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Blutsaugende Alkoholiker
Auf der ununterbrochen Suche nach unserem Alkohol.
Wieder einmal zogen wir durch die Nacht.
"Sei nicht so verdammt abhängig", sagte ich, aber der Widerstand war nicht zu brechen.
"Ich will jetzt endlich was trinken", befahl Markus.
"Entweder sind die Leute tot, oder sie schlafen um diese Zeit. Keiner ist mehr wach, um uns etwas zu trinken zu geben."
Vollkommen leer. Nicht einen Tropfen hatten die anderen übrig gelassen.
Er lag auf der feuchten Erde, die blassen Beine sonderbar gespreizt und die Augen starrten in die Ewigkeit.
Ich ging auf ihn zu.
Markus setzte ein Lächeln auf, das mich an das eines Wahnsinnigen erinnerte.
"Du hast doch auch gehofft, dass er uns was geben kann, oder?" - Ein Funkeln in den Pupillen.
"Hast du ihn dir mal angeschaut? In diesem Zustand ist nichts mehr zu erwarten." - Ich resignierte.
Markus hatte Tränen in den Augen.
"Da ist noch einer, hast du gesagt."
Wir liefen trotzdem weiter.
Hochgefahrene Euphorie machte der Erkenntnis purer Enttäuschung platz.
"Da ist noch einer!", schrie ich erneut und deutete mit dem Zeigefinger in die entsprechende Richtung.
Und wieder ging es uns gut.
"Der Typ hat bestimmt noch was, Markus!", schrie ich. Meine Stimme überschlug sich.
Er winkte ab.
"Wir werden um diese Zeit keinen Besoffenen mehr finden, der sich mit seinem Fusel auf die Straße verirrt hat", sagte Markus verbittert.
"Du willst doch immer noch jemanden ausfindig machen, der was zu trinken hat, oder?", wollte ich von ihm wissen.
Markus nörgelte ununterbrochen herum, doch jetzt schien sein Interesse geweckt.
"Klar!"
"Halloween ist ein besoffener Wettlauf. Die Leute gehen früh ins Bett. Schwer möglich, um diese Zeit was zum trinken zu kriegen, oder?"