Bremen Hbf
Eine halbe Stunde bis zum Anschlusszug. Bremen Hbf. Ich trödle durch den Bahnhof, suche nach etwas. Vielleicht etwas das mich aufheitert. Das Rauschen und Klackern des Rollkoffers begleitet mich. Die verfickte Kälte zieht unter meinen Pullover. Eine Frau schiebt einen behinderten Mann, der auf einem Kofferwagen sitzt.
Besoffene Hooligans, mit ausgeschlagenen Zähnen und Bierflaschen in der Hand stolpern mir entgegen. Heute ist Montag. Hab ich den Schaden, oder sie? Ich trödle durch den Bahnhof. Überall vollgerotzte Tempos in meinen Taschen. In 25 Minuten kommt der Anschlusszug. Eine Ausländerin trinkt Saft aus einem Tetra-Pack. Ich stehe vor dem Bahnhof; rauche eine Zigarette. Ich mag die coolen Neger – sie sehen so gut aus. Allein auf dem Bahnhof. Unaufgeregt. Heute ist das Leben kein Abenteuer. Ich streife weiter, mit dem rauschenden, klackernden Rollkoffer. Ein traurig schweres Band. Noch 20 Minuten bis zum Anschlusszug. Bremerinnen sind nicht mein Typ. Aber ich mag die zierlichen Ausländerinnen, mit den fröhlichen Gesichtern. Trotzdem keine Lust auf Mösen heute und Norddeutschland kann mich.