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Damals, schonwieder

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13.02.2005
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Damals, schonwieder

Ein Jahr, so schnell vorbeigezogen. Weggeflogen, die Spuren im Sand verwischt, halbwegs, strandwärts. Und ich bin mir immer noch nicht sicher.
Nicht sicher, ob heute nicht damals ist. Schonwieder.

Ich hatte:

Irgendetwas verloren, damals. Geschworen, den Kalender um drei Monate zu kürzen, damit der Frühling direkt nach…
Es waren die vielen Geschichten, die ich schrieb, es war wie Zeit aufzunehmen, mit einer Kamera, die nie kaputtgeht. Bis sie mir herunterfiel, und mit ihr vieles anderes, wie ausgelaufene Tinte auf weichem Papier. Deswegen konnte ich sie seitdem nicht mehr lesen, vermute ich, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.
Sie zu lesen, würde heißen wieder dort zu sein, mit ihr.
Ein Jahr, etwa: Die Zeit, die es braucht, wenn man wieder zurückdenken darf. Und vielleicht mit einem kleinen Lächeln, weil seitdem so viel Zeit…

Aber:

Hier stehe ich, und glaube, es ist dunkel, und denke, das hatten wir schon mal, und erinnere mich an die Geschichten und diese Geschichte und erkenne die Ähnlichkeit. Ich verfluche dieselben Worte, die nur oberflächlich gesehen verschiedenes meinen.
Dort geht jemand. Wenn ich mich umsehe: Nur Bäume, fehlendes Licht, ein etwa 60 Quadratmeter Raum mit vielen…Menschen, darin, davor. Dazu, ein Schatten der kleiner wird in der Ferne und etwas hinterlässt: Ein ziemlich großes Loch irgendwo, so ein großes Nichts, dass dieses Wort dem nicht gerecht…

Jedenfalls brechen die Stimmen ab, mit einem Mal, und alles wird leiser.
In Filmen wird jetzt immer so eine Musik eingespielt. Ich erkenne aber, man würde sie gar nicht hören. Wollen.
Dort geht jemand.

Ich hab’s versucht:

Zeit zu ignorieren, sie irgendwie auszuschließen vom normalen Leben, aber erfolglos, weil sie sich überall hineinschleicht – überall. Gehasst habe ich sie, aber nur eine relativ kurze lange Weile, weil:
Dann kamst Du.
Darum hörten nur die paar Bäumchen und rotblaugrünviolette Fünkchen zu, als ich Dir das alles erzählt habe. Du kennst die Geschichte, seitdem. Und ich, ich hab mich wieder erinnern können, und wollte schon auf Delete…doch…trauen konnte ich allem nicht was etwas war, und das war schon eine ganze Menge, und irgendwie zu viel für mich.

Kann mich nicht mehr erinnern, ob wir uns gerade verabschiedet haben, ob Du gelacht hast oder nicht, was aber leider keinen Unterschied mehr macht. Dass Du gehst ist nämlich irgendwie metaphorisch gemeint, denke ich. Oder ironisch? Immer, wenn zwei vollkommen verschiedene Momente sich so verdammt ähneln, muss ich lachen. Das ist das erste Mal.
Ich spüre diese fiese Zeit, und das Gefühl kommt mir bekannt vor…fast als wäre es schonwieder…damals.

 

Hallo Nephelyn,

Einerseits finde ich deine Art zu schreiben interessant und atmosphärisch, die Metaphern wirken in sich schlüssig und gekonnt. Auf der anderen Seite hatte ich beim Lesen ständig das Gefühl, dass du mit dem Beil (manchmal auch einfach mit "...") die einzelnen Fäden der Geschichte zerhackst.
Das hat zur Folge, dass ich nicht den Kern der Geschichte erkennen konnte ... :(

Gruß,
HienTau

 

Danke für dein Kommentar. Ich weiß genau, was du meinst, und hoffentlich fällt die oft recht lose Stringenz anderen Lesern nicht allzu negativ auf. Ging leider kaum anders bei der Geschichte, die ich erzählen wollte. Hat alles irgendwo Sinn will ich damit sagen.
Aber natürlich sehe ich das Problem, das vielen dadurch der tiefere Zugang zum Inhalt verwährt bleibt. Ein Risiko, das ich zugunsten des allgemeinen Stils bereit bin einzugehen. Vielleicht findet sich ja doch der ein oder andere, der den Text versteht. :)

Bye,
Neph

 

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