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Bianca, die neue im Club der Schreiber

jbk

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17.06.2003
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Bianca, die neue im Club der Schreiber

Bianca trat in den Raum und setzte sich zu den anderen in den Stuhlkreis. Es waren nur ausgewählte Menschen hier, solche, die die Regeln beherrschten und sich ausdrücken konnten. Eine elitäre Einheit, ihrer selbst bewusst, eine Gruppe, die zusammenhielt, weil jeder hier unter seinesgleichen war, man einander verstand.
Es war nicht leicht gewesen für Bianca, bis zu diesem Stuhlkreis vorzudringen. Sie hatte sich in unzähligen Schriften über die Gesellschaft, die Menschen und die Menschheit auslassen müssen, hatte ihren Standpunkt vehement kontrastieren müssen gegenüber der Vielzahl von flachen, oberflächlichen Meinungen. Wie ein Künstler, der ein Bild nicht an einem Tag malt, sondern wochenlang sich mit seinen Gefühlen in das Bild einmalt, eins mit ihm wird in jeder Farbe, jeder Form, jedem Pinselstrich, so auch hatte Bianca wochenlang Schreiben müssen, jeden Satz, jedes Wort, ja jeden Buchstaben immer und immer wieder lesen, sich Gedanken machen müssen.
Nun aber hatte sie es geschafft. Nervös wie ein Kind an seinem ersten Schultag setzte sie sich in die Runde, und stellte sich, nachdem sie dazu aufgefordert wurde, vor. Sie kam aus einem kleinen Dorf, war 20 Jahre alt und hatte Abitur gemacht. Auf sich aufmerksam hatte sie durch mehrere Schriften über die Mentalität der Dorfbewohner, ihrer Lebens- und Handlungsweise gemacht. Dazu hatte sie mit vielen Menschen geredet, sich ihre Eigenarten gemerkt und schließlich einen recht passablen Text, wie man allgemein hin anerkannte- abgeliefert.
Zwar war sie bei Weitem noch nicht ein solches Genie wie diejenigen unter den Anwesenden, welche jahrelang schon schrieben und Mitglieder in diesem ehrenwerten Club waren. Wie denn auch? Ein Genie wie Goethe eines war, der innerhalb von Stunden Texte aus der Hand zaubert, die die Jahrhunderte überstehen, nein: ein solches Genie wird der Menschheit nur in ganz besonderen Sternstunden zuteil. Die große Menge aber unter den guten Schreibern musste sich intensiv mit dem auseinander setzten, was sie schrieben und vor allem, wie sie es taten. Das hatte sie ebenfalls in einem Text herausgearbeitet.
Jetzt saß sie unter den ihren, nun war sie dabei. Es wurde angefangen, über neu geschriebene Texte zu sprechen, sie detailliert zu analysieren. Da wurde auf jeden Buchstaben geachtet, jedes Wort musste stimmen nach dem Gesetz des Clubs. Verstöße gegen die Rechtschreibung wurden als infantil, trivial, amateurhaft geahndet. Nur, wer die Sprache beherrschte, in der er schrieb, hatte eine Chance, anerkannt zu werden. Wichtiger noch als die Rechtschreibung war die Grammatik und die Art, in welcher sie gebraucht wurde; kurz: der Stil eines Schreibers. Hier gingen die Ansichten immer weit auseinander, nur selten wurde ein Text als absolut gut oder als absolut schlecht bezeichnet. Da es viele Texte gab, in denen sich ebenso viele Stile wieder spiegelten, hatte jeder im Club immer etwas zu sagen, immer etwas beizutragen zur Diskussion. Je konträrer die Diskussionen ausfielen, desto lieber war es den Mitgliedern. Verschiedene Meinungen, immer aber fundiert, trugen allgemein zu einer beredeten Atmosphäre bei, die sich durchaus auch hitzig äußern konnte.
Bianca jedenfalls war froh, erst einmal hier im Stuhlkreis zu sitzen. Sie würde sich noch einige Diskussionen anhören, bevor sie mit einsteigen würde. Der Abend war ja noch jung…

 

Der Text fängt gut an, flacht aber gegen Ende ab.
Nach dieser allzu langen Ausführung hätte mich interessiert, was/ob Bianca etwas Sonderbares, Skurriles, Witziges, etc. passiert. Du hörst genau an der Stelle mit dem Schreiben auf, wo eigentlich der Löwenanteil folgen müsste.
So gesehen ist dieser Text für mich keine richtige Geschichte, eher der Ansatz zu einer guten, ausbaufähigen Story.

Texte gab, in denen sich ebenso viele Stile wieder spiegelten
widerspiegelten

 

Hallo jbk!

Eine etwas seltsame Geschichte - ich kann mir nicht vorstellen, daß es so eine Gruppe gibt, die da im Stuhlkreis sitzt und sich dermaßen erhaben fühlt...

Irgendwie kommt mir Deine Geschichte so vor, als würde sie sich indirekt auf kg.de beziehen und die Sicht einer eher ängstlichen neuen Userin darstellen. Jedoch verstehe ich dann diese Prüfungen nicht, wo sie erst ihr Können beweisen muß, um aufgenommen zu werden.

so auch hatte Bianca wochenlang Schreiben müssen, jeden Satz, jedes Wort, ja jeden Buchstaben immer und immer wieder lesen, sich Gedanken machen müssen.
Vielleicht handelt es sich also doch nicht um kg.de? Was könnte es aber dann für eine Gruppe sein? Auf eine Schreibwerkstatt oder eine Schreibgruppe in einer Volkshochschule oder Ähnlichem passen Deine Zeilen auch nicht... Auch die sind nicht so elitär. Auch an einer Uni lernt man eher, als daß man schon von vornherein perfekt sein muß... hmmm... Wird vielleicht doch eine etwas verschleierte kg-Betrachtung sein...?

Solltest Du als Autor hiermit Deine Schwellenangst ausdrücken wollen, dann wirf sie einfach ganz schnell über Bord - die braucht hier nämlich niemand haben. Solange es jemand mit dem Schreiben ernst meint, wird er auch ernst genommen - ob die Texte bereits qualitativ hochwertig sind oder noch weit davon entfernt, ist völlig egal.

Auch hier ...

Da wurde auf jeden Buchstaben geachtet, jedes Wort musste stimmen nach dem Gesetz des Clubs. Verstöße gegen die Rechtschreibung wurden als infantil, trivial, amateurhaft geahndet.
... handelt es sich, wenn sich der Text auf kg.de bezieht, um ein Mißverständnis. Ein Großteil der User macht Rechtschreibkorrekturen nur für Geschichten, wo es sich in dessen Augen auszahlt, sprich, wo die Geschichte als solche schonmal als gut angesehen wird. Sowas macht man normalerweise nur, wenn man meint, daß es die Geschichte auch wert ist - schließlich nimmt das auch viel Zeit in Anspruch. Eine lange Liste mit Fehlerkorrekturen ist also ganz im Gegenteil mehr als Auszeichnung für den Text zu verstehen. ;)
Bianca jedenfalls war froh, erst einmal hier im Stuhlkreis zu sitzen. Sie würde sich noch einige Diskussionen anhören, bevor sie mit einsteigen würde. Der Abend war ja noch jung…
Naja, jetzt ist der Abend ja schon ein paar Tage alt... ;)

Falls ich mich aber getäuscht habe und die Geschichte sich nicht auf kg.de bezieht, dann kann ich wenig damit anfangen, weil ich nicht weiß, was diese Gruppe darstellen soll. Ich kann mir beim besten Willen keine so von sich eingenommene Gruppe von Autoren vorstellen...

Alles liebe,
Susi :)

PS.: Daß ich Dir jetzt keine Korrekturliste schreibe, liegt daran, daß mein Bett mich ruft, nicht an der Geschichte. ;)

 

Am Anfang erstmal dies: danke für die Beschäftigung mit der Geschichte.
Sie soll in der Tat erst der Anfang sein zu einer ausführlicheren.
Ob es sich auf kg.de bezieht? Vielleicht hat ein Teil von mir das Gefühl, dass es doch solche Menschen gibt, die überkritisch sind. Obwohl das ja ein durchaus gutes Zeichen sein kann, da man ernst nimmt, womit man sich beschäftigt.
Es gibt in der Tat solche Gruppierungen; mein Textanfang sollte eine Synthese zwischen diesen Gruppen und meinem anfänglichen Gefühl der hier vorherrschenden Stimmung sein.
In den nächsten Tagen werde ich mich hinsetzten und eine Fortsetzung schreiben, obwohl ich gerade an einer Art Historiengeschichte arbeite.

Also, alles Liebe noch einmal
jbk

 

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