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Das Ende des Weges

Seniors
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19.01.2004
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Das Ende des Weges

Die morgendliche Wiese liegt hinter mir, und ich habe nun endlich den Weg erreicht. Feinster Nieselregen weht in Schleiern durch die Luft und berührt die ganze Welt mit seinem feuchten Kuss. Ich liebe erquickenden Regen, liebe es ihn auf meiner nassen Haut zu spüren, durch kleine Pfützchen zu gleiten und staubfreiduftende Luft zu atmen. Dieser Regen tut mir gut. Wenn das himmlische Wasser in feinen Tropfen hernieder fällt, dann fühle ich mich größer – gewachsen daran, dass ich teilhaben kann am Wunder der Natur.

Außerdem ist Regen gut für das Gras. Unter seinem Guss wächst und sprießt es mit neu belebtem Willen. Es grünt umso saftiger, wellt und wiegt sich im satten Wind. Ein weiterer Grund Regen zu lieben, da ich frisches Gras fast noch mehr schätze. Wenn zwei so wunderbare Dinge wie Regen und Gras sich in Harmonie begegnen, dann muss es einfach ein schöner Tag sein. Und an schönen Tagen, da hält es mich nicht in meinem Haus, da gehe ich ein bisschen auf Wanderschaft. Die Gegend, in der man lebt, zu erkunden und zu entdecken, ist schöner Tage bestes Tun.

Gerade eben habe ich auf meiner Wiese nach dem Rechten geschaut. Habe mir ein kleines Picknick bereitet und bin auf eine Menge alter Bekannter getroffen, die es mir gleich taten. Jetzt wollte ich mal sehen, welch interessantes Unbekannte am Ende des Weges liegt. Dort bin ich bisher noch nicht gewesen, habe mir aber sagen lassen, dass es dahinten eine zweite Wiese gibt, noch größer und schöner als die meinige. Eine Vielzahl an Blumen soll es dort geben. Und von Tau und Schauer gelabte Blumen sind fast so schön wie kühlender Regen und grünendes Gras zusammen.

Kalt schmiegen sich die feuchten Steine des Weges an meinen Fuß. Es ist kein eigentlicher Weg, eher ein riesiger Platz. Sein Ende in der Länge liegt gar nicht so weit voraus – fast kann ich es ausmachen, aber seine Breite ist gigantisch und scheinbar uferlos. Er besteht aus gewaltigen Steinplatten, in einem komplizierten Muster aneinander gelegt.

Den schönen Tag genießend, bewege ich mich anfangs unbeschwert über ihn hinweg. Ein warmes Gefühl des Wohlbefinden und der Entspannung begleitet mich dabei. Mit dem grünen Gras meiner Wiese im Rücken empfinde ich zunächst heimatliche Geborgenheit auf dem Wegstück, das jetzt noch vor mir liegt.

Doch bald schwindet das letzte Grün aus meinem Blickfeld. Und mit ihm verkriecht sich der gerade noch stärkende Mut in die hinterste Ecke des Hauses. Eine aufgehende Morgensonne gleißt in erbarmungsloser Hitze und trocknet rasch den Weg. Die Kraft rinnt aus meinen Muskeln. Plötzlich erscheint mir jener Weg wie eine staubige Todeswüste, und die Idee eines Besuchs der anderen Wiese ist gar nicht mehr so verlockend, wie sie am frühen Morgen noch klang. Vereinzelte, kleine Grasbüschel sind mein einziger Trost in der ansonsten unbelebten Einsamkeit. Welche Gefahren mag diese Einöde in sich bergen? Verängstigt und von meiner eigenen Fantasie geplagt, schaue ich mich um. Mein schweifender Blick fällt auf andere, wie sie am Horizont vorüberziehen. Sie sind zu weit, als dass mein Rufen sie erreichen würde. Auch ich muss voran, muss weiter, denn für eine Umkehr ist es hier auf der Mitte des Weges nunmehr zu spät.

Ich schleiche keuchend Länge um Länge, und fast schon möchte ich verzweifeln, da erkenne ich die ersten Ausläufer der Wiese. Zum Greifen nah liegen sie vor mir.
Holdes Glück beschert mir neuen Regen, und mit frischen Mut geht es voran.
Große, gelbe Blütenköpfe schwingen sacht im Wind, tanzen einen urtümlichen Reigen mit dem freundlichen Niesel. Sie laden fröhlich zum Verweilen ein, zum Feiern und Glücklichsein. Ein inneres Beben erfasst mich, möchte jauchzen und singen, denn so schön hatte ich es mir nicht vorgestellt. Schnell das letzte Stückchen Weg zurückgelegt. Bald ist das Ende erreicht. Dann ziehe ich sogleich auf diese Wiese um, genieße fortan jeden schönen Tag das hiesige Farbenspiel und die allgegenwärtige Blütenpracht. Ich freue mich schon jetzt so sehr auf diese Zeit, dass mein Herz sich überschlagen möchte, in den Tanz der Flora sich einreihen will.
Ein dunkler Schatten hüllt mich ein, überrascht mich, so dass ich...

„Noch eine!“, rief Torsten triumphierend. Es knackte ganz leise unter seinem Vorderrad. Das musste jetzt die fünfundzwanzigste gewesen sein. Oder vielleicht schon die sechsundzwanzigste?
Eine dicke Schicht Schleim vermengt mit Schneckenhausresten hatte sich bereits auf der Felge und der Lenkgabel abgelagert. Wenn er schon bei diesem bescheuerten Wetter mit Fahrrad in die Schule fahren musste, dann sollte wenigsten irgendjemand oder irgendetwas dafür büßen. Um die dummen Schnecken war es sowieso nicht schade. Blöde Viecher!

 

Tach Lukas

Nein, nein, du verstehst das schon ganz richtig.
Die gehobene Sprache diente dazu den Prot(ich wills ja nicht verraten :) ) vom Jungen am Ende abzuheben. Ich versuche damit die etwas andere Sichtweise einer... zu verdeutlichen und sie gleichzeitig als auch nicht so dumm darzustellen, wie sie allgemein betrachtet wird.

Der Kontrast in Sprache und Stil am Ende treibt dann hoffentlich auch die Poente auf die Spitze.

Hat's dir denn gefallen, auch wenn du mit dir ( und mir ) uneins bist?
(denn der Zuspruch des Lesers steht bei mir im Vordergrund - so sollte es ja auch sein)

mfg Hagen

 

@Marius (der mir ne ellenlange Kritik per PM geschrieben hat)

Erstmal danke, für deine umfangreiche Kritik. :D

Aber wie konnte es dir gefallen, wenn du an nahezu jedem Satz etwas auszusetzen hattest? ;)

Hab einen Großteil deiner Vorschläge eingesehen und dem entsprechend umgesetzt. Allerdings nicht alles:
1.) Perfekt als Zeitform zu verwenden an der angemerkten Stelle, halte ich für richtig(er als PQP).
2.) Ein paar Formulierungen sollen gar nicht so einfach sein, um die andere Weltsicht des Prots zu verdeutlichen.
3.) Mal ehrlich: an den Stellen, die du für zu verräterisch hälst, bist du doch beim ersten Mal lesen nicht drauf gekommen, um was es sich bei dem Prot handelt, oder?
Etwas Spannung und Rätselraten bestärkt mich persönlich als Leser sogar noch in dem Verlangen, den Text bis zu Ende zu lesen. Das zweitmalige Lesen beschert mir dann einen Aha-Effekt, den ich ebenfalls genieße :D


Vielleicht willst du ihn ja auch nochmal durchlesen :)

ipy Hagen

 
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Hallo

Obwohl ich der Meinung bin, dass sich bei "entstaubt" die deutsche Sprache wieder so herrlich in Unpräzision übt und man dies auf beiderlei Art und Weise lesen könnte, gebe ich nach und ersetzte es durch "staubfrei", was wohl eindeutiger ist :) (Um's nochmal deutlich zu sagen: staubfrei(Adverb) bezieht sich auf duftende (Partizip? von duften) ähnlich wie bei "der rot leuchtende Apfel" - oder lieg ich jetzt mit allem falsch?)

Die "Todeswüste" habe ich versucht zu verstärken mit der Morgensonne, die gerade aufgeht. Damit rutscht das zeitliche Geschehen in einen Rahmen von ungefähr 4.00 bis 7.00 Uhr.

Vielleicht ist die Stelle mit der Wegbeschreibung doch etwas zu offensichtlich geraten. Da will ich jedoch noch andere Meinungen abwarten (die hoffentlich nicht schon die Kommentare gelesen haben und sich noch überraschen lassen können ;) )

Ansonsten nochmals danke. Haben mir gut weitergeholfen deine Vorschläge :)

mfg Hagen

 
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Hallo Hagen,
vorab der Kleinkram:

Die morgendliche Wiese liegt hinter mir, und ich habe nun endlich den Weg erreicht
Liest sich irgendwie komisch, so als würde sie mittags nicht mehr da sein.
Pfützchen zu gleiten und staubfrei duftende Luft zu atmen
staubfreie, - sonst ist die Schnecke staubfrei
Es grünt umso saftiger, rollt und wellt im satten Wind
klingt irgendwie seltsam. Wer soll hier rollen - die Wiese oder das Gras rollt nicht
Die Gegend, in der man lebt, zu erkunden und zu entdecken, ist schöner Tage bestes Tun.
Den Satz find ich toll.
aber seine Breite ist gigantisch und scheinbar uferlos
Ein Weg hat kein Ufer. Vielleicht randlos?
Ein warmes Gefühle des Wohlbefinden und der Entspannung begleitet mich
Gefühl
Mein schweifender Blick fällt auf andere, wie sie am Horizont vorüberziehen
Wer zieht vorüber?
Dann ziehe ich auf diese Wiese um und genieße fortan jeden schönen Tag das hiesige Farbenspiel und die allgegenwärtige Blütenpracht.
Hier hast Du meines Erachtens die falsche Zeit verwendet. Das soll ja in der nahen Zukunft passieren, so klingt es nach Gegenwart, nicht wenn man den Satz einzeln betrachtet, aber wenn man ihn als Ganzes mit dem darauf folgenden Satz sieht.
Es knackte ganz leise unter seinem vorderen Rad
Hier fände ich Vorderrad passender.

Genug gemeckert! :)
Ich mag Geschichten, die aus der Perspektive einer anderen Lebensform erzählen (ebenfalls mit dem Zaunpfahl winke).
Ich sehe diese Geschichte nicht als Rätsel, da schnell klar ist, dass es sich um eine Schnecke handelt, aber das ist durchaus nicht negativ.
Bis zum tragischen Ende hin empfand ich dann schon etwas Mitleid mit der Schnecke.
Fazit. Hat mir sehr gefallen und habe sie gerne gelesen. ;)

Liebe Grüße, Susie

PS: Empfinde es übrigens nicht als störend, wenn Du mir in Deinen Antworten einen Tipp für Deine anderen Geschichten gibst, wie Du erwähntest. Es zwingt mich ja keiner, diese auch zu lesen. :D

 
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Und nochmal hallo Kürbiselfe

Danke für die Hinweise. Einige habe ich umgesetzt, andere nicht:

1) "morgendlich" bezieht sich hier selbstverständlich auf die morgendliche Erscheinung einer Wiese: in Nebel gehüllt, mit Tau überzogen, kühle Luft, etc. (Im ersten Satz ist mein rhetorischer Stil wohl noch etwas ungewohnt)
2) Strassen und Weg besitzen ebenfalls Ufer, da man damit im Allgemeinen den Übergang zwischen zwei Medien bezeichnet (hier Stein/Aspahlt und Gras)
3)"Wer zieht vorüber?" Natürlich andere Schnecken, wer sonst? :)
4) Das mit den Zeitformen nehme ich mal so in Kauf, weil mir keine wohlklingende Futurvariante des Satzes einfallen will.

Zu den Querverweisen: Das stört ja auch eher die Moderatoren als die Leser. Aber mal kann man das ja machen ;)


mfg hagen

PS: Vielleicht solltest du jetzt wieder zurückkehren zu den Geschichten anderer Autoren ;) da die sich sonst vernachlässigt fühlen. Wenn ich Zeit hab, schau ich mir mal nä Woche deine Alltag-Geschichten an. Deine Stories im Seltsam-Forum kenne ich ja schon.

 

Hallo Hagen,

ich fand deine Geschichte echt gut...

Die Sprache im ersten Teil störte mich anfangs etwas ,aber im Nachhinein klärt sich ja auf, warum du so schreibst und dann fand ich es eigentlich sehr gelungen.
Ich habe zwar auch etwas früher gemerkt, dass es sich um eine Schnecke handelt, aber es ist vermutlich sehr schwer, alles so zu beschreiben, dass man es wirklich erst am Ende merkt...

Gerne gelesen!

LG Bella

 

Hallo Hagen,
ich fand deine Schnecke eigentlich sehr menschlich, mit vernünftigen Ansichten. Es ist schon schwer, diese Illusion des Menschen aufrechtzuerhalten, dennoch eine nette Geschichte. Traurig am Ende, so wie die brutalen Menschen eben sind, aber ich habe sie gerne gelesen.
Zazie :)

 

Dann ziehe ich auf diese Wiese um und genieße fortan jeden schönen Tag das hiesige Farbenspiel und die allgegenwärtige Blütenpracht.
Dann werde ich auf diese Wiese ziehen und fortan jeden schönen Tag das hiesige Farbenspiel und die allgegenwärtige Blütenpracht genießen.
Nur so als Vorschlag, klingt mE weniger umgangssprachlich und passte sich so dem Stil der Geschichte besser an. ;)

Hallo Hagen,

mir gefiel deine Schneckengeschichte. Natürlich ist die Botschaft des achtenswerten Lebens nicht neu, aber das macht gar nichts, denn du hast sie schön verpackt und außerdem darf sie ja gerne das eine oder andere Mal wiederholt werden. ;)

Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo Hagen,
auch mir hat deine Geschichte gut gefallen. Interessant fand ich den Sprachstil am Anfang, finde aber, er ist nicht konsequent genug durchgefuehrt.
Beispiel:

Außerdem ist Regen gut für das Gras
Kannst du Ausserdem nicht weglassen? Dann ist es stimmiger von der Sprache her, glaube ich.
Ein weiterer Grund Regen zu lieben, da ich frisches Gras fast noch mehr schätze.
Auch dieser Satz bzw. die Einleitung des Satzes ist nich so passend, denke ich. Wie waere es mit:
Regen liebe ich, doch frisches vom Regen benetztes Gras schaetze ich fast noch mehr.
Oder so aehnlich.
Kalt schmiegen sich die feuchten Steine des Weges an meinen Fuß
Haben Schnecken Fuesse?
So genug gemeckert, deine Geschichte ist wirklich schoen zu lesen und ob oder wann man als Leser erkennt, dass es eine Schnecke ist, finde ich nicht so entscheidend. Denn in dem Moment, wo es klar wird, dass es eine Schnecke ist, weiss man, es wird noch etwas passieren und das finde ich auch gut und in gewisserweise spannend.
glg
carrie

 

Oh, ich liebe diese Geschichte.
Die philosophische Schnecke hat's mir echt angetan.

Im Gegensatz zu anderen Kritikern schätze ich deinen Sprachstil gerade wegen seiner Befremdlichkeit. Die zeichnest wundervolle poetische Bilder, wenn du vom "feuchten Kuss" des Nieselregens, vom "Rollen und Wellen des Grases" (was du jetzt leider rausgenommen hast), und auch von der "entstaubt duftenden Luft" (leider auch geändert) sprichst.
Gerade diese Ausdrücke sind es, die deinem Text seine Ungewöhnlichkeit verleihen. Die ihn besonders, bemerkenswert, unvergesslich machen.

Es klingt wahrscheinlich komisch, was ich jetzt schreibe, aber:
Ich fand deine Geschichte besser, bevor du sie geändert hast.
Ist es denn so schlimm, dass sich manche Leser an deiner ungewöhnlichen Sprachgestaltung stören?
Eigenwillige Metaphern, poetische Sprache, und ein unverwechselbarer Stil machen mehr aus einem Text als nur eine gute, solide Geschichte. Sie verleihen deiner Erzählung Einzigartigkeit.
Also gutgemeinte Kritik hin oder her, lass dich bitte nicht zu sehr beeinflussen.
(Was nicht heißen soll, dass alle Kritikpunkte und die darauf folgenden Änderungen unangebracht waren. Ganz im Gegenteil.)
Kritik ist letztendlich immer subjektiv und deswegen vollkommen unverbindlich. Genauso wie diese hier auch.

Also nochmal zum Abschluss: Tolle Geschichte. Grandiose Schnecke. Wundervoller Stil. Der Wechsel von Gegenwart zu Vergangenheit zwischen Schnecke und Torsten ist ebenfalls eine gute Wahl gewesen. Das muss ich auch mal ausprobieren.

Hat mich insgesamt sehr inspiriert. Werde mir mal ansehen, was du sonst noch so geschrieben hast.

Grüße.

 

Hallo alle zusammen

Ach herrje, da hat sich je ne ganze Menge angesammelt :)
ZUerst natürlich allen einen großen Dank, und da eure Kritiken durchweg positiv ausgefallen sind, fühlt euch gleich noch mal doppelt von mir gedrückt.
Jetzt kurz einzeln:

@Bella
Ihr seit alle echt gut im Rätselraten, wie ich finde. Ich dacht, dass ich das mit der Schnecke gut vertseckt hätte. Auch egal, aus der Phase der Rätselgeschichten bin ich jetzt raus. Schön, wenn's dir trotzdem gefallen hat.

@Zazie

Traurig am Ende, so wie die brutalen Menschen eben sind
Exakt :thumbsup:


@

Natürlich ist die Botschaft des achtenswerten Lebens nicht neu, aber das macht gar nichts, denn du hast sie schön verpackt und außerdem darf sie ja gerne das eine oder andere Mal wiederholt werden.
siehe Zazie
Rauchst du mittlerweile wieder? :stoned:


@carrie

Haben Schnecken Fuesse?
Ich glaube den Muskel, auf dem sich die Schnecke fortbewegt, nennt man Fuß.


@Sweet_Poison

Im Gegensatz zu anderen Kritikern schätze ich deinen Sprachstil gerade wegen seiner Befremdlichkeit.
Schön zu hören :)
Diese Fremdartigkeit sollte zum einen dazu dienen, die Schnecke deutlich von einem Menschen zu unterscheiden. Ihr aber auch gleichzeitig ein gewisses intelektuelles Profil verleihen, damit die Tat des Jungen am Ende noch böser daherkommt.
Ich habe mich, glaube ich zumindest, bei meinen Korrekturen nicht den Wünschen der Leser gebeugt, sondern lediglich versucht gewisse Holprigkeiten zu besietigen

@alle
Danke für eure Vorschläge. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Text noch mal anfassen werde, einfach weil er mittlerweile zu alt ist und meines Erachtens nach schon recht ausgereift ist. Heute würde ich ihn mit Sicherheit vollkommen anders schreiben, daher belasse ich ihn in dieser Form, um einfach für mich auch meinen Fortschritt dokumentiere zu können.

Eure Vorschläge waren dennoch nicht vergebens, fließen sie ja mit Sicherheit in zukünftige Projekte meinerseits auf die ein oder andere Weise mit ein.


lg
Hagen

 

Hallo Hagen,

Ich wollte dir auf diesen Wege ebenfalls mitteilen, dass mir deine Geschichte gut gefallen hat. Schöne Metaphern und der poetische Sprachstil sagen mir genau so zu, wie der inhaltliche Kern deines Textes. Das ganze wirkt sehr durchdacht. Alles andere wurde hier schon genannt. Wann gibt's mehr von dir zu lesen ? :)

Liebe Grüße,
moonaY

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hagen, :read:

ich nehme mir jetzt mal die Zeit, Deine neue Geschichte „Am Ende des Weges“ zu kommentieren.
Vielen Dank übrigens für Deine Kritik an „Scheiss Krieg“, über die ich mich sehr gefreut habe.

Du hast eine interessante und nachdenkliche Geschichte geschrieben. Sie gefällt mir.
Spannend ist die Sichtweise der Schnecke und eben das erst allmähliche Aufdecken ihrer Identität. Der Leser könnte zunächst auch einen Menschen, egal welchen Alters, hinter dem/der Erzähler/in vermuten. So ging es mir jedenfalls beim ersten Lesen.
Die Technik des Ich-Erzählens verhüllt die Identität noch zusätzlich, und in Verbindung mit der Gegenwartsform erhöht das die Spannung.

In der vierten Zeile müßte m.E. zwischen staubfrei und duftend ein Leerzeichen gesetzt werden (jetzt sag’ aber bitte nicht Krümelpicker zu mir.)

Nachdenklich macht der abrupte Schluss der Erzählung der Schnecke – es ist für mich wie das Erwachen aus einem Traum. Aber es ist leider kein Traum, auch kein Alptraum, sondern bittere Realität.
Kinder bzw. Teens verlieren heutzutage immer mehr Respekt vor allem möglichen. Meine Frau und ich müssen uns mit unserem 13-jährigen Sohn rumplagen und manchmal rumbalgen (schön wieder eine kleine Spielblüte). Vielleicht sollten wir solche Geschichten wie Deine öfters mal im Deutschunterricht lesen (lassen), könnte ja nicht schaden. Fände ich jedenfalls besser als immer wieder NUR das altbackene Zeug unserer Klassiker oder Romantiker durchzukauen. Gewiß, da ist Weltliteratur dabei. Aber LUST AM LESEN können die Alten nicht bei jedem Schüler vermitteln. Auch ich habe die Lust am Lesen eher außerhalb der Schule gelernt.

Zuerst stand Deine Geschichte in der Abteilung „Seltsam“, denn wer weiß schon, ob Schnecken nicht auch ein solch ausgeprägtes Bewußtsein haben, daß sie die Schönheit einer Blumenwiese irgendwie auch fühlen können.
Ob die Schneckenkommunikation allerdings so differenziert sein kann wie die menschliche, das wage auch ich zu bezweifeln. Von daher war „Seltsam“ eigentlich ganz gut. Weshalb steht sie denn jetzt unter "Alltag"?
Vielleicht würde auch die Abteilung „Philosophisches“ passen.
Mal sehen, ob und was unsere Moderatoren dazu sagen.

P.S. Werde mal so nach und nach Deine weiteren Werke lesen und freue mich auf die Zeilen. Und Wörter.

terranomis ;)

 

Ach herjeh. Da kritisier ich bei anderen immer fleißig rum, hab aber selbst noch einen Haufen Antworten offen. :crying: Unverzeihlich!


@moonaY und terranomis
Ein dickes Danke für die Lesarbeit und den freundlichen Kommentar


@moonaY

Wann gibt's mehr von dir zu lesen ?
In diesem Thread bislang und auch in Zukunft eher wenig. Aktiv bin ich meistens bei SciFi und Seltsam


@terranomis

Vielen Dank übrigens für Deine Kritik an „Scheiss Krieg“, über die ich mich sehr gefreut habe.
Ein Gegenkommentar warst du mir aber nicht schuldig. Sowas verlange ich auch gar nicht. Trotzdem danke :)
Du hast eine interessante ... das die Spannung.
Das mag zutreffen, dennoch betrachte ich die Geschichte mittlerweile mit etwas erfahreneren Augen und sehe in ihr vor allen Dingen eine reine Pointegeschichte, die nur durch die Verbergung eines wichtigen Fakts bei der Identität des Prots eine gewisse Spannung aufbauen kann. Eigentlich ist das eine recht plumpe und unelegante Methode, die so zukünftig nicht mehr verwenden werde.

In der vierten Zeile müßte m.E. zwischen staubfrei und duftend ein Leerzeichen gesetzt werden
Ich wollte damit ausdrücke, dass die Luft staubfrei duftet (also dass das Fehlen von Staub einen eigenen Geruch für Schnecken hat) Wenn du mir versichern kannst, dass durch deine vorgeschlagene Änderung dieser Inhalt zum Tragen kommt, werd ich sie vornehmen :)

Nachdenklich macht ... außerhalb der Schule gelernt.
Ein vielbesprochenes Problem des Deutschunterrichts. Ich für meinen Teil habe aber auch das kreative Schreiben vermisst. Überhaupt kann ich mich nur an ein einziges Mal erinnern, wo wir zu diesem angehalten wurden. Meine kreative Ausgleichsaktivität hab ich in der Schule nur im Kunstunterricht bekommen. Das ist viel zu wenig! Da sollte sich auch was ändern.

Weshalb steht sie denn jetzt unter "Alltag"?
Das ist eine gute Frage. Kann mich jetzt gar nicht mehr so genau erinnern, wo ich sie gepostet habe. Da müsste ich mal nachfragen bei den Mods.

Vielleicht würde auch die Abteilung „Philosophisches“ passen.
Das glaub ich nicht Tim, äh... Terranomis. Dazu ist der Inhalt zu flach und banal

Werde mal so nach und nach Deine weiteren Werke lesen
Um Himmels Willen! :sconf: Nicht alle! Ich schick dir mal ne Liste

snJ
Hagen

 

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