Dankbar für den Regen
Ich bin so dankbar für den Regen, wie ich die Strasse hinunterlaufe. Süße Tropfen, die meine Fehler wegwaschen und vergessen machen sollen, tausend Tränen, die sich in einem Meer treffen und für immer verlieren.
Treiben...
„Sind sie verrückt, sie können doch nicht mitten auf der Straße gehen und...“
Und was, was könnte ich nicht, und warum? Schließlich habe ich doch bewiesen, was man alles tun kann...wen kümmert es denn, ist es nicht alles dasselbe?
Meine Haut wird so kalt und ich liebe es, wie das Gefühl langsam stirbt.
„Sehen sie sich dass mal an, die Frau ist doch nicht bei Trost, sowie die auf der Strasse läuft und dann im Regen, eine weiße Bluse..“
Meine weiße Bluse wird nass und Staub klebt an mir wie die Schuld, vor der ich mich nie verstecken kann.
Du wirst seine Spuren nicht sehen. Du wirst seinen Duft nicht riechen und du wirst nicht spüren wie meine Haut glüht. Der Regen ist schneller als du.
Als ich ging schliefst du noch. So still, und so alleine.
Es blieb dir verborgen, wie ich dich von meiner Haut wusch und die weiße Bluse überstreifte.
Wusstest du, dass weiß die Unschuld ist?
Vielleicht liebe ich ihn, aber auf eine andere Art, kannst du dir das vorstellen ?
Er bringt mich zum lachen und er gibt mir alles, was ich will.
Aber er wird mich verletzen, so wie ich es mit dir tue.
Er wird mich warten lassen, quälend, und die Tage werden so lang.
Vielleicht lässt er mich fallen, nur um mich dann langsam wieder zurück zu ziehen, und ich weiß dass ich keine andere Wahl haben werde als nachzugeben.
Und während alldem wirst du alleine sein und an mich denken.
Langsam fühle ich mich frei. Mein Atem wird leichter und ich spüre wie sich mein Körper entspannt. Der Regen lässt nach, und nur noch einzelne verlorene Tropfen auf meinem Gesicht.
Gleich bin ich wieder bei dir. Du wirst mich anstrahlen, und fragen, wo ich war, du hättest mich wohl vermisst.
Natürlich hat die Arbeit angerufen, du weißt ja was im Moment los ist, nicht wahr, Schatz?
Und du wirst mir glauben.