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Colorblind

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13.03.2007
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COLORBLIND​

"Kommst du jetzt endlich?" Meine Augen schweiften umher und blickten zu Allison, die zwei Meter von mir entfernt stand.
"Einen Moment", sagte ich und schrieb noch meine Unterschrift unter dem kurzen Text, den ich in das Gästebuch geschrieben hatte. Ich legte den Stift auf das Pult und verabschiedete mich freundlich von der alten Frau an der Rezeption, die zurücklächelte.
"Na endlich!", murmelte Allison, als ich zu ihr ging und wir beide gemeinsam das Haus verließen. "Musst du jedes Mal in diese Bücher schreiben?", fragte sie mich kritisch, während wir nebeneinander hergingen. Wieso fragte sie mich das jedes Mal aufs Neue?
"Ich möchte eben mein Feedback abgeben, darf ich das nicht?"
Daraufhin antwortete sie: "Klar darfst du das." Mein Blick wanderte vom Boden zu ihrem Gesicht. "Aber weißt du..", begann sie und ihre Worte verloren an der Stärke, die ich von ihnen gewohnt war.
"Was?", fragte ich ungeduldig. Mit einer leichten Bewegung strich sie eine hellbraune Strähne aus ihrem Gesicht und seufzte.
"Meinst du nicht, dass es etwas.. Naja, gefährlich ist?" Langsam hob ich meine Brauen und starrte sie an.
"Allison! Niemand weiß es, du brauchst keine Angst zu haben. Es gibt keinen Menschen, der uns beide kennt, niemand würde uns auch nur im Entferntesten in Verbindung bringen", argumentierte ich. "Ich meine, sieh dich an und dann sieh mich an. Das sagt doch alles." Allison atmete geräuschvoll aus und letztendlich konnte ich wieder dieses bezaubernde Lächeln auf ihrem Gesicht sehen, in das ich mich verloren hatte. Ihre Hand fand den Weg zu meiner und ich grinste.

Nach so einem gemütlichen Samstag lässt sich der Sonntag mit einem leichten Spaziergang leben. Wir erreichten den Wanderweg in der Nähe unseres Schlupfnestes und ich fühlte mich wieder richtig naturverbunden mit all den farbenfrohen Blüten und dem kleinen See. Ich legte meinen Arm um sie und die hübsche junge Frau an meiner Seite lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Wie sehr ich diese Momente genoss.
"Lange können wir aber nicht mehr hier bleiben", sagte sie irgendwann nach einem langen stillen, aber doch friedlichen Marsch durch den nach Blumen und Frühling duftenden Wald.
"Wieso?", murmelte ich, immer noch verträumt durch das Grün der Bäume schauend. Allison hob ihren Kopf und sah in mein Gesicht.
"Wegen Matt." Ihre Stimme war fest und ausdrücklich, da sie wusste, dass ich es vergessen hatte.
"Man, wieso können wir nicht mal unsere Zeit genießen?", fragte ich mit deutlich schlechterer Laune.
"Weil wir immer noch unser Leben haben, das auf uns wartet, wenn das Wochenende vorbei ist", beantwortete Allison nüchtern meine Frage.

Es gefiel mir nicht, wenn wir wieder zurück mussten. Am liebsten würde ich jeden Tag mit ihr verbringen, jedes Mal irgendwohin fahren und mit ihr die Zeit genießen. Aber ich wusste, dass es nicht ging, solange noch Matt zwischen uns stand. Ach ja, und die Kinder, die bis zu diesem Zeitpunkt noch kein großes Problem dargestellt hatten. Gott sei Dank waren sie am Wochenende immer bei Matt, denn so hatte Allison genug Zeit für uns beide. Im Grunde war die vorübergehende Trennung Allisons von Matt das Beste, was mir hätte passieren können. Ich hätte mir bloß gewünscht, dass sie sich ganz von ihm getrennt und zu mir gestanden hätte. Doch ich wusste, dass Allison mich unter diesen Umständen nicht öffentlich in ihr Leben integrieren konnte. Nicht, wenn sie immer noch mit ihm verheiratet war. Nicht, wenn sie von Montags bis Freitags die Kinder bei sich hatte und diese nur am Wochenende ihren schwer arbeitenden Vater zu Gesicht bekamen. Nicht, wenn ihre Freunde und Familie sie noch nicht verstehen konnten, ihre Gefühle für mich nicht akzeptieren konnten. Aber das war eine andere Geschichte.

Wir gingen den Weg Arm in Arm zurück und gelangten schließlich nach etwa einer halben Stunde wieder an dem Parkplatz der Pension an. Sie lehnte sich an ihr Auto und zog mich zu sich. Meine Hände platzierten sich automatisch an ihre Taille und ich lehnte meinen Körper gegen ihren. "Mmh, ich will nicht fahren", sagte sie traurig lächelnd und küsste mich kurz auf den Mund.
"Ich weiß.. Ich weiß..", sagte ich schweren Herzens. "Ich will auch nicht." Dann grinste ich und schlug vor: "Lass uns doch einfach durchbrennen!" Ein kurzes Lachen entsprang ihren überaus reizenden Lippen und sie schlug seicht gegen meine Schulter.
"Du weißt, dass das nicht geht. Ich hab immer noch meine Kinder, die ich liebe. Das weißt du doch", sagte sie und legte ihre Arme um meinen Nacken, ehe sie mich wieder küsste.
"Ja, ich weiß." Meine Antwort klang verzweifelt und der Realität bewusst.
"Ich liebe dich", flüsterte sie in mein Ohr und blickte trüb in meine Augen.
"Ich liebe dich", sagte ich und hielt ihre Hand noch etwas fest, bevor sie sich lächelnd umdrehte und in ihren Wagen stieg. Sie sah mich noch ein letztes Mal an und gab mir einen Luftkuss, den ich erwiderte. Das Auto bewegte sich vom Parkplatz und auf die Straße, bis es nicht mehr zu sehen war.

Ich sah ihr nach und steckte dann den Schlüssel in mein Auto, um es zu öffnen. Gerade als ich einsteigen wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir. "Entschuldigen Sie!" Ich wirbelte herum und sah die alte Frau von der Rezeption angerannt.
"Ja?", fragte ich mit hochgezogenen Brauen. Außer Atem blieb sie vor mir stehen und reichte mir eine kleine schwarze Tasche.
"Ich glaube, das haben sie im Zimmer vergessen", gab sie schwer atmend von sich. Meine Hand umklammerte den Griff der Tasche und ich nahm sie an mich.
"Oh, danke! Ich muss sie wohl übersehen haben." Sofort öffnete ich den Kofferraum und legte die kleine neben der großen Tasche. Dann schlug ich die Kofferraumtür wieder zu und setzte mich in mein Auto, bevor ich das Fenster hinunterkurbelte.
"Gute Reise und einen schönen Sonntag noch", sagte die Alte freundlich und ich lächelte ihr zu.
"Dankesehr, wünsch' ich Ihnen auch." Mit einem geräuschvollen Starten des Motors fuhr ich über den Parkplatz und winkte noch mal der über das ganze Wochenende sehr netten älteren Dame, die - wohl mit dem Glauben, ich würde es nicht mehr sehen - das Gesicht verzog und mir mit wütendem und ekelerregtem Blick nachsah. Ich stierte in den Rückspiegel und schüttelte den Kopf. Wieso können die Menschen nicht einfach die Wahrheit leben?

 

So, hier nun meine erste Kurzgeschichte. ^^ Ich hoffe, es ist in Ordnung und beinhaltet nicht zu viele Fehler. Ich würde mich freuen, wenn jemand meine Geschichte kommentieren würde. Ich weiß nämlich nicht, ob ich sie vielleicht noch ausbauen und weitere Kapitel machen soll, wenn mir niemand sagt, ob sie gut oder weniger gut ist. ^^'
Übrigens hat der Protagonist ein kleines Geheimnis, das nicht sofort auffällt. Vielleicht kommt ja jemand drauf beim Lesen. ;)

 
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Mina schrieb:
Übrigens hat der Protagonist ein kleines Geheimnis, das nicht sofort auffällt. Vielleicht kommt ja jemand drauf beim Lesen. ;)
Er ist callerbleind?
Hallo Mina, und herzlich willkommen.

Formatierst du die Geschichte bitte so, dass beim Wechsel der wörtlichen Rede ein Zeilenumbruch erfolgt?
Absätze machen eine Geschichte augenfreundlicher und bringen dir mehr Leser.
Der Copyrightvermerk versteht sich eigentlich von selbst.

MfG, sim

 

sim schrieb:
Er ist callerbleind?
Hallo Mina, und herzlich willkommen.

Formatierst du die Geschichte bitte so, dass beim Wechsel der wörtlichen Rede ein Zeilenumbruch erfolgt?
Absätze machen eine Geschichte augenfreundlicher und bringen dir mehr Leser.
Der Copyrightvermerk versteht sich eigentlich von selbst.

MfG, sim


Hallo und danke für das Willkommenheißen. :)
Haha, nein. Ich denke, es ist nicht so wirklich von Bedeutung, wenn der Protagonist "callerbleind" ist. ^^
Ich habe das jetzt umgeändert, ist das okay so?

 

Guten Tag Mina, auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich kann mir nicht erklären warum Zerbrösel Dein Rätsel mit "unterschiedliche Hautfarbe" auflöst.
Ich hatte da eher an ein schreckliches Alienmonster, welches farbenblind und lesbisch angehaucht, mit seiner egoistischen Liebebedürftigkeit eine glückliche menschliche Beziehung zerstört, im Auge. Warum sollte sonst "die nette Alte, so ekelwütenderregt, nicht die Wahrheit leben wollen"? Welche Wahrheit soll sie überhaupt leben? Tipp oder Gedankenfehler?:confused:
Ich denke Du merkst, was ich damit sagen will. Aus Deiner Geschichte kommt bei mir nichts an, was die Beziehung Deines Prot/ oder Prota? so bedeutsam macht. Selbst die einzig beschriebene gemeinsame Handlung ( Spaziergang mit Abschied ) wirkt auf mich so beliebig und austauschbar. Ich begreife/fühle nicht warum genau die zwei, allen Umständen zum Trotz, sich immer wieder "geheim" begegnen und warum ich sie verstehen soll ?
Und das will ich als Leser!
Viele Grüße, auch wenn hart, Du bist keine 17 mehr und kannst einen Schlag vertragen. Thomas:lol:

 

Hallo Mina,
Deine Geschichte habe ich nun auch gelesen. Der Kommentar von Zerbrösel-Pistole hat mich dazu bewogen. Beim ersten Mal des Durchlesens ist mir niemand begegnet, der andersfarbig war - weder von er Hautfarbe, noch irgendwie sonst.

Für mich liest sich der Ablauf als ein ganz normal ablaufender Ehebruch, der offensichtlich immer dieselbe Wochenend-"Party" zur Folge hat. Die vielen Gästebuch-Einträge lassen darauf schließen. Der Titel "Farbenblind" scheint wohl eine Art innere Blindheit zu bedeuten, weil die beiden nicht zusammenkommen auf ewig und drei TAge?

Der Schluss-Abschnitt hat mich doch etwas geschockt, weil ich dann mit einem Monster rechnete, denke aber, dass es nur darauf ankam darzustellen, dass die alte Frau nicht damit klarkam, dass ein Ehebruch stattfand und wohl auch noch ausgerechnet immer in ihrem Hotel? -

winkte noch mal der über das ganze Wochenende sehr netten älteren Dame, die - wohl mit dem Glauben, ich würde es nicht mehr sehen - das Gesicht verzog und mir mit wütendem und ekelerregtem Blick nachsah. Ich stierte in den Rückspiegel und schüttelte den Kopf. Wieso können die Menschen nicht einfach die Wahrheit leben?

die Sache mit dem wütendem und ekelerregtem Blick fand ich doch sehr übertrieben ...

Liebe Grüße
von KaLima

 

Es gibt keinen Menschen, der uns beide kennt, niemand würde uns auch nur im Entferntesten in Verbindung bringen", argumentierte ich. "Ich meine, sieh dich an und dann sieh mich an. Das sagt doch alles."

...trotzdem, um mich nochmal einzumischen, hat das gar nichts mit der Hautfarbe zu tun - könnten ja auch zwei Menschen sein, die vom Stand her sehr unterschiedlich sind - vllt auch ein Assi und eine, die evtl. aus höherem Stande herzukommen scheint. - Hässlich und schön oder auch unterschiedliche Gesellschaftsschichten ? ... hm? :)
... nicht klugscheiß :)
KaLima

 
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Hallo Mina,

mit deiner Aussage, dein Prot hätte ein Geheimnis, wird hier natürlich munter spekuliert, WAS es denn sein könnte.
Da du nicht mit der Sprache herausrückst, was es denn nun ist, sich aber dadurch wohl erst deine gewollte Aussage zu dieser Geschichte zeigt, finde ich diese Vorgehensweise nicht so geschickt.

Man sollte als Leser schon erfahren können, wieso denn die Vermieterin so das Gesicht verzieht und die Familie der Prota ihn nicht akzeptieren wird. So habe ich mir natürlich auch Gedanken darum gemacht, was es denn nun mit dem Prot auf sich hat. Ich kam auf zwei Möglichkeiten:

1. genauso wie Z-P dachte ich, der Prot könnte farbig sein, denn:
Der Titel würde passen; die amerikanischen Namen der Prots (in Amerika gibt es nun mal eben mehr Farbige als hier) und auch das Zitat, dass Z-P angeführt hat.
2. der Prot ist um einiges älter als die Prota - und zwar soviel, dass er problemlos ihr Vater sein könnte

Mir wird auch nicht ganz klar, ob das nun eine liebes - oder gesellschaftskritische Geschichte sein soll.

Entweder thematisierst du das Geheimnis und machst daraus den Aufhänger für die Geschichte, dann reicht die Handlung. Wenn du es weiterhin im Dunkeln läßt, ist mir die Geschichte auch zu dünn.

Lieber Gruß
bernadette

Ach ja, fremdsprachige Titel mag ich auch nur, wenn es wirklich einen triftigen Grund gibt.

 

Hallo Mina,

ich habe deine Geschichte jetzt dreimal gelesen. Aber irgendwie will sie mir nicht gefallen.
Den Einstieg (der erste große Absatz) finde ich recht gut gelungen. Aber da kam nichts mehr. Es kam lediglich das alte Thema in Reinform: Man trifft sihc heimlich und einer meckert rum, weil er/sie mit der Situation unzufrieden ist.
Mit der etwas langen Ausführung über die Situation hätte ich noch leben können, wenn danach nicht einfach die Abreise gekommen wäre. Da war plötzlich zu Ende und ich habe noch keine Geschichte gelesen.

Um mich den Vermutungen hier mal anzuschließen: Mein Gedanke war, dass es zwei Frauen sind.

"Oh, danke! Ich muss sie wohl übersehen haben." Sofort öffnete ich den Kofferraum und legte die kleine neben der großen Tasche.
Kann mich auch irren, wirkte so, als wnen die kleine Tasche dem/der Prot gehört und nicht der Frau. Und da die alte Frau damit rennt, muss sie wirklich klein sein. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Mann, der eine kleine, schwarze Tasche besitzt.


Es sind allerdings noch einige Fehler in der Geschichte ...


Gruß
moon

 

Hallo alle miteinander. ^^
Also erst mal vielen vielen Dank, dass ihr meine Geschichte so fleißig kommentiert habt, das macht mich wirklich glücklich. ^^
Kritik kann man immer gut gebrauchen und man lernt ja bekanntlich aus den Fehlern. ;)
Fang ich mal an.

@Zerbrösel-Pistole: Das mit den Punkten mache ich irgendwie immer. Keine Ahnung, ich find, es sieht merkwürdig aus mit drei Punkten. :lol: Obwohl ich weiß, dass es eigentlich falsch ist.

@SiggyThomas: Klar, ich weiß, dass ich nicht mehr 17 bin! [Leider..] :lol: Und ich kann konstruktive Kritik auch sehr gut verkraften, glaub mir! :)

An alle:

1. Nein, es gibt keine Aliens in dieser Geschichte :lol: Weder der Protagonist, noch die Frau oder die alte Dame. :schiel:

2. Dass die Geschichte jetzt nicht so der wahre Burner ist, wusste ich auch von Anfang an. Aber da ich damit ein wenig zum Nachdenken anregen wollte - meine Intention erfahrt ihr gleich -, und nicht den ersten Preis einheimsen wollte, find ich es okay.

3. Um auf den Titel zu kommen: Ich habe ihn gewählt, weil ich die englische Sprache liebe und weil es der Titel einer meiner Lieblingssongs ist. Hört sich jetzt vielleicht doof an und ihr seid enttäuscht, aber ich benutze für meine Kurzgeschichten meistens Liedtitel, die teilweise zum Inhalt passen. Also handelt es sich in der Geschichte auch nicht um eine Beziehung zwischen einem ethnisch Weißen und einem Farbigen. Obwohl das natürlich ebenfalls ein gutes Thema wäre. In meiner Geschichte allerdings passt das 'blind' im Titel, warum? Darum:

4. Warum treffen sich die beiden Personen geheim? Wieso sagt der Protagonist "Ich meine, sieh mich an und dann sieh dich an!"
Warum sieht die alte Frau so wütend und ekelerregt dem Protagonisten im Auto hinterher? Eigentlich wollte ich das ja nicht sagen, weil es die Fantasie anregen sollte, aber mein Gott, wenn ihr es unbedingt wissen wollt. ;) Das Geheimnis ist im Grunde genau das, was zwei von euch schon vermutet hatten.
Der Protagonist ist eine Frau. Die beiden treffen sich geheim, weil es eben noch niemand erfahren sollte, dass Allison, die ja einen Mann hatte und Kinder hat, nun mit einer Frau zusammen ist. Übrigens dachte ich, deutlich gemacht zu haben, dass Allison und ihr Mann getrennt leben. Wenn nicht, dann tut es mir Leid, dass ich das nicht so gut rübergebracht habe.
Jedenfalls schaut die ältere Frau eben genau deswegen so wütend, weil sie eine Beziehung zwischen zwei Frauen nicht akzeptabel findet - wie viele ältere Menschen - und dieser Charakter soll eben genau die Gesellschaft darstellen, die teilweise immer noch nicht damit leben kann, dass Gott um Himmels willen ganz sicher zu beschäftigt ist als sich darum zu kümmern, welche zwei Menschen sich ineinander verlieben. Damit wollte ich jetzt sagen, dass dem Gerede von wegen "Gott hat den Mann und die Frau füreinander bestimmt" und "Homo-/Bisexuelle kommen in die Hölle" eben immer noch von sehr vielen Menschen geglaubt wird. Deswegen macht es den zwei Liebenden in meiner Geschichte eben so schwer, sich öffentlich zu zeigen und zu sich zu stehen.
Meine Absicht ist aufzuzeigen, dass man den lieben sollte, in wen man sich eben verliebt und dass alles Menschen sind, ob Frau oder Mann. Man sollte das nicht verstecken, denn man ist, wer man nun mal ist. Dass die alte Frau 'blind' ist und wie viele dem folgt, was in der Bibel geschrieben steht [ich weiß, ich weiß, in meiner Geschichte gibt es keine Anhaltspunkte auf die Religion, trotzdem], ist ein Grund für die Auswahl des Titels, aber auch, dass die zwei Hauptpersonen insofern 'blind' sind, da sie nicht auf das Geschlecht achten, sondern auf den Menschen an sich.

Finden jetzt vielleicht einige anstößig, aber naja, ich hab gedacht, das sollte mal thematisiert werden.
Jetzt dürft ihr mich hauen. :lol:

 

Nee, Nee- Mädel so leicht lasse ich Dich aus Deiner Geschichte nicht raus. Du hast gepostet nun mach Dir gefälligst Gedanken...
Guten Abend Mina,
Du glaubst doch nicht, daß ich tatsächlich an ein "lesbisches Alien" gedacht habe. Aber Deine Absicht ( letzter Absatz) kommt bestimmt nicht an. Ich beharre auf meiner Aussage: Wo findet der Leser nur annährend das Gefühl
das es hier um eine besondere Beziehung zwischen zwei Menschen geht ? Damit meine ich nicht mal irgendwelche sexuellen Präferenzen.
Im Gegenteil: die Kinder z.B. sind der Prota so ziemlich egal, wo sie doch so hohe moralische Ansprüche hat.
Nicht bös gemeint, aber mit diesen Ungereimtheiten ist die Geschichte nichtssagend. Gruß Thomas !

 

Hallo Mina,
ich kann mich den Vorrednern im Prinzip nur anschließen. Ich habe ziemlich schnell vermutet, dass es sich bei deinem Prot um eine Frau handelt. Allerdings wurde ich da mehr von meinem Gefühl geleitet und erwartete zudem eine etwas deutlichere Auflösung am Ende des Texts. Die Tasche hat mich zwar in meiner Vermutung bestärkt, aber wie andere schon bemerkt haben, ist da ja noch immer ein Irrtum möglich. Ich bin zwar eigentlich immer gegen Holzhammer, aber in diesem Fall wäre ich durchaus für etwas mehr Deutlichkeit, die am Ende eindeutig das Geschlecht der Prota enthüllt. Denn: Ich finde die Geschichte zwar recht flüssig geschrieben und gut lesbar, sie hat aber nix Spektakuläres an sich und lebt im Prinzip nur von der Pointe und der Tatsache, dass die Erzählerin weiblich ist. Und wenn das am Ende nicht deutlich klar wird, ist es logisch, dass die Leser verwirrt zurück bleiben.
Gut wäre vielleicht auch, wenn du die alte Dame an der Rezeption etwas stärker charakterisieren könntest, indem du z.B. klar machst, dass sie stark religiös ist, oder etwas in der Art. Das würde ihre Entrüstung am Ende besser zur Geltung bringen. Oder du lässt sie am Anfang eine empörte Bemerkung über Homosexuelle machen, ausgelöst etwa durch eine Zeitungsmeldung oder ein anwesendes Pärchen. Auch das könnte den Leser am Ende stärker auf die richtige Spur bringen.
Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß auf dieser Seite!
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Malinche schrieb:
Hallo Mina,
ich kann mich den Vorrednern im Prinzip nur anschließen. Ich habe ziemlich schnell vermutet, dass es sich bei deinem Prot um eine Frau handelt. Allerdings wurde ich da mehr von meinem Gefühl geleitet und erwartete zudem eine etwas deutlichere Auflösung am Ende des Texts. Die Tasche hat mich zwar in meiner Vermutung bestärkt, aber wie andere schon bemerkt haben, ist da ja noch immer ein Irrtum möglich. Ich bin zwar eigentlich immer gegen Holzhammer, aber in diesem Fall wäre ich durchaus für etwas mehr Deutlichkeit, die am Ende eindeutig das Geschlecht der Prota enthüllt. Denn: Ich finde die Geschichte zwar recht flüssig geschrieben und gut lesbar, sie hat aber nix Spektakuläres an sich und lebt im Prinzip nur von der Pointe und der Tatsache, dass die Erzählerin weiblich ist. Und wenn das am Ende nicht deutlich klar wird, ist es logisch, dass die Leser verwirrt zurück bleiben.
Gut wäre vielleicht auch, wenn du die alte Dame an der Rezeption etwas stärker charakterisieren könntest, indem du z.B. klar machst, dass sie stark religiös ist, oder etwas in der Art. Das würde ihre Entrüstung am Ende besser zur Geltung bringen. Oder du lässt sie am Anfang eine empörte Bemerkung über Homosexuelle machen, ausgelöst etwa durch eine Zeitungsmeldung oder ein anwesendes Pärchen. Auch das könnte den Leser am Ende stärker auf die richtige Spur bringen.
Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß auf dieser Seite!
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

Hallo Malinche,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin froh, dass du mir genau sagst, was dir nicht so an meiner Geschichte gefällt und sogar Vorschläge machst. Ich stimme dir zu, meiner Geschichte fehlt ein wenig etwas. Zuerst wollte ich auch am Ende "auffliegen" lassen, dass der Protagonist eine Frau ist, aber dann hab ich mir gedacht, dass es den Leser viel mehr zum Nachdenken anregen würde, wenn er es nicht sofort wüsste. Aber anscheinend hätte ich da dann doch etwas mehr Indizien einbeziehen müssen. :hmm: Naja, jedenfalls danke noch mal für die Ratschläge, ich nehme alle an und werd die Geschichte eventuell noch mal überarbeiten.

 

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