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Bis zum Grund
Bis zum Grund.
(Handlung und Personen sind frei erfunden)
Das erste was sie von ihm sah, war sein nackter Arsch unter der Decke ihres Bettes.
Es war der Neujahrsmorgen 1992.
Sie hatte viele Leute eingeladen, hatte gelacht, getanzt, und sehr viel getrunken.
Und nun war sie müde, und wollte einfach nur ins Bett.
In ihres. Allein.
Und nun lag da dieser Arsch.
„Scheiße“, dachte sie noch, „das Jahr fängt ja gut an. Ein fremder Arsch in meinem Bett...“
Dann ging sie taumelnd die Treppe ins Dachgeschoß empor, wo ihre Schwester im Koma lag, erkämpfte sich ein Stückchen Bett und Decke und war noch im selben Moment eingeschlafen.
Beim Frühstück lernte sie dann den sympathischen Rest des nächtens entblößten Hinterteils kennen, welches, zugegebenermaßen, gar nicht mal so schlecht ausgesehen hatte.
Aus jener Begegnung der eher dritten Art erwuchs langsam eine Freundschaft.
Man traf sich öfter, redete über mehr Tiefergehendes, ja, Geheimnisse wurden auf dem Altar wachsender Freundschaft zum Opfer dargebracht, und die Liebe wuchs im selben Maße wie das gegenseitige Vertrauen.
Beide bekamen sich nicht mehr aus dem Kopf, und doch dauerte es Jahre, bis sie sich einander soweit genähert hatten, dass die körperliche Anziehung so stark wurde und sie einander nicht mehr in Distanz begegnen konnten.
Aber etwas war von Anfang an falsch.
Ab einem gewissen Punkt wurde sie steif wie ein Brett, ihre Augen nahmen einen fast schon panischen Ausdruck an, und sie schien eher zu erdulden, denn zu genießen. Sie hörte nicht auf, aber sie war dennoch distanziert, vermied es, ihn mehr zu reizen, als unbedingt nötig, damit er funktionierte, verweigerte, mit ihm zu spielen, ließ sich von ihm ficken und ihn dabei verhungern... Nicht auf ihn konzentrierte sich ihre Lust... sie begann ihn zu quälen, indem sie ihm verweigerte, wonach er sich so sehnte...
Alles musste von ihm ausgehen.
Nie tat sie etwas von sich aus, selten nur etwas für ihn.
Sie ließ sich bedienen und nahm es fast gierig, und teils huldvoll entgegen, entgegenete aber nie.
Immer sollte er „Schuld“ sein. Sie brauchte, was er ihr gab. Und er brauchte, was sie war... Sie fand nie heraus, was es denn nun konkret war, was er an ihr lieben konnte. Sie hasste ihn dafür, wie sie ihn lieben musste.
Sie gab es aber nie zu. Nicht sich selbst gegenüber, und ihm gegenüber schon gar nicht.
Es durfte nicht sein. Es wäre sein Sieg gewesen... Das aber musste verhindert werden... Nie wieder sollte ein Mann über sie siegen...
Über die Jahre hin schleppte sich die Beziehung, bis sie an ihrer Einseitigkeit zerbrach.
Sie sah es nicht ein, sich zu ändern, geschweige denn, den Gedanken daran zuzulassen, dass eine Änderung tatsächlich nötig sei.
Sie fühlte sich meist gänzlich schuldlos, aber auch nicht glücklich.
Da war immer die Ahnung von Fehler dabei... von eigenem Fehler... die weiß scheinende Weste, die sie trug, war nicht rein...
„Er war nicht der Richtige.“ Sagte sie sich wieder einmal und suchte sich einen neuen.
Da ging es noch schneller.
Erst fühlte sie sich wie immer am Anfang glücklich und erfüllt, solange er sich ihr nicht wirklich genähert hatte.
Sie stieß ihn weit von sich, als er begann, sie auch auf seine Bedürfnisse hinzuweisen. Auf ihre Verpflichtung, die sie eingegangen war, als sie sich mit ihm einließ... die innere Verpflichtung, welche hieß, die Seele des anderen nicht willentlich und wissentlich zu verletzen...
Sobald die Gefahr bestand, dass man sie in ihrer ganzen Tiefe entdeckte, demaskierte und entblößte, wandte sie sich zur Flucht.
Sie bot heuchlerisch „gute Freundschaft“ an, die sich jedoch darauf beschränkte, die anderen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, und nur belangloses zu teilen.
Spiegel hasste sie seit eh und je.
Den Arsch aber vergaß sie nie.
Immer suchte und fand sie einen guten Grund ihn nochmals anzurufen.
Irgend etwas war immer noch in ihrem Besitz von damals, was sich passenderweise „finden“ ließ, nur um wieder in Kontakt zu kommen.
Ging er aber darauf ein, ging sie sofort wieder auf Distanz.
Sie verstand es selber nicht.
Er schon.
Darum konnte sie ihn auch nicht vergessen, nicht verdrängen, wie all die anderen.
Er hatte irgendwann die Schnauze voll, von diesem hin und her, diesem Kalt und Warm ...
„Streich mich einfach aus deinem Leben“ sagte er zu ihr.
Er wusste, er konnte das selber nicht.
Sie weinte heimlich.
Hoffte ... Heimlich. Beobachtete ihn über andere ... Heimlich.
Denn der Stolz in ihr war stark. Sehr stark.
Eines Tages kam ihm ein Gedanke.
Er ließ ihn nicht mehr los.
Zu verlieren war da nicht viel. Glaubte er.
Er schrieb ihr einen Brief.
„ Liebe M.“
„ Ich weiß, dass du mich nicht vergessen kannst, genau so wenig wie ich dich vergesse. Ich muss es wissen!
Ich muss wissen, ob das, was sich mir in all den Stunden des scheinbar sinnlosen Grübelns als Licht am Ende des Tunnels gezeigt, hat wahr ist.
Wenn du mir noch vertraust, wenn in dir noch ein Funken Liebe für mich ist, dann komm zu diesem einen Treffen.
Danach sind wir uns entweder für immer los, oder wir haben den Weg gefunden, der zur Lösung führt.
Sei sicher, dass ich weiß, was ich tue.
Ich weiß nur nicht, wohin es uns führt.
Vielleicht ist dir die Antwort auf deine nie ausgesprochenen Fragen das Risiko wert, um welches ich dich hiermit bitte, es einzugehen...
Ich hole dich am Samstag Abend um 20 Uhr ab.
Stell keine Fragen.
Vertrau mir.
Dein S.“
Pünktlich um 20 Uhr stand er mit seinem Auto vor dem Haus, in dem sie wohnte.
Um 20 Uhr 06 öffnete sich die Haustür und sie kam mit steinernem Gesicht zum Auto gelaufen.
Sie trug schwarz.
Wie immer, wenn sie eine Rüstung nötig zu haben glaubte.
Er ignorierte ihre fragenden Blicke standhaft.
„Gut“, dachte er, und öffnete ihr die Türe.
Sie kamen nach einer knappen halben Stunde in einem tristen Vorort der großen Stadt in der Nachbarschaft an.
Hier war sie noch nie gewesen.
Er parkte, sie sah ihn fragend von der Seite her an.
Er schwieg und mied ihre Blicke..
Zögernd suchte ihre Hand die seine, während sie auf ein unauffällig graues Mietshaus zugingen.
Er entzog sich ihr nicht.
Er blieb stehen, zog sie kurz an sich, küsste sie zärtlich auf die Stirn, atmete tief, und begann sich von ihr zu lösen, ging erneut los, zog sie neben sich her, weiter in Richtung des großen, grauen Hauses.
Seine Hand bewegte sich suchend über das schmuddelige Klingelfeld seitlich des Eingangs.
Über dem Knopf mit der Aufschrift „Subito Manana S.“ hielt er kurz inne, und gleich darauf klingelte er zweimal kurz hintereinander, dann einmal, und nochmals zweimal.
Der Summer ertönte kratzend.
Sie stiegen zwei Stockwerke empor, bis sie zu einer grüngrauen Türe gelangten.
Im Treppenhaus roch es nach kaltem Kohl.
Er zog etwas aus seiner Hosentasche.
„Vertrau mir.“ flüsterte er ihr ins Ohr, trat hinter sie, und legte ihr eine kühle, schwarze, seidene Binde um die Augen, verknotete sie mit raschen Bewegungen in ihrem Genick.
Sie zitterte.
Ihr Atem ging flach und stoßweise, als sich die Türe öffnete, und er sie sanft, aber bestimmt hineinschob.
Innen war alles ganz anders, als es von außen schien.
Es war warm.
Ein leichter Duft von Räucherwerk hing in der Luft.
Nicht aufdringlich. Nein, angenehm.
Leise Musik durchzog die Räume, die sie nur ahnen, nicht aber sehen konnte.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
Ihre Gedanken überschlugen sich. Was hatte sie hier verloren? Ja, sie wollte die Antwort.
Ja, sie hatte panische Angst. Fliehen und bleiben wollen um zu sehen, was passieren würde waren gleichzeitig die Impulse, die sie durchströmten.
Erneut begann sie unkontrolliert zu zittern.
„Schschsch... schon gut... du bist sicher...“ flüsterte seine Stimme in ihr Ohr.
Sein Mund näherte sich ihrem Hals, sein Atem strich sanft über ihre Haut, er streifte mit den Lippen ihr Ohr...
„Schschsch... alles ist gut...“
„Verdammter Arsch. Ich werde geil... Drecksack. Mistkerl... Arschloch... warum nur funktioniert das bei mir?“ dachte sie widerwillig, und im Moment des Denkens wurde die vorher so panische Angst durch ihre Neugier verdrängt.
Sie wurde seiner Hände gewahr.
Seine Hände, die ihr so gut taten. Die sie immer, auch wenn sie nicht zu wollen vorgegeben hatte, erregen konnten.
So wie auch jetzt.
Sie begann ihn mit den ihren zu suchen. Aber er wehrte ab. Sanft, aber bestimmt.
„Tu einfach nichts, und lass es geschehen. Nichts wird gegen deinen Willen sein, das verspreche ich dir“, flüsterte seine Stimme erneut in ihr Ohr.
Sie bekam Gänsehaut und nickte kaum merklich.
Er begann sie behutsam, langsam und zärtlich zu entkleiden.
Sie erschauerte, wenn seine Hände sie in ihrer Nacktheit berührten, wenn sein Atem ihre Haut streifte.
Sein Atem war ebenfalls beschleunigt.
„Er ist geil“, dachte sie... „Gut!!!“
Seine Hände waren überall. Von den Zehen bis zum Scheitel streiften sie fast unmerklich sanft ihre Gänsehaut, welche sich vor Unendlichkeiten über ihren ganzen Körper ausgebreitet hatte. Jedes aufgestellte Haar signalisierte Lust. Seine Hände verweilten nirgends, sein Mund streifte sanft ihre rechte Brustwarze, wanderte weiter ihren Körper empor bis zum Hals und plötzlich schloß sich etwas kühles, festes um ihre Handgelenke.
Es war breit und stark. Sie hörte das leise Knistern eines sich schließenden Klettverschlusses und ein leises metallisches Klirren.
Sofort war die Panik wieder da...
Tief zog sie die Luft ein... „ Nein, ich warte was kommt... Was tut er mit mir???“ Erneut begannen die Gedanken zu rasen.
Gefangen in ihrem Gedankengefängnis bemerkte sie kaum, wie er ihre Hände anhob, und sie über Kopfhöhe mit einem metallischen Schnappen in etwas dort befindliches, sehr stabiles einrasten lies.
Glasklar schien sie nun das Bild zu sehen, welches sich ihm nun bieten musste.
Sie mit Augenbinde, aufrecht stehend, gefesselt...nackt und hilflos... seinen Blicken dargeboten, vielleicht auch noch anderen Blicken, denn jemand hatte doch geöffnet...??? Gänzlich hilflos... Nackt...
Ausgeliefert!
Erneut durchzuckte sie die Panik.
Sie ruckte an ihren Handfesseln... nur ein kurzer, klingender Laut, keine Bewegungsspielräume...
„Was...?“
Seine Hand bedeckte ihren Mund.
„Schschsch...
Du wolltest immer Opfer sein... Ich war so lange blind dafür... Aber in Wahrheit war immer ich dein Opfer... Du wusstest das, ich ahnte es damals nicht einmal.
Heute machen wir es endlich so, wie es sich wirklich anfühlt... Wie es sich anfühlen sollte... Wie du vielleicht wirklich willst. Vielleicht ist es richtig, vielleicht ist es falsch... wir werden es später beide wissen.
Ich will und werde dich nicht verletzen. Das verspreche ich dir noch einmal. Ich werde aufhören, wenn du mich darum bittest. Aber auch erst dann.
Bedenke es gut. Dies ist deine letzte Chance. Danach wird es nie wieder eine von mir für dich geben wenn du sie verspielst... Das ist mein Versprechen! Und du weißt, ich pflege meine Versprechen zu halten. Ich werde dir gegenüber genau das selbe Mitleid haben, welches du mir gegenüber hattest, in all den Jahren.
Vielleicht wirst du mich nachher hassen, vielleicht aber auch... Nun, wir werden sehen.“
Erneut streiften seine Hände über ihre ihm so erschreckend schutzlos ausgelieferte Haut.
Seine Zunge begann auf ihr zu spielen... Lust und Angst... sie ahnte was kommen würde, was kommen musste... nur wann???
Seine Hand bewegte sich nun hinunter zwischen ihre Beine.
Oh, wie gerne hätte sie sich ihm jetzt elegant entzogen wie sonst immer, aber es ging nicht.
Der Versuch führte nur dazu, dass ihr volles Körpergewicht mit einem male an ihren Handgelenken hing.
Sie wusste; sie war klatschnass. Ihr Körper war ein perfekter Verräter... sie hasste sich dafür, genau wie ihn, weil er sie zwang, sich zu offenbaren.
Er erfühlte es spielerisch und gab ein leises, befriedigtes Grunzen von sich... Fast klang es für sie so, als wäre er erleichtert...
Das gab ihr Mut.
Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihre linke Brustwarze. Ein scharfer Schmerz in der Rechten, gleich darauf folgend.
Etwas hing daran. Schwer und kalt, baumelte hinab, wurde zwischen ihren zitternden Beinen hindurchgeführt, berührte gerade eben so ihre Schamlippen und wurde dann mit einem Band an ihrem Hals befestigt.
Erneut seine Hände.
Ein leichter Zug an dem Band bei flüchtiger Berührung sandte Wellen schmerzvoller Lust durch ihren Körper.
Nie zuvor hatte sie so etwas gefühlt.
Noch war ein „Nein“ weit entfernt.
Seine Hände waren fort.
Sie stand einfach nur so da.
Wartend.
Glühendes Ziehen in der Brust.
Widerstrebendes Lodern in ihren Gefühlen.
Zweifel und Angst... Und... Neugier... Und... Lust.
Verdammt, ja, Lust...
Wie nur, wie nur war das möglich... Die Bilder waren bisher immer andere gewesen. Da hatte sie ein sabberndes, grinsendes, stinkendes Gesicht auf sich gefühlt und gesehen... Aber das hier???kein auslöser für Ekel und Abscheu. Nur Begehren, und zittrige , feuchte, schwüle... Lust.
Sie war verwirrt.
Erneut eine leichte Berührung auf ihrer Haut.
Das war der Bauch.
Es war keine Hand, es war etwas anderes. Etwas kühles, und weiches.
Es fuhr langsam nach oben, hin, zu der Klemme an ihrer Brustwarze, die leiseste Bewegung entfacht Schauer.
Plötzlich, unvermittelt ein leichter Schlag.
Die Brust brennt.
Nicht unangenehm, doch sie brennt.
Noch ein Schlag auf die gleiche Stelle...
Sie beißt die Zähne aufeinander.
Scharf pfeift ihr Atem.
Sie erwartet den nächsten Schlag...
Nichts.
Stattdessen das selbe, weiche Streicheln an ihrem Hintern.
Gleitet sanft über die Backen, berührt spielerisch ihren Anus... Sie zuckt zusammen, es kitzelt, gleichzeitig sendet die Bewegung einen brennenden Schmerz in beide Brustwarzen, sie hat vergessen... Verdammt. Sie spürt das Halsband. Versucht sich in eine Position zu bringen, in welcher sie das lederne Seil von Hals zu Brust nicht zu straff zieht...
„Dieser Teufel“ denkt sie... Verdammter Arsch... Woher wusstest du??? Mistkerl... Mich bekommst du nicht klein... Mich nicht.
Ich werde nicht winseln... Du darfst nicht recht haben. Nicht heute, nicht hier...
Sie bringt ihren Atem wieder unter Kontrolle... das Streicheln hat aufgehört... Wie lange schon ?
Ein plötzlicher , scharfer Schlag auf ihren Arsch.
„Aaarhhhschhh“, stößt sie zwischen den Zähnen hervor...
Wieder pfeift es, wieder zuckt sie zusammen, das Seil strafft sich, die Brust brennt.
Zwischen den Beinen ist es warm und feucht.
„Du solltest besser still stehen, Schatz.“ Das war seine Stimme.
Leise, wie sonst auch wenn er nicht streiten wollte, doch irgendwie härter als sonst... Sie begreift erneut ein Stück Wahrheit.
Heute geht es ums Ganze.
Heute werden Sieg oder Niederlage bestimmt.
Endgültig.
Ihre Regeln gelten heute nicht. Nicht jetzt, nicht hier.
Es geht ans Eingemachte.
Es geht um die Wahrheit.
Noch während sie all das begreift, lösen seine Hände die seidene Augenbinde.
Sie blinzelt.
Sie sieht in einen von Kerzenlicht erhellten Raum.
Er tritt langsam vor sie.
Er ist noch völlig bekleidet.
Sie sieht ihn anders als sonst.
Sie sieht den unbedingten Willen in seinen Augen, den sie ihm genommen hatte.Den er sich nehmen ließ, um sie nicht zu verlieren. Und genau dadurch hatte er sie dann verloren, oder sie beide sich? Sie vermochte es nicht zu benennen. Es wirbelt in ihrem Kopf. Das einzige, was sie sieht, sind diese Augen.
Sie sieht das Feuer darin, und sie erkennt auch die Liebe in diesem Blick, die Liebe, die sie beide fast verbrannt hätte.
Sie mussten sich trennen, damals, um zu überleben... Doch nun sind sie hier. Getrennt, und doch vereint
Er tritt erneut dicht vor sie hin...
Ihre Lippen finden sich zum Kuss „Ich liebe dich,“ Flüstert sie und löst sich behutsam von seinem Mund.“ Ich dich auch... Ich dich auch...“ Flüstert er zurück und geht in die Knie.
Vorsichtig folgt sie ihm mit ihren Blicken soweit es geht, ohne dass das Seil zu spannen beginnt... Es gelingt ihr nicht ganz...
Sie weiß genau, was jetzt kommt.
Seine rauhe, und doch so weiche Zunge liebkost das Innere ihrer Beine. Zieht eine feuchte Bahn hin zu ihrer Feuchtigkeit... Wie sie es immer gehasst hat... Wie sie es liebte... Diese Ambivalenz... Jetzt ist sie wehrlos... Sie wehrt sich kaum mehr... Wie auch... Warum nur, verschafft ihr dieser verdammte Kerl immer wieder diese Lust, die sie nicht mehr kontrollieren kann???
Sie stöhnt leise... Gutturales Klingen tief innerhalb ihres Körpers... Es breitet sich aus...
Diese Zunge... Sie versucht die Beine ein wenig weiter zu spreizen...
Mehr.... Meeehhhrrrr....
Wieder ist er weg.
Er geht um sie herum... Sie sieht nicht, was er macht...
Sie steht einfach nur da... Und wartet.
Wieder eine Berührung zwischen ihren Beinen... Erneut plötzlich ein scharfer Schmerz... Etwas hängt fest geklemmt an Ihrer Schamlippe... Es pendelt... Es piekst, wenn es gegen die Innenseiten ihrer Beine schwingt...
Schlagartig ist das vorher wohlige Lustgefühl verwandelt... Wild ist es... Was ist es???
Es macht Angst... Es ist absolut. Klar. Rein. Wie Diamant.
„Sag Genug, wenn du genug hast,“ raunt seine Stimme in ihr Ohr... „Hast du etwa schon genug???“
Sie schweigt.
„Ich fragte...“ Ein erneuter Schmerz an der Brust, hervorgerufen durch seinen leichten, spielerischen Zug am Seil auf ihrem Rücken, „ob du genug hast...“ Erklingt seine Stimme erneut... Fordernd... Unerbittlich.
„Nein...“ Flüstert sie...
Erneuter Schmerz, diesmal zwischen ihren Beinen, als er das Stachelpendel in Schwingung versetzt.
„Ich kann dich nicht hören... Was hast du gesagt???“
„NEIN:“
Stößt sie rasch hervor...
„Nein, was?“
Ein pfeifender Schlag aus dem Nichts hinter ihr trifft ihren Po.
Sie zuckt... Alles brennt.
„Nein, ich hab noch nicht genug...“ Antwortet sie mit mühsam kontrollierter Stimme...
„ Das ist gut, mein Schatz... Das ist gut...“ antwortet seine Stimme aus dem Hintergrund.
Seine Hand löst das Halsband und lässt es wie achtlos fallen.
Erneut dieser Schmerz... Diese Lust... Es pendelt langsam aus... Der Reiz lässt langsam nach... Von hinten umfassen seine Hände die Klammern um ihre Brustwarzen um sie zu lösen.
Plötzlich eine eiskalte Berührung auf ihrem Rücken... Langsam wandert das Kalte nach vorne, etwas rinnt ihre Haut herunter... Wohltuende Kühle ausstrahlend umstreicht das Nasse ihre gemarterte Brust... Es ist Eis.
Eis in seinen Händen auf ihrer heißen, glühenden Haut...
Sein Kuss auf ihrem Hals...
Vergessen der Schmerz und die vormlige Abscheu gegen jedwede Berührung und Zärtlichkeit.
Vergessen???
Etwas beginnt in ihr aufzureißen. fern, wie Seidenpapier.
Es bröckelt... Sie kann es nicht greifen... Zu fern noch, zu fern... Und doch, näher, als je zuvor... Viel näher.
Wunderbar nah.
Sie weiß im Nachhinein nicht zu sagen wieviel Zeit sie in seinen Händen vergoß.
Sie spürte Lust und Schmerz in nie gekanntem Ausmaß.
Irgendwann brach der Damm in ihrem Inneren.
Sie begann zu weinen.
Anders als sonst.
Tiefer.
Aus tiefstem Grunde hervorquellend, und erlösend.
Aus Liebe, Glück, und Dankbarkeit.
Lange hatte er sie in ihren Armen gewiegt.
Sie waren geblieben.
Sie hatten einen neuen Weg gefunden.
Es war ein Anfang.
Ein wirklicher, ein ehrlicher, ein absoluter...
Aus der Tiefe ihres Seins.
Sie waren gemeinsam gegangen.
Bis zum Grund