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Dämmerungsdenken

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02.10.2002
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Dämmerungsdenken

An manchen Tagen spürte er eine Leere. Dann würde er aufwachen - es machte keinen Unterschied ob er gut, schlecht oder gar nicht geträumt hatte - und würde sich fragen, was die Welt bedeutete. Was das Leben bedeutete. Und was er und sein Leben bedeutete.
Und die Antwort war : nichts. Zumindest auf den ersten Blick nichts. Er wurde geboren, war da und war wieder weg. Wenn er nichts besonderes tat, würde man sich nicht einmal an ihn erinnern. Und wer tat schon etwas besonderes. Wenn er die Leichen die ihm jeden Tag im Fernsehen präsentiert wurden betrachtete meinte er auch eine Ahnung davon zu haben wie vergänglich das Leben war. Wie Menschen die eben noch geatmetet, geliebt, gearbeitet hatten plötzlich dahingerafft waren. Nun auf einmal nur noch Fleisch waren. Und dann fragte er sich was das ganze Leben sollte. Das Aufstehen, das Arbeiten, das Lernen. Alles dafür morgen zu sterben. Totes Fleisch denkt nicht.
All das lebenslange Lernen, all die Schmerzen all das Verzichten. Was machte das Alles für einen Sinn. Wenn das ganze Leben keinen Sinn machte.
Auf die Dauer waren sie nur Wesen, die sich vermehren sollten und die Leben wollten. Diese zwei Grundinstinkte bestimmten alles Handeln. Die Gier wurde durch sie geschaffen, der Wille mehr zu verdienen und der Wille sich zu paaren. Beide Gieren entstammten den Grundinstinkten. Auch der Spaß am Sport. Im Grunde waren wir hochintelligente Wesen ( zumindest im Vergleich zum Rest ), die sonst nicht viel von ihnen unterschied.
Und dann fragte er sich ob da ein Gott war. Ein Gott würde dem Ganzen einen Sinn geben. Gab es einen Gott ? Er wusste es nicht. Manchmal hoffte er es, manchmal betete er zu einem. Aber er wusste nicht, ob er da war. Und einfach zu glauben. Das war seine Sache nicht. Das konnte er nicht. Zweifel würden immer da sein. Klar wäre Glauben schön. Aber warum ? Sprach nicht alles dafür, dass man genau diesen Glauben brauchte um diese Leere zu besiegen, die mancher vielleicht nur diffus spürte und bevor er sie in Worte packen konnte im Glauben ertränkte.
Zugegeben nicht die schlechteste Maßnahme, wenn man überlegt, in was man sie noch ertränken könnte.
Er grinste und dachte an seinen letzten Kater.
Dann dachte er ans Aufstehen. Und er wusste der Alltag würde den Sinn schon schafften. Das tägliche Struggeln würde vom Nachdenken darüber ablenken. In sich war ein Sinn da. Und wenn man ihn noch versuchte mit den richtigen Hormonen anzureichern, würde das Leben gar nicht so schlecht sein. Seine Freundin erschien vor seinem inneren Auge.
Dann stand er auf, ging unter die Dusche und schon im Auto ärgerte er sich über lahmarschige Verkehrsteilnehmer.

 

Hallo Phil18,

obwohl deine Geschichte wirklich nicht lang war, habe ich es nicht geschafft sie zu Ende zu lesen.

Warum? Weil du meiner Meinung nach Gedanken wiederkaust, die sicherlich schon jeder einmal hatte und ich als Leser nichts neues erfahre.
Des weiteren bin ich der Meinung, dass es sich hier nicht um eine Geschichte handelt - du lässt diese Dinge zwar einen "er" denken, aber dieser "er" sollte in der Geschichte auch etwas handeln, irgendetwas tun.

LG
Bella

 

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