Hallo und Willkommen Todesschnalze!
Hmm, ich weiß eigentlich gar nicht, was ich mit dem Text anfangen soll. Ganz ehrlich: Gut find ich ihn nicht.
Ich vermute mal, du versuchst, eine bedrohliche Spannung aufzubauen, die sich in einer Harmlosigkeit entlädt, nur um im letzten Satz doch wieder widerlegt zu werden. Das klappt aber nicht.
Ich versuche mal, konstruktiv zu werden:
todesschnalze schrieb:
Was für ein Auftritt. Clara war überglücklich. Die Premiere war fantastisch gelungen. Vielleicht würde das ihr großer Durchbruch werden. Verträge mit großen Firmen, Ruhm, Geld, das waren ihre Träume, und sie war ihnen ein Stück näher gekommen. Vielleicht könnte sie bald aus der Bruchbude ausziehen, in der sie schon viel zu lange wohnte.
Der Teil macht tatsächlich Sinn, ist für meinen Geschmack aber viel zu schnell runtergeleiert. Eigentlich gibt es hier nur Tell, und kein Show.
Da es eine Kurzgeschichte ist mag das legitim sein, bei mir kommt aber keine Atmosphäre auf.
In ihrem Glück vergaß sie sogar den kalten und unheimlichen Heimweg, der stets viele mysteriöse Gefahren mit sich brachte.
Wieder kommt nur ein tell. Wieso ist der Heimweg kalt? Ist es Winter? Hat sie Dunst vor ihren Lippen? schneit es leicht?
Was sind das für mysteriöse Gefahren? Das ist alles etwas schwammig, und ich kann mir nichts drunter vorstellen.
Es war eine kalte, klare Januarnacht. Als Clara aus der Türe trat, konnte sie ihren eigenen Atem sehen.
HIER kommen die Infos, sind aber unnötig, weil Du doch schon gesagt hast, das es kalt ist!
Mein Vorschlag: Streich das kalt im vorhergehenden Satz und ziehe diesen Satz hier vor, dann *zeigst* du die Kälte.
Ihr kleines Appartement lag nur gut 10 Minuten entfernt.
Ist das wichtig?
In der dicken Pelzjacke gehüllt, die sie von ihrer Großmutter geerbt hatte, machte sie sich auf den Weg.
Es müsste heissen 'die dicke Pelzjacke'. Die Information, dass sie von ihrer Großmutter kommt, ist unwichtig.
Vor ihrem inneren Auge schossen ständig Bilder von ihr selber in der Zukunft vorbei, einmal als von allen geliebter und bejubelter Star und dann, zu ihrem Schrecken, als armer Schlucker, in Lumpen, allein, in einer Straßenecke liegend.
Hier gibts leider Grammatikalische- und Ausdrucksfehler, die die Stimmung ruinieren.
'als arme Schluckerin'
Wer in einer Strassenecke liegt, wird bestimmt bald überfahren... Vielleicht Hausecke?
Und auch hier wieder nur tell, und kein Show. Sie wird bejubelt - wie genau sieht das aus? Ist sie auf einer Premiere? Einer Gala? Hat sie tausend Fans vor dem Haus?
Waren es Visionen? Wahrsagungen? Hatte sie magische Kräfte? Oder war sie doch verrückt? Sie vermochte es nicht zu beurteilen.
Hier hast du mich verloren...
Also, sie kommt aus dem Theater, geht nach Hause, und denkt über ihre Zukunft nach, ob sie erfolgreich wird, oder nicht. Was hat das mit übersinnlichen Fähigkeiten zu tun?? Tut mir leid, da hab ich den Faden verloren.
Plötzlich fuhr etwas über ihren Nacken. Sie ging in die Knie und ging instinktiv in eine Verteidingungspose gegen ihren potentiellen Feindes.
Wenn etwas über ihren Nacken fuhr, wird es Räder gehabt haben. Vielleicht besser 'strich über ihren Nacken'? Ausserdem geht sie zweimal. Erst in die Knie, dann in eine Pose. Klingt nicht hübsch. Und dann heisst es nicht Feindes, sondern Feind.
Alle Gedanken konzentrierten sich in diesem Bruchteil einer Sekunde auf das bisher von ihr noch nicht identifizierte Objekt. (wie gesagt, seit dem Ereignis ist noch nichteinmal eine Sekunde vergangen und sie hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken)
Die Erklärung ist wirklich schlimm und unverzeihlich. Wenn du mir als Leser etwas erklären möchtest, dann tu das bitte im Text, und sprich mich nicht in einer Klammer persönlich an.
Sie schlug reflexartig zu.
Das kann jetzt nicht sein, weil sie gerade noch äußerst intensiv über ihren Feind nachgedacht hat. Wenn man über etwas nachdenkt, kann man anschließend nicht mehr reflexartig danach handeln. Um ein Konkretes Beispiel zu nennen: Wenn ich nun erst drüber nachdenke: 'Schalte ich das Lciht ein oder nicht'? kann ich es nicht mehr reflexartig einschalten.
Von dem abbekommenen Schlag leicht taumelnd, landete der Uhu auf einer nicht weit entfernten Straßenlaterne. Was für ein Schreck!
Da du jetzt die Perspektive des Uhus hast, liest sich das, als hätte der Uhu den Schreck bekommen.
Ihr Herz pochte nocht gewaltig angesichts der plötzlichen und unerwarteten Annäherung seitens des Nachtvogels.
Nee, das klingt nicht gut. wenn etwas angesichts der Irgendwas Seitens des Etwas tut, klingt mir das zu geschwollen. Hier wäre eine einfachere Sprache hilfreicher. Etwa: 'Wegen/Aufgrund/Angesichts der Annäherung des Nachtvogels pochte ihr Herz...'
Was ein Glück, dachte sie, es war nur ein harmloses Tier, und nicht, wie sie schon fälschlicherweise vermutet hatte, eine ca. 70 Zentimeter lange und mörderisch gefährliche Todesratte, die es auf ihr Blut abgesehen hatte.
Ich vermute, es soll lsutig sein, aber die Szene vorher war nicht gruselig, sondern eher verwirrend. Und hiermit hast du meine Verwirrung noch gesteigert. Wo kommt jetzt plötzlich die Ratte her?
Wenn das wirken soll, musst du andersherum arbeiten: Lass sie Angst davor haben, von einer Ratte angegriffen zu werden, und es dann nur ein Uhu sein.
Bald verschwand sie in einer von Nebel verhüllten Seitengasse und ward nie mehr gesehen.
Versteh ich auch nicht. Ist sie jetzt doch noch, von irgendwas überfallen worden?
Also, du hast eine verwirrende Geschichte über einen Angriff, der keiner war, und der wirklche Angriff, den zeigst du mir nicht?
Das grenzt an Betrug. Etwa so, als würdest du dir eine Pizza bestellen, und der Bote drückt dir den Karton mit noch einem Stück Rand darin in die Hand, schleckt sich die Soße von den Fingern und sagt: "Hmm, Lecker. Sieben Euro fünfzig, bitte!"
Tut mir leid, aber an der Geschichte muss noch eine Menge getan werden. Vor allem: Mach sie länger, bau Atmosphäre auf, lass uns mit Clara im Dunklen, kalten Nebel stehen, und uns erschrecken, wenn der Uhu kommt. Dann verzeiht man dir auch den Joke.
Hoffe, geholfen zu haben.
Gruß, Huutini!