. Sagte er sich noch einmal. Er ist nur ein alter Mann der im Sterben liegt.

Der Tod hatte ihn schon an der Hand. Zerrte an ihm und er war kurz davor, seine müden Knochen ein letztes Mal aufzuhieven. Und gerade als er geglaubt hatte, Ben würde nicht kommen, schob sich das schmale, blasse Gesicht seines Sohnes in sein verschwommenes Blickfeld. Die farblosen Lippen fest aufeinandergepresst, mit ernsten Augen, stand er an seinem Bett. Er war gekommen. Johann öffnete den Mund, nur einen Spalt und roch selbst, das er stank. Zittrig, nicht vor Aufregung, sondern vor Schwäche, schob er seine Hand unter der Decke hervor und berührte seinen Jungen am Arm, nur ganz kurz. Strich mit kalten Fingern die Narbe entlang. Bens Körper versteifte sich und er machte einen kleinen Satz, um der Berührung zu entfliehen. Die Hand des Alten wurde zurückgezogen.
Ein letztes Mal sah er seinem Sohn direkt ins Gesicht. Dann wurde sein Körper erneut von einem Lachanfall geschüttelt. Hartes, dunkles Lachen das den Raum für sich einnahm. Befreiendes, erlösendes, lautes Lachen, das in dem Krankenzimmer widerhallte. Das, von Husten und Keuchen unterbrochen, Ben in Mark und Bein fuhr, eine halbe Ewigkeit vorhielt und den Alten Mann hinüberbegleitete. Mit einem letzten leisen Keuchen glitt sein Geist in die Dunkelheit. Er war Tod.
Ben lachte nicht.

Maria hatte Nachtschicht. Heute war viel zu tun. Ein Patient war gestorben und sie musste ihn zurechtmachen. Außerdem waren die anderen Patienten unruhig. Sie hatte sich schon darauf gefreut es sich mit ihrem neuen Liebesroman im Schwesternzimmer gemütlich zu machen, doch daraus wurde wohl nichts. Gerade hatte sie einer älteren Dame eine Flasche Wasser gebracht, da klingelte auch schon der nächste. Zu allem Übel rief ihr Kindermädchen sie an. Ihre Tochter war krank geworden. Maria seufzte. Wie gerne wäre sie jetzt zu Hause in ihrem Bett. Sie fühlte sich schlapp und müde.
Den Alarm hörte sie um 23.36 Uhr. Ein Feuerarlarm. Das hatte ihr noch gefehlt. Ein paar Minuten wartete sie ab. Das war sicher eine Übung, oder der Alarm war versehentlich ausgelöst worden. Da musste sie nicht reagieren. Um 23.42 Uhr, als der Alarm noch immer nicht verstummt und der Rest des Krankenhauses in heller Aufregung war, saß Maria im Schwesternzimmer und las. Als um 23.50 Uhr die Patienten weggebracht wurden, übersah man sie dort gänzlich. Als um 0.12 der schwere Qualm und die Hitze des Feures durch den Türspalt krochen, war sie in ihrem Roman auf Seite 134.
Als die Löscharbeiten endlich abgeschlossen waren und das Krankenhaus, als Schatten seiner selbst, vor den Feuerwehrleuten lag - hier und da fielen noch schwarze Überreste zu Boden und platschten in die Löschwasserpfützen - fand man ihre verkohlte Leiche.
Zu Hause, in seinem alten Jugendzimmer, saß Ben auf dem Boden
- das Gesicht voll Ruß -
und lachte.

 

Hey ConWire!

Die Tage verstrichen und er starrte an die kalte Wand ihm gegenüber, an der das Kruzifix erbärmlich verloren wirkte.

Kalt verfehlt seine Wirkung, weil a) der Prot. die Wand nicht befühlen kann b) eine Wand etwas lebloses ist, also eigentlich immer kalt und c) ich niemals eine Wand als warm bezeichnen würde. Kahl könnte doch gut passen, oder lass das ganz weg, denn die Ergänzung durch das Kruzifix beschreibt schon die Wand ausreichend.
Es war so lächerlich.

Wie lächerlich?
Das Krankenhauspersonal war sich sicher, dass er den Verstand verlor, doch er wusste das er klarer war als je zuvor in seinem Leben.

Ein Name wäre nicht schlecht und …, dass (außerdem hast du zu viele „dass-Sätze“ in diesem kleinen Text hier. Versuche das mal zu umgehen, das liest sich nämlich nach dem dritten dass-Satz ziemlich amateurhaft und stilistisch unschön.)
Er war ein elender Säufer gewesen
Wird im Text nicht weiter darauf eingegangen, außer dass der Sohn zu Hause die Hölle auf Erden erlebt, und das soll wohl was mit dem elenden Säufer zu tun haben. Klischee. Gewalttäter brauchen nicht unbedingt Alkohol, um ihre Familie zu terrorisieren. SChade, dass sich dieses Bild in die Gesellschaft so manifestiert hat.
es würde der Tag kommen, an dem sein Geist folgen und sich für immer aus diesem Leben verabschieden würde

Das ist doch die Frage, bei diesen ganzen „toten“ Körpern im Krankenhaus – hat sich der Geist wirklich schon längst verabschiedet? Kann ein geistloser Körper wirklich so über sein Leben reflektieren, das würde für deinen Text heißen, er müsste mit einem lakonischen, kahlen Stil geschrieben werden, da das Bewusstsein/Geist nur imstande ist Reflexionen zu machen. (Aber da streiten sich alle drüber, so wie du das im Text angelegt hast, ist ein Körper ohne Geist gefühlslos und nicht viel Wert. Von daher ...)
und diesen Moment würde er genießen wie ein kaltes, fassfrisches Bier.

Schon fast unfreiwillig komisch, aber da er ein alter Säufer ist.
Und er wusste das Ben es verstehen würde. Das sein Junge mit ihm darüber lachen

Dass/dass. Es befinden sich noch mehr Kommata-Fehler im Text. Ich werde aber sie nicht alle rauspicken, kannst du schön selbst machen. :p
Punk. Das war es, was sie dachte.
Er seufzte und spuckte hinter ihr auf den Boden. […]Die Hände noch immer tief in die Taschen seiner Baggyjeans vergraben, stieß er zwei ältere Leute zur Seite und drängte sich in den überfüllten Aufzug. Die Enge machte ihn wütend. Die Nähe zu diesen Leuten

Entweder ist das eine gelungene Parodie auf die heutigen „Punks“ oder … nein, "Oder" gibt’s nicht, das muss einfach eine Parodie sein.

der zu Hause die Hölle auf Erden erlebte.
Na ja, abgegriffen.
Es ist nur ein blödes Krankenhaus. Sagte er sich noch einmal. Er ist nur ein alter Mann der im Sterben liegt.
Nach "Krankenhaus" würde ich ein Komma machen und nach „Mann“ auch.
Sie hatte sich schon darauf gefreut es sich mit ihrem neuen Liebesroman im Schwesternzimmer gemütlich zu machen, doch daraus wurde wohl nichts.

C’mon! Hör auf mit Klischees zu arbeiten.
Das war sicher eine Übung, oder der Alarm war versehentlich ausgelöst worden. Da musste sie nicht reagieren. Um 23.42 Uhr, als der Alarm noch immer nicht verstummt und der Rest des Krankenhauses in heller Aufregung war, saß Maria im Schwesternzimmer und las.

LOL
Zu Hause, in seinem alten Jugendzimmer, saß Ben auf dem Boden
- das Gesicht voll Ruß -
und lachte.
Toll, er hat das Krankenhaus abgefackelt, aber was sollte der ganze Absatz mit Maria? Der böse Punk hat die arme, überarbeitete, müde (dumme!) Krankenschwester, die auch noch eine kranke Tochter hatte, auf den Gewissen. Das hat jetzt eine ganz andere Richtung angenommen und ich kann dem Verlauf nicht ganz folgen, ich frage mich die ganze Zeit nur: Wieso? Was hat sich der Autor dabei gedacht.

Eine sehr gute Vater-Sohn-Geschichte ist Quinns „Mein Vater“, das hier ist das Gegenteil davon.
Kleiner Tipp: Versuch erst eine Rohfassung zu schreiben und bleib bei deiner Grundidee, der Absatz mit Maria ist völlig deplatziert. Auch das Krankenhaus abzufackeln, muss nicht unbedingt sein.
Eine ordentliche Charakterisierung wäre hier angebracht, und lass die Action stattdessen raus, die macht in diesem Falle die Geschichte nur kaputt.

JoBlack

 

Lieber JoBlack,

vielen Dank für deine Kritik, die Grammatik und Rechtschreibsachen sind wirklich hilfreich.

Dann zum Inhalt: Klischees... meine Güte, Klischees haben ihre Berechtigung. Schau dich in deiner Welt um und sag mir das "normale" Menschen nicht voller Klischees sind und wir reden nochmal drüber.

Dann: Der "Punk"... dazu muss ich sagen das "Punk" in den Staaten eine etwas andere Klassifizierung hat als hier. Abgerissene Jugendliche und generell Jugendliche gelten dort schnell als "Punks"...

Die Geschichte ist natürlich bewusst mit Klischees besiedelt, es geht um Menschen... natürlich muss der "Alte" nicht Alki sein um seinen Sohn zu prügeln aber: beachtlich oft ist es eben doch so. Die Masse der Menschen macht doch erst ein Klischee.

Die Krankenschwester ist nicht dumm, auch diese ist bewusst eingefügt. Sie ist resigniert und es ist ihr in diesem Moment egal. Ich kenne übrigends 4 Krankenschwestern die zugeben, das sie in der einen oder anderen Schicht genauso handeln würden. Klischee? Ja. Aber Realität.

Die Geschichte erhebt nicht den Anspruch eine abstrakte Abhandlung über völlig extenziell Neues und psychologisch hochgradig Raffiniertes zu sein.
Sie spielt die Klischeekarte und ein wenig mit der Resignation und Hilflosigkeit dieser Menschen.

Woher willst du wissen das sich ein alter Mann (ein Klischeesäufer wie du sie in jeder Eckkneipe findest) der schon so gut wie tot ist nicht genauso fühlt? Warst du schon in einer solchen Situation um zu sagen das er nicht genauso fühlen kann?

Das dir die Geschichte nicht gefällt ist schade aber ich kann es nicht ändern, vielleicht wirds ja bei der Nächsten anders... ich danke dir aber wirklich das du dir die Zeit genommen und dir die Mühe gemacht hast dich mit ihr auseinanderzusetzen :)

alles Liebe,

Con

 

Liebster ConWire!

Klischees... meine Güte, Klischees haben ihre Berechtigung. Schau dich in deiner Welt um und sag mir das "normale" Menschen nicht voller Klischees sind und wir reden nochmal drüber.
Klischees sind alle Blondinen sind dumm, alle Säufer misshandeln ihre Frauen, alle Jugendliche mit Migrationshintergrund sind Kriminelle, alle Schriftsteller trinken Rotwein, alle Models sind magersüchtig etc. pp. Nein, Klischees stimmen in ganz wenigen Fällen und nur teilweise. Bei Klischees kann ich nur die Augen rollen, erst recht in Geschichten. Es tut mir Leid, wenn ich zu den Menschen gehöre, die in Geschichten mehr erwarten als alte Klischees. Ein oder zwei sind vielleicht in Ordnung, doch deine ganze Geschichte ist ein einziges Klischee.

Die Krankenschwester ist nicht dumm, auch diese ist bewusst eingefügt. Sie ist resigniert und es ist ihr in diesem Moment egal.
Charakterisieruuuung!

Wenn ich über eine halbe Stunde den Alarm ignoriere, weil ich denke, es sei bloß eine Übung, dann kann ich im Kopf nicht ganz klar sein. Und bei Feueralarm kann man eben nicht einen Liebesroman lesen.
Und wieso Liebesroman, sie ist resigniert? Worüber bitte? Weswegen? Ich würd's verstehen, wenn sie einen dystopia-Roman lesen würde. :D Deswegen resigniert, weil der Chefarzt sie nicht anschaut? ; )

Ich kenne übrigends 4 Krankenschwestern die zugeben, das sie in der einen oder anderen Schicht genauso handeln würden. Klischee? Ja. Aber Realität.
Ob du vier oder sechs kennst, macht es die Maria für mich nicht glaubwürdiger.
Sie spielt die Klischeekarte und ein wenig mit der Resignation und Hilflosigkeit dieser Menschen.
Sich über Klischees lustig zu machen oder sie so darstellen, als wären sie realistisch, finde ich eine gute Idee, aber das gelingt eben nicht, indem man welche in eine Geschichte packt. Da macht man es sich ein bisschen zu einfach.
Und der zweite Teil ist mMn nicht gelungen, sorry.
Woher willst du wissen das sich ein alter Mann (ein Klischeesäufer wie du sie in jeder Eckkneipe findest) der schon so gut wie tot ist nicht genauso fühlt? Warst du schon in einer solchen Situation um zu sagen das er nicht genauso fühlen kann?
Nein, das kann ich dir mit Sicherheit nicht sagen. Aber ein geistloser Säufer ist nicht im Stande Reflexionen anzustellen, mMn, na ja, es sei dir aber verziehen ;) da der alte hier wirklich nichts Tiefgründiges hervorbringt.

Das dir die Geschichte nicht gefällt ist schade aber ich kann es nicht ändern,
Was unterstellst du mir da? ;) Klar könnte sie mir gefallen, dafür müsstest du aber was tun, was du nicht willst: Überarbeiten - d.h Maria-Part adieu sagen, beide Charaktere durchsichtiger machen und alle Klischees beseitigen oder so in die Geschichte einfädeln, dass ich dir alles abnehme.

JoBlack

 

Jo,

nur kurz weil spät: ich nehme die Herausforderung an ;) ich ändere die Geschichte die Tage wenn die Zeit mich lässt. Nicht weil ich nicht zu ihr stehe wie sie ist sondern um dir zu zeigen das ich es auch anders kann :)

Con

 

Hoi Con,

er fackelt das Krankenhaus ab als eine Art letzte Rache. Oder es hat damit zu tun, dass er das Krankenhaus bzw. die Leute darin hasst, weil er selbst schon so oft dort war, ohne dass ihm über das Zusammenflicken hinaus geholfen wurde. Oder verbindet sich im Abfackeln beides?

Die Vater-Sohn-Beziehung finde ich ganz gut dargestellt, eigentlich ist ja keine Beziehung (mehr) vorhanden, es gibt nur diese eine Szene, in der sich die beiden gegenüberstehen/liegen.

Was du mit der Krankenschwester aussagen willst, versteh ich nicht ganz. Sie steht außerhalb der Vater-Sohn-Geschichte, fast unabhängig davon, wäre nicht der Brand, in dem sie dann ja umkommt. Einzelschicksal? Also praktisch, was neben der Handlung Krankenhaus anzünden und Vater umbringen passiert.

Lieben Gruß
backslash

 

Hi ConWire,

eine interessante Geschichte. Ich fand sie eigentlich ganz spannend und recht gut geschrieben, nur das Ende, das will mir irgendwie gar nicht gefallen.

Dass die Krankenschwester bei einem Brand im Krankenhaus einfach einen Liebesroman liest, sämtliche Warnsignale überhört, auch keine Kollegen hat, die ihr den Ernst der Lage verdeutlichen, ist eher unwahrscheinlich. Das will mir so gar nicht einleuchten.

Auch verstehe ich Bens Motivation nicht, das Krankenhaus anzuzünden und dann am Ende auch noch darüber zu lachen. Da kommt mein gesunder Menschenverstand nicht mit.

Wie erwähnt, eigentlich hat mir die KG am Anfang gut gefallen, aber dann fällt sie leider sehr steil ab, irgendwie in Richtung Sinnlosigkeit. Tut mir sehr leid, denn der Ansatz war gut. Am Ende wolltest Du irgendwie viel zuviel Dramatik aufbauen und bist dabei über's Ziel hinausgeschossen.

LG
Giraffe.

 

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