Was ist neu

Buch

Mitglied
Beitritt
02.06.2005
Beiträge
1

Buch

Buch

Rüdiger saß in seinem bequemen 30 Jahre alten Sessel. Das Leder fing an manchen Stellen an zu bröseln und Risse zu bilden. Es war ein lauer Sommerabend. Eine warme Briese flog durch sein Arbeitszimmer. Der Geruch von altem Holz und Papier lag in der Luft. Sein Bücherregal im Arbeitszimmer war riesig und das war nicht sein einziges Regal. Im großen Keller seiner Villa am Stadtrand befanden sich Massen an Büchern. Es glich einer Bibliothek. Alles war alphabetisch sortiert und exakt in den Holzregalen ausgerichtet. Rüdiger kannte alle seine Bücher. Die er noch nicht gelesen hatte, hatte er zumindest in seine gründlich gepflegten Regale sortiert. Sie stammten von seiner vor 1 Jahr verstorbenen Frau Mathilde. Mathilde teilte die Leidenschaft für die Bücher mit vollem Herzen mit Rüdiger. „Sie war eine wundervolle Ehefrau“ schwelgte Rüdiger in Gedanken als er mit der Nase mal wieder in einem Buch steckte.
Plötzlich fiel das leicht geöffnete Fenster seines Zimmers zu. Komisch dachte Rüdiger, da er keinen starken Windzug spüren konnte der das Fenster hätte schließen können. Vielleicht war er auch einmal wieder zu vertieft in die Story die er gerade gelesen hattet, die ihn so an seine Geliebte erinnerte, so das er den wohlmöglichen Wind gar nicht bemerkt hatte. Er erhob sich aus seinem Sessel und schritt mit schleifendem Fuß zum Fenster. Beim aufstehen zog sich ein Schmerz durch seinen gesamten Rücken. Als wenn jeder Wirbel einzeln mit einem Hammer traktiert wurde. „Aua“ schrie Rüdiger! „Ich werde wohl auch nicht mehr jünger“, murmelte er für sich selbst in seinen grauen zu langen Bart und schritt zum Fenster. Als er hinaussah bemerkte er nichts ungewöhnliches. Er ließ das Fenster geschlossen und drehte sich um, um wieder in seinen alt geliebten Sessel zu gelangen. Dann sah er etwas für ihn Undenkbares. Wie konnte das bloß da hingelangen. Hatte er es all die Jahre übersehen? Oder wollte jemand Rüdiger nur einen Streich spielen? Fragen über Fragen die schneller als ein Formaleinswagen durch Rüdigers Kopf schossen. Schließlich kannte er doch alle Bücher in seinen Regalen. Aber dieses ist ihn noch nie aufgefallen. Er schloss seine Augen kurz, in der Hoffnung das er nicht richtig geguckt hatte. Er setzte seine Brille auf, die er nur zum Lesen brauchte und noch in seinen Händen hielt. Tatsächlich ein Buch das nicht von ihm einsortiert wurde. Erstaunt ging er auf das Buch zu. Seine Gefühle konnte er nicht zuordnen. Sollte er sich freuen? War es ein Geschenk? Oder fing er an Alzheimer zu bekommen? Das Buch hing weiter hinaus als die anderen exakt auf 0,5mm ausgerichteten Werke. Es war unbeschriftet, schimmerte jedoch matt in einer Goldfarbe. Als er es berührte um es herauszunehmen fühlte Rüdiger eine angenehme Wärme die sein Herz umschloss. Er nahm das Buch mit zu seinem Sessel und legte es vorsichtig vor sich auf einen Tisch aus Eichenholz. Er traute es sich zunächst nicht aufzuschlagen. Es sah mächtig alt und staubig aus. Man konnte sogar schon in der Staubschicht mit dem Finger etwas malen oder schreiben, so dick erschien sie Rüdiger. Die Seiten sahen angenagt aus, wie von Ratten angefressen. „Wie kann mir so ein altes Buch nie aufgefallen sein – wie kommt es in mein Regal ?“dachte Rüdiger. Dann zog Rüdiger sich seine Lederhandschuhe über, die er sonst zum Autofahren an kälteren Tagen benutzte. Er wollte das Buch auf keinen Fall noch weiter beschädigen. Die Spannung stieg. Mittlerweile zog ein Gewitter auf und das Zimmer erhellte immer wieder durch die Blitze von draußen. Er schlug das Buch auf. Er spürte immer mehr Wärme um sich herum. Schweißperlen bildeten sich an seinem hohen Haaransatz. Was war das? Die erste Seite leer! Hektisch und doch behutsam voller Neugier blätterte er weiter. Eine leere Seite folgte der anderen. Ihm Wurde immer heißer. Als er die letzte leere Seite aufgeschlagen hatte, tropfte ihm eine dicke Schweißperle mitten auf die Weiße verblasste Seite des Buches. Rote Farbe schien zu erscheinen. Rüdiger wischte über seine Stirn und lenkte seinen Schweiß aufs Papier. Da stand es nun in roter Farbe die wie Blut aussah: Ich bin immer bei dir mein Schatz ! Rüdigers Kopf sank auf die Schrift nieder.

 

Hi Dragonskillz, willkomen auf kg.de!

Erst mal solltest du ein paar Absätze einbauen. Ohne die ist das Lesen (trotz der Kürze) eine Qual
Außerdem haben sich jede Menge Fehler eingeschlichen. Lies noch mal drüber.
Und entscheide dich bei den gedachten Sätzen, ob du sie mit Anführungszeichen oder gar nicht kennzeichnest (ich plädiere für gar nicht). Zurzeit hast du beide Varianten drin, und das sorgt nur für Verwirrung.

Die Geschichte hat mich anfangs an ein völlig unbekanntes (:D) Gedicht von Edgar Allan Poe erinnert. Es fehlte nur noch der Rabe, der "Nimmermehr" sagt.

Rüdiger wischte über seine Stirn und lenkte seinen Schweiß aufs Papier.
Dass der Typ derart schwitzt, dass ein regelrechter Schwall aufs Buch regnet, finde ich unrealistisch. Lass dir etwas Besseres einfallen, um die Buchstaben erscheinen zu lassen.

Eine Gruselstimmung kam bei der Geschichte nicht auf, auch sonst konnte ich mich nicht wirklich für sie begeistern. Den Stil fand ich dagegen (abgesehen von den Rechtschreibfehlern und der Zeichensetzung) ganz gelungen.

Gruß
131aine

 

Hallo Dragonskillz,

auch von mir zuerst einmal ein herzliches Willkommen auf Kurzgeschichten.de.
Wie Blaine es schon sagte, solltest du deine Geschichte noch einmal selbst überarbeiten.
Dazu gehört in erster Linie: Weitere Absätze einfügen. Lieber mal ein oder zwei zu viele gemacht haben, als den Leser mit einem Textblock zu erschlagen. Zweite Instanz sind dann Rechtschreib- und Grammatiküberarbeitung. Dazu gehört unter anderem auch, dass Zahlen in Kurzgeschichten generell besser ausgeschrieben werden (in jedem Falle die 1!).

Inhaltlich fand ich deine Kurzgeschichte leider auch nicht sehr überzeugend. Dies lag mit daran, dass ich ein wenig verwirrt wurde, da ich zuerst nicht zuordnen konnte, in welcher Zeit deine Geschichte spielt. Durch die Formulierungen zu Anfang hatte ich eigentlich an eine Geschichte aus dem neunzehnten Jahrhundert gedacht. Da wurde ich dann von dem Formel1-Wagen buchstäblich überfahren. An diesen Stellen solltest du mMn noch etwas feilen.
Auch hat dein Prot für mich zu wenig Gestalt bekommen. Er ist akribisch genau und in Bücher vernarrt. Zudem betrauert er den Verlust seiner Frau. Aber das wars auch schon. Keinerlei Bindung, die sich im Leser zu ihm aufbaut. Dies könntest du noch aufarbeiten, indem du den Leser tiefer in deinen Prot eintauchen lässt, zum Beispiel durch eine Erinnerung an Mathilde (wie sie ihn in der Hochzeitsnacht angelächelt hat, wie sie vor einem Sonnenuntergang am Meer ausgesehen hat, oder einfach welche Emotionen in ihm aufkamen, wenn er sie beobachtete, wie sie vor dem Kamin in einen Sessel gekuschelt ein Buch gelesen hat.

Den Schluss finde ich ziemlich schwach. Ganz einfach deshalb, weil es etwas logisch erklärbares ist. Was spricht dagegen, dass sie diese Sätze schon vor ihrem Tod geschrieben hat? Na gut... Geheimschrift ist da nicht grade üblich und ein plötzlich auftauchendes Buch ist auch eher seltsam, aber nicht wirklich Horror.
Nur mal so als Vorschlag (damit würde deine Geschichte auch nochmal an Umfang zunehmen und nicht ganz so, wie eine Leseprobe erscheinen): Du weichst von deiner Idee mit dem Buch ab und lässt deinen Prot etwas seltsames erleben, sagen wir mal genau ein Jahr nach ihrem Tod, wöhrend er einsam in seinem Wohnraum sitzt und um sie trauert. Immer mehr merkwürdige Dinge geschehen (alles aber nur angedeutet... nicht explizit bis ins kleinste Detail beschrieben), also vielleicht Schatten, die zu leben scheinen, ein fast unhörbares Wimmern, eine Botschaft auf dem Spiegel, die aus dem Nichts erscheint (meinetwegen sowas wie "Es ist heiß hier unten").
Dir fällt bestimmt etwas ein!

Ich hoffe, du nimmst mir meine Kritik nicht übel. Es sind alles nur Vorschläge, wie du die Geschichte meiner Meinung nach noch verbessern könntest.

Gruß, Zensur

P.S. Wenn du möchtest, mache ich dir eine Liste mit den Fehlern und den Sachen die mich inhaltlich gestört haben fertig.

 

Hallo.

Als Entwurf ist Deine Geschichte schon mal gar nicht so schlecht. Allerdings wirkt sie auf mich, in ihrer jetzigen Form, etwas oberflächlich und Stimmungen kommen nur ansatzweise auf.
Solltest Du Deine Geschichte überarbeiten, und einige Kritikpunkte von Zensur berücksichtigen, könnte eine gute Mistery-Story daraus entstehen.

Gruß,

JasonXI

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom