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Darf ich Ideen bekannter Autoren verwenden?

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06.12.2015
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Darf ich Ideen bekannter Autoren verwenden?

Liebe Wortkrieger,

ich hoffe sehr, dass ich meine Frage hier an der richtigen Stelle im Forum stelle. Ich lese nun seit langem im Netz dazu hin und her, habe aber bisher nur wenige hilfreiche Antworten gefunden. Ich hoffe ihr könnt mir dabei mit eurer geballten Erfahrung weiterhelfen.
Wie der Titel des Themas schon sagt, geht es um die Wiederverwendung bekannter Ideen im eigenen Buch.

Vor zehn Jahren habe ich, im jugendlichen Leichtsinn und inspiriert durch die Harry Potter Bände, ein eigenes Buch begonnen. Die Frage ist nun: Welche der Ideen aus Rowlings Werk darf ich rein rechtlich verwenden?

Klar ist mir bereits bei der eigenen Recherche geworden, dass die Übernahme von Namen und auch die Nachgestaltung fiktiver Figuren nicht zulässig sind, es sei denn es handelt sich dezidiert um eine Parodie.

Für meinen Fall trifft davon allerdings nichts zu, soweit ich weiß zumindest. Namen aus den Harry Potter Bänden werden nicht genannt und auch die Figuren aus Rowlings Welt spielen in meiner Welt und Geschichte absolut keine Rolle.

Die Idee allerdings eine Zauberschule und ihre Schüler in den Fokus eines spannenden magischen Abenteuers zu rücken, würde ich gerne beibehalten. Ich möchte sogar eine Akademie anschließend, eine Art Zaubereruniversität für die höhere magische Ausbildung. Auch die Ideen, wie die typisch potterisch- handlichen Zauberstäbe, ein Amt für Magie oder die Post per Vogelflug hätte ich gern dabei.

Ich habe den genannten Ideen natürlich meine ganz eigenen Konzepte beigegeben und sie sehr verändert. Das ändert letztendlich freilich wenig an ihrem Wiedererkennungswert für einen Harry Potter Leser. Das Buch braucht allein im Anbetracht seines Entstehungszeitraums natürlich noch jede Menge Überarbeitungszeit. Nur würde ich ungern so viel Zeit investieren, nur damit mir das Buch dann ein Anwalt (möglicher Weise völlig zu Recht) vom Mark fegt. Ich möchte mich lieber vorher informieren und guter Dinge mit der Arbeit beginnen können.

Ich hoffe, dass meine Frage vielleicht noch andere interessiert und hier an der richtigen Stellte gestellt ist.
Vielen Dank schon mal ihr fleißigen Wortkrieger!

Nightfeather

 

Hallo Nightfeather,

so wie Du das schilderst, dürfte das kein Problem sein, denn das Urheberrecht gibt zunächst keinen Schutz auf eine blanke Idee, wie eine Zaubererschule oder etwas in der Art, sondern es schützt ein Werk.

Vorsichtig wäre ich an Deiner Stelle aber nicht nur bei Namen, sondern auch bei sehr speziellen Einfällen, wie dem Quidditch-Spiel.

Vogelpost (Brieftauben!), Zauberstäbe, Amt für Magie und so etwas in der Art sind allerdings viel zu allgemein, um damit in Konflikt zu geraten.

Vorsichtig wäre ich aber wiederum dann, wenn Du diese allgemeinen Ideen genauso im Detail umsetzen möchtest, wie es bei Harry Potter geschieht.

Viel Spaß beim Schreiben!

Gruß
Geschichtenwer

 

Hi maria.meerhaba,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich bin bei meinen Nachforschungen unter anderem auch auf "Die Geheimnisse des Nicholas Flamel" von Michael Scott gestoßen. Zwar handelt es sich hierbei ja eher um eine historische Figur, die wohl jeder behandeln darf, aber in den Kommentaren zum Buch häufen sich die Hinweise auf Harry Potter und das viele sich Scotts Buch genau aus diesem Grund gekauft haben. Der Inhalt ist zwar völlig anders konzipiert und dennoch bleibt bei einem solchen Titel die Frage nach den Rechten irgendwie bestehen.

Also glaube ich nicht, dass du da ein Problem mit JK Rowling haben wirst. Sie ist nicht die Erste mit dieser Idee gewesen, aber die Erste, die es gut verkauft hat.

Das wäre schön, wenn es keine Probleme gibt und wie Rowling werde ich das gute Stücke ohnehin nie verkaufen können. Es soll nur hinaus dürfen in die Welt, das ist dahingehend mein größtes Anliegen.

Viele Grüße,
Night

 

Hallo Geschichtenwerker,
vielen Dank für deine Hinweise.

Der Teufel steckt natürlich im Detail :baddevil: und da hast du Recht, dass ich dort auf vieles werde verzichten müssen. Aber auch bleibt die Frage im Raum, wo die Grenze zu ziehen ist.
Das Qudditch-Spiel ist ein super Beispiel. Ich darf es hundertprozentig nicht so nennen, aber darf ich ein Spiel verwenden, das mit Besen und Bällen ausgetragen wird?
Die Welt der Magie kennt für Sport natürlich kaum Grenzen, aber sich einfach auf einen Besen zu schwingen und dann mit hunderten von Kilometern in der Stunde durch die Luft zu sensen, darauf will man doch nicht verzichten :schiel:
Auch dabei habe ich bereits Änderungen in großem Umfang vorgenommen, was die Spielregeln angeht beispielsweise. Ich fand es schon beim Lesen von Harry Potter seltsam, das keine Zauber verwendet werden dürfen und der Sucher mit dem schnellsten Besen für Summe X einen immensen Vorteil hat. Klar, fliegen müssen sie alle gut können, aber wo bleibt da die Magie? :shy:
Aber egal, dein Kommentar stimmt mich zuversichtlich!

Viele Grüße,
Night

 

Hallo Grayson,
dank für deinen Kommentar. Inzwischen juckt es mir schon in den Fingern mich wieder ans Werk machen zu können. :bounce:
Ich denke, dass die Schnittmenge insgesamt im Maß bleiben wird. Obwohl das letztendlich vollkommen im Auge des Betrachters liegen dürfte. Allein wenn ich mit einer Zauberschule, verschiedenen "Häusern" und Vogelpost anfange, sagen viele sicher schon: "Ha, ein Harry Potter Abklatsch, keine eigenen Ideen der Junge." Mit dieser Meinung und Einstellung komme ich aber gut zurecht, denn es geht mir um die Leser, die meine Ideen und Charaktere mögen und diese stehen absolut im Vordergrund.
Den Buchverweis habe ich mir mal gespeichert, hört sich gut an.

Viele Grüße,
Night

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Aber auch bleibt die Frage im Raum, wo die Grenze zu ziehen ist.
Das Qudditch-Spiel ist ein super Beispiel. Ich darf es hundertprozentig nicht so nennen, aber darf ich ein Spiel verwenden, das mit Besen und Bällen ausgetragen wird?
Die Welt der Magie kennt für Sport natürlich kaum Grenzen, aber sich einfach auf einen Besen zu schwingen und dann mit hunderten von Kilometern in der Stunde durch die Luft zu sensen, darauf will man doch nicht verzichten :schiel:
du solltest auch den Originalitätsfaktor berücksichtigen; wer hat schon Lust quasi zweitverwertet über Besenballspiele zu lesen, eingebaut in eine ähnliche Zauberwelt wie bei Rowling?

Mit dieser Meinung und Einstellung komme ich aber gut zurecht, denn es geht mir um die Leser, die meine Ideen und Charaktere mögen und diese stehen absolut im Vordergrund.
Den Buchverweis habe ich mir mal gespeichert, hört sich gut an.


Night

wenn es dir um die Charaktere geht, wozu brauchst du dann die Harry-Potter-Rahmenhandlung, da reicht eine ganz normale Schule, vielleicht ein Internat und du kannst ja beschreiben, wie Amokläufe oder was auch immer mithilfe von Zauberern verhindert werden.

viele Grüße
Isegrims

 

Vor Gericht wirst du mit einem "Also in einem Internetforum wurde mir aber gesagt, das wäre okay!" nicht sehr weit kommen. Wenn du verhindern willst, dass ein Anwalt dir das Buch wegfegt, nimm Geld in die Hand und hol dir juristisch verbindlichen Rat von einem auf Urheber-/Medienrecht spezialisierten Anwalt.

 

Hallo Isegrims,
ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wer außer mir noch auf eine solche Geschichte bzw. eine solche Sportart Lust hätte. Ich selbst würde gern mehr in diesem Rahmen lesen.

Was den Fokus auf die Charaktere angeht finde ich das mit der Zauberwelt vereinbar. Die Charaktere stehen zwar im Vordergrund, aber das heißt ja nicht, dass mir die Magie und die entsprechend gestaltete Welt nicht auch wichtig wären. Wahrscheinlich hab ich mich dahingehend falsch ausgedrückt. Die Idee mit der Verbrechensbekämpfung/Terrorverhinderung hat mich ein wenig an die X-Men erinnert ;) ich werds im Hinterkopf behalten, danke für die Idee.

Viele Grüße,
Night

Hallo Tserk,
danke für diesen wichtigen Hinweis. Du hast natürlich völlig Recht, ein Anwalt mit viel Erfahrung ist selbstverständlich die beste Anlaufstelle. Nur ist die Sache mit "nimm Geld in die Hand" im Moment nicht wirklich eine Option. Viele hier im Forum sind ja schon wesentlich länger als Schriftsteller unterwegs als ich, und da dachte ich: "Warum nicht die Wortkrieger fragen, vielleicht ging es ja jemandem schon mal ähnlich?" Das Form war nach meiner anstrengenden und wenig aussagekräftigen Internetsuche damit erstmal die beste Anlaufstelle ;)

Viele Grüße,
Night

 

Mach dir nicht so viel Gedanken, Nightfeather, denn die Historie beweist: Sobald ein Buch erfolgreich ist, gibt es innerhalb eines Jahres Bücher, die mehr oder weniger die gleiche Schiene fahren.

Schreib deinen Roman, besorge dir einen Agenten und dann wird man sehen, was geht. Im Zweifel ändert man ein paar Namen und Orte, was ja heute minutenschnell gehen kann, und wenn’s hart auf hart geht, kannst du immer noch sagen, Harry Poter hat dich unbewusst beeinflusst, was statthaft ist und zugleich ein Lob an die Autorin des H.P.

Überhaupt sollte das nicht deine Sorge sein, sondern des Verlags: Wenn der sagt, wir drucken's, dann hat er auch die Verantwortung.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nightfeather,
mir käme es mehr darauf an, was du eigentlich erzählen willst. Wenn es eigene Ideen sind, eine Geschichte, die so nur du schreiben kannst, benötigst du keinen Rahmen, den schon jeder kennt, das schwächt nur die Geschichte. Also: inhaltlich Abstand halten. Gehen deine Gedanken und deine Botschaft allerdings sehr von Harry Potter aus, sprich: ohne die Lektüre wärest du nicht darauf gekommen, dann kannst du m.E. sehr nah an der Vorlage beginnen; ich würde dann allerdings, soll es sich für mich lohnen, das zu lesen, erwarten, dass du die Geschichte und ihren Rahmen weiterentwickelst; spätestens, wenn du mitten in der Handlung angekommen bist, solltest du Rowling weiter hinter dir gelassen haben.
Grüße Set

 

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