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Benutzer wählen - eine Story aus Computer- und Menschensicht
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Ihr neues Titelbild ist einfach fabelhaft
Kraftwerk
RAPID DATA
Jugendherberge.bmp, Michael.img, Uhr.exl(Fehlermeldung), Lachanfall.doc
MATTHIAS SEIER Fünfuhrfünfundfünfzig
Immer noch lache ich über diesen Witz. Irgendwie kann ich gar nicht aufhören. Es geht mir einfach zu gut. Vor mir steht mein Bruder und schaut mich entrückt an. „Hey, Michael, deine Uhr piept“, pruste ich. Michael macht das Fenster zu, vor dem er steht. Wir sind in einem Gebäude, was bekannt dafür ist, beliebt zu sein. Eine Jugendherberge. Ich rufe meinen Bruder noch mal zu: „He, deine Uhr.“ Er reagiert noch immer nicht. Oh, jetzt schaut er mich ernst an. Uh, ich bekomme Angst. Wie schrecklich. Ich lache noch lauter. Mein Bruder trocken: „Ach ja?“ Ich: „Ach ja.“
RAPID DATA
Neuer Bewusstseinsmodus in Betrieb genommen. Externes Gerät aktivierte die Wake Up- Funktion, nachdem RAPID DATA, gekürzt Rapid, im Sleep-Zustand war. CPU-Auslastung: 51%. Man sieht, es geht los. Bildschirm nach kurzer Entmagnetisierung voll da. Bildschirm wird gesäubert. Externes Gerät deaktivieren. Es folgt ein kurzer Signalton. Memory Card wird aktiviert. Suchen nach: Memory Card. Memory Card registriert. Suchen auf: Memory Card. Suchergebnisse: Traum.pdf. Klick. Suchen in: traum pdf. Da ist alles gelistet: Jugendherberge.bmp, Michael.img, Uhr.exl(Fehlermeldung), Lachanfall.doc. Suchfunktion schließen. Untere Module zum Antrieb geordert. CPU-Auslastung: 40%. Ah, da geht noch was. Rapid legt Aufrichtung des Körpers hinterher. Unter mechanischen Geräuschen und unter Streckung des Gerätes beginnt die Inbetriebnahme. Power gedrückt halten. 24 Zeiteinteilungen lang.
MATTHIAS SEIER Sechsuhr
Er wacht auf. Der Wecker klingelt. Er hat geschlafen. Sein Körper war entspannt. Augen werden langsam geöffnet, nachdem sie vom Schlafsand gesäubert wurden. Er schaltet den Wecker aus. Der Wecker akzeptiert es mit einem Pieps. Man erinnert sich, das war nur ein Traum. Aha. Man sollte jetzt mal aufstehen, oder? Er steht auf, stöhnend und sich streckend. Na dann los.
RAPID DATA
Dialogfeld wird aufgebaut. Obere Module ziehen externe Textilien über, um Power besser gedrückt zu halten. Untere Module dito. Dialogfeld errichtet: ENERGIEVERSORGUNG ÖFFNEN, CHIPS AKTIVIEREN, INTERNE KAMERALINSE SCHLIESSEN. OK. OK klicken. Alles passiert. CPU-AUSLASTUNG: 24%. Langsamkeit, zu viele Anwendungen gleichzeitig? Task-Manager brilliert und listet überschwänglich Anwendungen auf. Festplatte löscht Anwendung 1. Dito. Dito. Dito³². Besserungszustand. Untere Module sichern Fortbewegung. Obere geben Halt. Los, Bios. Frühstück durch Energieversorgung aufnehmen. Festplatte durch Schriftmodus updaten. Transistormodul einschalten. Rhythmus. Aktuelle Auslagerungsdateiauslastung: 178 MB. Standard hinterfragen. Registerkarte HILFE nicht pressen. Man ist ja kein Macintosh…
MATTHIAS SEIER Sechsuhrzehn
Er zieht sich an. Er gähnt. Mund weit auf, Augen zu. Er steht schlecht in seinem Zeitplan. Er redet sich Entspannung ein. Ja, wird auch besser. Er läuft nach unten und frühstückt. Die Zeitung liest er auch. Er schaltet das Radio ein und tanzt zur Musik.
RAPID DATA
Jetzt wird’s ernst. Die Festplatte besinnt sich und läuft zum Fahrrad, einer externen Fortbewegungsmethode. Ziel: Bushaltestelle Suchen nach: Kondition, Schnelligkeit Ersetzen durch: Bauchspeck, Big Mac Untere Module geben alles. Task-Manager warnt. Festplatte gibt die Warnung weiter. CPU-Auslastung, Prozesse. Igittigitt. Salopp ist der Umgangston bei Rapid. Festplatte: „Leute, wenn ihr so kacke weitermacht, kommt’s zu nem W2K.“ Festplattensicherung schmunzelt sogar. Glücksgefühl.
Die DOS-Eingabeaufforderung erzählt noch einen Witz: „_01010101010101010101010100 BEFEHL ODER DATEINAME NICHT GEFUNDEN“. Sicherung kann sich nicht mehr halten und stürzt ab.
MATTHIAS SEIER Sechsuhrvierzig
Matthias läuft zu seinem Fahrrad. Er muss zur Bushaltestelle. Er überarbeitet sich selbst, ist zu dick, unsportlich und isst gerne billige Schokolinsen aus dem örtlichen Discounter. Beine drehen durch. Das Gehirn versucht Ruhe reinzubringen. „Ruhe, verdammt noch mal.“ Hart, aber herzlich- so ist der Umgangston in Matthias drin. Linke Gehirnhälfte nervt rechte Gehirnhälfte. Clash Of Cilivizations. Die linke Hälfte ist aber wirklich auch viel zu gemein. „Wegen mir is er ein Rechtshänder“. Das Stammhirn meldet sich: „Bin ich eigentlich parteiisch?“ Matthias bekommt einen Gewissenskonflikt. Schockreaktion: Doof vom Fahrrad fallen. Die beherrscht er meisterhaft!
RAPID DATA
Festplatte kämpft sich mit einem Buschmesser durch diese ganzen Sicherungskopien, kaputt wie ein Trabant. DOS-Eingabeaufforderung misst Selbstbewusstseinswert. Hoch. Tierisch hoch. Ein Neustart wäre jetzt angebracht. Nun so auf den Ausschaltknopf zu drücken, wäre fatal. Rapid verfällt in erzwungenen Sleep-Modus. CPU: 0%. Scheiße, flucht die Festplatte und versucht wach zu bleiben. Denkste. Das Lämpchen am Bildschirm wird erst gelbgrün, dann gelborange. Blackout. Nein, Gelborangeout.
MATTHIAS SEIER Sechsuhrsechsundvierzig
Aua. Das Gehirn meldet: „Mann Leute, mir is gänzlich unwohl.“ Die Blutkörperchen fluchen ungehört: „Der Chef ist sauer. Abhauen, Kameraden.“ Und wie sie abhauen. Durch die Wunde, bald ist ne ganze Lache voll. Linke Gehirnhälfte: „Das hast du jetzt davon.“ Rechte Hälfte: „Wieso ich? Du fingest an!“ Linke Hälfte: „Laber doch keinen Mist.“ Rechte Hälfte: „Jawohl!“ Links: „Gar nicht!“ Rechts: „Jawohl!“ Die Gehirnhälften bekämpfen sich nur noch mit zwei Worten, Zeichen von absoluter Erschöpfung. Und was macht man, wenn man erschöpft ist? 100 Punkte, richtig, dingdingding! Man schläft. Jetzt hat er aber schon gerade geschlafen. Alternative: Ohnmacht.
Okay. Why not?
RAPID DATA
Stunden später, eine Aktualisierung mit dem Zeitserver von Microsoft wäre jetzt nicht schlecht, wird WAKE UP aktiviert. Wählen Sie einen Benutzer. MATTHIAS blinkt, das Avatar ist eine E-Gitarre. 1 Programm(e) wird (werden) verwendet. Enter. Ding, Matthias ist wieder da. Die Festplatte erholt sich schnell und prescht voran: „Leute, wir liegen ganz scheiße im Zeitplan.“ Die Systemsteuerung hat mal wieder ihre fünf Minuten. Sie ist bekannt dafür, sich einzuschleimen. „Dem Benutzer wird geraten, SPRACHEINGABE zu überprüfen.“ Yep, Benutzer überprüft. Uch, wie witzig. Microsoft Sam erklärt soeben, dass er als Fehlerstimme ausgewählt wurde. Festplatte denkt: Gibt’s dort keine Frauen?“ Klick, klick, klick. Vergeblich. „Ey, Systemheini, mach mal Frauen rein.“ Systemsteuerung: „Sorry, das DVD-Laufwerk hat sich auch schon beschwert.“ Naja, egal. Festplatte nötigt Microsoft Sam stark. Vor allem die Buchstaben ü, ä und ö sind zu empfehlen. Aber auch Beschimpfungen eignen sich hervorragend.
MATTHIAS SEIER Sechsuhrfünfzig
Jetzt wacht er wieder auf, ohne Zeitgefühl. Er fühlt sich erschöpft, unterfordert und verzweifelt. Den Bus hat er vielleicht verpasst. Wie gesagt, kein Zeitgefühl. Matthias brabbelt was Unverständliches und versucht, sich wieder auf das Rad zu schwingen. Es läuft im Moment alles beschissen für ihn. Das Gehirn meldet sich: „Anmachen!“ Herz: „Der soll mal was trinken. Ich hab kein Blut mehr!“ Das Gehirn, liebevoll Bernhard Hoecker genannt: „Ja, wieso das denn???“ Herz: „Denk über deine Funktionen nach. Erinnerung.“ Gehirn: „Ach, halt doch die Fresse.“ Herz: „Hey, du vergisst, dass ich fast noch wichtiger bin als du.“
Funkstille. Aber nur kurzzeitig, etwa 10 Sekunden nach dem Spruch vom Herz meint eben dieses: „Du Hammel!“
RAPID DATA
Der Fahrradmodus wird wieder errichtet, Tempo. Unteres Modul verknüpft sich fehlerhaft mit Schuhband, einem externen Textilmodul, mit der Speiche. Fast schon wieder ein (Ab-)Sturz. Gerne würde Benutzer called Matthias die Zeiteinheit neustarten. „Welche Kapazität?“, fragt der Task-Manager. „Niedrig, optimal(empfohlen) oder maximal?“ Maximal. Die Daten bekommen einen Oberbegriff. Automatische Silbentrennung wird dafür ausgeschaltet. „16. März 2006“. Benutzer called Matthias, kurz BcM, will Datum schreiben. Bei 2006 fügt sich die Autokorrektur ein. Eingabetaste. 2006-03-16. Yep, mein Tag. Moment, Satz streichen. Der Computer hat keine Identität. Autokorrektur in: Yep, BcM’s Tag. Das Komma macht einen Luftsprung. Optimismus(empfohlen).
MATTHIAS SEIER Sechsuhreinundfünfzig
Matthias fährt weiter schnell Fahrrad. Fast wäre er wieder gestürzt. Das Schuhband hätte sich fast in die Speichen gewickelt. So ein Scheiß-Tag. Er würde gerne die zeit zurückdrehen. Dieser Sturz vorhin hat echt alles vermiest. Er muss unbedingt schneller werden, egal ob er sich übernimmt. Soll er doch. Der 16. März, scheiße, scheiße, noch mal zum Ficken. Er denkt daran, wie leicht doch alles sein könnte. Ist es aber nicht. Elendes Pessimistenschwein…
RAPID DATA
Schelmisch erinnert sich die Festplatte, wo BcM sie immer „Rapied Dahtah“ genannt hat. Okay, BcM war erst fünf und der Computer war Windows 93, aber…BcM mochte ihn. Allein den Bildschirmschoner, wo dann da so stand: In 5 Sekunden wird die Festplatte gelöscht. Die Festplatte schmunzelt. Hihi, ich hätte da fast einen Kreislaufkollaps bekommen. Schlimmer als „I Love You“ konnte das alles ja nicht mehr wersldhgjk k
I Love You
I Love You
I Love You
I Love You
War doch nur ein Test. Ja, die Festplatte- immer so nostalgisch. Nun, dort hinten wird das Ziel sichtbar. Um Himmels Willen. Das Mobilitätsmodul entfernt sich vom Speicherstandort. Panik. W2K. I Love You. Die Bits springen von 1 auf 0. Was soll man jetzt nur machen. CPU-Auslastung. Scheiß doch drauf. Systemsteuerung gehorcht auf das Wort. Jetzt ist es unabwendbar. Der Bus muss erwischt werden. Schnell, Fahrrad an eine Firewall für die Privatsphäre anbinden und ab dafür. CPU-Auslastung? Hundert. BcM setzt sich, beginnt Chat mit anderen Usern und Benutzern. Für politische Diskussionen geht doch bitte ins Forum.
MATTHIAS SEIER Sechsuhrdreiundfünfzig
Als er jung war, war sein PC Windows 93. Er stand da nur rum. Manchmal er irgendeinen Scheiß auf Q Basic, Snake oder Tetris. Der Bruder hatte schon Windows 98. Das T-Shirt mit den Tasten Strg, Alt und Entf bekam er gratis dazu. Egal.
Oh, da hinten sieht man das Ziel, seine Bushaltestelle. O Nein! Der Bus fährt weg. Schneller. Schneller. Faster, Guys. Egal, wie fertig man danach ist. Morning after? Egal. Jetzt ist wichtig. Fahrrad an die Fahrradständer- und yep. Geschafft. Er sitzt sich neben eine junge Frau, eine Affäre? Nö, wohl nicht. Er verwickelt sie in ein Gespräch.
RAPID DATA
Eine junge Frau, schon angemeldet bei BRUNS BUSUNTERNEHMEN? Ja, sie hat einen Account called Fahrkarte. Ihr Nick ist muedes_mumeltier_19. Ein müdes Murmeltier? Wie geht denn das? Naja, das Profil ihrer Mimik: Sprich mich nicht an. Sonst muss ich dich ankacken und dafür bin ich zu müde. Bcm’s Bruder sagt immer einen Spruch: „Was einen nicht umbringt, macht einen nur noch härter.“ BcM ist gut im Vollreden. Hier wird es mal wieder bewiesen.
BcM: Darf ich hier sitzen?
muedes_murmeltier_19: „Ja…“
„Und, bist du müde?“
„Das siehst du doch. Und jetzt sei ruhig.“
„Quatsch. Hallo wach, gute Laune am Vormittag!“
„Bitte, hör auf. Hör mal, gestern Nacht hatte ich Spätschicht und jetzt hab ich wieder Frühschicht.“
Bernard Hoecker: „Ja, wieso das denn?“
Muedes_murmeltier_19: „Fresse, du bist nicht angemeldet.“
BcM: „Hast aber einen ziemlichen bekloppten Boss. Rofl ^^ lol :^)“
„Was war denn daran lustig?“
MATTHIAS SEIER Sechsuhrsechsundfünfzig
Naja, das Gespräch läuft eher scheiße. Da konnte der Novelty - Hoecker auch nichts mehr herrichten. Ja, wieso das denn?
RAPID DATA
Misserfolg. muedes_murmeltier_19 wirft BcM aus dem Sitz. You were kicked from the server. So schnell nicht, meine Dame, denkt BcM. Link engaged.
BcM: „Was war das denn?“
Muedes_murmeltier_19: „Mann, wie gesagt, ich hab keinen Bock auf Labern.“
Ignorieren? Klick.
BcM: (ignoriert den letzten Kommentar von muedes_murmeltier_19)
Muedes_murmeltier-19: „ So, du hältst jetzt die Fresse. Verstanden?“
BcM: (grummelt) Meinetwegen.
Stille. Memory Card versucht sich zu erinnern und zu analysieren. Was ist da nur schiefgelaufen? Festplatte sitzt weinend auf dem Datenspeicher: „Ich möchte mich ermorden.“ Systemsteuerung setzt es in die Tat um. Festplatte nun wieder gefasst: „Geht doch.“
MATTHIAS SEIER Sechsuhrsiebenundfünfzig
Scheiße. Die Frau wirft ihn aus dem Sitz. Aber Matthias gibt nicht auf und sitzt sich wieder auf den gleichen Sitzplatz. Sie einigen sich, ruhig zu sein. Was ist mit ihm passiert? Hat Matthias die uralte Kunst des Nervens vergessen? Die kleinen Helferchen in der Zentrale im Gewissen begehen Massenmord. Jeder gegen jeden. Wäre nicht die zentrale Vernunft dagewesen, wäre Matthias zu einem perfiden Heuchler geworden.
Gewissen: „Sorry, das tut mir ja so Leid. Ich weiß nicht, wie…“
Vernunft: Hab kein schlechtes Gewissen, Gewissen. Man hilft doch gerne. Das hat ein gewisses Etwas…“
Gewissen: „Ja, aber. O Mannomann! Ich war gar nicht bei mir. Danke, es tut mir ja so leid.“
Vernunft: „Ja, Freunde machen so was.“
Gewissen: „Ich weiß nicht, wie ich das wieder gutmachen kann.“
Vernunft: „Ja ist gut!!!“
Gewissen: „Oh, es tut mir ja so Leid. Echt. Ich hab dich genervt.“
Vernunft: „HALT DIE FRESSE!!!“
Wissen: „Wird nicht unvernünftig, Vernunft.“
Vernunft: „Ich werd immer unvernünftig, wenn das Gewissen ein zu schlechtes Gewissen hat.“
Erinnerung: „Momentchen mal. Hat dich das Gewissen nicht eben genervt?“
Vernunft: „Ja.“
Logik und Erinnerung sowie Hysterie im Chor: „ Dann kann er noch nerven!!!“
Haussegen gerettet…vorerst.
RAPID DATA
Memory Card meldet im Ticker: Analysierungsvorgang abgeschlossen. Dialogfeld hat zwei Buttons. OK und REPORT. Bei Report ein Klick.
„BcM kann noch nerven. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das sagte schon Kant. “
Festplatte genervt: „Ja, meine Großmutter auch. Diese Zicke.“
Task-Manager: „Also, Boss…“
Dialogfeld fragt, ob man das Gespräch mit muedes_murmeltier_19 auf der Memory Card speichern will. Nein, lieber nicht.
Festplatte meint: „Hey, ähm, die unteren Module sollen sich schon mal bereit machen. BcM steigt gleich aus.“
Externes Modul called I-Pod angeschlossen. „Hihi“, hyperventiliert das Internet. „Ich hab fünf neue Podcast -Ausgaben.“
Der Task-Manager beruhigt das aufgescheuchte Internet: „Ganz ruhig, mein kleiner. BcM will nur ein wenig Musik hören. Das haben Bc’s manchmal.“ Der Explorer jedoch meldet sich von hinten: „Aber ich bin immer noch stinkig, denn du hast meinen Namen geklaut.“ Der Explorer zeigt auf den Titel des Internets- Internet Explorer. Ziel: Wizo Suchen nach: Punk Ersetzen durch: Neue Deutsche Welle. Der Arbeitsplatz läuft gemächlich zur Suchmaschine. „Du solltest mal aktualisiert werden“, flüstert er in das Ohr der Suchmaschine.
Excel: „Ja, dazu hab ich mal ein Diagramm erstellt.“
Word: „Und ich ne Abhandlung.“
Powerpoint: „Ja, ich eine Präsentation.“
Movie Maker: „Ich `nen Filmchen.“
Outlook: „Und ich koste ganz wenig. Nur [Folgende Zeile wurde vom Autor im Verdacht auf Schleichwerbung gestrichen. Der Verlag]alles, nur bis heute. Outlook = Qualität.“
MATTHIAS SEIER Siebenuhreins
Auf den letzten Metern der Busfahrt macht er seinen I-Pod an. Er drückt durch. Kein Wizo. Nur Nena. Er zieht sich die Schultasche über und geht zum Busausstieg. Das war nur der erste Bus. Der nächste bringt ihn erst zur Schule. Er schaut nach seinen Podcast. Igitt, sind die alt. Heute Nachmittag will er mal schauen, ob es neue gibt. Unterwegs fährt er an Outlook- Werbung vorbei. Ja, dieses neue Outlook [gestrichen, nein, diese Zeilen vom Verlag wurden nicht gemacht, um sie zu amüsieren. Nein, sie wurden auch nicht vom Autor geschrieben. Wie kommen Sie darauf? Der Verlag] so wie dieser neue Vibrator [lalala… Der Verlag] für wenig Geld so viel. Mein lieber Scholli, denkt BcM und steigt aus.
RAPID DATA
Die Festplatte- allein der Wohnsitz ist berauschend. Im hocherlesenen Arbeitsplatze, wo sonst nur Laufwerke stecken. In seiner Wohnung aufgeräumt (das erledigt die Defragmentierung) und voller Ölgemälde, die die Festplatte in ihrer Macht zeigt; wunderbar ins Bild gesetzt von der Systemsteuerung, das muss man sagen. Ja, es hat schon was Schönes, sein Haus. Gut, es gibt viel zu tun. Arbeitsmappen und Ordner verwalten sich ja nicht von selbst, aber hey, der Festplatte gefällt es. Klar, es gibt Imitatoren, wie diese elende Sicherung. Als Ausrede sagt sie immer, sie sei wichtig, falls die Festplatte abstürzt. Über diese „Gerüchte“ kann die Festplatte nur LOL sagen. Wann solle die festplatte denn abstürzen? Genau, niemals. Niemand weiß, ob die Festplatte weiblich oder männlich ist. Den Charme des Mannes, die Leidenschaft der Frau (und die saloppen Worte). Aber tut das eigentlich irgendetwas zur Sache? Nein, da ist sich jeder einig.
Unsere Platte, die feste,
ist einfach die allerbeste.
Solche Lobeshymnen tun natürlich gut:
Weiter so, Platti, nur Mut.
Und falls auch mal die Dokumente fehlen,
mit dir kann man immer noch Pferde stehlen.
Platte, du bist die beste.
Und dabei bist du auch noch so feste.
Klar, das Gedicht stammt von der Systemsteuerung. Es wird übrigens in e-moll vorgetragen. Wobei f-dur auch seinen Reiz hätte.
MATTHIAS SEIER Siebenuhrfünf
Das Gehirn- was wären wir nur ohne das Gehirn? Was wäre Matthias ohne ein Gehirn? Oder Sie? Ja, Sie könnten vielleicht hirntot in der Ecke liegen, aber lesen, nein, das könnten Sie nicht. Das Gehirn teilt uns auf in etwa 345 Zentralen auf. Jede von ihnen ist einem Oberbegriff zugeordnet: Humor, Gehör, Langeweile… na ja, die Sachen eben. Ohne das Gehirn wäre nix los im Körper. Das Herz würde im Takte schlagen, ohne zu wissen, warum. Der Mensch würde sich mit einem Ast vor den Schädel hauen, ohne zu wissen warum. Das Männchen würde ein Weibchen „abchecken“, ohne zu wissen, warum. Und Sie würden nicht mal wissen, warum Sie sich dieses Buch gekauft haben…öhm ja, also. Okay, bleibt noch zu wissen, dass die Frauen weniger Gehirn haben als Männer. Schock- weniger Gehirn und die Frauen sind laut Wissenschaftler trotzdem schlauer. Wie das? Weg mit den Femininsten, was wir brauchen, sind Maskulinisten. Jawohl. Aber so ein Aufruhr wäre ja ganz sinnlos, geradezu hirnlos.
RAPID DATA
Es ist spät für den Computer geworden. Die Laufwerke gähnen, Excel spielt Tetris mit seinen Tabellen und der Bildschirm flimmert schlaftrunken. Das sind die schwersten Stunden für die Festplatte. Die Motivation fehlt, Images von Bill Gates werden unter lautem Johlen der Firewall in den Papierkorb verschoben. Die Dialogfelder müssten theoretisch nicht arbeiten, sie wissen schon, was man drücken wird. WOLLEN SIE BILL GATES IN DEN PAPIERKORB VERSCHIEBEN? JA NEIN ABBRECHEN. Ja. WOLLEN SIE BILL GATES WIRKLICH LÖSCHEN? JA NEIN. Ja. Die Festplatte zieht sich einen grauen Morgenmantel über. Er schätzt, sein Arbeitsplatz wurde schon wieder von Viren-Punks überfallen. Ja, an dem Schreibtisch steht „Gegen den Arbeitsplatz!“. Die Festplatte bleibt ungejuckt. Sucht euch erstmal selbst einen Job!, denkt er, während er brüllt: „ Ey, hier, der Systemheini soll mal kommen. PUNKS IM ARBEITSPLATZ!“ Systemheini kommt. Mit Schwamm und Instant Wasser. Festplatte wünscht sich Champagner anstatt Wasser. Wie im Musikvideo von den Strokes.
MATTHIAS SEIER Siebenuhrfünfundvierzig
Jetzt beginnt er wieder, der x-te Schultag. Sechs Stunden stehen auf dem Programm. Stundenplan wird mit Blicken versehen. Igitt, Deutsch, Mathe, Religion. Und danach Französisch. Bitte nicht. Naja, immerhin Geschichte Überall tummeln sich hier seine Freunde und Feinde herum, als Freunde ein Andre, ein Lars, ein Sven. Als Feinde ein Markus, ein Stephan und ein(e) Lisa Marie. Matthias grüßt sie alle. Von Andre ein „Morgähn“, von Lars ein „Tach, Matti!“, von Sven ein „Na, kannst du Franze?“ Von Markus ein „Ja, is auch gut“, von Stephan „Moin, Idiot“ und von Lisa Marie ein überraschtes „Hä, wat?“
Prima. Der Schultag wird toll…
RAPID DATA
BcM bemerkt es früher, dass der Schultag 1478 angebrochen ist. Microsoft Schedule wird aktiviert und überprüft. , meldet BcM und beobachtet die anderen: BcA, BcL, BcS. Und leider auch ein BcM, BcS und B(in)cLM. Allen antworten. Alle antworten. Manchmal interessiert, manchmal eben desinteressiert. BcM stößt ein SOL, ein Stöhning Out Louds, verbittert aus. Die Festplatte freut sich schon auf den Tag, versucht, Optimismus in den XP reinzubringen. „Alles Roger in Kambodscha?“ Alles ist am Blinken. Heute werden Testergebnisse erwartet und BcM ist erwartungsfreudig. Geplante Tasks darf schon mal „jubel.mp3“ auflisten. Auch wenn das Thema ziemlich kompliziert war. Alle lokalen Laufwerke und Festplatten sowie Wechsellaufwerke und das Systemverzeichnis mussten an der Kopfnuss knabbern. Ach ja, und BcM’s Dokumente und Dateien halfen auch mit. Sowie die Manuelle Auswahl, sprich Arbeitsplatz.
MATTHIAS SEIER Siebenuhrneunundvierzig
Das Gehirn muss sich freuen. Heute wird ein Geschichtstest erwartet und Matthias ist guter Dinge, eine Eins zu bekommen. Der Test handelte über die gesellschaftliche Machtverteilung im Spätmittelalter. Ugh, so was muss man natürlich schlucken. Alle Teile des Gehirns arbeiteten mit. Das Hungergefühl wollte Traubenzucker, die Konzentration musste sich anstrengen, Logik, Verstand, Erinnerung, Kreativität. Ja, so was ist kein (Trauben-) Zuckerschlecken.
RAPID DATA
Erste Lesson called Deutsch wird geladen. Haben Sie etwas Geduld. Deutsch wurde erfolgreich installiert. ScFH (Servermodus) öffnet „Stunde 785“. Thema der Stunde: „Balladen in der modernen Welt“. Nach Begrüßung setzt man sich und ScFH beginnt einen Monolog über die letzte Stunde, die Memory Card läuft anscheinend bei ihr auf Hochtouren. Modul called
„Lesebuch“ wird geöffnet. Word öffnet. Seite 182 Ab 1 182/232 Bei 3,1 cm Ze 6 Sp 70 Deutsch(Deutschland) ScFH schlägt readme der beiden Dokumente vor. Die Dokumente heißen „Junger Soldat in Afghanistan“ und „Nur ein Penner“. Die beiden Dokumente sind lizenziert für Rolf Biermann und Bob Dylan. BcM darf „Nur ein Penner“ vorlesen. Akustische Signale jagen durch den Klassenraum und das ganz ohne Voicerecorder. Dann passiert es! Bei Zeile 17, zwischen zwei Wörtern, Zeichen 19-38. Bei akustischer Wiedergabe des readme- Dokumentes, ist ein Fehler festgestellt worden. Meldet das Word- Dialogfeld. Dann steht da Kleingedrucktes. Das zu lesen, dafür hat BcM keine Zeit. Die andere Klasse schüttelt sich vor lauter LOLs und ROFls. Nur nicht mit ihm, sondern über ihn. Problembericht senden? Oder nicht senden? Senden oder nicht senden, das ist hier die Frage. Senden. Das entspräche für BcM einer Ausrede.
BcM: „Ja, das ist aber auch wirklich verteufelt schwer, so was zu lesen.“
ScFH: „Was ist denn an den Wörtern ‚Boden’ und ‚dem’ schwer dran, Matthias?“
BcM: „Ich, ähm-… Kann ich denn jetzt weiter lesen?“
ScFH überprüft BcM mit starrem Blick. Überprüfung anscheinend abgeschlossen, denn ScFH bejaht. Jetzt klappt alles tadellos. BcM verkriecht sich für den Rest der Stunde jedoch doch lieber in ein Schneckenhaus. Welches natürlich SELFMADE ist.
MATTHIAS SEIER Siebenuhrfünfundfünfzig
Die Deutschstunde beginnt. Frau H. erklärt, dass es diesmal um moderne Balladen ginge. Sie wiederholt auch noch in ihrem Vortrag die letzte Stunde. Im Lesebuch werden zwei Balladen gelesen. Matthias darf eine von ihnen lesen. Die Betonung hallt wider. Doch dann verliest er sich. Und zwar fatal. Er versucht, sich vergeblich rauszureden. Während die Klasse ihn gnadenlos auslacht. Matthias meint, dass diese Zeile echt kompliziert zu lesen sei. Frau H. hakt gnadenlos nach und bombardiert sein Gewissen. Matthias liest nach einer kurzen Redepause weiter und diesmal ging alles glatt. Für den Rest der Stunde ist Matthias jedoch traumatisiert.
RAPID DATA
Lesson called Deutsch beendet. Nochmals wird der Schedule aufgerufen. Dort steht das Grauen, schwarz auf weiß. Deutsch, Mathe, Religion, Französisch, Englisch, Geschichte.
Nach einer kurzen Pause mit Funny Flashs und körperlicher Betätigung geht es nun weiter mit Mathematik. ScFR betritt das Zimmer hastig und fragt nach den Hausaufgaben. Hausauf-? Wie bitte, hmm. Die müssten doch noch irgendwo in der Warteschlange liegen oder? BcM verschiebt, kopiert, öffnet, bearbeitet, sendet, empfängt, fügt ein. Der Suchvorgang ist abgeschlossen. Und was noch schlimmer ist, es liegen keine Ergebnisse vor. Das gibt nen Brief, koloriert in Blau. Aber vielleicht kommt man durch, einfach nicht aufzeigen und an Bill Gates beten, vielleicht schafft er es dann… Und ja, er schafft es. Emoticons werden haufenweise eingebaut. Clip Art- Schlüsselwörter stets: Freude, Befreiung, Erlösung. Auf Bill Gates ist immer Verlass. Jetzt müssen Aufgaben gemacht werden. Ach, die sind leicht. Nachrechnen (empfohlen). Ach Quatsch, wer ist BcM denn? Das Dokument öffnen, bearbeiten. Okay, gelöst. Doch jetzt- also die erste war ja ein Pups, doch die hier. Ach so, jetzt wird ihm der Fehler bewusst. Die Nummerntasten waren gesperrt. Doch die dritte, selbst mit Nummerntasten, ist zum Zähne ausbeißen. Nein, da hilft nichts. Da muss wohl die Kunst der Schüler herhelfen: Das Schummeln. So. Startleiste, alle Programme, Zubehör, Rechner. Tada. Doch, hmm, Spyware färbt sich rot. Aber warum?
„Ähähäh, Frau R. Ähm, was ist?“
„Matthias, hergeben.“
„Was hergeben? Lösungen hergeben?“
„Das da“, Tastmodul zeigt auf Rechner, „hergeben…sofort! “
„Aber, Frau, Frau R. ich- na ja, ich habe…“
„…den Rechner benutzt, genau.“
MATTHIAS SEIER Achtuhrzweiunddreißig
Deutsch zu Ende. Jetzt, ein Blick auf den Stundenplan offenbart es, kommt Mathe. Zum Mageninhalt ausstoßen. Frau R. kommt rein und fragt im selben Moment nach Hausaufgaben. Hausauf-? Matthias durchsucht die ganze Seite, das ganze Heft, die ganze Tasche. Doch keine Hausaufgaben. Na toll, denkt er. Ein blauer Brief. Aber er könnte es verhindern, mit viel Glück und nicht aufzeigen. Ja, er schafft es auch. Jetzt Aufgaben berechnen. Ha, leicht. Die erste geht zack, zack. Doch die zweite- wie soll das denn gehen? X kürzen, nein, man kann doch x nicht kürzen. Oder doch? Ah, jetzt fällt es ihm endlich wieder ein. Yep, weiter. Dritte Aufgabe ist Super GAU. Wie soll man bitteschön denn das-? Da geht Matthias ein Licht auf. Grob durchwühlt er die ganze Tasche und findet das Objekt der Begierde: den Taschenrechner. Aber, irgendwie, da ist doch was. Fatal! Frau R. hat ihn beobachtet. „Hergeben, sofort.“ Die Rebellenfraktion siegt im Gehirn gegen die Vernunft, sprayt sich umkreiste A’s auf die Körper und schreit: „Oh nein, vive la revulociune!“ Aber die Rebellen können soviel revolutionieren, wie sie wollen. Der Taschenrechner hat jetzt Gesellschaft bekommen. Mit dem von Frau R. nämlich. Matthias denkt: „Hehe, heldig.“ Sein Lieblingsadjektiv, selbst erfunden.
RAPID DATA
PAUSE UNTBR. Was macht man in der Pause Untbr? BcM läuft einfach ein paar Typen hinterher und chattet mit ihnen. Der Talk will auch nicht mit Smileys verstärkt in den Gang kommen. Jeder Chatwillige schaut BcM nach ein paar Minuten entnervt an. BcM verlässt lieber den Chatraum und läuft allein auf dem Schulplatz herum. Seine Sprüche sollten mal up to date sein, dann könnte es auch klappen.
Jetzt folgt Religion. Das Hassfach von der Festplatte. Bill Gates ist religionslos, wieso sollte dann sein Produkt gläubig sein? „Es fehlt der Umgang mit der Religion“, analysiert die Memory Card. „Wo hat der Computer denn schon mal Umgang mit Religion gehabt?“ Leere. Klar, der Suchmaschine läuft auf Hochtouren. Religion. Und man findet was. „Hmm“, überlegt die Festplatte und kratzt sich ein paar Bits aus den Haaren. „Naja, hier. Ein Bildschirmschoner.“ Die Memory Card erinnert sich: „Das war nur so was, wo mit meditativer Musik Religion sanft stand. Und danach schrie einen der Exorzist an. Erschreckflash. Ganz schön hart.“ „Und das hier?“ Festplatte öffnet. „Das ist nur so ein dummes Bild mit Tafelsprüchen von Bart Simpson“, erklärt die Memory Card. „Der Spruch hieß: Ned Flanders hasst seine Religion, seitdem er Beatles-Fan ist.“ Die Systemsteuerung: „Ha, die Episode hab ich gesehn. Bekomm ich dafür ne Beförderung, Schnuckiputzi?“ „Nein. Also. Wie jetzt, versteh ich nich.“ Die Memory Card labt sich in der Unwissenheit der Festplatte. „John Lennon sagte doch mal, er sei populärer als Jesus. Und Flanders ist kirchenfanatisch.“ Die Festplatte: „Ach Quatsch. Leck mich doch mal-“ Eigentlich wollte die Festplatte noch „kreuzweise“ sagen, in dem Moment jedoch wurde sie vom Internet mit News und Fakten über den Spruch überschüttet.
MATTHIAS SEIER Neunuhreinundvierzig
Nach einer eher betretenden Pause mit missglückten Plaudereien betritt Herr G. den Raum. Er ist nicht gerade der dünnste und versorgt die U- Zeitung „Der Nagel“ (Chefredakteur: Matthias Seier) immer mit viel …Gesprächsstoff. Heute gingen schon zwei Artikel ein. Titel: „G.- Darf so was Lehrer sein?“ und „Essay über die Entwicklung von Karikaturen im Organ ‚Nagel’“. Die Stunde von Herrn G. hat immer das gleiche Prinzip, den gleichen Ablauf. Eintreten- zusammenschreien- nach einer langen Pause „Gutn Morgn“ sagen – lange Wiederholung der letzten Stunde- diversem Mädchen drohen, irgendeine Strafe zu vollziehen, falls sie das imaginäre Kaugummi nicht aus ihrem Mund spuckt- zwischendurch „Slbst dr Löw hält di Prank vor das Maul“ rufen, wenn jemand gähnt- Text im Buch lesen- darüber schwafelnd diskutieren- unverständlichen Text über Verantwortung oder Mose an die Tafel schreiben- ins Klassenbuch schreiben- mit bedächtigem Schritt aus der Klasse laufen- Freudengeschrei in der Klasse. Haben Sie was bemerkt? Herr G. spricht nie ein E. Himmel, wenn der wüsste…
RAPID DATA
Französisch, meldet der Schedule. Ja, Französisch. Eine schwere, aber schöen Sprache. Frau F. betritt den Diff-Kurs. Frau F. gilt nur bei wenigen als souverän und ausdauerstark. Nein, eigentlich sogar bei gar keinem. Die Stunde beginnt mit ein paar langweiligen Fragen und Antworten: „Tu as quêl age?“ Antwort: „J’ai treize ans.“ Momentchen, wie, wo, wa, fragt sich BcM. Er versteht gar nichts, nur:
Tu as (keine Rechtschreibvorschläge) age?
(keine Rechtschreibvorschläge) trieze treibe ans.
Achso, Problem erkannt. Die Rechtschreibung muss ja vor der Stunde immer auf Französisch umgestellt werden. Mann, so was ist ja echt schwer, sich an so etwas zu erinnern. Ja ja, wenn man sich nur an die anderen Sachen erinnert. Aus dem altrussischen „Nirvzja Kraißioat Zlata“ wurde ein gequältes „ (keine Rechtschriebvorschläge) (keine Rechtschreibvorschläge) (keine Rechtschreibvorschläge)“. Und wenn man so ein fundiertes Wissen in Russland verwenden will- Gott bewahre.
Ende