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Hallo @Habentus,
... meinste sicher Gelände ...biege auf das Geländer der Wäscherei,
Super Text, hat mich sehr berührt - nein, er beeinflusst mich nicht negativ, obwohl ich denke, wer in einer solchen Lebenssituation IST, der hält den Nackenschlag kaum aus. Erdrückend, erschreckend, lähmend und sehr resignierend. Das Bild eines Menschen, der, gefangen in einem System, mehr vegetiert als lebt - wo ist die Sonne in seinem Herzen, was für ein Mechanismus treibt ihn an - Lebenslust kann das nicht mehr sein. Durch die ständige Wiederholung wird die Stimmung bis zu einem Mantra ausgehöhlt, eine Endlosschleife - selbst das Gefühl, nur noch verkleidet in belanglosen Gedanken, erfroren und jedem Widerstand beraubt.
Manchmal denke ich, es gibt solche Lebenssituationen gar nicht, das kann nicht wahr sein und doch treten sie häufig auf. Installiert? Gewachsen? Reingeschlittert? Vorsatz? Bewusst?
Allemal ein Phänomen, dessen Ursache sich im Nebel der Vergangenheit auflöst. Ändern?
Wie? Bildung? Erinnert mich auch ein bisschen an einen Text von Pink Floyd:
Run, rabbit run!
Dig that hole,
Forget the sun
And when at last the work is done
Don't sit down it's time to dig another one
Fehlersuche ist nicht mein Ding - ehrlich? Bis auf den einen hab ich auch nix gefunden - danke für den Text - gern gelesen.
Beste Grüße
Detlev
Hallo @Detlev und vielen Dank für deinen Kommentar! Der erste ist ja auch immer so eine Sache und ich war gespannt, wie der Text ankommt. So gesehen haben mich deine wohlwollenden Worte fürs erste beruhigt! Danke dafür!
Den von dir angemerkten Fehler habe ich behoben.
Zum Inhalt: Ich kenne das Beschriebene tatsächlich aus erster Hand. Ich habe eine gewisse Zeit in einer Großwäscherei gearbeitet und kann dir sagen, dass da teilweise echt ein harscher Ton, eine massive Belastung und ein hoher Druck herrschen. Ich hatte beruflich auch immer mal wieder Berührungspunkte mit Leiharbeitern. Das ist wirklich ein elendiges System dahinter und (meines Erachtens nach) auch weitestgehend unbekannt. Da gehört Ausbeutung, Erpressung und Resignation nach einer bestimmten Zeit (zumindest in bestimmten Sparten) beinahe zwingend dazu. Der Text war der Versuch, das inhaltlich aufzugreifen und zu verbinden. Wenn es bei dir funktioniert hat, freut es mich. Ist ja auch immer ein Risiko, Persönliches zu verarbeiten.
Beste Grüße
Habentus
Hallo @Habentus
Habe den Text gerne gelesen. Er spielt in einer 'Welt', die mir grösstenteils unbekannt ist, deshalb fand ich das sehr interessant, da einen Einblick zu erhalten. Danke dafür. Fast den ganzen Text über bin ich als Leser ziemlich nah bei Sulaiman, aber im zweitletzten Abschnitt wird das plötzlich aufgebrochen und mir werden eher allgemeine Infos gegeben, hier
und hierSeit Jahren geht das so. Ich habe nie eine Ausbildung gemacht. Habe keinen Schulabschluss und kriege nichts anderes. Als Leiharbeiter zahlen sie dir einen Bruchteil von dem, was die Festen kriegen. Für die bist du Dreck, weil die wissen, dass du am Ende auch deren Löhne drückst. Wenn du die zusätzliche Arbeitszeit reinrechnest, bist du unter Mindestlohn, egal was sie dir im Büro sagen. Wenn du dich beschwerst, bist du weg. Der nächste wartet schon und weil er vielleicht kein Wort Deutsch kann, hat der schlimmstenfalls nicht mal eine Ahnung von Mindestlohn oder Rechtsanspruch und beschweren kann der sich nicht. Also hältst du auch deine Schnauze und am Monatsende, wenn du auf deinen Schein schaust, rechnest du zusammen und dann begreifst du, wie wenig eigentlich rauskommt. Viel zu wenig. Aber nicht ganz so wenig, als dass du es nicht mehr machen würdest.
Das hat mich ehrlich gesagt etwas aus dem Text rausgeholt, mich von ihm entfernt. Liest sich für mich ziemlich info-dumpig. Ein paar Infos daraus könnten sicherlich auch wegfallen, der Rest müsste mir der Text so vermitteln, dass ich einiges oder das meiste daraus selbst schnalle, ohne dass es mir so direkt auf die Nase gedrückt wird. Im ersten Zitat bspw. der Satz: Ich habe nie eine Ausbildung gemacht. Den braucht es eigentlich nicht wirklich, ich denke, man kann auch von selbst darauf kommen, ansonsten gäbe es da meiner Meinung nach genug Möglichkeiten, das eher zu zeigen. Dann: Als Leiharbeiter zahlen sie dir einen Bruchteil von dem, was die Festen kriegen. Auch das könnte man doch zeigen, bspw. in einem kurzen Dialog, vielleicht streitet sich Sulaiman mit einem andern in der Pause oder er erinnert sich an sein Einstellungsgespräch, wo der Chef ihm die Stimmung mit diesem miesen Lohn versaut hat und er ist wütend nach Hause gegangen und hat den Job am nächsten Tag dann doch angenommen oder sowas. Ich denke, Du verstehst, was ich sagen will.Irgendwann ist so oder so Schluss. Denn ab neun Monaten müssten sie dir das zahlen, was die Festen bekommen. Also werfen sie dich vorher raus, und dann stehst du wieder auf der Matte beim Personaldienstleister, füllst einen Bogen mit deinen Daten aus, obwohl du sicher bist, dass die dich doch irgendwo in ihrer Kartei längst haben müssten, und unterschreibst einen Vertrag für die nächsten acht oder zwölf oder sechzehn Wochen. Falls du dein Maul nicht doch mal zu weit aufgemacht hast, wegen der ganzen unbezahlten Überstunden, wegen der Arbeitsbelastung oder wegen des Arbeitsschutzes, denn sonst dauert es dieses Mal vielleicht etwas länger, bis sie was für dich finden.
Noch was zur titelgebenden Wut im Bauch: Sulaiman erscheint mir eher resigniert, müde, als jemand, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hat, aber auch als ein Charakter, der auf den ersten Blick relativ gefasst bzw. kontrolliert ist. Die Wut wird stellenweise spürbar (gerade beim oben zitierten), ist mir aber insgesamt zu wenig deutlich, als dass es hier um einen Arbeiter gehen soll, der wütend über die ihm auferlegten Umstände ist. Wieso zeigt sich diese Wut nicht? Explodiert er nicht irgendwann, weil er durch irgendwas getriggert wird (beispielsweise durch die harschen Worte des Vorarbeiters) und das alles vielleicht viel zu lange in sich reingefressen hat? Wieso lässt ihn diese Wut abends überhaupt schlafen? Ich habe da -- bei dem Titel -- ehrlich gesagt irgendeine tiefergehende Reaktion von ihm erwartet. Hier ein Versuch das zu zitieren, was Sulaiman empfindet bzw. was davon hauptsächlich bei mir angekommen ist:
Ich bin müde. Mein Kopf wie Brei.
Ich gehe nach Hause, mache mir einen Tee, trinke keinen Schluck davon, weil ich zu müde bin und merke, dass ich vergessen habe, einkaufen zu gehen.
Und weil Nacht ist, bin ich müde.
Ich stehe am Band, funktioniere, sortiere mit zitternden Händen die Wäsche und mein Kopf rotiert.
Ich sitze im Bus. Der Regen schlägt gegen die Scheiben und mit aller Kraft versuche ich meine Augen offenzuhalten, aber ich habe keine Chance. Das Kinn rutscht mir auf die Brust. Ich schlafe ein, schrecke hoch, sehe aus dem Fenster, merke, dass mir die Augen erneut zufallen.
Aber statt zu schreien, halte ich die Schnauze.
Ich fahre müde mit dem Bus in die Weststadt, schaue auf mein Handy, ohne mir zu merken, was ich sehe und bevor ich weiß, was los ist, ist es auch schon Zeit schlafen zu gehen
Also vielleicht lese ich das falsch oder habe was verpasst, aber der Titel ist für mich nicht so ganz zutreffend. Wie gesagt jedoch, insgesamt habe ich das wirklich gerne gelesen. Ich gehe noch auf ein paar einzelne Textstellen ein:Ich halte die Schnauze und wenn ich eine rauche und der Vorarbeiter meint, ich solle meine halbfertige Zigarette in den Dreck werfen, dann tue ich auch das.
Das einleitende Wort würde ich killen, 'ohne Unterbrechung' ist dasselbe, oder?Stetig,ohne Unterbrechung von Schichtanfang bis Schichtende.
Die Luft ist feucht und heiß, das Atmen fällt schwer. Ich stehe am Band in Halle A und meine Arbeitskleidung klebt mir am Körper.
Das könnte meiner Meinung nach auch raus, es wird vorher klar, dass alle in dieser Halle verschwitzt sind, feuchte und heisse Luft, Sulaiman klebt die Arbeitskleidung am Körper. Da schliesse ich automatisch draus, dass es wohl allen so geht. Das Komma könnte ebenfalls raus.Der kommt verschwitztwie wir alleum die Ecke, und mit hervortretenden Halsvenen schreit er uns an.
'Akustisches Signal' ist nicht präzise, der hohe Piepton ist doch viel besser.Einakustisches Signal, einhoher Piepton alarmiert den Vorarbeiter.
Ich weiss, wie das gemeint ist mit dem Witz, aber hier im Kontext habe ich es zuerst falsch gelesen. Der Vorarbeiter macht ja keinen Witz, die Arbeiter empfinden das als Witz, weil sie sich ja die ganze Zeit schon ranhalten. Also ich würde das etwas anders formulieren, vielleicht: Er verlangt, dass wir uns endlich ranhalten. Das muss ein Witz sein. Aber keiner lacht. Sowas wäre für mich klarer.Er verlangt, dass wir uns jetzt endlich ranhalten. Ein Witz. Aber keiner lacht.
Letzter Satz könnte verkürzt werden: Ich lasse es bleiben. (weil klar, dass er zum Einkaufen noch mal los müsste) Oder letzten Satz auch ganz weg, wäre ebenfalls eine Option.Ich gehe nach Hause, mache mir einen Tee, trinke keinen Schluck davon, weil ich zu müde bin und merke, dass ich vergessen habe, einkaufen zu gehen.Ich müsste noch mal los, aber lasse es bleiben.
Langer Satz, trotzdem: Gut lesbar. Ich würde nur das mit der Zigarette leicht anpassen: [...] obwohl sie nicht schmeckt und der Rauch im Hals brennt, biege auf das Gelände [...] 'wenn ich daran ziehe' könnte weg, weil wie oder wann sonst soll die Zigarette ungeniessbar sein und im Hals brennen? :-) Vielleicht noch: 'beginne mich umzuziehen' ist etwas behäbig, finde ich. Es könnte auch einfach als 'und ziehe mich um' da stehen.Von der Endhaltestelle laufe ich frierend zweihundert Meter über den Bahndamm, rauche eine Zigarette, obwohl sie nicht schmeckt und im Hals brennt,wenn ich daran ziehe,biege auf das Gelände der Wäscherei, gehe über die Treppe in der großen Halle in die Umkleideräume und beginne mich umzuziehen.
Der letzte Satz zieht mich etwas raus, besser fände ich, direkter bei Sulaiman zu bleiben, im Sinne von: Wir nicken uns zu.Dreißig Kollegen stehen eng beieinander und schweigen sich an. Von einem Drittel kenne ich den Vornamen. Man nickt sich zu.
Überflüssige Adjektive.Das Geraschel der Klamotten, dasleiseKlimpern von Gürtelschnallen, das Zuschlagen der Spinde ist zu hören und ich rieche alten Schweiß, schwer und süßlich.
Könnte weg, finde ich.An den Nägeln löst sich die Haut. Die ständige Feuchtigkeit, dann wieder der Trockenbereich, das ist nichts. Ich nehme einen tiefen Zug.
Die Frage empfinde ich als überflüssig, weil ich mir als Leser an der Stelle genau die gleiche Frage gestellt habe, nachdem der Vorarbeiter ihn darauf angesprochen hat.Ich drehe mich um. Sehe ihm ins Gesicht.Was werde ich schon machen?
„Pause mach ich.“
Wie ist das Unterstrichene gemeint? Da hatte ich kurz Mühe. Alles offen im Sinne von entweder spurt Sulaiman oder er wird handgreiflich/ausfallend? Ist das gemeint?Wir sehen uns an. Für einen Moment ist alles offen, das weiß er auch. Dann nehme ich noch einen Zug, werfe die halbgerauchte Zigarette nach draußen und gehe zurück.
Gegen Ende der Story werden die Sätze immer länger habe ich das Gefühl. Hier ist so einer, wo ich bisschen was kürzen würde.Ich fahre müde mit dem Bus in die Weststadt, schaue auf mein Handy, ohne mir zu merken, was ich sehe und bevor ich weiß, was los ist, ist es auch schon Zeit schlafen zu gehen, sonst wird der Morgen, wenn der Wecker klingelt, zu einer Zeit, an der kein Wecker klingeln sollte,noch schwerer als ohnehin schon.
Sehr schöner Abschluss (wenn auch irgendwo ein wenig traurig). Sulaiman ist jetzt einer von ihnen.Und wenn beim nächsten Mal die Maschinen in Halle B streiken, werde ich mich darüber beschweren, dass jetzt wieder alles bei uns landen wird, und dass die das nie hinkriegen und dass es jedes Mal dasselbe ist mit diesen Maschinen in B. Dann ist alles ein kleines bisschen leichter.
Beste Grüsse,
d-m
Hallo @deserted-monkey habe mich über deinen Besuch und Kommentar sehr gefreut! Da ist auch viel Wahres dabei. Habe mittlerweile einige deiner Hinweise eingearbeitet und habe auch versucht, deine grundsätzliche Kritik umzusetzen.
Das stimmt, da ist ein Bruch. Ich empfand den beim Schreiben als nicht so schlimm, weil es mir ja schon drum ging, da auch eine gewisse Information zu teilen. Nach deinem Hinweis habe ich dann aber noch mal kritischer draufgeschaut. Ich habe mittlerweile die Stelle abgeändert, habe gekürzt und versucht, die Infos näher an den Protagonisten zu binden, bin mir aber noch unsicher. Ich werde da vermutlich noch mal schrauben müssen. Für den Moment hoffe ich, dass es so schon ein wenig besser passt.aber im zweitletzten Abschnitt wird das plötzlich aufgebrochen und mir werden eher allgemeine Infos gegeben, hier
Sehe ich jetzt auch.Das hat mich ehrlich gesagt etwas aus dem Text rausgeholt, mich von ihm entfernt.
Da hast du recht. Ich habe die Stelle mit dem Vorarbeiter noch mal abgeändert, denke aber trotzdem, dass du da recht mit hast. Ursprünglich war die Idee, dass die Wut, die der Protagonist im Bauch hat, sich ein stückweit vielleicht auf den Leser übertragen soll. Dann würde der Titel vielleicht ja passen. Das ist aber vielleicht auch einfach ein wenig cheap. Ich dachte aber auch, dass die Wut, die das zwangsläufig auslöst, schon bei ihm zu spüren ist. Natürlich ist da auch viel Resignation, aber am Ende dieses Aufregen über Dinge, die eigentlich keine Bewandtnis für die eigene Situation statt darüber, worum es eigentlich geht. Ich hatte noch eine Szene im Kopf, wo er mit Kollegen auf den Bus wartet und eine Ratte zertreten wird, in einer völlig unangebrachten Gewaltspitze (habe ich mal so ähnlich erlebt und mich dann gefragt, was da für ein Frust im Hintergrund ist). Ich habe die Szene so aber nicht gut einbauen können. Deswegen habe ich mich jetzt erst mal entschieden, den Titel zu ändern. ggf. schraube ich aber auch noch mal den Text um.Noch was zur titelgebenden Wut im Bauch:
Das einleitende Wort würde ich killen, 'ohne Unterbrechung' ist dasselbe, oder?
Das könnte meiner Meinung nach auch raus, es wird vorher klar, dass alle in dieser Halle verschwitzt sind, feuchte und heisse Luft, Sulaiman klebt die Arbeitskleidung am Körper. Da schliesse ich automatisch draus, dass es wohl allen so geht.
'Akustisches Signal' ist nicht präzise, der hohe Piepton ist doch viel besser.
Einige deiner Anmerkungen habe ich umgesetzt. Danke dafür! Andere lasse ich erst mal noch so, weil ich denke, dass das vom Stil ganz gut passt. Kann aber auch sein, dass ich in ein paar Tagen anders draufschaue und die dann auch noch ändere.Die Frage empfinde ich als überflüssig, weil ich mir als Leser an der Stelle genau die gleiche Frage gestellt habe, nachdem der Vorarbeiter ihn darauf angesprochen hat.
Ja, genau. Habe die Stelle jetzt auch noch mal ein kleines bisschen erweitert. Es ist dieser Punkt, wo evtl. was passieren könnte. Wo der Frust rausbricht sozusagen. Aber dann passiert es eben nicht.Wie ist das Unterstrichene gemeint? Da hatte ich kurz Mühe. Alles offen im Sinne von entweder spurt Sulaiman oder er wird handgreiflich/ausfallend? Ist das gemeint?
Danke! Da war ich mir nämlich selbst ziemlich unsicher. Wenn es bei dir funktioniert, freut mich das!Sehr schöner Abschluss (wenn auch irgendwo ein wenig traurig). Sulaiman ist jetzt einer von ihnen.
Viele Grüße und danke für deinen Kommentar!
Habentus
John Lennon “Working Class Hero“
Ich stehe am Band, funktioniere, sortiere mit zitternden Händen die Wäsche und in meinem Kopf rotiert es.
Wird dadurch nicht das Bindewort „und“ abgewertet?,Der kommt verschwitzt um die Ecke, und mit hervortretenden Halsvenen schreit er uns an.
lieber @Habentus ...
Ähnlich und doch ganz anders hier
mit dem Komma, das das komplexe Prädikat „einkaufen (zu gehen) vergessen“ zerschlägtIch gehe nach Hause, mache mir einen Tee, trinke keinen Schluck davon, weil ich zu müde bin und merke, dass ich vergessen habe, einkaufen zu gehen. Ich müsste noch mal los, aber lasse es bleiben.
Das klingt mir nach mehr als einer Aussage!„Ich hab dich was gefragt.“
hm, an sich ist da kein Komma vorgesehen –Die lässt du dann mal so lange für dich weiterschuften, oder was?“
Hier sollte im Satz die Einheit der Zeitenfolge beachtet werden
„offen gestanden hat“ ist ja auch schon vorbeiSchrecke wieder hoch, merke, dass mir der Mund offenstand wie bei einem Idioten.
Gibt’s das Wort „machts“? Immerhin ist schon die Schreibweise „macht’s“ zwei Stellen kürzer als ein ausgeschriebene „macht es“ - oder stört ein Apostroph?Aber der nächste machts auch und weil der vielleicht kein Wort Deutsch versteht, …
Warum nicht „sei“ oder noch besser „wäre“, wo doch schon die andere Meinung mitschwingt ...Ein paar meinen, dass es jedes Mal dasselbe ist, wenn die Maschinen in Halle B streiken.
Hier noch mal zur Einheit der Zeitenfolge im Satz
Dabei war es nie anders, seit ich hier bin.
Ich fahre müde mit dem Bus in die Weststadt, schaue auf mein Handy, ohne mir zu merken, was ich da seheKOMMA und bevor ich weiß, was los ist, ist es auch schon Zeit schlafen zu gehen, …
Ein starker Song! Nachdem jetzt schon Pink Floyd und John Lennon erwähnt wurden, würde ich gerne noch Billy Braggs Songs in den Ring werfen. Für mich immer wieder berührend.John Lennon “Working Class Hero“
Danke auf jeden Fall für deinen Kommentar lieber @Friedrichard. Ich habe deine Anmerkungen alle übernommen, so ich sie denn richtig verstanden habe ... Und da ich deine Anmerkungen und Hilfen immer sehr schätze, freut es mich umso mehr, dass dir der Text im Gesamten gefallen hat!
Beste Grüße und noch eine hoffentlich gute restliche Woche
Habentus
Hi @Habentus!
Matratzen Concord haste noch vergessen.Hinter den Zäunen und den Containern stehen große Betonbunker. Dazwischen ist eine Straße mit einem Netto, einem Fitnessstudio und drei Spielotheken. Ich sehe das.

Dieser Satz störte mich ein bisschen, vielleicht deswegen, weil Edding Tags wirklich so egal sind, dass sie kein erweitertes Detail in so einem kurzen Text bekommen sollten. Dass ich mir nicht sehr gut vorstellen kann, dass Sulaiman genau darüber noch nachdenkt nach der Schicht.Was drauf steht, kann ich nicht lesen und es ist mir auch egal.
Das finde ich super.Krotzinger steige ich wieder ein. Es ist noch dunkel. Weil es Nacht ist. Und weil Nacht ist, bin ich müde.
Hier würde ich zwei Sätze draus machen, mit Punkt nach dem Zigarette-Rauchen.Von der Endhaltestelle laufe ich frierend die zweihundert Meter über den Bahndamm, rauche eine Zigarette, obwohl sie nicht schmeckt und im Hals brennt, biege auf das Gelände der Wäscherei, gehe über die Treppe in der großen Halle in die Umkleideräume und ziehe mich um.
Das finde ich auch super. Erinnert mich an einen Reportage-Stil, in dem Geräusche und Bilder erstmal eine Atmosphäre vermitteln sollen, in die der Sprecher nicht reinredet, bevor es mit der Dokumentation weiter geht. Die Details passen auch gut zueinander, ich konnte mir das wirklich bestens vorstellen in den Sinneseindrücken.Das Geraschel der Klamotten, das Klimpern von Gürtelschnallen, das Zuschlagen der Spinde ist zu hören und ich rieche alten Schweiß, schwer, süßlich. Einer hustet. Ein anderer zieht die Nase hoch
Genau wie an vielen anderen Stellen im Text gefällt mir das immer noch etwas Beiläufige, mit dem du die wirkliche Schwere der Dinge erzählst, etwa, dass dieser tägliche Moloch ja bekannt ist, er weiß es und muss dennoch durch diese Tür gehen. Deshalb finde ich gut, dassEin anderer zieht die Nase hoch und ich gehe durch die Tür zur Halle A, wo ich weiß, dass die wieder zu viel über das Band schicken werden, weshalb wir alle viel zu spät hier rauskommen.
Der nächste Absatz ist genauso gelungen, tolle Details! Man ist wirklich richtig beim Prot.Eine der blauen Doppeltüren steht offen. Draußen regnet es. Ich lehne mich gegen den Rahmen. Die kühle Luft, die in die Halle hereinweht, ist angenehm. Regentropfen arbeiten sich langsam den Maschendrahtzaun herunter und ich sehe dabei zu. Die Pappe der Zigarettenpackung ist feucht, aber die Kippen, die gehen noch. Meine Finger sind gereizt und aufgeschwemmt. An den Nägeln löst sich die Haut. Die ständige Feuchtigkeit, dann wieder der Trockenbereich, das ist nichts. Ich nehme einen tiefen Zug. Meine Arme sind schwer. Ich blase den Rauch aus, ziehe die Nase hoch und spucke Schleim in eine Pfütze vor der Halle.
Da ist Sulaiman ja noch vergleichsweise aufsässig. Der kurze Dialog zeigt schön die Erbarmungslosigkeit seiner Lage. Ein, zwei Punkte, die man noch ansprechen könnte, wäre, die Spannung in dem Moment, in dem die Kündigung im Taum steht, noch etwas zu erhöhen, etwa nochmal durch ein Beschreibung seines Verhaltens vor dem Kippe-Wegwerfen. Was ich mich auch frage, ist, ob Sulaiman wirklich in Erfahrung bringen wollen würde, "was passiert, wenn er alles stehen und liegen lässt." Denn: und das weiß er gewiss auch selber: nix. Kohn dürfte es herzlich egal sein.Er nickt. „Schön, Pause machst also. Und die anderen? Die lässt du dann mal so lange für dich weiterschuften - oder was?“
„Reg dich ab. In zwei Minuten bin ich zurück.“
Du hast dich dazu entschieden, die Geschichte über viele Konkreta zu erzählen, das ist echt toll geworden. Das Zitat ist jetzt nicht das Paradebeispiel, da ja notgedrungen eine sehr eingedampfte Stelle, aber dennoch gibt es einen speziellen Einblick, der bestimmt nicht mal selten ist und die Angehörigen der "grauen Heere" viele. Hoffentlich haben die Leute wenigstens privat noch etwas Schönes.Drei Monate hier, fünf Monate Lagerlogistik, zwei Wochen spezielle Sortierung für einen Postzulieferer, drei Monate Reinigungsdienst, Getränkelager, Lagerlogistik, Lagerlogistik, Lagerlogistik. Jahre.

An vielen Stellen in der Geschichte wird auch die Sisyphosarbeit nochmal klarer.Jedes Mal sagen sie und meinen jedes Mal, wenn die Maschine in B den Geist aufgibt. Dabei ist es nie anders gewesen, seit ich hier bin. An keinem einzigen Tag.
Das liest man fast ein wenig mit Erleichterung, dass er sich traut, sich zu beschweren und Luft zu machen. Traut er es sich denn oder macht er das für sich, wenn's keiner hört? Aber auch Letzteres wäre bestimmt wichtig.Und wenn beim nächsten Mal die Maschinen in Halle B streiken, werde ich mich darüber beschweren, dass jetzt wieder alles bei uns landen wird, und dass die das nie hinkriegen und dass es jedes Mal dasselbe ist mit diesen Maschinen in B. Dann ist das alles ein kleines bisschen leichter.
Die Tristesse, die Tretmühlen und die unausweichlichkeit hast du in dieser Sachlichkeit sehr gut eingefangen für mein Leseempfinden. Manchmal denke ich, dass darunter auch viele sein könnten, die große Talente haben oder auch kleine, die sie vielleicht gar nicht einbringen oder leben können, weil dem Moloch nicht entgangen werden kann. Bedrückend.
Starker Text auf jeden Fall!
Und viele Grüße,
Helen
Hallo @Helenesthe
ich freue mich sehr über deinen Kommentar und auch darüber, dass dir der Text zusagt 
Ich gehe mal auf deine Anmerkungen ein:
Ja, kann ich verstehen. Ich kenne den Begriff als umgangssprachlichen Ausdruck für Hochhäuser. Weiß nicht, ob das vielleicht was regionales ist? Falls mir da was Besseres einfällt, ändere ich es.Der Begriff "Bunker" irritiert mich an dieser Stelle
Ja, hast recht! Das macht so keinen Sinn. Ich überlege mir was und ändere das. Danke fürs Aufzeigen!Dieser Satz störte mich ein bisschen, vielleicht deswegen, weil Edding Tags wirklich so egal sind, dass sie kein erweitertes Detail in so einem kurzen Text bekommen sollten. Dass ich mir nicht sehr gut vorstellen kann, dass Sulaiman genau darüber noch nachdenkt nach der Schicht.
Ja, kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Gibt ja immer mal wieder längere Sätze in dem Text (neben einigen sehr knappen). Wurde auch schon mal angemerkt. Ich würde den allerdings erst mal so lassen wollen, weil das für mich zum Stil des Textes passt. Ich wollte sehr knappe mit sehr ausufernden Sätzen kombinieren. Auch um auszudrücken, dass der Protagonist teilweise ein bisschen gehetzt und atemlos wirkt (neben den sehr erschöpften, kurzen Phasen). Daher würde ich es erst mal so lassen. Es kann aber sein, dass ich in ein paar Tagen da so denke wie du und es dann noch ändere.Hier würde ich zwei Sätze draus machen, mit Punkt nach dem Zigarette-Rauchen.
Hier war gemeint, dass er zu Kohn geht und schaut, was dann passiert, also ob sich ein (handfester) Streit entwickelt. Sulaiman ist ja sehr aufgeladen in dieser Situation. Er ist kurz davor, diese Emotionen herauszulassen. Am Ende lässt er es bleiben und resigniert.Was ich mich auch frage, ist, ob Sulaiman wirklich in Erfahrung bringen wollen würde, "was passiert, wenn er alles stehen und liegen lässt." Denn: und das weiß er gewiss auch selber: nix. Kohn dürfte es herzlich egal sein.
Tja, kann man so vielleicht nicht generalisieren, weil jede Jeck is anders. Aber ich weiß, dass Arbeitsbelastung und finanzielle Schwierigkeiten natürlich zuallererst die Gesundheit (physisch und psychisch) von Menschen angreifen und so das private Leben unmittelbar negativ beeinflussen. Klar können Menschen auch in solchen Situationen glücklich sein, es ist aber (meiner Erfahrung nach) einfach schwieriger.Hoffentlich haben die Leute wenigstens privat noch etwas Schönes.
Hmm, das hatte ich eigentlich ein bisschen anders gemeint und der eigentliche Knackpunkt des Textes. Also Sulaiman ist ja klar, dass die Situation bei ihnen diese hohe Arbeitsbelastung, jeden Tag so Realität ist. Das sagt er ja hier:Das liest man fast ein wenig mit Erleichterung, dass er sich traut, sich zu beschweren und Luft zu machen. Traut er es sich denn oder macht er das für sich, wenn's keiner hört? Aber auch Letzteres wäre bestimmt wichtig.
Anstatt, dass man sich aber über diese generelle Arbeitsbelastung (völlig unabhängig von irgendwelchen kaputten Maschinen in Halle B) zu beschweren und vielleicht eine Änderung einzufordern, haben sich alle (am Ende eben auch der Protagonist) damit abgefunden, haben resigniert und beschränken sich darauf, sich einfach über "immer dasselbe mit dieser scheiß Maschine in Halle B" abzufinden. Weil die Situation dadurch vielleicht bisschen leichter zu ertragen ist, weil man sich über etwas aufregen kann. Er beschwert sich aber ja eben nicht. Sondern er regt sich in den Momenten über etwas auf, was überhaupt nicht ursächlich ist. Verbunden mit der trügerischen Hoffnung, dass das irgendwann repariert ist und dann schon besser wird.Jedes Mal sagen sie und meinen jedes Mal, wenn die Maschine in B den Geist aufgibt. Dabei ist es nie anders gewesen, seit ich hier bin. An keinem einzigen Tag.
Vielen Dank!Starker Text auf jeden Fall!
Beste Grüße
Habentus
Hallo @Habentus ,
das hier erinnert mich daran, wie ich und ein Kumpel, der auch nach der Wende arbeitslos geworden ist, auf ein Inserat hin in eine Wäscherei in Kreuzberg gingen und uns dort umsahen. Schon als ich eintrat, wusste ich, dass das nichts für mich war. Mann, haben die da rotiert, fast alles Vietnamesinnen. Ich habe auch schon Fabrikjobs gemacht, aber nicht so einen belastenden. Sie schoben im Laufschritt Wagen mit dampfender Wäsche.
Ich finde, Du hast die Arbeitsatmosphäre gut beschrieben. Kennst Du die Reportagen von Günter Wallraff? Er hat auch in vielen Fabriken gearbeitet, unter falschem Namen.
Genauso, wie in der Wäscherei, unter ähnlichen Bedingungen werden auch die vielen Billigprodukte hergestellt, die man leichtsinnig wegwirft. Sie waren ja nicht sehr teuer.
Was da an menschlicher Arbeitskraft drin steckt, überlegt man sich gar nicht.
Gruß F.K.
Hallo @Frieda Kreuz und danke für deinen Kommentar und das Lesen des Textes. Es gibt bestimmt Unterschiede, auch abhängig von der Größe der Wäscherei. Ich habe es aber ähnlich erlebt, wie es anscheinend auch dir kurzzeitig ging. Daher der Versuch, das in Text zu gießen.
Dir noch eine schöne Woche!
Grüße Habentus
Hallo @Habentus
Das ist gut geschrieben und wirkt auf mich authentisch (Während meiner Studienzeit habe ich in einer Fabrik gearbeitet, meistens am Fliessband. Da bin ich im Bus auch stets eingeschlafen). Bei deiner letzten Geschichte habe ich kritisiert, dass ich die eine oder andere Formulierung als etwas drüber empfand. Das ist hier nicht der Fall, das passt.
Als Kurzgeschichte konnte mich der Text dennoch nicht ganz überzeugen, aber das ist wohl eher eine subjektive Sache. Manche Texte, die mir gefallen, sind wie Flüsse. Man steigt rein und wird mitgerissen. Das kann an der Sprache liegen oder am Plot. Manche Texte, die mir gefallen, sind wie Rippströmungen, man planscht ein wenig herum, fühlt sich ganz wohl, bis man auf einmal einen Sog verspürt ... Das können auch und vor allem Texte sein, die relativ handlungsarm sind. Für mich braucht ein Text keinen ausgefeilten, wendungsreichen Plot, um mich zu packen. Dieser Text hier ähnelt demgegenüber einem Schwimmteich. Das klingt vielleicht etwas seltsam, weil der Inhalt ja reichlich furchtbar ist. Was ich ansprechen möchte, liegt auf einer anderen Ebene. Mir fehlt ein Stück weit die Dynamik, auch wenn ich durchaus sehe, dass beim Erzähler eine gewisse Entwicklung zu beobachten ist. Die geht aber eher so von Resignation zu noch mehr Resignation. Insgesamt wirkt der Text auf mich etwas statisch.
Doch das liegt vielleicht nur daran, dass mir der Text in einem Kurzgeschichtenforum begegnet. Lese ich ihn als verkappte Reportage, dann gefällt er mir auf einmal gut.
Hast du dir schon mal überlegt, Reportagen zu schreiben? Auch mit Blick auf andere Geschichten von dir denke ich, dass das deinen Stärken, deiner Art und Weise des Erzählens, auch deiner Sicht auf die Welt, deinen Themen entgegen käme. Das ist natürlich nur eine aus der Hüfte abgefeuerte Hypothese, der du locker ausweichen kannst. Dennoch: Wenn ich den ursprünglichen Titel mit dem jetzigen vergleiche, sehe ich mich bestätigt. Und noch mehr, wenn ich das hier lese:
Bei einer Reportage müsstest du das nicht rausnehmen, im Gegenteil. Dies als Anregung.weil es mir ja schon drum ging, da auch eine gewisse Information zu teilen. Nach deinem Hinweis habe ich dann aber noch mal kritischer draufgeschaut. Ich habe mittlerweile die Stelle abgeändert, habe gekürzt und versucht, die Infos näher an den Protagonisten zu binden, bin mir aber noch unsicher.
Lieber Gruss
Peeperkorn
Hallo lieber @Peeperkorn entschuldige bitte die etwas verspätete Rückmeldung. Ich komme zur Zeit leider sehr unregelmäßig dazu, hier vorbeizuschauen. Ich habe mich aber auf jeden Fall über deinen Kommentar gefreut! Ich versuche mal darauf einzugehen.
Du schreibst:
Das als Einstiegsbewertung freut mich! Gerade von dir, der ja etwas vom Handwerk versteht. Tatsächlich wollte ich in der Beschreibung (ein bisschen tut man es ja immer, verstärkt hier, überspitzt dort) nicht übertreiben, sondern rüberbringen, wie ich es (und wie ich vermute auch andere noch heute) wahrgenommen habe. Der Druck, das Arbeitspensum, das einfach von Beginn an drauf ausgelegt war, dass es schlicht nicht zu schaffen ist, die Hitze, die Müdigkeit, das Wegfallen sozialer Kontakte usw.Das ist gut geschrieben und wirkt auf mich authentisch
Als Kurzgeschichte konnte mich der Text dennoch nicht ganz überzeugen,
Du sprichst die mangelnde Dynamik an. Das Fehlen einer wirklichen Entwicklung der Hauptfigur, die Statik und ich kann da in deiner Bewertung eigentlich nur zustimmen. Der Text entstand ziemlich spontan, während ich zur Zeit eigentlich an einem deutlich längeren sitze und da leider gerade gar nicht mehr weiterkomme. Der Inhalt unterscheidet sich massiv, die Sprache ist deutlich blumiger und ja, es finden sich dynamische Entwicklungen wieder. Der Text krankt allerdings an ganz anderen Stellen und ich bin zur Zeit sehr unsicher, inwieweit es mir gelingt, ihn fertigzustellen. Ich denke daraus ist dann dieser Text entstanden. Sozusagen als Gegenentwurf zu dem eigentlichen Projekt, das mich mehr und mehr frustriert und nervt. Einordnung hin oder her hast du ja in der Bewertung einen gewissen Punkt und triffst damit die Schwachstellen des Textes.Lese ich ihn als verkappte Reportage, dann gefällt er mir auf einmal gut.
Das gibt mir zu denken. Du meinst es sicherlich nett und weist ja auch auf die in deinen Augen liegenden Stärken meiner Schreibe hin, aber diese Richtung ist eigentlich so gar nicht mein Ziel. Sicherlich möchte ich (mal mehr, mal weniger) Ereignisse, Erfahrungen und gesellschaftliche Verhältnisse aufgreifen. Im Grunde geht es mir aber auch darum, Geschichten zu erzählen. Da es rein sprachlich mittlerweile einigermaßen klappt, liegt es wohl jetzt vor mir zu lernen, wie ich dynamische Geschichten erzählen, statt nur Verhältnisse darzustellen und kritisch zu beleuchten. So gesehen schmerzt dein Kommentar ein wenig, aber hilft mir natürlich auch weiter.Hast du dir schon mal überlegt, Reportagen zu schreiben? Auch mit Blick auf andere Geschichten von dir denke ich, dass das deinen Stärken, deiner Art und Weise des Erzählens, auch deiner Sicht auf die Welt, deinen Themen entgegen käme. Das ist natürlich nur eine aus der Hüfte abgefeuerte Hypothese, der du locker ausweichen kannst.
Danke für deinen Kommentar und das Lesen meines Textes. Dir weiterhin viel Erfolg bei deinem neuen Buch!
Beste Grüße
Habentus
Hey @Habentus
Au ja, das war unglücklich formuliert, es lag nicht im entfernstesten in meiner Absicht, dir einen Vorschlag à la "Such dir ein anderes Hobby" zu unterbreiten, und wollte lediglich auf eine zusätzliche Möglichkeit des Schreibens verweisen. Ja, es macht keinen Sinn, x zu tun, weil man x gut kann, obwohl man y tun möchte, zumal die Diagnose von vermeintlichen Stärken/Schwächen stets nur eine Momentaufnahme ist. Ich bin gespannt, wie es mit deiner Schreibe weitergeht.Das gibt mir zu denken. Du meinst es sicherlich nett und weist ja auch auf die in deinen Augen liegenden Stärken meiner Schreibe hin, aber diese Richtung ist eigentlich so gar nicht mein Ziel.
Lieber Gruss
Peeperkorn
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