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Das Erdbeer-Mädchen

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29.12.2004
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Das Erdbeer-Mädchen

Wenn er jeden Morgen auf seinem Weg zur Arbeit in die Fußgängerzone einbog, wurde es wieder spannend. Mehrmals in der Woche arbeitete sie mit am Stand ihrer Eltern. War sie heute wieder da? Der Lieferwagen stand schon da. Der Vater trug die Ware zum Stand, als seine Tochter gerade hinter dem Lieferwagen hervor kam. Ihre langen, dunklen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht. Um ihre Beine hatte sie eine grüne Schürze gebunden und ihr Mund war so rot wie die Erdbeeren, die sie heute wieder verkaufen würde.

Obwohl er jedes Mal, wenn sie da war, eine der größten Schalen kaufte, war es so, als kannten sie sich gar nicht, als er an ihr vorbei ging. Auch in seiner Mittagspause, wenn er "zufällig" mal am Stand vorbeikam, würdigte sie ihn keines Blickes. Nur abends, wenn er Feierabend hatte und zu ihr an den Stand ging, bekam er ein Lächeln von ihr geschenkt. Jedoch mehr als "Drei Euro" und "stimmt so" redeten sie nie miteinander.
Sie musste ihn doch für bescheuert halten. Wer aß bitte so viele Erdbeeren? Bestimmt hatte sie ihre Eltern schon einmal gefragt, ob dieser komische Junge auch bei ihnen jeden Tag so eine große Schale kaufte. Und sicherlich meinten sie dann: "Nein, der kommt wohl nur, wenn du da bist", und allen wäre klar gewesen, dass sie einen heimlichen Verehrer hatte. Oh Gott, wie peinlich!
So konnte das nicht weitergehen. Dieses Mal musste er mehr zu ihr sagen. Wieder stand er da, zeigte auf eine der großen Schalen für drei Euro und gab ihr dafür zwei Zweier. Er würgte es förmlich aus sich heraus:

"Wie lange ist eigentlich noch Erdbeer-Zeit?" wollte er wissen.

"Du wirst lachen", meinte sie. "Heute ist der letzte Tag. Das hier ist unsere letzte Ware."

"Echt?" Der Schlag traf ihn ziemlich hart. Eiseskälte schoss ihm in die Hände. Wenn er jetzt nicht etwas machte, dann war es das mit ihr.

"Ja. Ab morgen hab ich endlich Ferien!" lächelte sie. Und dann: "Willst du lieber zwei Schalen? Du scheinst die ja ganz gern zu essen."

"Ja, bitte." Wie konnte er nur so etwas Blödes sagen. Alle Hoffnungen waren weg. Sag ihr doch, dass du immer nur wegen ihr da gewesen bist! Dass du gar keine Erdbeeren wolltest,
sondern viel lieber einen Kuss.

"Verkauft ihr nächstes Jahr denn wieder hier?"

"Ich denke schon. War wirklich ein guter Umsatz hier die letzten drei Wochen. Du hast deinen Teil ja auch dazu beigetragen." Sie lächelte. "Weißt du was? Die zweite Schale schenke ich dir. Als Dank für das viele Trinkgeld immer."

"Danke."

"Gern geschehen. Also, wir sehen uns bestimmt mal wieder. Bis dann."
Als er ging mit diesen zwei Schalen Erdbeeren, war er wirklich den Tränen nahe. Die Wut auf sich selbst war unbeschreiblich. Wieder hatte er sich voll als Versager hingestellt. Aber das war das letzte Mal gewesen! Nächstes Jahr würde er es ihr sagen. Er hatte ja genug Zeit, um sich die Worte genau zu überlegen. Und um die restliche Zeit zu überbrücken, hatte er ja genug eingefrorene Erdbeeren.

 

Hallo Skip_Intro,

zunäcshteinmal korrigiere bitte die vielen Zeilenumbrüche, die nerven beim Lesen unglaublich.
Was diese Geschichte betrifft, ist es eine, bei der ich gern ein Happyend gelesen hätte. Es passt einfch zu der Sonne der Erdbeeren. Okay, ich kann auch mit einem solchen Ende leben, aber da wäre ein bisschen mehr Schwärmerei angeagt, ein bisshcne mehr, von dem, was er in ihr sieht. Und den Satz mit dem Versager bringen zwar viele in einer solchen situation, gerade, wenn sie sich nicht trauen, ein Mädchen anszusprechen, aber er hat sich ja ihr gegenüber nicht wie ein Versager verhalten. Das hätte er nur gekonnt, wenn sie erwartet hätte, dass er sie endlich anspricht. Mir erscheint er, wenn ich ihn nur aus der Geschichte ableiten will zu unmotiviert und jämmerlich.
Dass die Geschichte kein Meilenstein der Erzählkusnt ist, weißt du sicherlich selbst, sie könnte aber eine hübsche romantische Geschcihte werden, wenn du sie ein bisschen ausschmückst.

Um ihre Beine hatte sie eine grüne Schürze gebunden
Also ich habe die Schürze als Gemüsehändler immer um die Hüfte gebunden, sie hing dann nur vor den Beinen ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hey Sim,

irgendwie hatte ich dieses Mal Probleme mit dem Zeilenumbruch beim Enifügen aus Word, aber ich hab versucht, das einigermaßen zu richten.

Die Geschichte ist wirklich nichts Großes, war eigentlich auch eher ein kleines Training für mich. Hat mir dann am Schluss aber doch ganz gut gefallen, weswegen ich sie mal reingestzt habe.
Aber du hast recht. Ein Happy End würde schon ganz gut passen. Mal schauen, wenn ich die Woche über Zeit und Lust habe, schreib ich da nochmal was und lass es dich dann wissen. :)
Ach ja, und zur Schürze: Vielleicht ist sie ja eine Skaterin und trägt ihre Schürze halt ein bisschen tiefer *g*

Bis dann

Skip_Intro

 

Und um die restliche Zeit zu überbrücken,
hatte er ja genug eingefrorene Erdbeeren.

da musste ich doch echt lachen!

hallo skip,

ja, das ist nachvollziehbar, wenn man schüchtern ist. das ende war lustig. der erzählstil war dank der wörtlichen rede und der auch sonst kurzen sätze locker.

leider findest du schlecht synonyme. Erdebeeren und Schalen doppeln sich zuhauf.

grundsätzlich ist diese geschichte besser in der ich-erzählperspektive geschrieben. das erleichtert dir stellenweise formulierungen, weil keiner deiner charakteren namen hat.
ausserdem ist der erzählstil zu umgangssprachlich, als dass es fern von wörtlicher rede oder monolog sein darf. beispiel: "Wer aß bitte so viele Erdbeeren?". gerade zum ende hin verwendest du eine sehr legere sprache - zu leger für einen neutralen erzähler.
im einzelnen habe ich noch:

Mehrmals
in der Woche arbeitete sie mit am Stand ihrer Eltern. War sie heute wieder da?
Der Lieferwagen stand schon da.

"da" ist doppelt. besser du packst beide sätze zusammen. War sie heute wieder beim Lieferwagen, der schon da stand?

Der Lieferwagen stand schon da. Der Vater trug die Ware zum Stand, als seine Tochter gerade hinter dem Lieferwagen hervor kam.

"Lieferwagen" ist doppelt. synonym wäre zum beispiel "Pritsche"

und ihr Mund war so rot wie die Erdbeeren,
die sie heute wieder verkaufen würde. Obwohl er jedes Mal, wenn sie da war, eine der größten Schalen
kaufte, war es so, als kannten sie sich gar nicht, als er an ihr vorbei ging.
"Obwohl er jedes Mal..." in diesem satz wird dem leser nicht eindeutig klar, dass es der protagonist ist, der erdbeeren kauft und nicht ihr vater. um so etwas abzufangen, sollte vor "Obwohl" ein absatz eingefügt werden. oder die geschichte in ich-erzähl-perspektive schreiben.

Willst du liebe zwei Schalen?

"liebe" >> "lieber"

fazit leichte pointe und ungeschliffener erzählstil.

ich habe in deiner geschichte die absätze herausgenommen und dort welche eingefügt (vor wörtlicher rede zum beispiel), wo welche hingehören könnten.
du hast wohl viel schreibmaschine geschrieben, oder *smile*?
bitte kopiere diesen text in deinen aktuellen und bearbeite ihn anschliessend für die restlichen bemerkungen.

bis dann

barde

Wenn er jeden Morgen auf seinem Weg zur Arbeit in die Fußgängerzone einbog, wurde es wieder spannend. Mehrmals in der Woche arbeitete sie mit am Stand ihrer Eltern. War sie heute wieder da? Der Lieferwagen stand schon da. Der Vater trug die Ware zum Stand, als seine Tochter gerade hinter dem Lieferwagen hervor kam. Ihre langen, dunklen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht. Um ihre Beine hatte sie eine grüne Schürze gebunden und ihr Mund war so rot wie die Erdbeeren, die sie heute wieder verkaufen würde.

Obwohl er jedes Mal, wenn sie da war, eine der größten Schalen kaufte, war es so, als kannten sie sich gar nicht, als er an ihr vorbei ging. Auch in seiner Mittagspause, wenn er "zufällig" mal am Stand vorbeikam, würdigte sie ihn keines Blickes. Nur abends, wenn er Feierabend hatte und zu ihr an den Stand ging, bekam er ein Lächeln von ihr geschenkt. Jedoch mehr als "Drei Euro" und "stimmt so" redeten sie nie miteinander.
Sie musste ihn doch für bescheuert halten. Wer aß bitte so viele Erdbeeren? Bestimmt hatte sie ihre Eltern schon einmal gefragt, ob dieser komische Junge auch bei ihnen jeden Tag so eine große Schale kaufte. Und sicherlich meinten sie dann: "Nein, der kommt wohl nur, wenn du da bist", und allen wäre klar gewesen, dass sie einen heimlichen Verehrer hatte. Oh Gott, wie peinlich!
So konnte das nicht weitergehen. Dieses Mal musste er mehr zu ihr sagen. Wieder stand er da, zeigte auf eine der großen Schalen für drei Euro und gab ihr dafür zwei Zweier. Er würgte es förmlich aus sich heraus:

"Wie lange ist eigentlich noch Erdbeer-Zeit?" wollte er wissen.

"Du wirst lachen", meinte sie. "Heute ist der letzte Tag. Das hier ist unsere letzte Ware."

"Echt?" Der Schlag traf ihn ziemlich hart. Eiseskälte schoss ihm in die Hände. Wenn er jetzt nicht etwas machte, dann war es das mit ihr.

"Ja. Ab morgen hab ich endlich Ferien!" lächelte sie. Und dann: "Willst du lieber zwei Schalen? Du scheinst die ja ganz gern zu essen."

"Ja, bitte." Wie konnte er nur so etwas Blödes sagen. Alle Hoffnungen waren weg. Sag ihr doch, dass du immer nur wegen ihr da gewesen bist! Dass du gar keine Erdbeeren wolltest,
sondern viel lieber einen Kuss.

"Verkauft ihr nächstes Jahr denn wieder hier?"

"Ich denke schon. War wirklich ein guter Umsatz hier die letzten drei Wochen. Du hast deinen Teil ja auch dazu beigetragen." Sie lächelte. "Weißt du was? Die zweite Schale schenke ich dir. Als Dank für das viele Trinkgeld immer."

"Danke."

"Gern geschehen. Also, wir sehen uns bestimmt mal wieder. Bis dann."
Als er ging mit diesen zwei Schalen Erdbeeren, war er wirklich den Tränen nahe. Die Wut auf sich selbst war unbeschreiblich. Wieder hatte er sich voll als Versager hingestellt. Aber das war das letzte Mal gewesen! Nächstes Jahr würde er es ihr sagen. Er hatte ja genug Zeit, um sich die Worte genau zu überlegen. Und um die restliche Zeit zu überbrücken, hatte er ja genug eingefrorene Erdbeeren.

 

Hey Barde,

dafür hast du dir echt ein Eis verdient *g* Ich weiß auch nicht, was mit meinem Word los war.

Danke für deine Anmerkungen. Wahrscheinlich hast du recht, und ich hätte das Ganze als Ich-Erzähler schreiben sollen. Und ebenso mit den Wortdoppelungen. Ich hab das eben einfach heruntergeschrieben und nicht noch einmal groß nachbearbeitet. Wird aber jetzt gemacht, versprochen! In den nächsten Tagen wird hier die Überarbeitung zu sehen sein.

Vielen Dank für deine Mühe.

Skip_Intro

 

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