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Botschaft aus der Ferne

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02.12.2004
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Botschaft aus der Ferne

"Bericht!", brüllte der Kommandant als er in halber Uniform auf die obere Brückenetage zustürmte.
"Irgendetwas hat uns getroffen. Entstandener Hüllenschaden noch nicht gemeldet. Äußerer Panzergürtel durchschlagen. RDS, DDS außer Funktion. PDTS arbeitet."
"Navigator, 2 Strich steuerbord, 4 Grad aufkommen."
"Kurswechsel angelegt."
"Meldung von C-Deck. Objekt gesichert. Verluste gehen ein. 2 Tote, 12 Verletzte. Minimaler Schaden an Tritonittank und Backbordsteuerdüsen. Der Sprechfunk zum Maschinenraum ist tot. Auch D und E-Deck melden sich nicht mehr."
"Gefechtsalarm. Alle Mann auf Station!", hastig drehte er sich zur vorderen Instrumentenreihe um, wo schon mehrere Offiziere auf Befehle warteten.
"Aktivortung. Zielt auf alles was schneller als 10 m/s ist."
Ein junger Offiziersanwärter an der Sensorenbedienung las von den Anzeigen ab und antwortete:
"Kommandant, im nahen Umfeld ist kein Ziel ausmachbar."
"Bertha meldet Totallausfall.", tönte es aus der Tiefe des düster beleuchteten Saales. Eine unangenehme Spannung füllte den Raum aus, in der selbst die Zeit den Atem anhielt. Paul spürte die brennenden Blicke seines Kommandanten auf der Schulter und schüttelte ansatzweise den Kopf, worauf dieser hart Befehle erteilte.
"Stationen auf Bereitschaft. Alarm bleibt bis zum Widerruf erhalten. Leutnant Brewitz übernimmt. Wir sehen uns das mal an I. WO!"

In der engen Frachthalle der Puma knapp 40 Zentimeter über dem Decksboden fanden die beiden Männer, die auf einen Schlag aus ihrer Routine gerissen waren, das Objekt in Medostasisfeldern verschnürt vor. Umringt von Signalscheinwerfern, die noch so kleine Bewegungen entlarven konnten, wenn es denn welche gegeben hätte. Denn was ihnen da zu Augen kam, präsentierte sich als ganz und gar nicht außergewöhnlicher Klumpen Dreck. Eine unrunde Kugel aus kaltem Fels und aufgewärmter Eismasse. Etwas dem man 30 Kilometer unter ihnen, auf terranischem Boden kaum Beachtung geschenkt hätte. Doch hier waren mehrere Schwerbewaffnete nötig um den listig lauernden Brocken im Zaum zu halten.
Während Paul und Kolmann leicht verwundert in den Halbschatten der Lampen eintraten, meldete sich der diensthabende Decksoffizier zu Worte:
"Kommandant. Objekt gesichert. Es scheint eine Art Meteor zu sein."
"Ach ne. Das kann ich auch sehen.
Aber was zum Teufel macht der hier?", ohne Pause wandte er sich an Paul, der neben ihm stand und fasziniert dem angetauten Wasser beim Plätschern zusah.
"Gab doch keine Meldung vom RW-OK. Oder hat da einer geschlafen?" Paul riß die Schultern hoch und meinte beiläufig:
"Nicht das ich wüßte.", seine Stimme klang weich. Zu weich. Leicht angesäuert, wischte Kolmann den Schlaf aus den Augen:
"Toll, echt toll. Der erste Probemarsch einer neuen Novafregatte und schon ne Delle im Lack."
"Chef so schlimm ist das auch wieder nicht."
"Findest du? Da bin ich anderer Meinung. Wenn dieser Brocken nicht mindestens eine automatische Zielvorrichtung besitzt, bin ich von unserer Wachmannschaft mehr als nur maßlos enttäuscht! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ding ohne fliegt!", mit jedem Wort legte Kolmanns Stimme an Intensität zu.
Keinen Moment darauf bröckelten einige Bruchstücke aus dem Eis herab und legten Teile von darunterliegender Elektronik frei.
"Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher.", meinte Paul, während er sich an Kolmann vorbeischob und vor der offenen Wunde niederkniete. Erst als sein Kommandant dem Offizier mit dem Blick eines Adlers folgte, fiel ihm das dunkelgrau glänzende Metall auf.
"Was zum Teufel......"
Paul strich vorsichtig über die kaltglänzende Fläche und meinte: "Ganz klar. Eine bearbeitete Legierung."
"Heißt dass, wir haben es hier mit einem feindseligen Akt zu tun?"
"Kann sein...", aus dem Rücken meldete sich der Decksoffizier mit zitternder Stimme:
"Sie sollten das lassen. Kontaminierungsgefahr!"
"Ist denn bisher etwas verseucht worden?"
"Nein, aber es gilt höchste Alarmbereitschaft!"
Auch wenn es Kolmann nicht schmeckte, mußte er beipflichten: "Er hat Recht. Du hattest deinen Spaß. Wir bringen den Brocken nach Hause, damit ihn die Waffenwissenschaftler vom Zenwartinstitut untersuchen können. Ich werde eine Empfehlung für die planetare Verteidigung und alle Jägerstützpunkte aufsetzten."
"Nein, warte."

Paul blieb an einer schwarzen Erhöhung hängen die zwischen kleinen Eisengebirgen hervorschaute. Seine Finger fuhren sanft darüber hinweg, bis plötzlich die felsige Kugel aufzuleben begann. An verschiedenen Stellen brachen kleine Düsen hervor. Das ganze Ding brummte zufrieden wie ein Bär, der gerade aus dem Winterschlaf erwacht war.
Sofort flüchteten die Männer in verschiedene Richtungen während in ihrem Rücken tausende Lichtstrahlen einen holographischen Schriftzug in unbekannter Sprache aufsetzten und es aus dem Inneren der Kugel "Trink Schlappufett!" tönte. Und genauso schnell wie der Spuk begonnen hatte, sank er auch wieder in sich zusammen, kurz bevor schwarzer Qualm aufstieg und an mehreren Stellen Funken hervorplatzten.
Dann blieb es ruhig.

Es dauerte etwas bevor Kolmann sich zu einer Frage aufraffen konnte.
"Verdammt was war das?"
"Eine außerirdische Botschaft.......", meinte der Decksoffizier.
"Klang wie eine Aufforderung."
"Eine Aufforderung für was?"
"Ist doch egal. Wichtig ist nur, dass sie von Außerirdischen stammt."
"Und was wenn das grad eine Kriegserklärung war? Was soll ich denn in meinen Bericht schreiben?"
"Natürlich die Wahrheit.", meinte Paul trocken:

"Erstkontakt hergestellt!"

 

Puh, ganz klassische Space Opera. Der einzige Punkt, den ich positiv herausheben möchte: Du fängst mitten in der Handlung an, wie es sich gehört. Aber ansonsten bleiben die Figuren blass, Du wirfst mit fremdartigen Abkürzungen um Dich (völlig daneben: "Offs.-anwärter"), das Geschehen ist allein durch den Alarmzustand dramatisch, ansonsten aber völlig unspannend. Ist ja eine nette Idee, dass eine Werbebotschaft einen Erstkontakt herstellt, plausibel ist es aber nicht, zumal die Erdlinge den Text überhaupt nicht verstehen dürften.
Fazit: Sprachlich ohne Glanz, inhaltlich platte Space Opera, schwache Pointe.
Uwe
:cool:

 
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Harter Tobak - ich stell mich dem.

1; Die Figuren blass: Charakterisieren kann ich sie a, durch ihre Handlung und b, durch das Gespräch c, Beschreibung. Alles ist nur bedingt einsatzfähig, wenn man einen "Ausschnitt" ins Feld führt. Und eine Kurzgeschichte bittet nun mal nicht die Basis um 5 Stunden vom Innenleben einer Figur zu schwärmen.
Ich glaube es kommen einige wichtige Aspekte raus und die genügen. Die Beiden sind Freunde "Paul", der Kommandant ist eher vorsichtig zurückhaltend aber kämpferisch/aggresiv wenn man ihn reizt(wollte im ersten Moment sein Schiff verteidigen, mahnt dann zur Vorsicht), Paul neugierig/ruhig/aufgeschlossen (er ging auf den Apperat zu).

2; Abkürzungen: Welcher Offizier würde Radiales Duotroniksystem sagen wenn RDS/DDS und PDTS den gleichen Zweck erfüllt? Die Figuren sind in Eile sie erwarten einen Angriff. Da nehme ich keine Rücksicht auf den Leser, weil es einfach nicht realistisch ist. Stell dir mal vor das Schiff wäre tatsächlich zwischen rote und grüne Blitze geraten.
"Ey Kapitano, das radiale Duotroniksystem, die doppelten Dopplerspulen und der pandenterale Technoschild (alles Unsinn ich könnt mir besseres ausdenken, wenn ich wollte) sind futsch."
Ganz einfach. Geht nicht.

3; fehlende Dramaturgie: Bitte? Da gab es keine. Das war ein Fehlalarm. Soll Kolmann ans nächste Fenster stürmen und mit dem Revolver auf Kometen schießen? Das war der Einstieg. Nicht mehr und nicht weniger.

4; die Erdlinge haben den Text verstanden:

Ich zitiere: "Sofort flüchteten die Männer in verschiedene Richtungen während in ihrem Rücken tausende Lichtstrahlen einen holographischen Schriftzug in UNBEKANNTER Sprache aufsetzten und es aus dem Inneren der Kugel "Trink Schlapufett!" dröhnte. später heißt es: "Was war denn das?"
Es ist sogar von einer Kriegserklärung die Rede.

Glaub mir keiner von den Anwesenden verstand was da gesagt wurde. Das "Trink" hab ich eingeschoben um dem Leser die Wahrheit zu vermitteln. Hätte ich stattdessen "Agelodon Schlapufett!" geschrieben, hätte keiner mehr verstanden um was es geht.

Verflixt jetzt hätte ich beinahe die Hälfte vergessen.

5; mangelnder Realismus: Wenn ich den Anspruch hätte, das alles so geschehen wird, wie ich es beschreibe, dann wäre ich Wahrsager geworden. Ich erinnere mich da gerne an solche Bauernfänger, die Mond- und Marsgrundstücke verkaufen. Oder an die unausgegorene Sage von der CocaCola Werbung auf dem Mond.
Realismus bleibt eine feste Größe und kann dennoch nicht an einer Vorgabe festgenagelt werden. Solange wir von der Zukunft sprechen ist alles möglich. Vielleicht gibt es da oben wirklich eine intergalaktische Zapfsäule für die Schleimwesen von Tetha Gamma 4, an der sich hier und da kleine Werbesonden mit posthypnotischen Botschaften balgen? Wenn du die Zukunft vorhersagen kannst, dann schreib ein Buch und werd Millionär. Ansonsten laß mir bitte meine Phantasie.

6; Sprache: Mein Grundsatz ist es zwischen Erklären und Beobachten (meine Definition/alles ist relativ) zu unterscheiden. Die Sprache halte ich immer einfach. Ich gebe dir in einem Punkt recht. Offs.-anwärter ist in diesem Zusammenhang falsch am Platz, weil es aus meiner Sicht erklärt war. Ich hätte Offiziersanwärter verwenden müssen. Wäre das Wort in der Interaktion meiner Figuren gefallen, dann wäre es passend gewesen. Aber mehr kann ich deiner Kritik leider nicht abgewinnen.

Hochachtungsvoll

Makabera

 
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zu 1. ich korrigiere mich: Die Figuren sind durch ihre Handlungen charakterisiert - allerdings doch sehr schematisch. Keine dient mir als Identifikationsfigur - das ist vermutlich das größere Problem. Vor allem im ersten Abschnitt weiß ich nichtmal sicher, wer was sagt, wieviele und welche Figuren anwesend sind und wer die Hauptfigur ist. Aufgrund der militärischen Struktur, die Du gewählt hast, hast Du natürlich nicht viel Spielraum. Man fühlt sich unweigerlich an Star Trek erinnert. Du hättest aber auch ein nicht so militärisches Raumschiff wählen können, das hätte Dir mehr Freiheiten im Hinblick auf die Gestaltung der Figuren gelassen.

zu 2. Einverstanden, aber Abkürzungen klingen einfach nicht so gut. Bei "I. WO" muss man sogar erstmal überlegen, was es soll. Dann lass es lieber weg. Oder mach wenigstens eine 1 aus der römischen I. Überhaupt: Wie spricht man eine römische I aus? ;)

zu 3. "unspannend" schrieb ich, und ich meinte damit: Du hast bei mir keine Spannung geweckt. Die Frage, wovon das Raumschiff getroffen wurde, hätte sie aber auslösen sollen. Frag mich nicht, warum es nicht geklappt hat, ich für meinen Teil tippe auf Punkt 1: Keine Identifikation mit den Figuren.

zu 4. eben! "Unbekannte Sprache", aber Du übersetzt sie einfach automatisch. Es ist glaube ich ziemlich schwierig, ein solches Missverständnis zu einer gut funktionierenden Pointe zu machen. Die funktioniert ja dadurch, dass der Autor und der Leser etwas wissen, die Figuren aber nicht. Ist halt die Frage, wie Du eine Pointe rüberbringst, und ich fands in diesem Fall misslungen.

zu 5. STOP. Ich habe das Wort "Realismus" nicht verwendet, sondern "Plausibilität". Das ist was völlig anderes, daher geht Dein diesbezüglicher Absatz an meiner Kritik vorbei. Genaugenommen hat die Geschichte freilich nicht den Anspruch, plausibel zu sein, sondern sie will nur mit einer Pointe unterhalten. Trotzdem gibt es ein paar elementare Gesetze der Physik, die bei einem solchen Zusammenstoß im All ein paar recht destruktive Folgen vorhersagen, und zwar ganz ohne Wahrsagerei ;)
Alternativ hätte die Besatzung das Objekt "auflesen" können, um den an sich tödlichen (für Objekt und Raumschiff) Zusammenstoß zu vermeiden.
Um das ganz klar zu sagen: SF und Realismus braucht man nicht zu diskutieren. SF ist fiktiv, nicht real. Aber auch in SF sollten Dinge wie elementare Naturgesetze, Kausalität und Plausibilität beachtet werden, sonst wirkt ein Text insgesamt unglaubwürdig.

zu 6. Du sagst, Du hältst Deine Sprache einfach. Ich habe sie als "ohne Glanz" charakterisiert. Ich sehe da keinen Widerspruch. Trotzdem mal ein Beispiel: "Paul spürte die brennenden Blicke seines Kommandanten auf der Schulter und schüttelte ansatzweise den Kopf, worauf dieser hart Befehle erteilte."
"brennende Blicke" - okay.
"auf der Schulter" - hm ... besser "in seinem Nacken"
"schüttelte ansatzweise den Kopf" - "ansatzweise" find ich nicht optimal, kann man aber stehen lassen.
"worauf dieser" - falscher Bezug, nämlich auf den Kopf. Außerdem heißt es genaugenommen "woraufhin".

Noch eins?
"Denn was ihnen da zu Augen kam, präsentierte sich als ganz und gar nicht außergewöhnlicher Klumpen Dreck. Eine unrunde Kugel aus kaltem Fels und aufgewärmter Eismasse."
"zu Augen kam" - es heißt "etwas vor Augen haben" oder "etwas zu Gesicht bekommen" (hier müsste ich aber nachschauen, bin mir nicht 100% sicher)
"ganz und gar nicht außergewöhnlicher " - also gewöhnlich. Ist das so?
"unrunde Kugel" - naja, okay.
"aus kaltem Fels" - hat da jemand ein Thermometer dran gehalten? Fels ist außerdem ein Wort für irdisches Gestein. Mal abgesehen von (siehe oben) den physikalischen Auswirkungen eines Zusammenstoßes mit einem derart großen massiven Körper (und der extrem geringen Wahrscheinlichkeit dafür). Typischer Fall für ein überflüssiges Adjektiv.
"aufgewärmte Eismasse" - also Wasser? ;)
Also was jetzt: Ein Klumpen Dreck, ein Stück Fels oder schmelzendes Eis? Die Beschreibung des Objekts finde ich einfach misslungen.

Viele verbesserungsfähige Stellen gibt es in Deinem Text. Deshalb ist Deine Sprache lesbar und in Ordnung, aber eben "glanzlos", weil Deine Versuche, ihr "Pepp" zu verleihen, leider kaum gelungen sind.

Achja, noch eins fällt mir erst jetzt auf: Der Titel verrät zum Teil die Pointe. Würde ich nicht machen.

Übrigens finde ich es gut, dass Du Dich mit der Kritik auseinandersetzt. Dafür sind wir ja alle hier.

 

wenn ich das so lese, wie viele verständliche Fehler ich in diesen kleinen Packen Buchstaben angehäuft habe, ist es wohl besser wenn ich mit dem Schreiben ganz aufhöre. Ist halt nicht mein Ding.

Eine Verbesserung erspare ich allen. Es würde wohl auf eine ganz andere Geschichte hinauslaufen. Am besten ihr löscht alles, dann hatt es sich erledigt.

 

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sorry wegen dieser Phrase. Aber aus Fehlern lernt man. Wenn man will. Also, beruhig Dich erstmal. Wenn Du dann immer noch willst, dass wir die Story löschen, schick mir eine PM. Jedenfalls würde ich erstmal schauen, was die anderen hier dazu sagen.

 

Die anderen sagen: Ruhig durchatmen und abwarten. Für die Neulinge: Moderator nicht gleich genialer Autor/Kritiker. Falls Kritik erwünscht -> kurze Rückmeldung. Ich würde schon gern wissen, ob die... öhm... Geschichte in dieser Rubrik verweilen wird.

Prost! :anstoss:

 

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