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Beschwörung mit kleinem Fehler
Still lag der schmale Waldweg vor ihm. Nur ein paar Vögel zwitscherten ab und an und ein Hase hoppelte über den Weg. Nichts Verdächtiges, dachte Malo und trieb sein Pferd an. Langsam trabte es voran, leise schnaubend. Das schwere, silberbeschlagene Sattelzeug knarrte und klirrte und durchbrach die natürliche Stille. Hinter den Bäumen beiderseits des Weges rührte sich nichts. Nur die Äste und Blätter wogten im sanften Frühlingswind. Die hohe Sonne ließ die Baumspitzen golden erscheinen.
Ein friedlicher Tag.
Malo Relannon, Ritter aus dem Herzogtum von Herobik, fasste die Lanze fester, die steil in den Himmel ragte. Träge flatterte ein blaues Fähnlein an der Spitze im Wind. Seine grauen Augen schweiften unruhig umher. Leise Furcht pochte mit dem Herzen in seiner Brust. Feine Schweißperlen glitzerten auf seiner Oberlippe und seine Zunge fuhr darüber.
Er fürchtete sich aus gutem Grund: Er hielt sich im Land der Rugali auf, einem wilden Stamm im Süden, der mit Vorliebe Ritter aus dem Norden aufbrachte und seinen Göttern als Opfer darbot.
Relannon reiste im Auftrag seines Herzogs, um dem Grafen von Albannon eine Botschaft zu überbringen. Dieser herrschte in den Hügeln von Luban-Albannon, noch tiefer im Süden als das Barbarenvolk der Rugali.
Zwar besaß Malo ein gutes, starkes Schlachtross, eine eherne Rüstung und ein scharfes Schwert, doch was vermochte er damit gegen eine zahlenmäßig überlegene Barbarenhorde auszurichten?
„Verfluchter Auftrag“, brummelte er leise, seine Blicke ins umliegende Grün bohrend. Dies war der kürzeste Weg nach Luban-Albannon. Am liebsten hätte er den Wald schnell durchquert, doch er fürchtete sich vor unsichtbaren Fallen, die tödliche Wirkung haben mochten.
Er hielt sein Pferd wieder an und stülpte sich den Helm über, den er vor einiger Zeit abgenommen hatte, da die Hitze ihm stark zusetzte. Der Helm schien ihm jetzt lebensnotwendig.
Er schloss gerade die Kinnschnalle, als ihn etwas hart am Hals traf. Ein Stein. Glücklicherweise trug er die Kettenhalskrause, sonst hätte ihn sicher der Tod ereilt. Ihm wurde schwarz vor Augen und er wankte im Sattel. Weitere Steine trafen ihn am Arm, dann am Kopf. Schwere Geschosse flogen aus dem dichten Wald. Malo fluchte laut und senkte die Lanze um Stoß. Nur – niemand war da, gegen den er hätte reiten können.
Weitere schwere Steine prasselten auf ihn nieder, trafen auch das Pferd. Malo bohrte die Lanze in die Erde und zückte sein Schwert, zum Zweikampf bereit.
Von wegen Zweikampf!
Mit einem Mal schien der Wald zu leben. Von den Bäume sprangen kleine, wilde Gestalten, in Tierfelle gehüllt, lange Keulen in den Fäusten. Wild kreischend hüpften sie vor, neben und hinter ihm von einem Bein auf das andere. Es mochten so drei oder vier Dutzend sein.
Das erste Dutzend warf sich auf den Ritter, der seinem Pferd die Sporen gab. Mit dem Schwert schlug er um sich und konnte so einige Barbaren abschütteln.
Aber es gelang ihm nicht zu entkommen. Zu viele krallten sich an ihm und seinem Pferd fest. Sein Reittier stolperte, er wurde aus dem
Sattel geschleudert und landete hart im Staub des Weges, das Schwert noch in der Faust. Bevor er sich erheben konnte, waren sie über ihm und hieben mit Knüppeln auf ihn ein.
Irgendwann verlor er seinen Helm und ein fürchterlicher Schlag traf ihn. Er verlor das Bewusstsein.
*
Flammen tanzten in seinem Gehirn, tausend Kobolde marterten seinen Körper. Er schrie und versuchte die Gnome abzuschütteln.
Dann erwachte er. Es war Abend. Sein Blick entschleierte sich in der Dämmerung und der Anblick, der sich ihm bot, war nicht sehr erfreulich und ermutigend.
In einigem Abstand zu ihm brannten kleinere Feuer, einen Kreis um ihn bildend. Unzählige Gestalten tanzten zwischen ihm und den Feuern herum, wild gestikulierend und brüllend. Im Hintergrund gewahrte er primitive Hütten und davor eine Mauer aus Weibern, Kindern und Greisen.
Er versuchte den Kopf zu drehen. Sein Körper war an einem Pfahl gefesselt, nur seinen Kopf konnte er leidlich bewegen. Auch rechts und links von ihm das gleiche Bild.
„Oh, Selam, was ist geschehen?“, fragte er seinen Hausgott, hoch oben über den Wolken. Doch der schwieg.
„Verdammt, die wollen mich braten!“, zischte er und zerrte an seinen Fesseln. Die Barbaren quittierten es mit Hohngelächter. Steine flogen und rissen kleine Wunden in seinen fast nackten Körper. Nur das Untergewand trug er noch und das war zerfetzt. Die tanzenden Wilden steigerten sich immer mehr in ihre Raserei.
Er schloss die Augen und gab sein Leben verloren. Da trat Stille ein, nur unterbrochen von den prasselnden Feuern. Malo riss die Augen auf!
Die nun ruhig stehenden Barbaren bildeten eine Gasse und eine in Lumpen gehüllte Gestalt schritt auf den Pfahl zu, an dem er stand, einen langen Stock in der rechten Hand.
Ihr folgte ein prächtig gekleideter Krieger, dessen Kopf unzählige Federn schmückten und in dessen rechter Hand eine mächtige Peitsche lag. Das Leder glänzte fettig im Widerschein der Feuer.
Vor dem Gefesselten stoppen die beiden Gestalten ihre Schritte. Malo wartete ab, was geschehen würde. Er hatte sowieso keine andere Wahl. Die Fesseln hatten sich keinen Hauch gelockert.
Der Krieger trat auf ihn zu und sprach ihn in schlechtem Herobikisch an.
„Du Gefangener von Shatuum, Häuptling der Rugali, der von Göttern erwählte. Du wirst Tod der Tode sterben, lange und schön! Du wirst Spaß haben in Tod der Tode. Ich schwöre!“
Er hob dabei die Hand mit der Peitsche und trat wieder zurück. Malo befürchtete schon, dass er sie ausrollen würde um ihm die Haut von den Knochen zu schälen. Aber der Häuptling verzichtete auf diesen Spaß.
Wäre die Situation nicht so Ernst gewesen, Malo hätte gelacht. Nun trat die Lumpengestalt heran, ein altes Weib und Malo wusste, mit wem er es zu tun bekam.
Die Stammeshexe. Ein Wesen, das die Kunst der Schwarzen Magie beherrschte. Sie grinste ihn aus einem zahnlosen Mund an, ihre schwarzen Höllenaugen hingen an seinem stattlichen Körper und ihre Zunge wischte genüsslich über die spröden Lippen. Ihre sichtliche Erregung griff nicht auf Malo über, ihn fröstelte. Nicht einmal wenige Augenaufschläge konnte er sich mit ihr unter einer Decke vorstellen. Nackt!
„Kuma, Kuma, higli mag lippoli“, sagte sie und vollführte mit der linken Hand kreisende Bewegungen.
„Was soll das?“, schrie Malo in plötzlicher Todesangst, die Gedanken an eventuelle sexuelle Handlungen mit Hexen vergessend und zerrte noch mehr an den Fesseln. Vergebens!
„Kuma, Kuma!“, kreischte die Alte und begann vor ihm auf und nieder zu hüpfen. Nach kurzer Zeit hielt sie inne und blinzelte ihn an.
„Ah, mein edler Ritter. Du musst jetzt gehen, weit, weit weg!“, begann sie in einwandfreiem Herobikisch.
„Es wird unser aller Vergnügen sein, zu sehen und zu spüren, wie du von dieser Daseinsebene verschwindest und ins Schattenreich fährst, um dort mit dem mächtigen Kerobingo zu kämpfen, dem Bärengott!“
Sie lachte hässlich auf und erneut zu tanzen. Malo heulte vor Angst und warf sich am Pfahl hin und her. Die Alte murmelte Beschwörungen und brabbelte vor sich hin. Sie stand nun eine Handbreit von ihm entfernt, ihre Hände fuhren über seinen Körper und sie kicherte bei seinem Zusammenzucken.
Schlagartig verdunkelte sich für Malo der Himmel. Noch einmal schrie er auf. Dann spürte er, wie er sich auflöste...
*
„Fünf Schuss Einzelfeuer. Feuer frei!“, hallte der Befehl über die Schießbahn. Aus drei Maschinenpistolen wurde daraufhin das Feuer auf die Pappscheiben in fünfzig Meter Entfernung eröffnet. Leutnant Kersting nickte zufrieden und blickte mit dem Fernstecher auf die Zielscheiben, um die Einschläge zu prüfen.
„Die Treffer sitzen gut, Feldwebel“, kommentierte er anerkennend.
„Gute Ausbildung, Herr Leutnant!“, antwortete Feldwebel Reichert zackig.
„Wie lange brauchen wir noch?“
„Zirka eine Stunde, Herr Leutnant, dann ist die Schießende Abteilung durch. Die Trefferergebnisse sind gut. Eine Wiederholung, so glaub’ ich, wird nicht nötig sein.“
Der Leutnant dachte kurz nach und nickte dann zustimmend.
„Okay.“
Die drei Schützen auf den Matten sicherten die MPis und erhoben sich. Drei neue Schützen traten vor. Die drei Unteroffiziere nahmen die Meldungen der Rekruten ab.
Wieder hallten Befehle zur Feuerbereitschaft und zum Feuern über die Schießbahn.
Auch Schütze Liening wartete auf das Feuerkommando. Feldwebel Reichert wollte es gerade aussprechen, als es neben Liening zu flimmern begann. Der beaufsichtigende Unteroffizier schrie erschreckt auf, wurde kreidebleich im Gesicht. Liening ließ die entsicherte MPi los und sprang von der Matte.
Der Feldwebel stieß den Leutnant in die Seite und dieser fauchte wild den Feldwebel an.
Das Flimmern verstärkte sich und langsam entstanden die Konturen eines Menschen. Den kreidebleichen Unteroffizier traf der Schlag und er kippte nach hinten weg. Schütze Liening, ebenso bleich im Gesicht, riss beim Stolpern die Tische der Schreiber und Munitionsausgeber um.
Es herrschte Panik auf dem Schießstand.
*
Malo Relannon landete hart auf der Asche. Er trug keine Fesseln mehr. Schmerzen wallten durch seine Knochen, aber er konnte seien Muskeln wieder bewegen. Wild blickte er um sich.
War das hier etwa das Schattenreich? Bei Selam! So sah es hier aus? Aber, das waren doch Menschen vor ihm, wenn auch seltsam bekleidete. Uniformen eines unbekannten Herzogs? Hässlich grün! Alles Männer, kein Weib!
Und die Sonne schien! Eine normale Sonne!
Einer der Männer schrie herum, Malo schätzte, dass er der Häuptling des Haufens war. Doch keiner seiner Krieger gehorchte, alles starrte nur auf ihn, den halbnackten Fremden, der aus dem Nichts aufgetaucht war.
„Ist das hier das Schattenreich?“, schrie Malo, trotzdem den Bärengott erwartend.
Ein Mann in seiner Nähe glotze nur blöde, ließ seine großen runden Augen nicht von ihm.
Malo Relannon wurde es zu dumm. Er brauchte eine Waffe. Auf den Matten vor ihm lagen seltsame Dinge. Anscheinend aus Metall. Eine gute Schlagwaffe, zwar nicht lang, aber es reichte für den Anfang.
Er schnappte sich die vermeintliche Waffe und etwas Seltsames ging mit den Uniformierten vor sich. Sie hoben abwehrend die Arme und einige rannten davon oder warfen sich hinter Erhebungen in Deckung.
Verständnislos schüttelte Malo den Kopf. Das Metall lag kühl in seiner Hand. Sie war nicht zu schwer, gut beim Schlag zu führen.
Keiner der Kerle griff ihn an. Memmen, dachte er und grinste dabei breit.
Der Häuptling griff an seine Hüfte. Dort befand sich eine Halterung, aus der etwas Metallisches lugte. Ein Dolch etwa?
Malo hob drohend die Waffe, dabei machte es klick. Sein Zeigefinger schien etwas bewegt zu haben.
Die Waffe in seiner Hand ruckelte und irgendetwas flog aus ihr heraus. Es traf ihn am Oberarm und versengte seine Haut. Auf dem Boden vor ihm flog Staub auf. Die Uniformierten brüllten auf und warfen sich zu Boden. Einige krochen wie die Schlangen davon.
Malo schrie und ließ die Waffe vor Schreck fallen.
„Teufelszeug!“, heulte er.
Malo, ein intelligenter Ritter, erkannte sofort die Lage, in der die fremden Männer sich befanden. Sie waren eingeschüchtert. Durch diese Waffe.
Seltsames Schattenreich, dachte er. Und eine seltsame Waffe. Er griff sie blitzschnell wieder und nahm noch die beiden anderen an sich. Dazu brauchte er nur einige Augenaufschläge.
Da näherte sich jemand. Es war der Häuptling, seine Hand schon am Gürtel, an seiner Waffe. Malo richtete schnell eine Waffe auf ihn. Sofort hob der Mann seine Hände in den Himmel und sagte wieder etwas. Das Kauderwelsch war aber nicht zu verstehen.
Der Ritter lachte laut und drückte einmal ab. Jetzt wusste er ja, wie es ging. Zwei Kugeln fuhren in den Himmel.
Göttlich, diese Waffen!
Da bildete sich wieder Schwärze um ihn herum zu werden. Eisige Kälte kroch an ihm noch. Er wollte sich schütteln und einen Schritt aus der Dunkelheit machen, doch da verschluckte ihn die Dunkelheit.
*
Ein Zug verständnislos gaffender Soldaten starrte entsetzt und gleichzeitig fasziniert auf die Stelle, wo sich der verschwundene Fremde für kurze Zeit befunden hatte.
Leutnant Kersting fragte sich, wie er das Geschehen seinen Vorgesetzten erklären sollte. Drei verschwundene Maschinenpistolen! Ein Haufen blöder Vaterlandsverteidiger. Seine Karriere war ruiniert!
*
„Ein Irrtum, ein Irrtum, großer Häuptling!“, flennte die Hexe, als sie spürte, wie der Ritter ihr entglitt und nicht im Schattenreich landete. Der ganze Stamm bekam es mit. Die Rugali besaßen einen sechsten Sinn, mit dem sie ins Überreich schauen konnten.
„Hol ihn zurück, alte Vettel!“
Mit seiner Peitsche schlug der Stammesfürst auf sie ein. Das Leder zerfetzte ihre Kleidung und zerriss ihre trockene Haut.
„Ich habe die falsche Beschwörungsformel genannt. Ich verbessere es sofort!“ heulte die Hexe vor Schmerz gebeugt, immer wieder ihre Zaubersprüche sagend.
Die Aufruhr im Dorf der Rugali legte sich langsam. Wenn ihr jetzt nicht ein Wunder gelang, würde Shatuum sie so lange peitschen, bis ihr Körper in Streifen zu Boden ging. Die Stimme der Hexe steigerte sich ins Crescendo.
Da flimmerte es vor dem Marterpfahl. Langsam schälten sich die Umrisse des Ritters hervor. Und als er gänzlich materialisierte, wollten die Rugali laut johlend Beifall geben. Doch ihre Rufe blieben ihn in den Kehlen hängen.
Der Ritter stand ungefesselt und mit seltsamen Waffen in den Händen da...
*
Welch’ ein herrliches Gefühl in den Armen, dachte Malo und lachte dröhnend. Eine der Waffen hängte er sich mit dem Lederband über die Schulter und die beiden anderen richtete er auf die Rugali.
Dann betätigte er die Abzüge.
Drei Kugeln trafen die Hexe voll in den Körper und warfen sie in eines der Feuer.
Beim ersten Dröhnen der Schüsse flohen die Rugali.
Das Opfer kehrte als Rächer zurück. Unglaublich!
Der Häuptling wandte sich ebenso zur Flucht, aber er war der nächste auf Malos Abschussliste. Auch ihn ereilte eine schnelle Kugel. Im Laufen überschlug er sich und die Peitsche verwickelte sich dabei um seine Beine. Grotesk verrenkt rutschte der Körper zwischen mehreren Frauen dahin.
„Bei den Göttern!“, schrie Malo und nutzte das Chaos aus, um zu seinem Pferd zu gelangen, das am Dorfende angebunden stand. Niemand hielt ihn auf. Jeder versuchte nur so schnell wie möglich viel Abstand zwischen sich um dem mörderischen Bärengottopfer zu bringen.
Er schwang sich auf den nackten Pferderücken und preschte mit einem Kriegsruf auf den Lippen aus dem Dorf, die letzten Kugeln aus den beiden Waffen verschießend. Mehrere Wilde hüpften getroffen herum, andere brachen schreiend durch Hüttenwände. Er warf die beiden Waffen auf einen breitschultrigen Rugali, der sich ihm todesmutig entgegenstellte, als ihm auffiel, dass sie kein tödliches Feuer mehr spieen. Ein Teil verfehlte den Krieger, die andere traf ihn am Kopf. Bevor der Mann fiel, rammte ihn Malos Pferd und brach ihm dabei sämtliche Knochen. Wie eine gliederlose Puppe flog der Kerl zwischen zwei Hütten.
Malo musste noch seine Rüstung und sein Schwert haben. Die lagen garantiert in der Häuptlingshütte. Diese stand mitten im Dorf, groß und ansehnlich. Der Ritter nahm die dritte Waffe und erschoss zwei weitere Dorfbewohner, die noch nicht flüchten konnten.
Eine weinende Rugali stand vor der Hütte ihres Anführers und starrte auf Malo so wie ein Hase auf die Schlange starrt.
„Hol meine Rüstung und mein Schwert aus der Hütte!“, herrschte er sie an. Dabei deutete die Waffe auf ihren Bauch. Sie wandte sich um und verschwand in der Hütte. Malo blickte schnell um sich, nicht dass ihm jemand aus dem Hinterhalt überfiel.
Aber das Dorf war leer.
Die Frau, wahrscheinlich eine der Häuptlingsweiber, erschien mit seiner Rüstung und seinem Schwert vor der Hütte. Sie reichte ihm zitternd die Teile, die er mit der freien Hand an sich riss. Dann gab er dem Pferd einige Fersenhiebe, um schnellstens aus dem Dorf zu kommen.
Die Frau ließ er am Leben.
Hinter ihm vernahm er ein Kreischen und er wandte den Kopf. Er sah, wie die Frau einen Speer in Händen hielt und nach ihm zielte.
Verfluchte Rättin! Hab ich dir umsonst das Leben geschont!
Die letzte der Feuerwaffen spuckte ihre tödliche Ladung und zerfetzte die Brust der Frau. Der Speer trudelte einige Schritte in einen Misthaufen, die Frau war tot, bevor ihr Körper im Staub aufschlug.
Ungehindert jagte er sein Pferd über das weite Land.
Kein Rugali ließ sich blicken. Für sie war der Höllenfürst persönlich erschienen. Hoffentlich kam er nie mehr wieder.
*
Die Waffe funktionierten nicht mehr. Er warf sie fort. Nie hatte er solch gewaltige Waffen gesehen, geschweige denn besessen.
Ha, egal!
Er war gerettet, hatte dem Schattenreich ein Schnippchen geschlagen.
Am besten war es, er vergaß die Sache mit den Götterwaffen. Es würde ihm so und so niemand Glauben schenken.
Ha!
Ende