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Blutmond - Wer zerstückelte Neil Armstrong?

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09.08.2006
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Blutmond - Wer zerstückelte Neil Armstrong?

Eigentlich hatte ich vorgehabt, mit der Geschichte ganz groß rauszukommen. Und schließlich war die Geschichte auch groß, verflucht groß, vielleicht sogar die größte überhaupt. Doch am Ende sollte sie mir keinen Cent bringen – ich traute mich nicht, sie zu veröffentlichen. Nicht, dass ich Skrupel gehabt hätte - ich bin Journalist - oder etwa Angst. Na gut, ich hatte Angst, aber die hätte mich nicht aufgehalten.
Es war nur einfach so, dass die Geschichte zu fantastisch, zu aufregend war. Niemand hätte mir geglaubt, schließlich konnte ich nichts beweisen und meine Kollegen waren schon eifrig dabei, die offizielle Version breitzutreten. Man hätte mich für irre gehalten, meinen Job wäre ich los gewesen, bestenfalls in der Klapse hätten sie noch eine Stelle für mich frei gehabt.
Aber heute, wo das Ganze etliche Jahre zurück liegt und ich dank meines Alters über eine gewisse Narrenfreiheit verfüge, kann es wohl nicht schaden, die Sache mal aufzuschreiben.
Ich erwarte von niemandem, dass er mir glaubt, was ich hier schreibe – ich würde es wohl auch nicht tun. Aber vielleicht bringt diese eigentlich scheußliche Geschichte ja den einen oder anderen zum Schmunzeln.
Für mich begann das alles am 20. Juli 1984 – ein Datum, das ich nun jedes Jahr mit einer Mischung aus unangenehmem Erinnern und unterschwelliger Angst näher rücken sehe.
Für alle die vergessen haben, was an diesem Tag geschah, was mich, einen jungen erfolglosen Journalisten hoffen ließ, endlich auch mal ein großes Stück vom Kuchen abzubekommen: Es war der fünfzehnte Jahrestag der Mondlandung. Aber vor allem war es der Tag der Ermordung von Neil Armstrong.

Neil Armstrong ermordet. Mit einer Axt in Stücke gehackt, diese über sein Grundstück verteilt. Der Mörder war handwerklich sauber vorgegangen, hatte an keiner Stelle nachsetzen müssen. Außer Armstrong hatte kaum etwas im Haus einen Kratzer abbekommen, offenbar war er im Schlaf überrascht worden.
Keine Fingerabdrücke, keine Verdächtigen – das ist der Stoff aus dem Träume gemacht sind! Zumindest für einen jungen, chronisch bankrotten Journalisten, der keine Lust mehr hat, idiotische Artikel für ebenso idiotische Saftärsche zu schreiben, in denen es um „weltumspannende Verschwörungen“ geht.
Seit Wochen hatte ich nun nicht einmal mehr irgendeinen Artikel veröffentlichen können, doch als ich von Armstrongs Tod hörte, da wusste ich instinktiv, dass das meine Geschichte war.
Also vertiefte ich mich in die Sache, las alles, was ich kriegen konnte – über Armstrong, den Mord, die Mondlandung. Meine Absicht war es gar nicht, ernsthaft nachzuforschen. Ich wollte nur endlich einen Artikel schreiben, der mich von den anderen Verfassern von Verschwörungsschwachsinn abheben würde. Den Super-Verschwörungsschwachsinn, sozusagen.
Tagelang dachte ich fieberhaft nach: Wem sollte ich das in die Schuhe schieben? Den Kommunisten? Unserer eigenen Regierung? Den Japanern? Den Illuminati? Einer arabischen Geheimsekte, vielleicht den Assassinen? Einem unheiligen Bündnis aus Vietnamesen-Nazis und Cracker-Industrie?
Ich prüfte alle abwegigen Möglichkeiten, doch immer, wenn ich glaubte, ich hätte was gefunden, meldete sich eine Stimme in meinem Hinterkopf, die sagte: Das gab es alles schon! oder Das kannst du doch noch besser!
Zum Schluss war ich völlig verzweifelt, überlegte schon, ob ich aufgeben sollte, da griff ich nach einem letzten Strohhalm: Ein Interview mit Edwin Aldrin, diesem anderen Kerl, der damals über den Mond marschiert war.
Vielleicht würde mir das ja Inspiration bringen und schließlich war es immer gut, wenn man ein paar Zitate hatte, die man beliebig aus dem Zusammenhang reißen konnte.
Wahrscheinlich waren die Journalisten die letzten Tage bei ihm ein und aus gegangen, höchstwahrscheinlich würde er mit so einem wie mir gar nicht sprechen wollen. Aber auf einen Versuch konnte man es ja ankommen lassen.
Und was soll ich sagen: Ich hatte Glück! Zumindest erschien es mir damals als Glück, als er sich bereit erklärte, sich interviewen zu lassen.

Dieser Kerl also, dieser Edwin Aldrin, erstaunte mich von Anfang an. Irgendwie hatte ich geglaubt, jemand wie er, so ein berühmter und bedeutender Mann, würde in einer angesagten Ecke einer angesagten Metropole leben und sich in seinem Ruhm und seinem Geld aalen. (Sie wissen schon: Drogen, Frauen, das ganze Programm eben!)
Aber nichts da. Stattdessen fand ich ihn hier draußen, irgendwo in einem gottverlassenen Winkel von Maine, wo er wie ein Einsiedler lebte.
Sein Haus war ein ziemlich unförmiger, morscher Kasten. Das Grundstück nach zwei Seiten von einem Wald- und Sumpfgebiet begrenzt, über dem die Sonne bereits zu sinken begann.
Schon fragte ich mich, was ich eigentlich hier wollte: Der Anfahrtsweg und somit auch mein Benzinverbrauch waren nicht unerheblich gewesen und ich wusste nicht einmal genau, was ich Aldrin fragen sollte.
Schließlich bemerkte ich auch, dass sein Zustand nicht wesentlich besser war als der seines Hauses. Sein Gesicht wirkte aufgequollen und blass, der Blick war glasig und irgendwie abwesend, die gesamte Erscheinung ungepflegt. Bei der Begrüßung kam es mir vor, als würde ich einem Wischmopp die Hand drücken.
„Dann kommen Sie mal rein“, war alles, was er an der Tür nuschelnd hervor brachte und so folgte ich ihm mit einem unbestimmten Gefühl der Beklemmung durch den langen Flur ins Wohnzimmer. Eigentlich hielt ich mich für ziemlich abgebrüht, doch der allgegenwärtige Verfall drückte mir aufs Gemüt. Die Tapete blätterte an mehr als einer Stelle ab, die Möbel wirkten schadhaft und wahllos zusammen gestellt. Es war, als würde Aldrin sagen wollen: „Es ist mir scheißegal, wie ich lebe.“
Natürlich hatte ich von seinem Alkoholproblem gehört, von seinem Ausmaß war ich dann aber doch überrascht.
Im Wohnzimmer angelangt wies mir Aldrin einen Platz auf einer fleckigen Couch zu, während er sich in einen Sessel mir gegenüber setzte. Auf dem kleinen Holztisch vor ihm stand ein halbleeres – ich betone: halbleeres – Glas mit Rotwein darin, die Flasche entdeckte ich auf dem Boden.
Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs schüttere Haar, dann fragte er mit undeutlicher Stimme: „Kann ich Ihnen was anbieten?“
Ich verneinte vorsichtig. Die Situation missfiel mir mit jeder Sekunde mehr.
Ohne große Umschweife begann ich mein plan- und lustloses Interview. Ich stellte Aldrin diese und jene uninteressante Frage und wurde die ganze Zeit über kein bisschen schlauer. Mit Aldrin zu reden war wie gegen Windmühlen zu kämpfen. Ich wollte nach Hause und hatte ganz entschieden das Gefühl, dass auch er wollte, dass ich nach Hause ging.
Doch etwas ließ mich hier verharren, ließ mich glauben, dass ich meine Zeit nicht verschwendete, wenn ich hier auf dieser entsetzlich unbequemen Couch hin und her rutschte.
Und dann erkannte ich, was dieses etwas war: Aldrins Passivität rührte nicht daher, dass er mich los werden wollte, nein. In Wirklichkeit dachte er nach, er wand sich, während er die Worte suchte, um mir etwas ganz Bestimmtes zu sagen. Deshalb hatte er das Interview auch bei sich zu Hause geben wollen – was auch immer er mir sagen wollte, war von erheblicher Wichtigkeit für ihn und er hatte es noch keinem sonst erzählt.
Doch woher sollte ich wissen, ob das, was da kommen würde, mich auch weiter brächte? Vielleicht wollte dieser abgehalfterte Mondmensch mich ja auch nur als Gratis-Therapeuten missbrauchen!
Um das heraus zu finden, beschloss ich, ihn noch einmal ganz direkt zu fragen:
„Mister Aldrin, wie stark betrifft Sie der Tod Neil Armstrongs eigentlich persönlich?“
Er hatte etwas Interessantes für mich. Das sah ich an der Art wie er zusammenzuckte, die fahrige Geste, mit der er sich erneut durchs Haar fuhr, verriet es mir.
Zum ersten Mal, seit ich hier angekommen war, völlig entspannt, lehnte ich mich zurück. Dabei lauerte ich im Geiste wie ein Straßenköter auf die Abfälle aus der Schlachterei.
Und letztlich – nach ein wenig weiterem, sinnlosen Geplänkel – packte er aus. Sein Bericht wurde immer wieder unterbrochen, wenn sein Blick in die Ferne glitt oder ihm schlicht die Worte fehlten. Oft musste ich ihm dann helfen, den Faden der Handlung wieder aufzunehmen. Von solchen Unterbrechungen habe ich die Erzählung bereinigt, die Sie hier finden:

Erinnern Sie sich noch an diese Sache, damals, vor fünfzehn Jahren? Diese Mondlandungssache? Wahrscheinlich tun Sie es, war ja ein ganz großes Ding in den Medien.
Dass der Neil zerhackt wurde, daran ist nur diese Mondlandung schuld. Sie ist schuld daran, dass er zerlegt wurde, wie ein Truthahn an Thanksgiving und daran, dass ich nicht mehr schlafen kann, wenn Vollmond ist und auch sonst nur nach einer Flasche Whiskey. Und daran, dass sie auch mich bald in Stückchen hier finden werden.
Aber der Reihe nach. Wir waren da also auf dem Mond und – wie, wie das war? Verflucht, darüber gibt es doch nun wirklich genug Bücher und Filme und all den Mist. Was wollen Sie von mir hören? Wie klein die Erde aussah, wie eine blaue Murmel? Dass ich die Chinesische Mauer gesehen habe? Das spielt doch alles keine Rolle!
In erster Linie war es scheiß-einsam da draußen und das ganze Schwarz um einen hat schon was Bedrückendes.
Jedenfalls machten wir unsere Fotos und sammelten ein paar Steine ein. Alles wie geplant, alles wie es in den Büchern steht.
Doch dann geschah das, was eben nicht in den Büchern steht. Gerade als ich mich frage, wie lang ich noch in diesem Anzug stecken muss, sagt Neil über Funk ganz aufgeregt zu mir: „Hey, Mann, siehst du das da hinten auch?“ Und dabei deutet er auf so einen Hügel ein paar hundert Meter entfernt. Ich starre angestrengt auf den Hügel und sehe nichts Bemerkenswertes, sehe weiter hin und will ihn gerade fragen, was er meint, da entdecke ich es: Hinter dem Hügel, da ist irgendetwas. Genauer kann ich es noch nicht erkennen, aber es scheint so gar nicht hier her zu passen.
Also beginnen wir beide in unseren Raumanzügen darauf zuzustapfen, wie zwei besoffene Gespenster. Und je näher wir kommen, desto deutlicher sehe ich es und umso weniger glaube ich es: Da ist eine verdammte Hütte hinter dem Hügel!
Können Sie sich das vorstellen? Mir wird ganz benommen wie ich das sehe, fast glaube ich schon, die Sauerstoffzufuhr hat sich verabschiedet. Wir kommen immer näher, aber die Hütte verschwindet nicht, ist keine Fata Morgana, keine Illusion – sie ist einfach da.
Dann stehen wir davor und legen unsere Hände auf das Ding, auf diese kosmische Blockhütte. Wir betatschen sie mit unseren Handschuhen wie die Bekloppten, muss so ähnlich ausgesehen haben, wie in dem Film 2001: Odyssee im Weltraum, als die Astronauten da dieses schwarze Steinteil finden – na, ist ja auch egal, wie es aussah.
Irgendwann beginnen wir jedenfalls um das Ding herumzugehen und finden sogar die Tür, vor der zwei Paar Schuhe stehen, ein großes und ein kleines, wie für ein Kind, daneben eine Riesenmenge gehacktes Holz.
Wir gehen weiter herum, zur nächsten Seite, wo eine Art Fenster ist und versuchen gerade hineinzugucken, da fasst mich was an der Schulter. Ich fahre also herum wie von der Tarantel gestochen, Neil glotzt mich blöd an, dreht sich auch um und dann sehen wir ihn – einen grobschlächtigen Kerl in Bauernkleidung, der hier ohne Ausrüstung vor uns auf dem Mond steht. Alt sieht er aus oder besser: vergammelt, sein Gesicht ist zerfurcht und zerfressen, nur noch ein paar graue Haare hat er auf dem Kopf.
Jesus, wir müssen Augen gemacht haben, so groß wie der Mond, aber da trifft uns schon der nächste Schlag: Wir können den Kerl reden hören! Auf dem Mond! Im gottverdammten Scheiß-Vakuum! Wieder wie im Film, als rede der Kerl mitten in unseren Köpfen, mit so einer komisch hallenden Stimme.
Aber natürlich hören wir nicht so richtig zu, so verdattert wie wir sind, schließlich haben wir eine Höllenangst.
Er fängt also an irgendetwas völlig Schwachsinniges zu brabbeln, wie: Gott zum Gruße! Seit vielen Jahrhunderten bin ich nun schon hier, auf dem Mond…
Ich sage zu Neil: „Zum Teufel, Neil, wer oder was ist das?“
…und muss hier Holz hacken…
Und Neil sagt: „Keine Ahnung – bah, guck nur mal sein Gesicht, ist ja widerlich!“ Ich höre die Panik in seiner Stimme.
…weil ich am Tage Gottes gearbeitet und Holz gehackt habe.
Wieder Neil: „Oh nein, jetzt ahn ich es: Das ist ein gottverdammter Russe!“
„Meinst du?“
Aber nun, da Menschen es geschafft haben, hierher zu reisen…
„Na klar! Die Scheiß-Kommunisten waren wieder schneller!“ So wütend habe ich ihn noch nie gehört.
…ist der Bann gebrochen…
„Das darf doch nicht wahr sein“, rufe ich verzweifelt in mein Funkgerät.
…und ich kann meinen Frieden finden.
„Was sollen wir denn jetzt machen?“, frage ich Neil, aber der ist schneller. Mit einer ungeheuren Wucht reißt er unsere Flagge hoch und treibt sie dem mutmaßlichen Scheiß-Kommunisten durch den Körper. Der hat kaum einen Moment, um uns überrascht anzusehen, da ist er schon tot.
Einzelne Tropfen, eigentlich mehr Schlieren, roten Blutes ziehen durch die Schwärze und was soll ich Ihnen sagen: Es war gar nicht so leicht die davon treibende Leiche wieder einzuholen. Das mussten wir, schließlich steckte unsere Flagge da drin.
Wir hissen also noch schnell unser Star-and-Blood-Sprangled Banner und machen, dass wir vom Mond runter kommen.
Über die Sache haben wir danach nie wieder gesprochen. Ich erinnere mich bloß, wie Neil, schon auf dem Rückflug zur Erde, zu mir sagte: „Scheiße, Edwin – wir haben den Mann im Mond ermordet!“

Als Aldrin mit seiner wirren Erzählung zuende war, war die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwunden, das Zimmer wurde nur noch durch das schwache Licht einer kleinen Stehlampe erhellt. Und durch das Mondlicht, das Boden und Möbel mit seinem silbrigen Glanz überzog.
Aldrins Gesicht konnte ich im Gegenlicht kaum erkennen, sodass ich hoffte, er sei vielleicht über sein Gefasel eingeschlafen. Ich stand gerade so leise wie möglich auf, da beugte er sich vor und raunte mir zu: „Aber er wird mich nicht kriegen. Der Bastard wird mich nicht kriegen.“
Mich in Richtung Ausgang wendend stimmte ich ihm zu, versuchte ihn zu beruhigen, mit so einer Stimme, mit der die Leute im Fernsehen auch immer mit Verrückten reden: „Aber sicher, Mr. Aldrin. Niemand wird Sie kriegen. Ach ja, und danke für das Interview, ich werde dann mal…“
„Er wird mich nicht kriegen!“
Mein Instinkt sagte mir, dass es nun das Beste wäre, einfach zu rennen: Der Kerl war nicht nur besoffen, er war tatsächlich völlig irre!
Doch meine Beine wollten sich nicht bewegen, wie angewurzelt blieb ich stehen. Es war wie in einem dieser scheußlichen Träume, wo einen etwas verfolgt, man aber nicht von der Stelle kommt.
Mein Blut gefror mir förmlich in den Adern, als ich sah, dass Aldrin hinter der mir abgewandten Seite des Sessels etwas hervorholte. Etwas Großes. Etwas Schweres. Etwas mit einem langen Schaft und einer blitzenden Schneide.
Verflucht, dieser Irre hielt plötzlich eine Holzfälleraxt in der Hand!
Langsam stand er auf, ich konnte mich noch immer nicht rühren: „Wenn er kommt, werde ich ihm von seiner eigenen Medizin zu kosten geben…“
Endlich gelang es mir, einen kleinen Schritt rückwärts zu machen.
„Das hat er sich dann selbst zuzuschreiben. Ich wollte ihm nichts Böses… aber er…“
„Gut, Mr. Aldrin. Und ich will Ihnen nichts Böses, ich will bloß…“
Mit einem großen Schritt stand er plötzlich direkt vor mir: „Sie glauben ich habe Neil umgebracht, was? Weil ich nicht damit fertig geworden bin, dass er damals der Erste war, nicht wahr? Weil er den ganzen Ruhm eingeheimst hat! Aber das stimmt nicht!“
Stotternd versuchte ich mich rauszureden: „Mr. Aldrin, es ist mir egal, dass Sie, ähm, ich meine, wer Armstrong getötet hat. Ich will einfach nach Hause und…“
Mit seiner freien Hand packte er mich am Kragen und riss mich mit einer Kraft hoch, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte. Dann schrie er mich an wie der Wahnsinnige, der er war, wobei sich sein Gesicht tiefrot färbte und mir sein Speichel um die Ohren flog : „Ich habe nichts getan! Verstehen Sie doch! Es war alles der… der…“
Mit einem mal begann er am ganzen Körper zu zittern und verfiel in ein erbärmliches Schluchzen. Völlig erschlafft ließ er sich in seinen Sessel fallen.
Meine Chance abschätzend zum Ausgang zu sprinten, betrachtete ich die Jammergestalt. Der war hinüber.
Eine eiskalte, hallende Stimme ließ mich zusammenfahren: „Er sagt die Wahrheit.“
Verwirrt spähte ich durch das Zwielicht, doch konnte ich niemanden sehen. Aldrin unterdessen schrumpfte in seinem Sessel immer weiter zusammen.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Doch dann, ganz langsam, schälte sich eine Gestalt aus dem Dunkel des Flures. Eine ungeschlachte, in Lumpen gehüllte Gestalt. Eine hünenhafte mit einer Axt bewaffnete Gestalt, die bedächtig ins Zimmer trat.
Im kühlen Mondlicht und von Panik ergriffen erkannte ich alle Einzelheiten des Gesichts des Fremden: Es war zerklüftet und kraterüberzogen wie eine Mondlandschaft, in den Augen brannte ein außerirdischer Hass.
Die Fleischwerdung seiner Wahnvorstellung gab Aldrin endgültig den Rest. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske des Schreckens, ganze Bäche an Tränen rannen ihm über die Wangen. Scheppernd fiel seine Axt zu Boden, er erstarrte völlig.
Ich war überzeugt, nun ebenfalls den Verstand verloren zu haben. „Aber, Aldrin, Sie haben gesagt, Armstrong hätte ihn erledigt… mit der Fahne und…“
Unerbittlich wie das Schicksal selbst hatte sich die Missgestalt bis direkt an Aldrin herangeschoben. Der wimmerte nur noch.
Mit einem unglaublich schnellen Hieb ging die Axt auf ihn nieder, sein heller Schrei zerriss die Nacht, Blut spritzte bis zur Decke. Noch ein Schlag, das widerliche Geräusch splitternder Knochen, ein abartig schmatzendes Geräusch, als der Stahl sauber durch weiches Fleisch fuhr. Blut an den Wänden.
Jesus, Maria und der Heilige Sankt Nikolaus – ich rannte.
Zur Tür, riss sie auf, hinaus.
Ich kotzte auf die Rückbank meines Autos. Als der Zündschlüssel nach mehreren Versuchen endlich sein Ziel fand, dröhnte aus dem Haus ein abstoßendes hallendes Lachen bis zu mir. Ein Lachen, wie von einem Weihnachtsmann auf Speed.
Und dann diese Worte, die mir seit dem im Kopf rumgehen: „Das ist für meinen Vater, du Dreckskerl!“
Ich trat drauf, ließ das Grundstück weit hinter mir. Ein Wunder, dass ich es heil bis nach Hause schaffte.

Das nun also ist die wahre Geschichte vom Tod der zwei ersten Menschen auf dem Mond, so und nicht anders ist es passiert. Keine verrückten Manson-Hippies haben die beiden abgeschlachtet, sondern dieser galaktische Waisenjunge. Oder Halbwaise.
Wer weiß.

 
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Hallo Achmed,

Topp-Plot, hat mir sehr gut gefallen. Stilistisch zweierlei:

Nicht, dass ich Skrupel gehabt hätte (ich bin Journalist!)

Nicht, dass ich Skrupel gehabt hätte - ich bin Journalist - ... kommt trockener und nicht so "Achtung, Achtung! Jetzt kommt gleich'n Witz!"

Dass der Neil zerhackt wurde, daran ist nur diese Mondlandung schuld.

:rotfl: Die verdammte Mondlandung ist schuld an Neils Tod bringt etwas weniger unfreiwillige Komik. Und

Und dann diese Worte, die mir seit dem im Kopf rumgehen: „Das ist für meinen Vater, du Dreckskerl!“

Seitdem höre ich ihn jede Nacht in meinen Träumen hinter mir herrufen: "Das ist für meinen Vater, du Dreckskerl!"

Das ist eine wunderbare Pointe, der durch alles, was danach kommt, die Kraft geraubt wird. Streich es.

Grüße
Jan-Christoph

 

Hallo Abdul,
eigentlich ist Horror ja überhaupt nicht mein Ding, aber der Titel und Dein Name haben mich hier her gelockt.

Jetzt bin ich so fasziniert und verwirrt, dass ich gar nichts Technisches zu der Geschichte sagen kann. Nur, dass die Pointe - Armstrong hält den Mann im Mond für einen Russen, weil er die Sage nicht kennt - natürlich Wasser auf meiner Märchen-Mühle ist. Ich finde die Geschichte spannend und originell - habe mich komplett auf eine falsche Fährte locken lassen und nach dem ersten Drittel zu Wikipedia rübergeklickt, um zu sehen, ob der echte Armstrong noch lebt.

Kleine Rechtschreib-Anmerkung: "Fata Morgana"

Deine gebannte Leserin
anzim

 

Hy,

natürlich lebt Armstrong noch, genauso wie Edwin Aldrin, sind zwar schon ein wenig grau und faltig, aber die leben noch. Und nur die beiden wissen, was wirklich damals geschah. Vielleicht sollte von den Verschwörungstheoretikern ja endlich mal einer auf die Idee kommen, einen von den beiden zu fragen...

Trotz alle dem war die Geschichte hier endgeil! Ich musste ja so lachen, als Neil diesen Mann im Mond für ´nen scheiß Kommunisten hielt. Also echt jetzt, die Idee ist genial, der Plot ist genial, die Pointe ist genial.
Fragt sich nur eines: Wie ist der Sohn vom Mann im Mond da eigentlich runter auf die Erde gekommen??? ;)
Dein Schreibstil ist auch der Hammer. Und wenn es stimmt, dass du erst 17 bist, wage ich fast zu unterstellen, dass du das geklaut hast...
Nee, im Ernst, ich mag deine Geschichte und deinen Stil. Mach weiter so.

Kleinigkeiten:

„Kann ich Ihnen was anbieten?
Mich in Richtung Ausgang wendet stimmte ich ihm zu,
Bitte was?

So weit alles klar.
(10 von 10 Punkten! :thumbsup:)

Gruß
Bantam

 

Hallo Proof,

Herzlichen Dank für deine Kritik.

Nicht, dass ich Skrupel gehabt hätte - ich bin Journalist - ... kommt trockener und nicht so "Achtung, Achtung! Jetzt kommt gleich'n Witz!"
Da hast du auf jeden Fall recht, habe ich so geändert. Das allerdings
Die verdammte Mondlandung ist schuld an Neils Tod bringt etwas weniger unfreiwillige Komik.
habe ich erst mal so belassen. Denn so unfreiwillig ist die Komik hier gar nicht. Für mich ist die ganze Geschichte sogar eher ein längerer makabrer Scherz, als eine Horrorgeschichte. (Bool! Hat hier jemand "Love" von Stephen King gelesen? Irgendwer? Nein? Na schön, auch gut...)
Über die Änderung des Endes muss ich noch einmal nachdenken. Es leuchtet mir schon ein wenig ein, was du schreibst, aber wirkt das Ganze nicht irgendwie abgehackt, wenn ich es so enden lasse? Außerdem kürze ich so ungern ersatzlos Stellen weg...
Vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung dazu.
Das dir die Geschichte, insbesondere die Pointe, gefallen hat, freut mich natürlich.


Hallo anzim,

Schön, dass du dir auch diese Geschichte von mir vorgenommen hast. Und beinah noch schöner, dass sie dir gefallen hat.

habe mich komplett auf eine falsche Fährte locken lassen und nach dem ersten Drittel zu Wikipedia rübergeklickt, um zu sehen, ob der echte Armstrong noch lebt.
Ja, auch meinerseits waren für die Geschichte einige Wikipedia-"Recherchen" notwendig. Obwohl die Geschichte die Tatsachen natürlich aufs ärgste verdreht und negiert.
Kleine Rechtschreib-Anmerkung: "Fata Morgana"
Danke dafür, schien mir gleich nicht ganz richtig zu sein... So eine Fata Morgana hat ja eher wenig mit der Fatah zu tun. ;)
Also, man liest sich.


Hallo Bantam,

Vielleicht sollte von den Verschwörungstheoretikern ja endlich mal einer auf die Idee kommen, einen von den beiden zu fragen...
Was? Wieso? Die lügen doch auch, sind alle von der Regierung ferngesteuert und die wiederum von außerirdischen Zionisten-Verschwörern und überhaupt...
Ähm, ja. :D
Danke für dein Interesse und die positive Resonanz. Besonders erfreulich ist es für mich, zu lesen, dass offenbar auch etwas von der beabsichtigten Komik rüber kam.
Fragt sich nur eines: Wie ist der Sohn vom Mann im Mond da eigentlich runter auf die Erde gekommen???
Ich bitte dich! Er ist der Sohn vom Mann im Mond! Er kann sich teleportieren, Feuer spucken und hat einen Röntgenblick...
Die Fehler beseitige ich gleich, danke fürs Heraussuchen.


Gruß,
Abdul

 

Hallo Abdul,

mir hat die Geschichte auch sehr gefallen. Und ich musste auch erst mal bei Wikipedia nachlesen, um sicherzugehen, dass die beiden Astronauten in Wirklichkeit noch leben :)
Den Schluss finde ich gut so wie er ist, ich mag das

Oder Halbwaise. Wer weiß.

:D

Manche Formulierungen sind vielleicht noch nicht ganz optimal, was mir besonders aufgefallen ist, war:

Dass der Neil zerhackt wurde, daran ist nur diese Mondlandung schuld.

Das ist wirklich eine eigenartige Formulierung, auch wenn es ein betrunkener, abgehalfterter Typ sagt - ich würde es ändern. Hat ja auch einer meiner Vorkommentatoren schon angemerkt.

Und dann war noch:

Eine ungeschlachte, in Lumpen gehüllte Gestalt. Eine hünenhafte mit einer Axt bewaffnete Gestalt, die bedächtig ins Zimmer trat.

Vielleicht ist die Wortwiederholung von "Gestalt" Absicht, aber ich bin da hängengeblieben.

Sonst ist die Geschichte sehr schön zu lesen, und die Idee ist verdammt originell, zumindest ist mir noch nie etwas vergleichbares untergekommen!

 

Schließlich bemerkte ich auch, dass sein Zustand nicht wesentlich besser war, als der seines Hauses.
Komma weg, das steht nur wenn der Vergleich einen eigenständigen Satz bildet.

Natürlich hatte ich von seinem Alkoholproblem gehört, von seinem Ausmaß war ich dann aber doch überrascht.
Das doppelte „seinem“ ist nicht sehr schön.

und wurde die ganze Zeit über kein Bisschen schlauer.
Es gibt zwar „Das Bisschen“ (die Verniedlichungsform des Bisses), du meinst aber „bisschen“.

Und dann erkannte ich, was dieses etwas war
Ja, ich weiß nicht, ob es korrekt wäre hier „Etwas“ groß zu schreiben. Sonst kommen wieder die Grammatikhüter an, aber es gehört groß oder in Anführungszeichen oder Kursiv. Denn es ist eine ganz andere Betonung. So liest man über das etwas drüber, es ist aber ein bedeutungstragendes, entscheidendes Wort, betonungstechnisch.

Dann schrie er mich an wie der Wahnsinnige der er war
, der er war,

Meine Chance abschätzend zum Ausgang zu sprinten
Nicht sehr elegant, so beladene Partizipien sind einfach nicht mein Ding. Während ich ihn noch betrachtete, schätzte ich schon meine Chancen ab, zum Ausgang zu sprinten.

Na ja, so richtig reißt es mich nicht vom Hocker. Wirkt auf mich eher so, als hätte jemand –durchaus mit Geschick – versucht aus einer absurden Idee (Der sprichwörtliche „Mann im Mond“ als Mörder) irgendwie ne Geschichte zu basteln. Das mit dem Waisen am Ende … das ist einfach doof und konstruiert, finde ich.
Das Drumrum, das ja die Geschichte ausmacht, ist nett geschrieben, aber auch nichts so besonderes. Klischees über Sensationsjournalisten (die alle zynisch sind!), Amerikaner (Scheiß Kommunisten!), Menschen am Rand des Wahnsinns (Alkoholiker, der mit dem Leben abgeschlossen hat) und das alles. Ja, nett gemacht und spritzig geschrieben, aber reißt mich einfach nicht vom Hocker. Dadurch dass du die richtigen Namen der Astronauten verwendest, gibst du der absurden Geschichte einen interessanten paradox-realistischen Dreh, aber viel mehr auch nicht.

Einmal habe ich wirklich gelacht, bei der Stelle hier:

Außer Armstrong hatte kaum etwas im Haus einen Kratzer abbekommen
Das fand ich schön makaber.

Ansonsten ordentliche Geschichte, aber für mich kein Grund in Begeisterungsstürme auszubrechen.

Gruß
Quinn

 

Zalute Zerbrösler, zotiger Ziegenmelker! (Okay, ich bleibe bei Tiefkühlpizza...:lol:)

Dieser ganze Absatz (den ich hier gerade etwas sinnentfremdend zerstückelt habe; ich meine das Ganze) ist irgendwie typisch für dich, zumindest falls ich mich recht entsinne: Andernorts hast du gleichermassen eine wirklich ausführliche Schilderung dessen gebracht, warum du das, was du dann, sobald du es dann tun wirst, überhaupt, weil es dem Leser die Pantoffeln von den Socken pusten wird, erzählen wirst. Ist das Lovecraft?^^
Ja, richtig erkannt, da steckt Lovecraft drin. In diesem Fall habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass dieser Einstieg der Sache vielleicht den Schwung nimmt, aber wenn es dir gefällt, gut.

Ach ja, fast vergessen: Ich finde sowohl den Hinweis von Proof als auch deine Skepsis, das Ende zu ändern, verständlich: Machst du hinter 'Dreckskerl!"' Schluß, hast du einen Knalleffekt. Lässt du das Ende so wie es ist, hast du einen Kreisschluss zum Anfang (der so, finde ich, erst recht Sinn und Bedeutung bekommt).
Hm, viel leichter machst du es mir dadurch nicht. ;) Ich glaube, ich lass es erst mal drin, so bleibt eine Art Rahmen für die restliche Geschichte erhalten. Es sei denn, jetzt kommen noch einige empörte Kommentare, die mich auffordern, diesen scheußlichen letzten Absatz raus zu nehmen.
Auf jeden Fall vielen, vielen Dank für das Lob und natürlich dafür, dass du dich überhaupt erst mit der Geschichte auseinander gesetzt hast.


Hallo Quinn,

Danke auch dir fürs Lesen und Kritisieren und noch einmal für das Auflisten der mir unterlaufenen Fehler.

Wirkt auf mich eher so, als hätte jemand –durchaus mit Geschick – versucht aus einer absurden Idee (Der sprichwörtliche „Mann im Mond“ als Mörder) irgendwie ne Geschichte zu basteln. Das mit dem Waisen am Ende … das ist einfach doof und konstruiert, finde ich.
Du hast völlig recht mit deiner Mutmaßung. Plötzlich war da die Idee: "Neil Armstrong trifft den Mann im Mond." Natürlich musste das Ganze dann recht absurd werden und auch einigermaßen blutig, aber wie ich schon sagte: Für mich ist die Geschichte eh kein (reiner) Horror. Für die Rubrik habe ich mich nur aufgrund der Gewaltdarstellung entschieden. Der Leser wird hier wohl eher Belustigung empfinden, als eine Gänsehaut zu bekommen.

Klischees über Sensationsjournalisten (die alle zynisch sind!), Amerikaner (Scheiß Kommunisten!), Menschen am Rand des Wahnsinns (Alkoholiker, der mit dem Leben abgeschlossen hat) und das alles.
Klischees sind was Schönes, wenn man sie nicht aus Versehen wiedergibt. Auf jeden Fall war es hier Absicht.

Ansonsten ordentliche Geschichte, aber für mich kein Grund in Begeisterungsstürme auszubrechen.
"ordentliche Geschichte" reicht mir schon voll und ganz, wird mir sowieso langsam unheimlich, wie gut die Geschichte hier ankommt. (Nicht, dass ich was dagegen hätte...;))


Gruß,
Abdul

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach Abdul,

vorneweg, ich hab gelacht, da es offensichtlich deine Absicht war, "witzig" zu sein, war die Geschicht bei mir wohl ein Erfolg.

Dieser Kerl also, dieser Edwin Aldrin, erstaunte mich von Anfang an.
Vielleicht wäre:
Dieser Kerl also, Edwin Aldrin, erstaunte mich von Anfang an.
besser, denn die Wiederholung von "Dieser" ist nicht unbedingt nötig.

Die Story fand ich ganz originell, keine richtige Gruselstory, driftet (in meinen Augen) schon fast zu Comedy ab, Sätze wie:

„Scheiße, Edwin – wir haben den Mann im Mond ermordet!“

Wir betatschen sie mit unseren Handschuhen wie die Bekloppten, muss so ähnlich ausgesehen haben, wie in dem Film 2001: Odyssee im Weltraum, als die Astronauten da dieses schwarze Steinteil finden – na, ist ja auch egal, wie es aussah.

sind für mich zwar gut, jedoch nicht der "Horror", lustig fand ich auch das hier:

Der Bastard wird mich nicht kriegen.“
Wenn man an den Sohn denkt, der keinen Vater mehr hat, dann hat die Beleidigung schon mehr Sinn, als nur pure Wut.

Ich sage zu Neil: „Zum Teufel, Neil, wer oder was ist das?“
…und muss hier Holz hacken…
Und Neil sagt: „Keine Ahnung – bah, guck nur mal sein Gesicht, ist ja widerlich!“ Ich höre die Panik in seiner Stimme.
…weil ich am Tage Gottes gearbeitet und Holz gehackt habe.
Wieder Neil: „Oh nein, jetzt ahn ich es: Das ist ein gottverdammter Russe!“
„Meinst du?“
Aber nun, da Menschen es geschafft haben, hierher zu reisen…
„Na klar! Die Scheiß-Kommunisten waren wieder schneller!“ So wütend habe ich ihn noch nie gehört.
…ist der Bann gebrochen…
„Das darf doch nicht wahr sein“, rufe ich verzweifelt in mein Funkgerät.
…und ich kann meinen Frieden finden.
Ein ,für mich, spannender Absatz, den Sinn was der Alienholzfäller plappert, verstehe ich zwar nicht ganz, aber der Abbruch des einen Textes um den anderen weiterzuführen, war schon ganz nett zu lesen.

Wo bekommt er eigentlich das Holz zum hacken her, ich meine, er ist doch auf dem Mond, oder?

Ein Lachen, wie von einem Weihnachtsmann auf Speed.
Das fand ich nicht witzig, das kam mir so "Hier Leute, ein Witz zum Ende hin", da hätte das alleinige abstoßende Lachen völlig ausgereicht, jedenfalls in meinen Augen. Willst du diesen "genialen" Vergleich aber unbedingt drinnen haben, ich werde es dir nicht ausreden.

Einem unheiligen Bündnis aus Vietnamesen-Nazis und Cracker-Industrie?
Das ist so sinnlos und scheiße, das ist schon wieder lustig.

Die Fleischwerdung seiner Wahnvorstellung gab Aldrin endgültig den Rest. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske des Schreckens, ganze Bäche an Tränen rannen ihm über die Wangen. Scheppernd fiel seine Axt zu Boden, er erstarrte völlig.
Ich war überzeugt, nun ebenfalls den Verstand verloren zu haben. „Aber, Aldrin, Sie haben gesagt, Armstrong hätte ihn erledigt… mit der Fahne und…“
Den Absatz fand ich klasse.

sondern dieser galaktische Waisenjunge.
Wie Superman und Son Goku!
Leben eigentlich die Eltern von Alf noch?

Also, eine lustige Geschichte mit ein wenig Splatter garniert wurde.
Sprachlich gab es den einen oder anderen Hügel, über den ich gehen musste, aber im Gesamteindruck war die Geschichte rund und unterhaltsam.

Ich habe mich unterhalten gefühlt und hiermit erteile ich dir die Erlaubnis zu einer Fortsetzung der Killerwaschmaschinen... äh, falscher Thread, trotzdem du kriegst ne Erlaubnis zum Erfinden der Nazi-(vietnamesisches Gericht einfügen)-Cracker.

Es grüßt dich herzlich und die Star-and-Blood-Sprangled "Fahne" in den Boden rammend,

Jekyll and Hide

ps. Ich habe gewusst das Neil und sein Trinkerfreund am Leben sind, bevor ich auf Wiki geschaut habe... hehe. (Ja, ein Orden wäre angebracht)

 

Denn so unfreiwillig ist die Komik hier gar nicht. Für mich ist die ganze Geschichte sogar eher ein längerer makabrer Scherz, als eine Horrorgeschichte.

Echt? Mmh ... Weiß nicht. Mir war die besagte Stelle als lustig aufgestoßen, weil die Verwendung des bestimmten Artikels mit Namen eigentlich eine sehr süddeutsche Sache ist (Servus, dah is der Loas). In synchronisierten Filmen sprechen die Leute, die eigentlich Englisch, Chinesisch, Französisch oder was auch immer sprechen sollten, ja auch normalerweise Hochdeutsch. Wenn da plötzlich einer anfängt zu sächseln, kriegt's was Klamaukhaftes, und das ist sicher nicht der Humor, auf den du hinaus wolltest.

 

Hi Abdul!

Man hätte mich für irre gehalten, meinen Job wäre ich los gewesen, bestenfalls in der Klapse hätten sie noch eine Stelle für mich frei gehabt.
Hehe.

Den Super-Verschwörungsschwachsinn, sozusagen.
:D

Einem unheiligen Bündnis aus Vietnamesen-Nazis und Cracker-Industrie?
*g*

Bei der Begrüßung kam es mir vor, als würde ich einem Wischmopp die Hand drücken.
Nicht ganz passend, da ein Wischmob ja keine Hände hat. Vielleicht "... würde ich statt seiner Hand einen Wischmob drücken." ?

Ohne große Umschweife begann ich mein plan- und lustloses Interview. Ich stellte Aldrin diese und jene uninteressante Frage und wurde die ganze Zeit über kein bisschen schlauer.
Wenn man bedenkt, wie begeistert er anfangs noch ist, wundert mich seine Lustlosigkeit, mit der er seinen "letzten Strohhalm" interviewt.

Dass der Neil zerhackt wurde, daran ist nur diese Mondlandung schuld. Sie ist schuld daran, dass er zerlegt wurde, wie ein Truthahn an Thanksgiving und daran, dass ich nicht mehr schlafen kann, wenn Vollmond ist und auch sonst nur nach einer Flasche Whiskey.
:thumbsup: Ein Satz nach meinem Geschmack. :D

Jesus, wir müssen Augen gemacht haben, so groß wie der Mond,
Ebenfalls sehr schön.

Wieder Neil: „Oh nein, jetzt ahn ich es: Das ist ein gottverdammter Russe!“
:lol:

Es war gar nicht so leicht die davon treibende Leiche wieder einzuholen. Das mussten wir, schließlich steckte unsere Flagge da drin.
Hehe, schön makaber.

Dann schrie er mich an wie der Wahnsinnige, der er war, wobei sich sein Gesicht tiefrot färbte und mir sein Speichel um die Ohren flog : „Ich habe nichts getan! Verstehen Sie doch! Es war alles der… der…“
"der Wahnsinnige, der er war" ist mE zu umständlich.
Und dann diese Worte, die mir seit dem im Kopf rumgehen: „Das ist für meinen Vater, du Dreckskerl!“
:lol:

Also, Abdul, alter Junge :D, das hat richtig gut getan, hier mal wieder eine 1A-ausgetüftelte Geschichte zu lesen, der man die Mühe, die in sie gesteckt wurde, in jeder Zeile anmerkt. Du spielst schön mit dem Motiv von der Mondlandung und hast einen abgefahrenen Plot entwickelt, der richtig Spaß macht. Stil ist auch sauber-kreativ. Was soll ich sagen? Einfach ein Spitzen-Teil, das seine Empfehlung verdient. :thumbsup:

Viele Grüße,
Seaman

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Abdul!

Hm, irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass die Geschichte von Dir ist. Die ist so ... anders. Aber: gut! Mir hat's gefallen. Die Idee fand ich gut, die Umsetzung gelungen, die Sprache saß, es war amüsant und horror-ig ... Hat gezündet.

Was den Schluss betrifft, so zähle mich zu der Fraktion, die den letzten Absatz streichen würde. Das war das einzige Manko aus meiner Sicht.

Viel mehr kann ich gar nicht sagen. Ich wurde blendend unterhalten!

Hm, die Stellen, die ich mir herausgestrichen habe, fanden sämtlichst Erwähnung. Ha! Hier hab ich noch eine:

Wem sollte ich das in die Schuhe schieben? Den Kommunisten? Unserer eigenen Regierung? Den Japanern? Den Illuminati? Einer arabischen Geheimsekte, vielleicht den Assassinen? Einem unheiligen Bündnis aus Vietnamesen-Nazis und Cracker-Industrie?
:lol: Stimmt ... an meinem Verschwörungs-Thriller muss ich ja auch noch schreiben. Man kommt zu nichts mehr.

Und dieser Dialog zwischen den Astronauten, während der Mann im Mond von seinem Fluch plappert: Herrlich! Da habe ich mich köstlichst amüsiert! :)

Bis denne,
Fisch

 

Hallo Dr. Jekyll,

vorneweg, ich hab gelacht, da es offensichtlich deine Absicht war, "witzig" zu sein, war die Geschicht bei mir wohl ein Erfolg.
Das liest man doch schon mal gern.

Wo bekommt er eigentlich das Holz zum hacken her, ich meine, er ist doch auf dem Mond, oder?
Fabelwesen und ihre Nachkommenschaft halten sich nur bedingt an unsere Logik. ;)

Das fand ich nicht witzig, das kam mir so "Hier Leute, ein Witz zum Ende hin", da hätte das alleinige abstoßende Lachen völlig ausgereicht, jedenfalls in meinen Augen. Willst du diesen "genialen" Vergleich aber unbedingt drinnen haben, ich werde es dir nicht ausreden.
Ach, ich glaube ich lasse den Vergleich drin. Besonders lustig ist er vielleicht nicht, aber er fügt sich für mich gut in die Geschichte, da die gesamte Metaphorik hier ja eh ein wenig schräg ist.

Wie Superman und Son Goku!
Leben eigentlich die Eltern von Alf noch?
Ich glaube nicht. Wahrscheinlich sind die auf dem Melmak (oder so ähnlich) ums Leben gekommen...

Ich habe mich unterhalten gefühlt und hiermit erteile ich dir die Erlaubnis zu einer Fortsetzung der Killerwaschmaschinen... äh, falscher Thread, trotzdem du kriegst ne Erlaubnis zum Erfinden der Nazi-(vietnamesisches Gericht einfügen)-Cracker.
Schön, dass es dir beim Lesen nicht langweilig wurde. Und das mit den Nazi-Crackern scheint mir keine üble Idee zu sein, der Name dürfte zumindest bei den meisten leuten haften bleiben.

Auch dir schönen Dank für deinen Kommentar.


Hallo nochmal Proof,

Dass die Verwendung eines Artikels vor dem Namen eine süddeutsche Erscheinung ist, war mir gar nicht bewusst. Dann werde ich das wohl noch einmal ändern.
Danke für den Hinweis.


Hallo HerrSeemann,

Wenn man bedenkt, wie begeistert er anfangs noch ist, wundert mich seine Lustlosigkeit, mit der er seinen "letzten Strohhalm" interviewt.
Und ich hatte gehofft, dass ich da als einziger dran stören würde. :D Aber ich entschuldige diesen Sinneswandel mal mit Aldrins abgewrackter Erscheinung und seiner Wirkung auf den Protagonisten...

Nicht ganz passend, da ein Wischmob ja keine Hände hat. Vielleicht "... würde ich statt seiner Hand einen Wischmob drücken." ?
Ja, ein bisschen schief ist das, aber ich fand es, wenn man den eher laxen Erzählstil bedenkt, noch vertretbar.

Ich bin wirklich froh, dass dir die Geschichte gefallen hat. Danke für deine Kritik und deine Zeit.


Hallo Maria,

Wie die beiden Austronauten die Hütte auf dem Mond entdeckten ... Das habe ich kaum erwartet und ich musste ehrlich auflachen. Die Geschichte mutierte in meinen Augen zu etwas Lustigem, bis mich das Ende schockierte.
Das freut mich zu lesen, denn es bedeutet, dass die Geschichte bei dir so funktioniert hat, wie es mir im Idealfall vorstellte.
Also, danke fürs Lesen und Gutfinden.


Hallo Fisch,

Hm, irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass die Geschichte von Dir ist. Die ist so ... anders.
Ja, ich hatte mal vor, etwas anderes zu schreiben und mich stilistisch auf den langen Weg in die Gegenwart zu machen...

Die Idee fand ich gut, die Umsetzung gelungen, die Sprache saß, es war amüsant und horror-ig ... Hat gezündet.
Was bleibt mir da zu sagen als: Danke!

Was den Schluss betrifft, so zähle mich zu der Fraktion, die den letzten Absatz streichen würde. Das war das einzige Manko aus meiner Sicht.
Hm, da hatte ich mich gerade entschieden, den Schluss so zu lassen und jetzt DAS! :D

Stimmt ... an meinem Verschwörungs-Thriller muss ich ja auch noch schreiben. Man kommt zu nichts mehr.
Ja, Dan Brown lässt grüßen.
Die Bruderschaft der einfallslosen Verschwörungs-Autoren existiert wirklich.


Gruß,
Abdul

 

Hallo Abdul,

ich glaube, du hast meinen Post übersehen (#6)

:heul:

Und dabei habe ich deinen Schluss gelobt! (Den Rest der Geschichte natürlich auch). Also ich bin nach wie vor der Meinung, du solltest den so lassen. Mir gefällt er.

Grüße von Perdita

 

Hallo Perdita,

Verzeih, ich habe deinen ersten Post wohl wirklich überlesen. Dabei mache ich das sonst nur mit negativer Kritik.
Jedenfalls werde ich das Ende nun so beibehalten, wie es im Augenblick ist. Und auch die von dir zitierte Dopplung der "Gestalt" war von mir beabsichtigt. Was nicht heitß, dass das nicht grauselig klingen kan, aber ich fand es nicht schlecht.
Auch dir ein verspätetes Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren.


Gruß,
Abdul

 

Hi,

jedenfalls werde ich das Ende nun so beibehalten, wie es im Augenblick ist.

Dann hat sich mein peinliches Rumjammern ja gelohnt :)

 

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