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Cocolero
Ferien
Mein Vater ist reich. Meine Mutter ist schön. Ich hatte schöne Ferien in Dubai. Ich konnte den ganzen Tag praktisch tun was ich wollte. Wasserski, Bungeejumping, mit Rennbooten fahren, Tiefseetauchen; dazu wohnten wir in einer tollen Hotelanlage und Vater gab mir auch immer genügend Geld mit. Am Abend ging ich in die Hotelinterne Disco um Mädchen aufzureissen. Für mich ist das kein Problem, ich sehe super aus. Das höre ich ziemlich oft und ich gefalle mir auch im Spiegel. Gut, am Körper muss ich noch einiges tun, aber ich werde ja auch erst achtzehn Jahre alt und bin somit genau im richtigen Alter um mit gezieltem Muskeltraining zu beginnen. Eigentlich wollte ich mit meiner Freundin in die Ferien, doch die Eltern bestanden darauf mit ihnen zu verreisen. Ich hörte sie einmal nachts bevor ich schlafen ging diskutieren. Dass Urlaub mit der ganzen Familie vielleicht das Beste sei und sie es doch nochmals versuchen sollten, hörte ich meine Mutter flüstern. Doch wie gesagt; Dubai gefiel mir, insbesondere das Nachtleben in der Disco. Am fünften Abend erblickte ich auf einmal Vater an der Hotelbar wie er sich einen Drink genehmigte. Ich ging zu ihm und er steckte mir fünfhundert Dollar in die Tasche, zeigte auf eine Superblondine und meinte dann mit einem Zuhälterlächeln ich sei jetzt reif für meinen ersten Sex. Als hätte ich noch nie Sex gehabt. Dabei war dies bereits vor zwei Jahren auf der Privatschule der Fall, als ich mit Tom, dessen Vater ein hohes Tier in der Chemieindustrie ist, zwei Mädchen im Zimmer hatte. Trotzdem schlug ich das Angebot vom Vater nicht aus und er klopfte mir noch auf die Schulter, mit einem fast schon rührseligen Blick bestand er nochmals darauf meinen Spass zu haben. Die Blondine die ähnlich aussah wie die Miss Juni aus dem Playboy, schlenderte zu mir herüber und flüsterte mit einem Zungenschlag ich solle mitkommen. Sie nahm mich bei der Hand und meinte ich sei ein heisser Hengst, was ich nur bestätigen konnte. Angekommen in einem dunklen Zimmer, das fast nur aus einem Bett und Kissen bestand, fing sie an sich auszuziehen. Obwohl ich nach ihrer ersten oralen Behandlung ziemlich schnell kam, was mir sehr peinlich war, hielt ich es danach doch lange aus und war nach dem Fick ziemlich stolz. Ja, was Frauen anbelangt bin ich schon Spitze. Am nächsten Morgen meinte Mutter, dass Vater uns verlassen und zu einem dringenden Termin jetten musste. Wir blieben noch weitere fünf Tage ehe wir wieder zu Hause ankamen. Zu Hause ist eine schöne Villa am Zürichberg mit einer Garage für vier Autos, einer grossen Einfahrt mit einem runden Park auf der Strassenseite und einer gepflegten Wiese, sowie einer herrlicher Aussicht auf der Seeseite. Wir haben einen BMW Mx 5, einen Lotus Elise, einen Porsche 911 Carrera, einen Audi S8 und einen BMW Z3. Ich freue mich riesig auf die Autoprüfung.
Lehrbeginn
Schon vor den Ferien hatte ich einen Lehrvertrag bei einer grossen Speditionsfirma in Zürich unterschrieben. Das wirklich blöde ist, dass wir inzwischen umgezogen sind; und zwar nach Augwil, etwa zehn Minuten vom Klotener Flughafen entfernt. So musste ich anstatt wie geplant mit fünf, mit bis zu vierzig Minuten Arbeitsweg rechnen, je nach Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel. Ja, ich wohne jetzt mit Vater alleine in einem kleinen Einfamilienreihenhaus. Mutter hatte wohl keine Nerven für mich. Vater eigentlich auch nicht, aber er fertigt mich immer wieder mit Geld ab, dagegen habe ich wiederum auch nichts. Mit den vierhundert Franken die er mir heute gegeben hat ging ich mir erstmals für zweihundertfünfzig Franken die Haare schneiden. Wie immer bei Jasmine, die im Piero, einem Haute Coiffeure in Winterthur arbeitet. Ich mache mir blonde Strähnen in die Haare und sehe wirklich aus, als wäre ich reif für den Laufsteg. Später treffe ich mich noch mit Samira, meiner Freundin. Sie sieht auch super aus und gibt alles um bei der nächsten, oder übernächsten Miss Schweiz-Wahl mitzuwirken. Sie ist siebzehn Jahre alt und ca. eins siebzig gross, vielleicht also ein bisschen zu klein für ein zukünftiges Model oder eine Miss Schweiz, aber für den Moment reicht sie noch aus. Wir hatten noch keinen richtigen Sex, obwohl wir schon zwei Monate zusammen sind. Ich glaube ich liebe sie, weil, ausgenommen in den Ferien, habe ich sie noch nie verarscht, sprich betrogen. Meine Gedanken sind auch bei Samira als ich mich mit neun anderen Lehrlingen in der Empfangshalle der Firma treffe. Sieht so aus als seien alles Idioten. Ich bin auch der einzige der älter als sechzehn ist. Der Lehrlingsbetreuer verteilt uns in verschiedene Abteilungen, ich werde in der Abteilung Seefracht Export beginnen. Die anderen Lehrlinge interessieren mich wirklich überhaupt nicht und ich fasse mich kurz bei meiner Vorstellung und höre bei den Anderen schon gar nicht zu. Die Büros jedoch gefallen mir wirklich. Grosse, helle Grossraumbüros – wir befinden uns in einem hohen Geschäftsgebäude im vierten Stock – die Aussicht aus den Grossen Fensterfronten ist gut und die Einrichtung ist schlicht und modern gehalten. Mein direkter Mitarbeiter heisst Herr Leimberger, stellt sich aber gleich als Stefan vor, was mir aber nun wirklich nicht wichtig ist. Wichtig ist, dass ich eine eigene E-Mail zur Verfügung habe, so kann ich mich mit meinem Cousin Claude und Samira über die neusten Pflegeprodukte und Kleiderstile unterhalten. Was die Arbeit betrifft so nicke ich einfach im richtigen Moment und halte mich so gut wie möglich fern von jeglichem Interesse. Was soll ich auch hier? Meine Optionen sind Profifussballer, Model oder aber auch Popstar.
Schule, Klasse
Die Business School Zürich, das ehemalige KV Zürich, sieht aus wie ein Gefängnis. Es wurde auch von einem Gefängnis-Architekten gezeichnet. Ich habe gehört, dass viele schöne Frauen diese Schule besuchen und freute mich demnach tatsächlich auf meinen ersten Schultag. Hunderte Erstlehrjahr-Schüler fanden sich in der Empfangshalle, die wie ein Gefängnishof gelegen ist, um die Anweisungen des Schuldirektors folge zu leisten. Man dürfe nicht rauchen und nicht kiffen und auch nicht alkoholisiert in die Klasse treten. Pünktlichkeit, Sauberkeit, keine Gewalt und all das Zeugs. Was soll das? Würde ich jemals rauchen oder sogar kiffen? Nie im Leben, sind denn hier alle so abgefuckt, Penner, dass man dies speziell erwähnen muss? Ich denke doch wohl nicht. Ich höre sowieso nicht richtig zu und lasse meinen Blick durch die Menge schweifen. Tatsächlich, cirka jede fünfte Frau ist ein echter Hingucker. Viele im House-style, relativ edel gekleidet, blonde Haare, zu fünfzig Prozent gefärbt, denke ich. Es gibt auch schöne Frauen im Skater oder Alternativlook, ich frage mich ernsthaft, warum die sich keine Mühe geben, da sie wirklich viel besser aussehen würden, würden sie sich ein bisschen stylen. Meine Garderobe fällt im Büro und in der Schule eher bescheiden aus. Klar, ich trage nur qualitativ gute und teure Markenklamotten, doch belasse ich es bei Jeans und einem eher braven, schwarzen Kashmir-Pullover von La Coste, auch die weissen Sneakers, die ich trage, tragen dieses Label. Wir werden in die Schulzimmer verwiesen und ich sehe das erste Mal meine Klasse. Zwei wirklich gut aussehende Frauen, drei eher hässliche, aber intelligent wirkende und zwei hundertprozentige Bäuerinnen, die sich wohl höchstens einmal in der Woche waschen realisiert mein Hirn zuerst, bevor ich die Typen mustere. Einer fällt mir besonders ins Auge, so ein richtiger, stinkender Kiffertyp. Seine Kleider schlabbern um seinen dünnen, kränklichen Körper und ins bleiche Gesicht fallen ihm fettige Haarsträhnen. Neben ihm ein zwar sauberer, aber genau so geschmackloser - was werden sie wohl sein? - alternativer Hiphopper, oder so. Die Frisur, falls er eine haben mag, versteckt er unter einer Mütze, keine Baseballmütze, sondern solch eine Revoluzzermütze in Militärgrün. Ebenfalls trägt er seine Hosen am Arsch und beide haben ein selbstgefälliges Lachen im Gesicht. Sie scheinen mit sich selbst zufrieden zu sein. Logischerweise haben wir auch eine Italofront, die Itacker sind ja überall zu finden, doch das macht mir nichts aus, besser als Jugos und Albaner. Den Rest der klasse sah ich gar nicht, da ich etwa in der Mitte sitze und unser Lehrer Herr Singer vergas wohl ganz einfach mit einer Vorstellungsrunde zu beginnen. Der Tag ging schnell vorbei, ohne dass ich mich ernsthaft mit jemandem unterhalten habe. Jetzt ist Freitag und somit Wochenende und ich dusch mich erstmal als ich zu Hause bin. Vater ist nicht da und hat mir fünfhundert Franken für das Wochenende auf dem Küchentisch hinterlassen. Ich hol mir aus seinem Büroschrank einen Porno, schieb ihn in den DVD-Player, sowie eine Pizza in den Backofen. Hol mir einen runter, spring nochmals unter die Dusche und bin rechtzeitig, frisch und erleichtert zum Essen bereit, als gerade der Hunger einsetzt. Samira hat mich schon zweimal auf meinem Handy angerufen, also rufe ich zurück. „Hi, mein Süsser, wollen wir nach Winterthur ins Bolero?“ – „Ach weißt du, ich hab noch mit Claude was vor, ich weiss nicht ob das heute oder morgen ist, kann ich dir später zurückrufen?“ - „Ja sicher, aber Dominic, nicht zu spät, sonst gehe ich mit Jenny schon mal vor, ok?“ – mit „liebe dich“ beende ich das Gespräch und reg mich fürchterlich über ihre dämliche, aber gar ziemlich hübsche Freundin Jenny auf, die ihr wohl immer von mir abraten mag. Ich setz mich nochmals auf die Couch und schau mir den Porno zu Ende.
Party mit Cousin
Claude ist schon einundzwanzig und hatte schon Aufträge als Model. Er fährt einen BMW M5, der aber seinem Vater gehört und kennt sich in Zürichs Nachtleben gut aus. Mein Handy klingelt: „Hey Cousin, bereit für den Ausgang?“ – „Ciao Claude, ja klar, wo bist du?“ meine ich übereifrig, vor Freude sprudelnd. „Bin schon auf dem Weg zu dir, hab den Wagen vom Vater und hinreissende Begleitung dabei!“ Was wohl bedeutet, dass Samira nicht erwünscht ist. „Oh, du meinst Samira ist unpassend?“ Kläffendes Lachen ist die Antwort. „Dominic, ich hab uns auf die Liste vom Indochine gebracht, da bring ich keine kleinen Mädchen rein, kommst du nun mit oder soll ich umdrehen und ohne dich in die Stadt fahren?“ – „Nein, nein, in einer halben Stunde bin ich bereit“. Claude wird schon recht haben und mit Samira verbringe ich ja nun wirklich genügend Zeit und sie ist ja mit Jenny unterwegs, also nicht alleine. Ich werde ihr einfach nicht zurückrufen, so einfach ist das. Ich schmeiss mich in meine Guccihosen und ziehe mir ein weisses Hemd von Yves Saint Laurent an, dazu den Passenden Blazer und mach mir nochmals meine Frisur. Die blonden Strähnen sehen einfach genial aus zu meiner Haut. Im Kühlschrank finde ich noch eine Flasche Champagner. Ich stelle vier Kristallgläser bereit, als ich plötzlich ein lautes Motorengeräusch wahrnehmen kann. Ich ziehe mir schnell meine Schuhe an und lasse ein bisschen House-Musik laufen. Fabienne und Sarah, die beiden Frauen die Claude mitgebracht hat, sehen wirklich scharf aus. Sie sind wahrscheinlich schon zwanzig gewesen und haben kaum Kleider an. Ich umarme meinen Cousin als Begrüssung und biete allen ein Glas Champagner an. Sarah scheint sich ziemlich für Claude zu interessieren, was ihn, so wie ich ihn kenne, jedoch ziemlich kalt lässt, oder noch besser, was er sicher kalt auszunutzen weiss. Also probiere ich mit Fabienne zu flirten, was auch zu gelingen scheint. Ich erzähle ihr, dass ich bei der Nachwuchsmannschaft der Grasshoppers Zürich spiele und schon mit Ricci Cabanas trainiert hätte. Sie plapperte davon, dass sie sich jetzt einen Fotografen leisten könne, welcher erste professionelle Bilder von ihr schiessen würde. Und dass sie sich auf das kommende Popstar Casting freuen würde und sie jetzt jeden Tag unter der Dusche singen übe. Claude verschwindet rasch auf die Toilette. Sarah meint zu Fabienne, dass sie unmittelbar danach ebenfalls das stille Oertchen aufsuchen sollten. Als Claude neben mir sitzt und gerade unaufhörlich von der Power seines M5ers labert und die beiden Frauen von der Toilette zurückkehren meint er kurz: „Und? Gut gewesen?“ und sie nickten beide nur mit einem strahlenden Grinsen. Ich finde es immer unglaublich wie Claude in der Lage ist mit scheinbar unwesentlichen Sprüchen oder Bemerkungen Frauen zum strahlen zu bringen. Wir fahren schliesslich los in Richtung Stadt und parken ziemlich in der Nähe der Business School um im 4. Akt einen Drink zu nehmen. Der 4. Akt ist berühmt für seine guten Drinks, zwanzig Franken kostet zum Beispiel ein Whisky-Cola, der jedoch tatsächlich aus 2,5 Deziliter Whisky und 2.5 Deziliter Cola besteht. Und somit reicht ein Drink im 4. Akt völlig aus um den weiteren Abend in Angriff zu nehmen. Das Indochine in Zürich ist nicht weit davon entfernt und ich freue mich als ich am Eingang nur gut gekleidete Leute erblicke. Typisch Claude, niemals würde er in einen Club gehen, in dem es von diesen Hiphoppern und Alternativen nur so überquillt, von der Kanzlei habe ich solche Geschichten gehört. Der Türsteher scheint etwas arrogant zu sein. Uns jedoch, nachdem ihm Claude etwas zugeflüstert hat, lässt er mit freundlicher Miene an allen Anderen vorbei. Auch das bereitet mir grosse Freude. Wenn ich an meine Mitschüler, oder die anderen Lehrlinge in der Firma denke, weiss ich ganz genau, dass die niemals einen solch coolen Ausgang wie ich erleben werden. Geschweige denn, mit solchen Models in Begleitung, so dass dich alle Leute automatisch mustern, nur um dann festzustellen, dass man einfach ein erfolgreicher, gut aussehender Kerl ist, was ich ja bin. Es läuft coole Musik im Club und er ist auch edel eingerichtet. Die Leute tanzen zu den treibenden Beats und Claude und die Mädchen entschuldigen sich kurz um auf die Toilette zu gehen, während ich mir ein Red Bull bestelle. Ich will nicht schon wieder einen Drink, da ich ja nicht betrunken sein möchte. Fabienne und Sarah bestellen so gleich einen Wodka-Redbull, Claude einen Gin-Tonic. Sie drängen mich mit ihnen zu tanzen, aber ich warte lieber zuerst ein bisschen an der Bar und beobachte sie dabei. Ich will mich zuerst vergewissern wie ich mich zu bewegen habe und orientiere mich an Claude. Nicht dass ich mich noch blamiere oder einfach nur steif dastehe. Ich beschliesse mich ebenfalls auf die Toilette zu begeben um im Spiegel nochmals unauffällig zu prüfen ob meine Dancemoves auch sitzen. Als ich mich im Spiegel tanzen sehe bin ich beruhigt und schliesse mich wieder den Dreien an. Wir blieben bis cirka drei Uhr, Claude brachte zuerst mich nach Hause und verabschiedete sich mit „bringe die zwei noch nach Hause, schlaf schön und bis zum nächsten Mal“ so in etwa, ich verstand ihn nicht so gut, er hatte wohl etwas mehr getrunken als ich. Unglaublich wie er nach so vielen Drinks immer noch fahren konnte.
Ich werde gut schlafen, denn im Gegensatz zu den Anderen, die noch ziemlich fit schienen, war ich schon hundemüde und freute mich auf mein Bett.
Tom
Ich hatte gerade meine erste Lektion im Fitness-Club. Neben dem Jahresabo kaufte ich Creatin Pulver und Tabletten, verschiedene Powerriegel und einen genauen Ernährungsplan. Ich habe drei Uebungen alleine für die Brustmuskeln, insgesamt fünfzehn Uebungen für den Oberkörper und bewältige je drei Partien à zwölf Durchführungen. Unmittelbar danach scheint mein Körper wie aufgeblasen und ich hatte helle Freude an meinem Spiegelbild. Ich hörte die Musik von Sean Paul im Bus der Linie 520 vom Flughafen Richtung Embrach, als ein Wagen mit lautem Motorengetöse den Bus auf der kurzen Geraden zwischen Kloten und Augwil überholt und zweimal die hupe betätigt, da es knapp zu sein schien. Kurz danach befindet sich meine Haltestelle und als ich aussteige bemerke ich, dass es sich um einen schwarzen Audi S3 mit neunzehn Zoll Tiefbettfelgen handelte und der Typ der ihn fuhr stieg aufgebracht aus und lief auf den Bus zu. „Verdammter Penner! Mieser Wixer! Mach das noch mal, du kleiner Busfahrer und ich bring dich um!“ der Busfahrer schloss unbeeindruckt die Türe und fuhr weiter. Der Kerl schnappte sich einen Stein, brach dann den Wurf jedoch ab, scheinbar hatte er sich etwas beruhigt. Ich laufe auf ihn zu, jedoch nur weil er sich auf meinem Weg befindet und als ich ihn genauer anschaue stelle ich fest, dass ich diesen Typen tatsächlich kenne. „Tom! Das glaube ich ja nicht, was machst du denn hier?“ Er glotzte mich mit grossen, ungläubigen Augen an, er schwitzte irgendwie ausserordentlich, dann formte sich sein fragendes Gesicht in eine diabolisch grinsende Fratze. „Dominic Schulthess, alter Playboy! Ha, das ist wohl Scheiss-Schicksal, dass wir uns wieder über den Weg laufen, Fuck du wohnst hier in Augwil? Wie lange schon? Los erzähl!“ Wir unterhielten und noch eine kurze Zeit lang und es stellte sich heraus, dass er in einer Dreizimmerwohnung in Lufingen wohnt, keine fünfhundert Meter entfernt, zusammen mit Angela seiner Freundin, und dass er mal da, mal dort etwas arbeitet. Die Wohnung zahle sein Vater und falls er nichts zu essen habe, so besuche er seine Mutter, oder seine Freundin besorge was. Wir erinnerten uns auch daran wie wir die beiden Mädchen im Zimmer fickten und mir kam wieder in den Sinn, dass Tom dies alles arrangierte und nach dem Sex fragten die Mädchen ob sie noch was mit auf den Weg kriegen würden. ich erinnerte mich genau; Tom griff nach seiner Hose, nahm sein Portemonnaie aus der Linken Gesässtasche und drehte mir den Rücken zu. Dann sagte er laut: „Tut uns furchtbar leid ihr Nutten, aber auf dem Weg können wir euch nicht ficken“ und wir lachten uns halb tot. Tom hatte schon Stil, jedoch war Gott mit seinem Gesicht nicht so gnädig, wie etwa mit mir. Er hatte blonde, kurze Haare, die er mit Gel nach oben gerichtet hat. Er trägt ein schlichtes, durchaus stilvolles, schwarzes Hemd, eng sitzende Jeans und eine Ray Ban Sonnenbrille. „Kommst du noch ein bisschen mit nach Embrach? Kenne dort ein paar Jungs, einen Joint rauchen oder so, na? Was denkst du?“ – „Einen Joint rauchen? Mann ich habe morgen Abend wieder Training und ich will meinen Körper sowieso nicht vergiften, nein, nein. Ich geh jetzt besser schlafen, muss morgen wieder früh zur Arbeit, weißt du.“ Wir tauschen noch die Handynummern aus. Als ich mich mit einem coolen Handschlag, den ich bei Claude abgeschaut habe, verabschiede und gerade sein Auto verlassen will, hält er mich nochmals zurück: „Pssst, Dominic…falls du was brauchst, Grass, Pillen oder Pulver, ruf mich an, ok? Und jetzt hau ab!“ Und grinsend schliesst er das Fenster und fährt los.
Training
Im Letzigrund werde ich vom Trainer angemotzt und fertig gemacht, während ich auf dem Boden Liegestützen ausführe. Nach der Sprintsession, je dreimal hundert Meter Sprint und sechsmal fünfzig Meter, mussten wir nochmals fünf Kilometer joggen, während unser Trainer immer von Kondition in Verbindung mit faulem Pack sprach. Die Vorbereitung ist zum Kotzen, aber wer in der ersten Mannschaft dabei sein will, der kommt nicht um sie herum. Schliesslich will der Trainer das Zweikampfverhalten prüfen und lässt mich gegen einen Spieler namens Reto antreten. Er weiss wohl nicht, dass ich Technisch äusserst stark bin und zeige ihm mit meinem ernsten Blick, dass er es hier mit einem harten Brocken zu tun hat. Zu meinem Aerger zeigt er ein emotionsloses, ja gleichgültiges Gesicht und nähert sich Raum deckend. Ich führe den Ball gekonnt, lasse mich mit Schwung in eine Körpertäuschung fallen und will gerade einen Haken schlagen, als ich bemerke, dass der Ball weg ist. Dieser Reto hat ihn, grinst mich an und deutet mit dem Zeigefinger, dass ich nun an der Reihe sei. Aeusserlich Cool, aber innerlich brodelnd renne ich mit hohem Tempo auf ihn zu, den Blick nur auf den Ball fokusiert und mit einem überraschenden Geschwindigkeitsanfall grätscht mein rechtes Bein Richtung Ball, doch dieser Bastard zieht ihn im richtigen Augenblick weg und ich verliere die Balance. Gedemütigt liege ich am Boden, der Rest der Mannschaft beachtet mich entweder nicht, diejenigen, die es aber tun schütteln den Kopf oder lachen. Ich könnte heulen. Marco Cardino, ein siebzehnjähriger Itacker meinte sogar: „Hey Bravoboy, da hilft dir die Frisur auch nicht weiter, alte Schwuchtel!“ Das verstand ich nun wieder überhaupt nicht; wie konnte dieser kleine Spaghettifresser behaupten ich sei schwul, und dieser ironische Ton. Ich kochte vor Wut und wusste auch, dass im Gegensatz zu diesem Reto, Ziegler glaube ich war sein Familienname, der Cardino eher klein und schmächtig ist. Beim Trainingsspielchen war Zeit für meine Rache und als Marco einen genialen Doppelpass zurückgespielt bekam und aus dem offensiven Mittelfeld gefährlich Raum ausnutzen konnte, stieg ich ihm ohne jegliche Chance auf den Ball hinterher und traf ihn genau am unteren Fussknöchel, es knackste sogar. Schmerzverzerrtes Gesicht, gellender Schrei und meine Stimme die sagte - „So du kleiner Schleimkopf, mal schauen ob du jemals wieder Fussball spielst!“- zierten mein Bild. Ein schönes Gefühl war es. Er war ja eigentlich talentiert und es ist vielleicht etwas egoistisch aus persönlichen Gründen ein solches Talent aus dem Verkehr zu ziehen, aber er wird’s verkraften. Das gehört zum Sport. Der Trainer fand aber kein Gehör für meine Ausreden. Er wollte mir einfach nicht glauben, dass ich ihm die Härte der Superleague etwas näher bringen wollte. Er verwies mich in die zweite Mannschaft, meinte noch, dass er dies sowieso getan hätte. Dieser Arsch! Und diesen Reto Ziegler hat er immer gelobt. Als die Saison anfing und die Hoppers als Schweizer Meister stark lädiert begannen, stellte ich mit Entsetzen fest, dass Ziegler in der Startaufstellung war, ebenfalls Schwegler, den ich aus früheren Trainings kannte. Doch so wusste ich also, dass ich mich nahe, sehr nahe an einer Profikarriere befand. Ich bin zwar, in die zweite Mannschaft versetzt worden und habe nur noch zweimal in der Woche Training. Gut, dann habe ich mehr Zeit für Samira, oder noch besser; für das Fitness-Studio. Genau, daran muss es liegen. Ich muss mich lediglich körperlich verbessern, es kann nur an dieser einen Sache liegen, nicht etwa an fehlendem Talent, nein. Gut.
Marco Cardino konnte diese Saison nicht mehr trainieren.
Neue Abteilung
In der Seefrachtabteilung gefiel es mir zwar, jedoch wusste ich gar nicht recht was ich hier zu tun habe und schliesslich wurde ich in eine andere Abteilung versetzt. Es war die Zollabteilung deren Büro sich im Lagerhaus befand. Hier gefällt es mir überhaupt nicht. Es ist viel zu heiss und die Klimaanlage macht mehr Lärm, als dass sie kühlen Wind in das überhitzte Kleinbüro bringen würde. Die Leute die hier arbeiten nehmen ihren Job sehr ernst. Die Chefin, Frau Gartner ist vielleicht knapp über dreissig und eine richtige Powerfrau, deren Kollegin, Frau Lüssinger, vielleicht Anfang zwanzig, ebenfalls Powerfrau und der einzige Mann dieser Abteilung ist ein Mazedonischer Albaner namens Bekim Maric, der mich wohl vom ersten Augenblick an zu hassen schien. Gut, er war auch wirklich gestraft mit seinem albernen Jugogesicht und seiner hässlichen Schleimfrisur. Da konnte ich mir Anfangs das Lachen nur knapp verkneifen. Dummerweise war er für mich zuständig und sollte mich einarbeiten, doch ich habe natürlich nicht das geringste Interesse am deklarieren. Es kommt mir so vor, als ob Deklaranten sich für die Helden der Spedition halten. Er lässt mich sowieso nicht verzollen, da dies ja zu Zollbussen führen kann, sollte man einen Fehler begehen. Er zeigt mir wie man Ausfuhrdeklaration in das Zollsystem eingibt und meint abschätzig, dass ich hier ja nicht zu viel Scheisse anrichten könne. Beim kleinsten Fehler, der in meinen Augen überhaupt nicht relevant war, konnte dieser Bekim mich fürchterlich anfahren. „Bist du eigentlich zu dumm für alles?!“ und etwa „jetzt habe ich dir doch gestern gezeigt wie man das bearbeitet, du Mongo!“. Ich reagierte meist gar nicht sondern tat einfach was er mir sagte, doch irgendwie schien ihn das noch wütender zu machen. So vergingen drei Wochen mit diesem hässlichen Shivty, einmal war es noch lustig, als er am Montag mit blauem Auge und zwei gebrochenen Finger ins Büro kam. Ich freute mich wirklich und fand heraus, dass er am Wochenende von ein paar anderen Albanern fürchterlich auf die Fresse bekam. Haha. Es war aber nur kurze Zeit lustig, da er den ganzen Aerger auf mich los liess. Doch, obwohl so schlimm befand ich den Alltag ja nicht, - ist in meinen Augen sowieso nur eine Uebergangslösung für meine weitere Karriere – schien es am Montag der vierten Woche einen kleinen Hoffnungsschimmer zu geben. Ein neuer Temporärer Mitarbeiter stand da. Er war vielleicht Mitte zwanzig, vom Style her irgendwie undefinierbar, doch konnte man von seiner Ausstrahlung her sehen, dass er irgendwie einfach Bescheid weiss über die Dinge. Zu meinem anfänglichen Aerger stellte ich fest, dass er mit Bekim verdammt gut auskam. Bekim wird ihm wohl schon alles Schlimme über mich gesagt haben, doch er war völlig korrekt zu mir und stellte sich als Roberto, oder Robi vor. Ich erfuhr von ihm, dass er in Kloten wohnt und wir verabredeten uns für den Heimweg.
Um fünf Uhr ist es soweit und ich gehe auf Robi zu, der mich irgendwie vorsichtig zu behandeln scheint. Auf dem Weg vom Lager zur Tramhaltestelle Siemens beginne ich mit einem Dialog: „Ach weißt du, hier bei der Arbeit und Privat, das sind bei mir zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.“ Sage ich und schwenke dabei cool meinen Kopf schräg auf den Boden, wie es Claude manchmal auch tut. Gut fände er das, meinte Robi, und sagte dass dies ein guter Weg sei, was ich nicht verstand. „Ja weißt du, privat bin ich voll gestylt, ich und mein Cousin, wir modeln nebenbei noch, wir gehen immer in die besten Clubs und Restaurants mit Superfrauen, und kennst du M5?“ Logisch meinte Robi, wahrscheinlich sehr beeindruckt, und ich erzählte ihm noch wie ich bei den Grasshoppers trainiere und welche Autos mein Vater besitzt. Ebenfalls teilte ich ihm gleich meine Meinung über Zigaretten und Joints mit und dass ich halt lieber für zweihundertfünfzig Franken zum Coiffeure gehe, oder lieber Pflegeprodukte mit meinem Geld kaufe. Robi hakte dort und da ein bisschen nach und tat nicht sonderlich beeindruckt, überraschte mich sogar mit seinem Wissen. Denn jeden Club, von dem ich ihm erzählte, kannte er, und auch über Fussball wusste er viel, er kannte kannte auch alle Autos, sogar mit der Motorenleistung und anderen technischen Daten. Ich freute mich auf einen Unterhaltungspartner auf dem Heimweg, doch dies ist bis heute das einzige Mal, als er mit mir nach Hause kam. Er war in seinem Beruf sehr gut und wurde gleich wie ein fester Mitarbeiter eingesetzt und blieb meistens länger im Geschäft.
Als ich ihm in einer Pause von meinem neuen Coiffeure Termin erzählte und wie ich meine Haare schneiden will, verdrehte er die Augen und meinte: „Stimmt ja, du bist ein Model, soll ich dir ab heute Calvin sagen?“ ich verstand den ironischen Ton überhaupt nicht und fragte was er jetzt aussagen wollte. „Komm schon Dominic, du ein Model? Das glaubst du wohl selber nicht, oder? Oder vielleicht ein Handmodel, hat man deine Hände schon mal in einer Waschmittelwerbung für schonende Haut gesehen oder was willst du mir eigentlich erzählen?“ Ich musste hinzufügen, dass ich ja immer eine Baseballkappe trage und er mich ja noch nie gestylt gesehen habe und dann lachte er so laut auf, dass auch Bekim dazu stiess und Robi meinte: „Ach ja, und wenn du die Mütze ausziehst, dann ziehst du auch gleich eine Maske vom Kopf und darunter erscheint dann Brad Pitt, oder was?“ Robi und Bekim lachten Tränen und ich verstand das nicht und war aber auch nicht sonderlich wütend. Dieser Robi machte zwar viel Witze und Randbemerkungen, aber er war nicht so Respektlos wie Bekim und ich dachte, er wäre wohl auch gerne so wie ich.
Samira geht in die Ferien, Vice City
Ich sitze gerade in der Badewanne und rasiere meine Genitalien. Samira geht morgen in die Ferien und ich will heute noch mit ihr schlafen. Meinen Termin bei Jasmine habe ich verschoben, da ich mit meiner Frisur immer noch zufrieden bin. Nachdem ich mich angezogen habe, rufe ich schliesslich meine Freundin an und lade sie zu mir nach Hause ein. Vater ist für eine Woche auf Geschäftsreise und hinterliess mir genügend Geld. Ich sage ihr sie soll ein scharfes Kleid anziehen und öffnete bereits den Rotwein um ihn atmen zu lassen. Die Kerzen auf dem Tisch verbreiten eine wunderbare Wirkung und die Musik ist eine Best of Janet Jackson, hauptsächlich Balladen. Ich prüfe noch schnell mein Zimmer und die Kondome in der Nachttischschublade. Aijanapa heisst das Ferienziel von Samira und Jenny und ich hatte wirklich grosse Mühe sie alleine in die Ferien zu lassen, doch als alle ihre Ferien buchten, befand ich mich noch in Dubai und ich erhielt kein Angebot mehr, obwohl ich in der Firma Ferien eingegeben habe. Nach dem Essen will sie unbedingt einen Film schauen, „Fight Club“ mit Brad Pitt, es sei der einzige Film mit ihm, den sie noch nicht gesehen habe. Was für ein äusserst blöder und sinnloser Film. Es handelt sich um einen shizophrenen Versager der einen Club von Versagern bildet, die sich gegenseitig in die Fresse hauen, da sie sich vom Leben betrogen fühlen. Ich verstehe gar nicht, warum diese Subjekte über die Gesellschaft jammern. Ich glaube Samira auch nicht, doch sie sieht immerhin Brad Pitt, das ein oder andere Mal oben ohne und ich hoffe das macht sie scharf. Schliesslich beginnen wir uns auf der Couch zu küssen und langsam ziehe ich ihr das Oberteil und den BH aus um ihre kleinen, festen Titten zu kneten und ihre Nippel zu lecken. Sie öffnet mein Hemd und liebkost meinen Oberkörper, der sich nach dem heutigen Fitnesstraining noch ziemlich muskulös präsentiert. Ich flüstere ihr lüstern ins Ohr, dass wir nach Oben gehen sollen, doch da bricht sie ab und meint, dass sie doch bald wieder nach Hause müsse, da doch der Flug schon morgens um halb sieben sei. Das lasse ich nicht gelten und schiebe ihr den Rock hoch und den Slip runter. Nur bis zu den Knien und dann lecke ich ihre Fotze und es gefällt ihr. Aber sie stösst meinen Kopf weg und ich bin leicht verärgert, da sie einfach in meine Haare fasst. „Ich muss jetzt wirklich gehen, Dominic!“ Ich höre nicht zu und leg mich auf sie, ich schieb mich einfach zwischen den Slip und ihre gespreizten Beine, die ich um wirklich gespreizt zu sein, noch etwas auseinander drücken muss. „Dominic was machst du denn, lass mich bitte gehen, was soll denn das?“ Du kriegst jetzt den Fick deines Lebens denke ich mir, als ich meine Jeans öffne und meinen gigantischen Ständer in ihre Möse zwänge. Sie strampelt ein bisschen, aber sie will es auch, sonst hätte sie ja geschrieen. Die Laute die ich wahrnehmen kann, deklariere ich jedoch als geiles Stöhnen. Ich ficke sie und es ist ein bisschen mühsam, da sie nicht richtig feucht ist, ja es kratzt mich sogar ein bisschen am Schwanz, und darum werden meine Bewegungen jetzt schneller und härter. Nach fünf Minuten komme ich und bin stark enttäuscht von Samira, sie ist wirklich nicht der Rolls Royce unter den Ficks. Ich wünsche ihr noch schöne Ferien, aber sie scheint es eilig zu haben und verlässt das Haus, mit schnellem Schritt und einem lautem Knall der Türe. Ich begebe mich ins Badezimmer und schaue mich nochmals in der Spiegelfront an. Ich führe Fickbewegungen aus um zu kontrollieren, wie meine Bauchmuskeln dazu wippen und nehme mir vor beim nächsten Sex die Schulterblätter anzuspannen, da dies meine Brustmuskulatur besser zur Geltung bringen wird.
Es ist erst zehn Uhr und ich freue mich noch ein bisschen Zeit am Computer zu verbringen. Ich spiele Vice City, ein wirklich geniales Computerspiel. Man ist Tommy Vercetti, ein harter Mafiagangster, der bei einem Koksdeal verarscht wurde und nun auf eigene Faust das Geld und das Koks beschaffen muss, da ihn sonst Sonny, sein Boss, zur Strecke bringen wird. Man ist völlig frei, kann verschiedene Autos fahren, verschiedene Waffen kaufen, in den Autos verschiede Radiosender hören, man erhält immer wieder neue Aufträge von verschiedenen Gangstern, arbeitet sich hoch zum absoluten Chef der Stadt. Man muss die Aufträge aber gar nicht ausführen, man kann –wie schon gesagt– machen was man will, man ist frei. Claude hat mich auf dieses Spiel aufmerksam gemacht und konnte mir auch durch seine Computerkenntnisse original Automobile in das Spiel laden. Ursprünglich handelt es sich um Autos, die wirklich existierenden Modellen ähneln, diese hat er nun durch detailgetreue ersetzt und so spiele ich tatsächlich mit jenen Autos, welche wir auch im wirklichen Leben besitzen. So haben wir den „Banshee“ durch einen Porsche 911 ersetzt, den „Comet“ durch einen Lotus Elise, und den „Sentinel“ durch einen BMW M5. Die Mission ist etwas verzwickt, ich muss mich als Golfer verkleiden und zum Golfclub finden. Dort muss ich einen Politiker erledigen, jedoch kommt man nicht mit Waffen in den Club, es steht mir lediglich eine Motorsäge zur Verfügung. Der Politiker haut jedoch mit einem Golfwägelchen ab und die Mission ist gescheitert. Völlig wahnsinnig vor Wut verlasse ich den Golfclub und erhalte meine Waffen zurück. Wahllos metzle ich Passanten nieder und die Sternchenanzeige steht bei zwei von sechs möglichen Sternen. Diese Anzeige definiert den Fahndungslevel der Bullen. Spätestens mit drei Sternchen fahren sie mit Streifenwagen ein und schiessen auf dich. Ich verwickle mich in eine wilde Verfolgungsfahrt und beim Zeitpunkt meines Todes, habe ich es auf vier Sternchen gebracht und sie setzten schlussendlich sogar Hubschrauber auf mich an.
Party im Kauf
Die letzte Party im Indochine, war die vorerst letzte mit Claude, der gerade seine Rekrutenschule absolviert. Samira und Jenny sind ja in den Ferien, so verabredete ich mich mit Tom und Angela, seiner Freundin. Im Büro meinte Robi heute, ob ich denn ruhig schlafen könne, während sich meine Freundin wohl von allen möglichen Engländern auf Ayanappa knallen lasse. Ich wurde wütend über diese Aussage und ermahnte ihn nie mehr so etwas zu behaupten. Am Abend hatte ich noch Fussballtraining, hauptsächlich Konditionstraining.
Eigentlich war ich erschöpft und war mir gar nicht mehr so sicher heute mit Tom und Angela ins Kaufleuten zu gehen, doch Tom meinte er bringe mich schon wieder auf Trab und um cirka halb zehn Uhr standen sie vor meiner Haustüre. Beide schienen sie vor Energie zu platzen und labberten wild drauflos. Tom bestand darauf mir einen Drink zu mixen und fragte wo denn der Alkohol meines Alten sei, welchen er einen Blick später sofort erspähte. Er verschwand in der Küche und kam mit einem Whiskyglas in seiner linken Hand und zwei Champagnergläser in der Rechten zurück. „Dieser Drink ist für dich, mein Lieber, und glaub’ mir, du wirst in Null Komma Nichts wieder auf dem Damm sein“, raunte er irgendwie siegesgewiss. Wir stiessen also zusammen an und tatsächlich wurde ich von dem Drink wieder richtig fit. Ich fing an heftig zu diskutieren und forderte nur mitzugehen, wenn wir auf der Gästeliste erwähnt sind, was wir natürlich waren. Irgendwie wurde mir innerlich heiss, oder aber kleine Wellen, warme Wellen durchfuhren meinen Körper und ich hatte tausende Ideen gleichzeitig und blieb immer wieder bei der einen, nämlich eine Frau abzuschleppen, stehen. Also gingen wir um Mitternacht, nachdem Tom mir noch einen Drink mixte, in die Stadt. Wie immer gingen wir an allen Losers die am Eingang warteten vorbei und ich fand mich zu progressiven Housebeats wieder, wie ich gerade ausgelassen tanzte, so ausgelassen wie noch nie. Ich machte mir überhaupt keine Gedanken, wie ich denn auf die anderen Leute wirken würde und als ich mich einmal auf der Toilette wieder fand, bemerkte ich, wie krass ich schwitzte. Dicke Schweissperlen rannen von meiner Stirn, mein Puls war enorm hoch, ich sah trotzdem fast noch besser aus als sonst. Ich sah sogar sicher besser aus als sonst. Bei genauerem Betrachten realisierte ich die Linien meines fein geschnittenen Gesichts und kam wieder auf meine eigentliche Mission zurück, die da lautete mir eine Frau zu besorgen. Samira ist für mich sowieso abgeschrieben. Auf dem Weg zur Tanzfläche kam ich an Tom und Angela vorbei, die mir zuwinkten und Tom meinte noch, dass ich ja super drauf sei, was immer er mir damit sagen wollte. Plötzlich sah ich die Frau, die heute mein sein wird. Ohne zu überlegen ging ich auf sie zu und lud sie zu einem Drink an der Bar ein. Natalja hiess sie und war wohl schon über zwanzig Jahre alt. Als sie meine dicke Brieftasche mit den vielen Hunderternoten sah, war sie wohl genau so beeindruckt, wie als ich gleich eine ganze Flasche Champagner für hundertfünfzig Franken bestellte. Sie arbeitet bei einem Anwalt als Sekretärin und hielt, so glaube ich, einiges von sich. Sie sah wirklich scharf aus, sie war zwar Brunette, doch hatte sie einen Modelkörper sondergleichen. Irgendwie war sie eher streng und prüde gekleidet und trotzdem fiel sie einem als absoluter Feger auf. Ich erzählte ihr einiges von mir, dass ich bald einen Lotus fahren werde und in der engeren Auswahl der Grasshoppers Zürich bin, sowie dass ich meine erste Fotosession hinter mir habe, was natürlich im Schwalle der Erzählungen irgendwie einfach dazu kam. Sie fragte mich komische Sachen wie, ob ich noch was habe und was ich denn genau intus habe. Zwei Drinks vom Kollegen will sie nicht als Antwort wahr haben, als plötzlich eine vertraute Stimme meinte: „Na, kleiner? Bist ja übertrieben fit heute, das erste Mal?“ zu meinem Entsetzen war es Robi. Aber nicht der Robi den ich kenne, sondern sehr gut aussehend und gut gekleidet. Wie konnte es nur sein, dass dieser Typ an derselben Party und im selben Club wie ich sein Wochenende feiert? Schlimmer war noch als er Natalja zu kennen schien und noch meinte: „Na Hübschheit? Kleine Erfrischung gefällig?“ Sie an der Hand packte, ihr einen flüchtigen Kuss auf die wunderschönen Lippen hauchte, dabei aber völlig cool und mit einem Zwinkern zu mir blickte und sie schliesslich zusammen verschwanden. Genau in diesem Moment wurde ich auf einmal schrecklich müde. „Uebertrieben fit heute?“ „das erste Mal?“ Was soll das? „Super drauf!“ „Hast du noch was?“ – verdrängen, den ganzen Abend. Der ganze Abend? Die ganze Party war wie vorbei, es kam mir vor als ob ich das Ganze nur geträumt habe. Ich ging zu Tom und Angela, die auch müde wirkten und sich küssten. Eine halbe Stunde später sassen wir in seinem S3 und fuhren nach Hause.
Autoprüfung, Shopping
Dieser Monat versprach gut zu werden. Claude würde Ende des Monats aus dem Militär zurückkehren, die zweite Garnitur, also wir, hatten ein Spiel gegen die erste Nachwuchsmannschaft, was natürlich eine Chance war in die erste Mannschaft zu gelangen, was ich mir wiederum natürlich fest vornahm, und das Allerbeste: ich werde meine Autoprüfung absolvieren. Vater hab ich natürlich schon informiert und ihm das genaue Datum bekannt gegeben. Ich wollte einfach sicher sein, dass er mir am Abend der erfolgreich bestandenen Autoprüfung gleich den Lotus oder den Porsche bereithielt. Den Kollegen, Samira – die immer noch mit mir geht, sich aber nur noch in Begleitung mit mir trifft – und den Mitarbeitern habe ich es verschwiegen, da ich nicht wollte, sollte ich nicht bestehen, dass sie mich hänseln und foppen. Gerade Robi ist ja ein Meister dieses Fachs. An Bekim will ich schon gar nicht denken. Die Prüfung ist am Freitag, aber am Mittwoch steckte mir Vater noch ein paar hundert Franken zu, sowie einen Briefumschlag, den ich aber erst nach der bestandenen Prüfung öffnen dürfe. Am Donnerstag besuchte Zürichs Abendverkauf, der ja bis neun Uhr dauert. Zwei Outfits wollte ich mir zulegen, ein Lotus Elise Outfit, welches ich mir im Tom Ford Gucci-Style vorstelle. So kaufe ich mir erstmals eine zweihundertneunzig Franken teure Gucci Sonnenbrille, und weil ich sie gleich im selben Laden fand, die Porschebrille. Aber zum Porsche 911 Outfit komme ich nur ein klein wenig später. Designerjeans ein edles, schwarzes Hemd und eine sportliche Wildlederjacke erstand ich alles im Bernies. Da Tom Ford eine kurze Frisur trägt, und man bei Roadsterfahrer oft sieht dass sie Mützen tragen, dachte ich an ein Perret im Oldschool Rennfahrerstil, welches ich mir von Prada, aus echtem Kalbsleder, erstand. Sie passte einfach perfekt zur Guccibrille, und im Notfall sogar auch zur Porschebrille, sollte ich im 911 einmal eine sportlichere Figur abgeben wollen. Denn schliesslich habe ich mir mein zweites Outfit, das Porsche 911 Outfit, mehr edler vorgestellt, ein bisschen wie Don Johnsson in Miami Vice – könnte Vice City eine Hommage an Miami Vice sein? – also mit Leinenhosen und Blazer, aber Designershirt, statt Hemd, einfach Cool und Elegant, vielleicht ein Bisschen wie Ryan Phillips in Cruel Intentions, oder Eiskalte Engel. Später am Abend, im Zimmer vor meinem Spiegel, erkannte ich mich schlussendlich in einem schwarzen Versacehemd, die oberen drei Knöpfe offen, damit man ein Wenig von meinen inzwischen doch muskulöseren Brustmuskeln erkennen konnte, kombiniert mit – ok, nicht ganz so edel, aber stylischen – schwarzen Dieseljeans, einer Guccibrille und einem Prada Oldschoolcap, sowie einem weissen Prada Anzug, einem breitlings gestreiften Jean Paul Gaultier T-Shirt, Blau, Türkis, keinem kitschigem, und Weiss, dazu die Porschebrille, sowie, nicht zu vergessen, meiner absolut perfekten Frisur, mit den blonden Strähnen. An die Autoprüfung ging ich jedoch sehr anständig und edel gekleidet, ich wollte Eindruck schinden. Was mir wohl gelang, denn obwohl ich bei einer Tunneldurchfahrt anfangs vergessen hatte das Licht anzuschalten und ich beim Rückwärtsparkieren fünfmal korrigieren musste, liess mich der Prüfer bestehen und so konnte ich meinen Fahrausweis wie erwartet beziehen. Ich rief Samira an und teilte ihr gleich mit, dass sie um acht Uhr vor ihrer Haustüre bereitstehen solle, schrieb eine SMS an Claude und an Vater und rief sogar im Büro an und schreite Robi in die Muschel; „Hahaaaaaaaaaa, ich habe die Autoprüfung! Am Montag komme ich mit dem Auto ins Büro!“ und legte ohne auf die Antwort zu warten auf. Hehe. Als ich nach Hause kam war Vater per Zufall da und reichte mir das Couvert, das ja ich erst nach bestandener Autoprüfung öffnen durfte. „Sohn, ich bin stolz auf dich und da ich ja nicht so viel Zeit für dich habe, mir aber trotzdem nie Probleme und Vorwürfe machst, denke ich, dass es nur Recht ist, wenn ich dir Geschenke mache, und der gehört jetzt dir.“ Es kam ein Autoschlüssel zum Vorschein, ausserdem noch ein Fahrzeugausweis, ausgestellt auf meinen Namen. Riesig war die Freude, die in mir aufkeimte als ich den Namen des Fahrzeugs und des Modells realisierte: Lotus. Elise. Yesssssssss.
Vater wünschte mir einen tollen Abend. Den werde ich auch haben. Die
schwarze Elise passte wie geahnt natürlich perfekt zu meinem Outfit. Was ich tatsächlich vergass, war dass sie ein Verdeck hat, welches sich zwar abnehmen lässt, doch ich fand meine Frisur schlicht besser passend als die Pradamütze. Punkt acht traf ich bei Samira ein. Doch sie war nicht alleine. Jenny war da, der Lotus ist ein Zweisitzer. Tja. Ich traf mich nach ein paar Takten mit den Mädels mit Tom, der mir vorheult, dass Angela ihn verlassen hat. Wir verabredeten uns für das Wochenende, ich weiss ja, dass Vater nicht zu Hause sein wird und wir richten uns auf einen netten Filmabend ein.
Schneepflug
„Bist ja ziemlich abgeraved im Kauf vor ein paar Wochen!“ Meinte Tom als er gerade das übrige Papier von seinem Joint riss. Ich bitte ihn erstmals auf die Terrasse, da ich nicht irgendwie passiv von dem Rauch high werden will. „Was meinst du eigentlich?“ frage ich beiläufig, ohne auf eine Antwort gefasst zu sein, schon gar nicht auf diese. „Naja, hab dich noch nie so tanzen und feiern gesehen. Warst fit, immer auf der Tanzfläche, ist dir das etwa nicht aufgefallen, mein Guter? Sonst hängst du doch immer nur an der Bar, nicht?“ Ich weiss nicht warum, aber irgendwie machte mich das wütend. Die Art wie Tom alles aussprach, der Umstand, dass es tatsächlich die beste Party meines Lebens war. Mit Ausnahme, dass dieser Robi mir diese Nutte wegschnappte. Auch dass ich mich eigentlich nicht so recht erinnern konnte, dass mir oft morgens auf dem Arbeitsweg Bilder in den Kopf schiessen, Bilder die mich zeigen, fröhlich tanzend, heftig diskutierend, die ich aber weder als Traum noch als Realität deklarieren kann. „Was zur Hölle meinst du eigentlich Arschkopf?“ ich versuche cool und alles durchschauend zu wirken, falls ich tatsächlich Peinliches geboten habe, so will ich ihm dies als Absicht unterjubeln. „Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt warum du mich nie gefragt hast….“ Er unterbricht einen Moment lang: „…aber du hast schon gemerkt, dass du auf „Cola“ warst?“ Ich will ihm eine reinhauen. Besinne mich wieder und will wie gesagt abgeklärt wirken und meine: „ja schon, da war wohl Cola in meinem Whyski-Cola…oder was meinst du eigentlich?“ ich setze ein Gewissheitslächeln zu meiner Frage. Sie soll nicht als Frage wirken, ihn aber zu einer Antwort drängen. Schlau. „Ja du warst doch so müde, also hab ich dir was in den Drink geschmissen. Warst ja gleich ziemlich parat, hehe, kurz bevor wir ins Kauf gingen, hab ich dir zur Sicherheit noch einen „getunten“ Drink gegeben, das hat so wies aussieht ja Wunder gewirkt, alter Kumpel.“ Der Schweinehund hat mir Koks untergejubelt. Aber ich war doch gar nicht…oder doch? Aber das bedeutet ja, dass…mir kommen gewisse Dialoge wieder: „Uebertrieben fit heute?“ „das erste Mal?“ Was soll das? Was hat der, was ich nicht habe? „Super drauf!“ „Hast du noch was?“ Scheisse. Ja heisst das etwa, die ganze Stadt, jeder der einen Namen hat, der sich auf gestylten Parties befindet, der Geld hat, der Stil hat, der schöne Frauen hat, der überall hineinkommt, der erfolgreich ist, der…mir wird kurz schlecht und ich sag Tom ich müsse mal. Auf der Schüssel sitzend, drückend, ohne Erfolg, frage ich mich ob ich denn zur Gewissheit, einfach um Sicher zu gehen, mit Tom etwas Kokain probieren sollte. Während ich mir diese Frage stelle, habe ich den Beschluss schon lange gefasst. „Hast du etwas da?“ Tom grinst mich an und schnallt sich das Täschchen von der Hüfte. „Stein vom Feinsten“, meint er und aus dem Minigrip, einem speziellen Plastiksäckchen, wie er mir erklärt, purzeln kleine, weisse, kieselsteinartige Bröckchen. In einer unsagbaren Geschwindigkeit verkackt er ein Steinchen mit seiner EC-Karte und löst den Rest des daraus bildenden, klebrigen Staubs mit seiner Identitätskarte von der EC-Karte. Aus dem Häufchen bildet er mit gekonnten, raschen Bewegungen vier, etwa zehn Zentimeter lange Linien. „Hast du mal ‚ne Note“ forderte er, denn irgendwie kam er mir gierig und nervös vor, er hatte winzige Schweisstropfen auf der Stirn. Die geforderte Geldnote rollte zu einem Röhrchen, welches locker in ein Nasenloch passte. „Also schau, dieses Loch drückst du mit dem Finger zu.“ Er drückte den Zeigefinger seiner linken Hand an seinen linken Nasenflügel. „das Röhrchen ins offene Nasenloch, einmal kurz ausamten, durch das Röhrchen versteht sich, und dann….“ Er blies schnell durch das Röhrchen aus, bückte sich über den Glastisch, auf welchem er die Kokslinien anrichtete, und zog sich eine davon in einem Ruck in die Nase. Er stöhnte befriedigt, lächelte mich mit einem widerlichen Tom Cruise Grinsen an und streckte mir das Geldröhrchen hin. Ich wollte mich nicht blamieren, schaute ihm cool in die Augen und tat ihm gleich. Ich schloss die Augen, es juckte in der Nase, es lief bitter den Rachen herunter, ich fühlte mich gut, ich war glücklich, ich wollte sofort eine Runde im Lotus drehen. Tom war dabei, bestand aber darauf, dass wir die zweite Line erst noch nehmen. Wir hatten einen tollen Abend, wir sahen fünf Filme und keinen haben wir wirklich mitbekommen. Insgesamt rupften wir vier Gramm Kokain in dieser Nacht. Was das hiess, wie viel Geld es bedeutete, was ich da eigentlich namentlich wirklich trieb war mir überhaupt nicht bewusst. Was ich aber seit diesem Abend wusste, war dass ich ab jetzt vorbereitet war, ich konnte in vielen Leuten nun erkennen, dass sie eigentlich lediglich auf Kokain waren, nicht von Haus auf cool und schlagfertig, nein, auf Kokain, nicht Locker und immer einen Spruch auf den Lippen, nein, auf Kokain, nicht aufgrund von Aussehen und Charme mit den schönen Modelfrauen zusammen, nein, weil man ihr Kokain bieten kann. An diesem Abend gestand mir Tom auch, dass die beiden Mädchen auf der Privatschule auf Kokain waren. Dass Frauen auf Kokain sehr geil wären, dass man stundenlang ficken kann, auf Kokain. Dass man kiffen und saufen kann wie man will, auf Kokain. Wir kifften und soffen diesen Abend auch wie noch nie, ich zumindest. Ich kiffte tatsächlich. Wir führten bis in den Morgen tiefe Gespräche. Erinnerten uns an alte Geschichten. Die Geschichten waren, wenn ich mich recht erinnerte nie so gut, wie wir sie uns erzählten. Tom war einer, der einen in die Scheisse reiten konnte. Bis zum Zeitpunkt wo man erwischt wird ist er immer dabei. Alsbald man erwischt wird, ist er verschwunden, oder hat die Seiten gewechselt, oder wusste von Allem nichts, obwohl es natürlich seine Ideen waren, immer. Jetzt jedoch, zwei, drei Jahre später konnte er die Storys immer mit sich als Hauptdarsteller und Superheld darstellen. Sogar ich wollte es so glauben, weil er mich natürlich auch besser darstellte, als ich in Wirklichkeit reagiert hatte und war somit zufrieden. Überhaupt als ich diesen Gedanken pflegte, war er ja auch schon wieder verschwunden. Ich orderte weitere fünf Gramm für das nächste Wochenende, als er mir fünfhundert Franken abverlangen wollte, bestellte ich zwei Gramm.
Popstar
Endlich war es soweit und das Popstar Casting Schweiz fand statt. Samira und Jenny waren ziemlich aufgeregt, hatten sie doch extra Gesangsstunden genommen. Ich ebenfalls, und zwar bei einem Privatlehrer der mich drei hundert Franken gekostet hat. Gut, dafür konnte ich auch gleich zwei Stunden bei ihm lernen. Sorry, aber meine Konkurrenz, falls welche vorhanden ist, muss schon verdammt gut aussehen, um an mir vorbei zu kommen. Oder dann muss es ein wirklich guter Sänger sein, weil äusserlich ist ja wohl klar, wer weiterkommen wird. Ich höre in der letzten Zeit mehrheitlich die Musik von Mark Anthony, den momentanen Ehemann der Lopez und absoluter Latinloverking. Ich habe mir den Song „Hero“ von Enrique Iglesias ausgewählt und mein Styling ist eine raffinierte Kreuzung der beiden Protagonisten, jedoch noch mit einem Touch von Will Smith, sprich mit einem hiphoppingen, lockeren Unterton. Die Haare habe ich mir so zu recht gestylt, dass man mich mit Brad Pitt verwechselt könnte. Für den heutigen Tag habe ich mir den MX 5 reserviert, beim Vater erbettelt, um Samira, Jenny und Tom, der unbedingt dabei sein wollte, mitzunehmen. Was die beiden Frauen jedoch nicht wussten, war dass Tom vier Gramm Koks organisierte und wir beide bereits ziemlich fit waren. Jenny und Samira auf dem Rücksitz, beide interessieren mich bis auf ihre Fotzen, Aersche und Titten überhaupt nicht mehr, gackerten den ganzen Weg lang wie die Hühner, so dass ich ernsthaft die Frage stellen musste, wer denn da bereits drei dicke Lines gezogen hatte. Jenny sieht für mich unterdessen fast schärfer aus als Samira und ich denke ernsthaft darüber nach sie mit ein bisschen Koks zu verführen und stundenlang in den Po zu ficken. Während der Fahrt kriege ich einen Ständer und ich denk an Samira um ihn wieder runter zu bringen. Ich bin nicht sonderlich gesprächig. Ich will nicht auffallen und darum falle ich wohl auf, da Samira mich fragt ob was nicht stimmt, worauf ich mit „wie findest du mein Hemd“ und „du siehst wirklich super aus, Schatz“ antworte. Tom jedoch hört nicht auf ständig schlaue und coole Dialoge zu tätigen. Eifersucht. Doch da er sich hauptsächlich nur mit Samira unterhält, was mir eigentlich erst im Nachhinein eingefallen ist, kümmere ich mich gar nicht darum. Wir finden uns, oder ich finde mich in der ABB Halle in Zürich Oerlikon unter hunderten von Anwärtern wieder und obwohl ich doch auf Grund des Koks Sicherheit haben sollte, werde ich nervös, und das nicht zu knapp. Ich seile mich von den anderen drei ab um mich auf der Toilette im Spiegel nochmals zu mustern, nur um dann festzustellen, dass ich umwerfend aussehe. Als ich auf die drei zu schlendere, werde ich, bevor ich mich zwischen die doch unterdessen auffälligen Konversationen zwischen Tom und Samira stellen kann, von einer Schönheit angehalten. Es ist Fabienne, dich ich vom Abend mit Claude kenne, die mich so gleich über ihn ausfragt. Mein Hirn reagiert nun wie ein Computer. Zuerst werden die vorhandenen Daten geladen. Die da heissen: Diese Frau war mit uns im Indochine, in diesem Schuppen, so denke ich inzwischen, kann man jede Frau mit Koks kriegen. Ich habe Koks. Sie ist ein absoluter Hardbody. Diesen Begriff habe ich von Robi, Hardbody meine ich. Die drei Anderen haben mich noch nicht bemerkt. Mein Schwanz zuckt, aber ich weiss dass er noch nicht steht, auch keine kleinere Beule in der Hose sollte bemerkbar sein. Mein persönlicher Castingauftritt ist erst in einer Stunde. Schaff ich einen Fick auf Koks in einer Stunde? Man sagte mir man ficke stundenlang auf Koks. Ich höre ihr gar nicht zu, flüstere ihr ins Ohr: „Ich habe noch was kleines dabei, willst du mit mir aufs Klo eine Line ziehen?“ Was auch immer sie mir gerade erzählen wollte, sie bricht mit grossen Augen ab, nickt, packt mich an der Hand und schon sind wir aus dem Blickwinkel der Anderen drei. Ob sie mich bemerkt haben kann ich beim besten Willen nicht sagen. Wir verschwinden auf die Damentoilette. Auf der Ablage für das WC-Papier schütte ich das weisse Gold aus, es ist Pulver, kein Stein, was es aber mal war. Wir ziehen je eine Line pro Nasenloch. Als sie sich für die zweite Line nach vorne bückt, drückt sie (wahrscheinlich) versehentlich ihren wohlgeformten Hintern an meinen Schwanz. Dies war der letzte Reiz den er noch benötigte um endgültig zu einem Ständer zu wachsen und ich zögere keinen Augenblick und fasse ihr von Hinten an die Titten und will ihren Gürtel öffnen. Sie scheint sich gar nicht gross wehren zu wollen, dreht ihren Kopf kurz mit einem schelmischen Grinsen zu mir und flüstert ein „bersorg’s mir von Hinten, aber mach schnell!“ Und ich ficke sie auf der Toilette so richtig durch, doch länger als fünf Minuten wird es wohl nicht gedauert haben. Als wir die Toilette verlassen kommen im selben Augenblick Jenny und Samira um die Ecke und Samira flüstert noch was von: „Er ist eben schon süss.“ Oder so was in der Art. Ich mache mir natürlich zu Letzt Gedanken über das und hoffe, obwohl es mir eigentlich egal sein könnte, dass sie nichts von mir und Fabienne mitgekriegt hat.
Mein Auftritt ist genial. Die Stimme macht mit, ich singe „i can be your hero babe“ und drehe mich dabei elegant um die eigene Hüfte, auf den Absätzen meiner Versace Schuhe. Nach meiner Performance bin ich überhaupt nicht nervös, eher siegessicher, die Schweisstropfen strömen über meine Stirn, die Augenbrauen können sie nicht aufhalten. Die Jury, leider gar keine Prominenten, erklären mir das es wohl besser sei ein weinig Gesangsunterricht zu nehmen. Der eine Typ, ein etwa vierzig Jähriger, rundlicher, irgendwie poppig-alternativ angezogen, sieht mich streng an und meint ich solle die Sache beim nächsten Mal besser ein wenig ruhiger angehen lassen. Als ich den Raum verlasse fühle ich nichts. Tom kommt zu mir und rät mir am besten mit ihm auf die Toilette zu gehen, wo wir erstmals eine durchziehen. Ich lasse mich über die Idioten der Jury aus und will dann schnell nach Hause. Es läuft bitter das Koks den Rachen hinunter, aber es scheint nicht mehr zu bringen als den vorherigen Zustand. Als ich die Frauen abladen will, besteht Tom ebenfalls hier auszusteigen, da er noch mit ein paar Homies aus Embrach verabredet sei.
Zu Hause trinke ich noch zwei doppelte Whisky on the Rocks und rauche tatsächlich ein paar Zigaretten. Ich spüre wie mir meine Gedanken etwas mitteilen wollen, aber es will nicht klar durchscheinen. Ein schlechtes Gefühl, zur Sicherheit zieh ich noch eine Line. Zwanzig Minuten später dasselbe Spiel nochmals, und nochmals, noch cirka ein halbes Gramm lang.
Verwirrung
Claude sieht irgendwie anders aus. Ernster. Aber hauptsächlich muskulöser. Sein Gesichtsausdruck ist überzeugt und ernst und sein Händedruck schmerzt. Er redet von Krieg und er habe ihn überstanden und zeigte mir stolz sein Sturmgewehr und die Büchse mit der Kriegsmunition. „Das ist das beste Gewehr der Welt, zwanzig Schuss pro Magazin, Ein-, Drei-, und Zwanzigschussfunktion, äusserst Zielgenau und jeder Vollidiot der die RS, Rekrutenschule, absolviert hat, und glaub mir, jedem verdammten Vollarsch gelingt das, hat so eine Knarre zu Hause unterm Bett liegen. Cool was?“
Eigentlich hätten wir einiges zu besprechen haben sollen, haben wir uns doch über vier Monate nicht gesehen, doch nach den Neuigkeiten mit der bestandenen Autoprüfung und dem misslungenen Auftritt bei Popstar war eigentlich alles gesagt. Vom Militär wollte Claude nichts berichten. Später vielleicht. Wir genehmigten uns noch einen Single Malt von Onkels Hausbar und drehten eine Runde im Lotus. Ich dachte daran Claude ein Line zu offerieren, liess es aber bleiben.
Die ganze Woche durch war ich schlecht gelaunt und dieses Wochenende will ich nichts unternehmen und alleine zu Hause bleiben. Vice City spielen. Gut, etwas Koks habe ich mir auch noch zugelegt. Irgendwie reizt es mich aber nicht und ich genehmige mir eine Badewanne. Okay, etwas Gras hab ich mir tatsächlich auch noch zugelegt und so liege ich im heissen Dampfbad und rauche einen Joint. Mir kommen viele Gedanken und die Flut der Gedanken scheint meinen Kopf platzen zu lassen. Was habe ich in der letzten Zeit so getrieben? Wie habe ich mich gegeben, war ich gar übertrieben cool? Bilder schiessen mir in den Kopf, die immer wenn ich sie einzuordnen vermag, wieder verschwinden und ich öffne erschrocken die Augen, kneife sie wieder zusammen und starre auf meinen Penis, der im heissen Wasser ziemlich Gross aussieht. Trotzdem kommt mir in den Sinn, dass ich sicher schon über vier Tage nicht onaniert habe und vor allem; dass ich gar nicht den Wunsch nach Sex habe. Sofort wurde mir wieder komisch und der Gedankenzug wollte schon ins Rollen kommen, da nahm ich ganz schnell drei gigantische Züge vom Joint und blies den Rauch mit einem tiefen Husten wieder aus. Joints in der heissen Badewanne zu rauchen ist empfehlenswert. Ohne meine Haare grossartig zu stylen schmeiss ich mich in einen Niketrainer und aufs Sofa. Morgen ist Sonntag und die neue Woche beginnt gut. Ein halbes Gramm später bin ich wieder als Tommy Vercetti unterwegs und folge einem Kubaner in meinem schwarzen Lotus Elise. Die Uzzi ist wunderbar, aber das Snipergewehr ist meine Lieblingswaffe. Mit Zielfernrohr und Infrarot kann man die Gangsters Prima um ihr Gehirn bringen. Ich bringe den Kubaner um und erhalte fünftausend Dollar Belohnung und fahre meinen Lotus in die Garage, steige in den Porsche und ziehe los Richtung Ammonation dem Waffenladen, kaufe eine Schutzweste, Munition für die Uzzi und das Snipergewehr und speichere das Spiel dann ab. Sonntags, Morgen um elf kann ich schliesslich einschlafen und erwache um acht Uhr abends wieder und fühle mich schlecht. Ich vergewissere mich, aber das Koks ist weg. Alles. Ich drehe einen Joint, zünde ihn an und lasse mir ein heisses Schaumbad einlaufen.
Der Wochentag: Halb sieben Uhr aufstehen, Duschen, Haare nur kurz nach Hinten kämmen, Baseballmütze drüber, Kleider anziehen, eine Zigarette rauchen, ein Glas Orangensaft dazu, dann Zähne putzen, ab in die Kälte auf den Bus warten, einsteigen auf einen Sitzplatz hoffen, sich ab all den dämlichen, hässlichen Leuten nerven, vom Bus auf den Zug hetzen, wieder auf einen Sitzplatz hoffen, hoffen dass alle ihre Klappe halten und nicht quatschen und vor allem nicht Laut. Im Büro von Bekim und Robi dumme Sprüche ertragen, von der Chefin Schelte, weil ich zuviel im Internet bin, den ganzen Tag müde und schlecht gelaunt, die anderen Lehrlinge arrogant ignorieren, mit zwei Lehrtöchter flirten, um fünf wieder auf den Zug hetzen, sich schwören doch lieber mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, dann wieder drauf scheissen, Die Leute nerven Abends noch mehr, und wenn ich zu Hause ankomme möchte ich nur noch alles wieder vergessen und einen Joint rauchen. Doch diesmal bemerke ich gar nicht dass Claude bei mir ist und erst als ich mir den ersten Zug genüsslich in die Lungen ziehe spricht er mich an. „Hey Mann Dom, seit wann kiffst du denn, hab schon bei deinem Besuch gedacht du machst mir einen komischen Eindruck, bist auch dünner geworden im Gesicht, siehst irgendwie blass aus, Rupfst wohl auch mal was, nicht?“ Ich sage nichts. „Hör zu, deine Mutter hat mich gebeten mit dir zu reden, sie hat von deinen Lehrern und auch von deinem Chef Briefe gekriegt, dass du Probleme zu haben scheinst und na ja, da dein Vater ja selten hier ist, sollte ich dich bitten, deine Mutter zu besuchen.“ Briefe? Von meinem Chef, von meinen Lehrern? Du siehst blass aus? Ich glaube ich wurde rot im Gesicht. Es überkam mich das Grauen schlechthin, etwas Kaltes schlich mir den Rücken hoch und ich war der Ohnmacht nahe. Aber ich konnte nicht definieren warum genau. Ich hatte einfach ein derart schlechtes Gewissen, dass ich am liebsten auf die Knie gefallen wäre und wie ein kleines Mädchen geheult hätte. Ich konnte Claude gar nicht in die Augen sehen, es war wie wenn mich meine Mutter in flagranti beim onanieren erwischt hätte. Claude liess den Kopf kurz hängen und als hätte er ein schlechtes Gewissen, meinte er in einladendem Ton ich solle mich neben ihn setzen. Und er öffnete ein gefaltetes Briefchen und weisser Stein kam zum Vorschein wurde mit der EC-Karte zu Pulver verarbeitet und machte sich auf den nasenschleimzersetzenden Weg Richtung Hirn.
Als ich am nächsten Morgen aufstand musste ich zuerst weinen.
Samira und Tom, Ammonation
Tom rief mich auf meinem Handy an und erzählte was von einer Party bei einem seiner Kollegen aus Embrach und ich solle doch kommen und er habe auch was dabei. Eigentlich wollte ich gar nicht gehen. Ehrlich. Aber ich hatte schnell einen Vorwand gefunden und der war Samira, Samira und Jenny. Das Haus von diesem Typen war etwas weiter von der eigentlichen Häusersiedlung, dem Quartier in Embrach gelegen und relativ gross und alt. Die boxen dröhnten, pumpende Beats und gutgelaunte Leute, so schien es, waren in der „Aufwärmphase“. Ein bekifft aussehendes „Skatergirl“ drückte mir einen fruchtigen Drink in die Hand, mit Alkohol, und ich schaute mich nach Tom, Samira und Jenny um. Dabei erfasste mein Auge etwa zwanzig Leute, vielleicht sechs Frauen, verteilt auf eine kleine Tanzfläche, ein paar Barhockern, zwei Sofas und sogar auf dem Fussboden sassen zwei. Einer der beiden im Hippielook gekleideten, auf dem Boden sitzenden stand schliesslich auf und legte ein Tape in die Anlage und brüllte was von jetzt kommt der einzig wahre Jimmy und wilder Rock füllte den Raum. Ich ging zu den Barhockern, die sich auch vor einer Minibar befanden und erkundigte mich nach einem Drink und nach Tom, da sah ich Jenny. „Hi Jenny, super siehst du aus!“ – „Dominic, hallo.“ – „Was ist denn? Nicht gut gelaunt, keine Party? Gut, ist ein bisschen komischer Sound, da muss ich dir ja recht geben, aber du kannst ja was trinken, hier.“ – „Dominic, ich will mit dir nicht reden, du bist das Allerletzte, du Freak!“ Sie schaut mich böse an und dreht mir den Rücken zu. „Halt, wo ist Tom….und wo ist Samira?“ Sie dreht ihren Kopf nochmals kurz zu mir und lächelt mich an und zieht dann weiter. Ich verstehe es nicht, ihre Reaktion verstehe ich nicht. Ich frage den Typen an der Bar nochmals nach Tom und der meint er sei nur kurz hier gewesen und dann mit einer Kleinen verschwunden. Tom mit einer Kleinen, Angela ist es nicht, ist es etwa Samira, haben sie etwa was laufen? Bumst er sie vielleicht sogar? Ich will mir meine aufkeimende Wut nicht anmerken lassen, aber leere das volle Glas mit diesem Fruchtdrink in einem Zug. Ich bin wütend und steige in meinen Lotus, ich bin Tommy Vercetti, ich ziehe mir die Guccibrille an, obwohl es Nacht ist und drücke richtig aufs Gaspedal und steuere Richtung Ammonation und kaufe mir eine Kugelsichere Weste, eine Uzzi und ein Snipergewehr und Munition, zehn Magazine für die Uzzi und einige Schachteln für das Gewehr, auf der Autobahn, im vierten Gang mit hundertsechzig auf fünftausendfünfhundert Touren, denke ich an Koks und rufe Claude an und er verspricht in einer Stunde bei mir zu sein.
Als er bei mir Eintrifft befinde ich mich in einer wichtigen Mission, bei der ich die Villa des grössten Dealers unter den Nagel reissen kann, aber ich muss meinen stark beschädigten Porsche unbedingt in eine „Pay’nSpray“ –Anlage bringen, da bereits drei Sterne auf der Bullenskala blinken. Die Scheissbullen sperren mir den Weg ab und der Porsche überschlägt sich und brennt und ich muss aussteigen, aber der Porsche explodiert und ich bin tot. Wir ziehen uns noch zwei Gramm und drei Filme rein und ich schreibe Tom wüste SMS-Nachrichten.
Tommy Vercetti ohne Mission
Vater war kurz zu Hause und ausgerechnet an diesem Tag schwänzte ich die Schule, aber komischerweise nahm er mir sofort ab, dass ich krank bin. Das war glaube ich Dienstag und ich habe beschlossen den Rest der Woche blau zu machen. Was solls? Mein Vater ist reich, auch wenn ich die Lehrstelle verliere, da scheiss ich drauf. Ich drehe meine Runden, Lufingen, Embrach, Rorbas und wieder zurück und habe gerade wieder eine meiner depressiven Phasen. Tom mag ja ein Arschloch sein und meine Freundin bumsen, so denke ich, aber er kennt gute Musik und die läuft jetzt gerade als ich mit hundert Sachen über eine Landstrasse rausche, irgendwo zwischen Bassersdorf, Kloten und Oberembrach und die Sonne geht langsam unter. Ich erinnere mich an einen Ort Namens Egetswil, oberhalb von Kloten liegend. Zu oberst, eigentlich Augwil genau gegenüberliegend, liegt eine Wiese mit zwei Picknickplätzen, sowie schaukeln und einer Rutschbahn und dieser Ort war umrandet von Bäumen und auf der Klotener Seite sieht man über den ganzen Flughafen und in der Nacht funkeln tausend Lichter. Als ich mich dem Parkplatz nähere, erkenne ich bereits den schwarzen S3 von Tom, aber ich bemerke auch, dass niemand im Auto sitzt. Ich steige aus, gehe Richtung Wiese, zwischen den Bäumen hindurch und nähere mich dem Aussichtspunkt für den Flughafen und sehe wie sich ein Paar eng umschlungen und innig küsst. Ich zünde mir in aller Ruhe einen Joint an, den ich schon zu Hause gedreht hatte, und stelle mich neben sie, etwa einen Meter versetzt und bestaune die Aussicht. Ich will mich gerade in das Lichterspiel verlieben, als ich fühle wie mich das Paar bemerkt hat. Tom und Samira schauen verlegen zu mir und sich gegenseitig an. „Dominic…alter Kumpel, was treibt dich denn hierher?“ – „Hi Dominic.“ Ich genoss diesen kurzen Augenblick, fühlte mich mächtig, habe ich sie also erwischt, und fragte mich gleichzeitig wie ich diese Situation für mich ausnutzen kann und wurde dann aber plötzlich wütend und beruhigte mich dann wieder und meinte dann mit ruhiger Stimme, aber bösartig ernstem Unterton: „Kumpel? Du Arschloch bumst meine Freundin hinter meinem Rücken und schickst mich an eine Party damit du mich ablenken kannst, meldest dich nicht mehr, nimmst nicht mal ab, wenn ich dich anrufe. Fick dich ins Knie, Mann!“ Ich wende mich nur kurz zu Samira. „Du verdammte Nutte, wenn du wenigstens ficken könntest!“ Ich spucke vor ihre Füsse, schaue beide nochmals mit einem verächtlichen Blick an und schreite los zu meiner Elise. Ich greife nach dem Snipergewehr und stelle um auf Infrarotsicht. Das Ziel ist erkennbar, ich ziehe es an mich heran, jetzt kann ich ganz genau die Umrisse von Toms Kopf erkennen. Ich drücke ab und die schwarzen Umrisse zerspringen in tausend Tropfen, wie wenn ein Tintenfleck auf ein Blatt Papier fällt. Ich hätte ihm nicht gleich den Kopf abschiessen sollen, da Samira jetzt in Panik gerät, aber nach zwei Schüssen, einen ins Knie, einer in die Schulter, treffe ich sie schliesslich doch noch tödlich. Ich springe in meine Elise und übertreibe mit dem Gasgeben, so dass die Reifen durchdrehen. Vorher räumte ich noch schnell Toms Wagen aus und fand tatsächlich etwa zehn Gramm bester Stein und ich fuhr schnellstens nach Hause und schaufelte mir gleich ein halbes Gramm auf einmal rein, ein riesiges, gewaltiges Line Koks, so dass ich jetzt seit fünfzehn Minuten regungslos, mit einem offenem Mund auf dem Sofa sitze, liege. Ich gehe ins Zimmer und als ich das erste Mal auf die Uhr schaue ist es schon zwölf und ich liege nackt im Bett und probiere mir einen Ständer anzuwixen. Ich gehe Duschen und style mich voll auf, ich habe schon ein bisschen längere Haare und einen Dreitagebart, ich entscheide mich für ein Hawaiihemd von Tommy Hilfiger und weissen, weiten Leinenhosen, dazu die Gucciloafers. Zurück im Zimmer ziehe ich die kugelsichere Weste über und lade die Uzzi durch. Ich schaue mich im Spiegel an und sehe ultracool aus. Vielleicht könnte ich morgen trotzdem ins Büro, denke ich, vielleicht könnte ich mit Robi und Bekim und all dem Pack überhaupt mal ein Wörtchen reden, ich nehme einfach etwas Koks auf die Finger und Patsche es mir um den Mund und in die Nase und atme tief ein und wieder aus. Ich beschliesse mir einen Porno vom Vater anzuschauen und weiter an meinem Ständer zu arbeiten und schmiere mir etwas Koks auf die Eichel und im Fernseher läuft der Porno, wo sich ein Schwarzer gerade beide Füsse hinter den Kopf hält und sich so selber einen blasen kann. Als ich wieder auf die Uhr schaue ist es bereits Morgen um halb sieben und ich geh mich nochmals duschen und es ist kalt und ich entscheide mich für die schwarze Northpole-Daunenjacke, nehme noch eine Line Koks und mach mich auf den Weg in die Stadt. Ich höre Gangsterrap und fahre langsam, ich fühle mich cool, die Uzzi auf dem Beifahrersitz. „So when you see me on your Block with two Glocks and i Fuck the World like Tupac! I just don’t give a Fuck” meint Eminem als ich vor dem Büro parke. Ich sehe Claudio, einen Lagerarbeiter, schnappe mir das Snipergewehr und schiesse ihm direkt in den Bauch. Das ganze beim Aussteigen und grazil und als ob ich als Profikiller geboren wurde, schnelle ich die Treppe hoch, die Uzzi um den Hals, trete die Türe der Deklarantenabteilung auf und ballere ein volles Magazin durch. Als ich wieder zu mir komme, sehe ich überall nur Blut und Frau Gartners und Frau Lüssingers Kopf liegt auf deren Schreibtischen, Robi und Bekim werden im hinteren Teil des Büros sein und als ich langsam nach hinten gehe, spüre ich wie sich etwas bewegt und da liegt Bekim mit zwei riesigen Einschusslöchern im Bauch und zuckt und wimmert und ich schiesse ihm in die Eier und dann in denn Kopf. Robi ist nicht da. Kommt aber vielleicht noch, aber es bleibt keine Zeit, ich renne noch durch das Lager, welches sich unter dem Büro befindet, und ballere wild um mich und erwische noch den ein oder anderen. Ich setz mich in den Wagen, ich zieh mir noch eine Line rein und bemerke die Bullenskala, auf der vier Sterne blinken. Als ich wieder auf die Uhr schaue ist es Mitternacht, wieder, oder noch. Ich sitze vor dem Computer und bin nackt und habe lediglich eine Schutzweste übergezogen. Neben mir liegt ein Gewehr und meine rechte Hand umklammert eine Uzzi. Ich atme schwer und schwitze stark. Ich kann mich nicht erinnern. Das Handy blinkt auf, ich erhalte eine SMS, sie ist von Tom. Wir sollen reden, er melde sich dann später nochmals. sofort denke ich an das Koks. Ich sollte noch immer mehr als die Hälfte haben, aber ich sehe nirgends Koks. Auch kein Gras. Ich sollte ihn Panik geraten, bin aber ganz ruhig. Ich hole mir einen Drink von Vaters Bar und probiere einzuschlafen, was mir lange nicht gelingt.