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Das ewige Feuer

Seniors
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31.10.2003
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Das ewige Feuer

23.März
Ich habe die Hölle gesehen. Nein, ich fange anders an.
Ich sehe die Hölle. Seit Wochen nun schon. Oder sind es Monate? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, in einem zeitlosen Raum zu schweben.
Der Wind hier oben fegt mir schneidend durch die Kleidung. Heute ist er besonders heftig, obwohl die Sonne scheint. Meine taube Gesichtshaut fühlt sich an wie Stein. Habe heute früh festgestellt, dass meine aufgeplatzten Lippen an einigen Stellen beginnen zu eitern. Mit Sicherheit ist der Wind nicht gut, aber er lindert zumindest den Schmerz. Es gibt Schlimmeres.

Wenn es das Wetter einigermaßen zulässt, sitze ich hier oben ganz weit vorne an der Bugspitze des stählernen Kolosses. Einst eines der größten Fährschiffe, das zahlungskräftige Gäste von der Landeshauptstadt bis hinauf in den hohen Norden Norwegens brachte. Nun niedergestreckt und gestrandet auf tiefschwarzem Sand, wie ein orientierungsloser Wal. Selbst modriger Verwesungsgeruch dringt ab und an hier hoch. Obwohl dieser mit Sicherheit nur meiner gestörten Fantasie entspringt, denn Leichen habe ich bei meinen Rundgängen unter Deck noch keine entdeckt. Das Schiff ist in seinem Innern genauso leer, wie alles um mich herum.
Die einzige Erklärung, die ich habe, ist, dass sie die Leichen über Bord geworfen haben müssen, als es noch schwamm. Irgendwo in den Weiten der Ostsee. Fischfutter gratis.
Wie dem auch sei, jetzt ist es mein Schiff, das habe ich beschlossen. Niemand hat seine Besitzansprüche geltend gemacht, also gehört es mir. Wie einfach das Leben doch geworden ist.

Heute fange ich mit dem Schreiben an; warum weiß ich nicht. Na ja, ich habe heute früh dieses Notizbuch gefunden. Unten in einer der Kabinen.
Es sieht schön aus, und noch besser fühlt es sich an; manchmal streiche ich mit geschlossenen Augen über den feinen Samt, der den Einband umgibt, und denke dabei an deine zarte Haut, die ich noch nie berührt habe. Ich sehe dein Lächeln hinter den geschlossenen Lidern, immer dann, wenn sich unsere Blicke trafen. Schluss damit!
Als ich dieses Buch dort auf dem Boden fand, sprach es mich einfach an; ja, es schien zu sagen, ich solle doch einfach mal alles aufschreiben, anstatt immer nur dumm in die Gegend zu starren. Anstatt immer nur dumm zu hoffen und an dich zu denken.

Als kleiner Junge habe ich auch ein Tagebuch geführt. Ich kann mich noch genau erinnern, wie es ausgesehen hat. Blau war es. Dieses hier ist schwarz. Und die Blätter sind von einem reinen Weiß, wie ich es schon ewig nicht mehr gesehen habe.
Auch jetzt, wo ich auf ihnen schreibe, geht ein Glanz von ihnen aus, der mich förmlich zu verzaubern scheint. Ich stelle gerade fest, dass in mir eine richtig kitschige Seite schlummert.

Wenn ich über den Buchrand blicke, sehe ich in weiter Ferne das immerfort gleiche Bild der brennenden Stadt. Flammen, die meist nur als helle Lichter auszumachen sind, züngeln um die Ruinen ehemaliger, imposanter Gebäude. Ich erinnere mich, in einigen von ihnen schon einmal gewesen zu sein. Lang ist es her.
Hin und wieder wird eines der flackernden Lichter gewaltig hell. Sekunden später höre ich den dumpfen Knall; zumindest dann, wenn der Wind günstig steht. Doch werden die Explosionen immer seltener. Es wird nicht mehr viel da sein, was explodieren kann. Die Flammen verlöschen nie.
Und noch immer umgibt mich dann dieser Hauch von Faszination obgleich der Tatsache, dass die Flammen dort nun schon seit Ewigkeiten durch die Ruinen fegen. Woher das Feuer so lange seine Nahrung nimmt, ist mir ein Rätsel.

Ich blicke hinab auf die schwarze Fläche, knapp zwanzig Meter unter meinen baumelnden Füßen. In früheren Zeiten eine Fläche, die von unzähligen Touristen gesäumt war; von braunen, roten und bleichen Leibern in mehr oder weniger ansprechender Bademode. Damals, als der Sand noch hell in der Sonne glänzte, als er noch nicht von einer dichten Rußschicht überzogen war.

Ich merke, dass mich das Schreiben beruhigt. Seit ich begonnen habe, habe ich nicht mehr ständig an dich denken müssen. Auch nicht an Harald, der neben mir in der Sonne glänzt. Harald ist ein M82A1, ein Scharfschützengewehr mit Zeiss-Zielfernrohr, einer Reichweite von guten anderthalb Kilometern und einer Mündungsgeschwindigkeit von 850 Metern pro Sekunde. Scheiße, ich habe diesen unnützen Mist jahrelang gelehrt. Zum Schluss sogar den halben Kindern, die sie uns geschickt haben. Richtige Soldaten waren rar geworden.

Irgendwann kamst dann auch du in meine Klasse. Und wenn ich jetzt an diesen ersten Augenblick zurückdenke, damals als ich vor den Teilen eines zerlegten M4 stand, und du dort in der Tür mit dem Seesack, der fast genauso groß war wie du selbst, das lange blonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und diese faszinierenden, braunen Augen, dann weiß ich, dass ich in diesem Moment das Chaos um uns herum vergessen hatte. Scheiße, wie lange hatte ich keine Frau mehr gehabt. Ich meine nicht etwas zur Lustbefriedigung, da gab es genug im Bunker, die sich nur zu gern zur Verfügung stellten. Sich noch einmal die Seele aus dem Leib ficken, bevor es hinausging. Nein, das meine ich nicht. Ich meine eine Frau, bei der man das Gefühl hatte, irgendwer rührt dir mit einem großen Löffel durch die Eingeweide.
Und als du dort standest, da begann der latente Koch in meinem Innern mit seiner Arbeit ... Ich denke, in meinem nächsten Leben schreibe ich Rosamunde-Pilcher-Geschichten.

Irgendwas ist da unten am Strand.


24.
Schreibe im Dunklen. Bin gespannt, ob ich es morgen lesen kann. Hab mich nicht getraut als es noch hell war. Sie sind überall. Weiß nicht wo, aber sie sind am Strand. Ich höre sie. Immer nur ganz kurz. Wie Raunen, dass durch den Wind hier herauf getragen wird. Stadt brennt in tiefem Orange. Wieder viele Explosionen. Muss mich konzentrieren.

später
Immer noch dunkel. Habe Hunger. Trau mich aber nicht runter. Wenn ich diese Nacht überlebe, werde ich was Essbares hier oben verstauen. Genug hab ich ja da unten. Warum bin ich noch nicht vorher auf diese simple Idee gekommen? Idiot! Vielleicht erwischen sie mich ja auch. Mit leerem Magen sterben. Scheiße. Meine eiternden Lippen brennen wie die Hölle.


25. März
Das war zum ersten Mal verdammt knapp. Und ich meine auch, zum ersten Mal einen von ihnen gesehen zu haben; aber da kann ich mich täuschen.
Vielleicht war es lediglich ein Schatten oder irgendeine Reflexion. Es war so kurz, dass ich es nicht einmal beschreiben könnte. Nun, Harald hatte dafür Sorge getragen, dass es dem Schiff nicht zu nahe gekommen war.
Ich habe immer gedacht, ich sei hier sicher. Schließlich gibt es hier lediglich einsamen Sandstrand. Einsamen, schwarzen Sandstrand. Nichts Nahrhaftes. Doch so langsam sollte ich mir Gedanken darüber machen, was ich weiterhin tun werde.
Ich denke an Patchouli, der wüsste es. Er hat immer alles gewusst.
Patchouli war eigentlich mein Vorgesetzter. Oberst oder Major, ich weiß es schon nicht mehr. Auch weiß ich nicht, ob ich jemals seinen richtigen Namen gekannt habe oder ob er mir nur entfallen ist. Ich scheine in letzter Zeit viel zu vergessen. Spielt keine Rolle. Und irgendwann, als alles keine große Rolle mehr spielte - Scheiß auf Dienstgrade - da sind wir Freunde geworden. Wir ziehen immer alle an einem Strang, hat er stets gesagt. Mein alter Kumpel Patchouli.
Ich habe ihn übrigens so genannt, weil er ständig danach roch, selbst noch, als ich ihn nach dem letzten Angriff im Mannschaftsraum gefunden habe. Als er da an der Wand lehnte, seitlich, mit auseinandergerissenem Kiefer und der obere Teil des Kopfes nach hinten geklappt, so dass es aussah, als wollte er seinen eigenen Arsch anstarren.
Noch immer kann ich mir nicht erklären, wie sie es damals geschafft haben, in den Bunker einzudringen. War immer der Meinung, dieses Ding sei sicher. Nicht sehr groß, aber sicher. Wir wussten, dass die Zivilisten in ihren Häusern keine Chance hatten: Bleiben Sie in Ihren Häusern! Gehen Sie nicht auf die Straße! Verdammte Scheiße, wie oft hatte ich mich gefragt, warum sie diese dumme Aufforderung ständig über den Sender jagten. Und auch dann noch, als schon klar war, dass sie mit Sicherheit niemand mehr hören würde. Oder besser gesagt: Niemand mehr hören konnte.
Naja, sie waren auf jeden Fall hier rein gekommen. Und sie hatten ganze Arbeit geleistet.
Ich habe überlebt. Weiß Gott, warum, aber ich habe überlebt. Ich und Harald sind eben ein eingeschworenes Team. Obwohl ich ihn natürlich nicht benutzt habe. Man stelle sich einen Schuss mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 850 Metern in einem engen Bunkergang vor. Aber er war bei mir. Und schließlich ist es das, was zählt.
Und als wir uns irgendwann der Tatsache bewusst wurden, dass wir scheinbar die Einzigen waren, die hier zwischen den Betonwänden noch sowas wie Leben in unseren Körpern hatten, sind wir abgehauen. Nur raus und irgendwie weit weg. Ich behaupte einfach mal, dass du lebst, Harald.

Ich weiß noch, wie ich dann das erste Mal dieses gewaltige Schiff gesehen habe. Weiß noch, wie ich in dem Sand vor dem in den Himmel ragenden Rumpf gestanden habe, Harald auf meiner schmerzenden Schulter. Und, verdammt, ich konnte mich damals genau daran erinnern, wie dieses Schiff Wochen zuvor noch schwamm. Mächtig und imposant. Konnte sogar die winkenden Passagiere an der Reling sehen, die von hoch oben auf uns herabsahen, wenn sie unseren Stützpunkt passierten. Ich wollte auch irgendwann einmal da oben stehen.
Welch eine Ironie. Jetzt sitze ich sogar hier, und das Schiff gehört mir.
Ein Tag später hat die Stadt dann gebrannt.

Wieder denke ich an dich. Dich vergesse ich seltsamerweise nicht. Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freue.
Weit hinten über der Stadt entsteht eine gewaltige Wolke. Langsam nur. Ich kann von hier aus nicht erkennen, ob es wegen des Feuers ist oder ob sich ein Gewitter anbahnt. Letzteres hätte den Vorteil, dass es diesem verdammten Flammenmeer vielleicht endlich ein Ende bereiten würde. Doch bezweifle ich mittlerweile, dass dies jemals geschehen wird. Ich befürchte, dass es nie wieder regnen wird.

Jetzt habe ich vor mich hingeträumt, habe an dich gedacht, meine Kleine. Und es fängt tatsächlich an zu regnen. Na ja, zumindest verwischen die ersten Tropfen einige der Buchstaben. Einer ist sogar auf dein Foto gefallen. Ja, ich habe es immer noch. Betrachte es beinahe stündlich. Dein Blick ist ernst, aber irgendwie denke ich, dass du glücklich bist. Kein Feuer am Hintergrund, nur leichte Wellen eines Sees. Es ist schon an den Ecken leicht geknickt, ich stecke es lieber weg. Werde später weiterschreiben. Noch will ich meinen Posten hier oben nicht verlassen.


25. März, nachts
Kein Gewitter. Das Feuer brennt weiter. Inzwischen habe ich den Verdacht, dass sie vielleicht die Leichen verbrennen. Vielleicht haben sie aus der Stadt ein zentrales Krematorium gemacht. Einen Ofen für den kläglichen Rest der menschlichen Rasse. Irgendwo müssen sie ja hin damit. Man stelle sich sonst den Verwesungsgestank vor. Obwohl, wenn ich an den Gestank von verbranntem Fleisch denke, weiß ich nicht, was angenehmer wäre. Zum Glück bleibt mir diese Entscheidung bisher erspart.

Heute Nacht sieht der Horizont besonders schön aus. Ein flirrendes Orange vor glänzendem Schwarz. Wärst du jetzt bei mir, könnten wir Arm in Arm hier sitzen und uns vorstellen, es sei der Sonnenuntergang.
Ich denke daran, wie du mit den anderen durch das große Tor hinausgegangen bist. Bewaffnet bis zu den Zähnen. Blöder Spruch, aber ich finde, er sagt vieles über unseren verzweifelten Versuch aus. Damals, als wir noch Hoffnung besaßen, oder uns dies zumindest einredeten.
Scheiße, ich wollte dich nicht gehen lassen. Nicht da raus. Du warst doch anders. Etwas war anders. Die anderen waren mir inzwischen egal. Ich bildete sie in den Grundzügen der Waffenkunde aus – hey, ihr müsst dieses Ding mit verbundenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammenbauen können. Hey, das kann euch mal euer beschissenes Leben retten. Hey, fragt mich jetzt bloß nicht, warum – und dann schickten wir sie in den sicheren Tod. In den sicheren Tod, aber mit dem erhabenen Bewusstsein, dass sie ihre Waffe mit verbundenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammenbauen konnten.

Aber du warst anders. Ich denke an den Tag, als wir uns nach der Essenausgabe gegenübergesessen haben. Du hast mich angesehen mit deinen braunen Augen, und ich habe den unbändigen Wunsch verspürt, dein Gesicht mit meinen Händen zu umfassen und dich zu küssen. Ich glaube, du wolltest es auch. Ach Scheiße, was schreibe ich hier? Ich hätte dein Vater sein können. Alles Scheiße. Ich habe langsam das Gefühl, mit dem Verlust des Zeitgefühls verschwimmt auch mein Realitätsbewusstsein.
Damals wollte ich dich nicht gehen lassen, wollte schreien, dass du bleiben sollst, als du mich, bewaffnet bis an die Zähne, noch einmal angesehen hast. Wenn du wüsstest, was du mit deinem Blick bei Männern bewirken kannst. Aber vielleicht weißt du es ja auch. Dann hast du mir dieses Foto gegeben und hast diese drei Worte gesagt. Habe ich eigentlich geantwortet? Nein, ich denke, nicht. War wohl zu sehr überrumpelt. Oder einfach zu dumm. Zu dumm für eine simple Antwort auf deine drei Worte: Vergiss mich nicht.
Naja, auf jeden Fall bist du gegangen.

Es war genau einen Tag, bevor ich Patchouli und die anderen in dem Aufenthaltsraum gefunden habe, durch ihr Gedärm gewatet bin und den Gestank von Tod eingeatmet habe. Tod vermischt mit Patchouli. Ja, Tod stinkt! Das habe ich festgestellt. Und zwar bereits unmittelbar nach seinem Eintritt. Und das trotz der leichten Note meines Freundes. Trotz Patchouli.
In diesem Moment war ich froh, dich gehen gelassen zu haben.

Hey, ich heule. Kaum zu glauben, aber ich kann heulen.
Ich höre jetzt auf, wird mir ein klein wenig zu melancholisch, der ganze Mist hier. Werde mich ein Weilchen hinlegen und hoffen, dass sie nicht kommen.


26. März, gegen Mittag
Sie sind gekommen. Bis auf einen halben Kilometer an das Schiff heran. Dann habe ich mir von Harald helfen lassen. Ich glaube, ich habe nicht einen von ihnen erwischt. Noch nie zuvor habe ich so etwas Schnelles gesehen. Jetzt weiß ich auch, warum wir nie eine Chance hatten und auch nie haben werden.
Ich habe mich noch nicht getraut, in den Munitionskasten zu gucken. Habe heute Nacht immer mechanisch hineingegriffen. Ich denke, er ist leer. Zumindest bald.

Habe Harald so hingestellt, dass ich während des Schreibens immer wieder einen Blick durch das Objektiv werfen kann, doch bis auf den schwarzen Sand und die brennende Kulisse im Hintergrund erkenne ich nichts.
Manchmal hoffe ich, dich in der Vergrößerung zu sehen. Du hattest mich einmal gefragt, wie ich mir die Zukunft vorstelle. Ich habe gelacht und gesagt: Mit dir.
Und damit du es nicht ernst nimmst, habe ich noch lauter gelacht.

Ich weiß, dass du gut ausgebildet warst. Vielleicht lebst du ja noch. Ich habe gerade durch das Objektiv etwas gesehen. Sieht aus, wie eine riesige Sandwolke. Eine schwarze Sandwolke, die sich dem Schiff nähert. Das sind sie, ich weiß es. Habe in den Munitionskasten geguckt. Meine Befürchtung hat sich bestätigt.
Ich schreibe schneller. Die Wolke ist bis auf einen Kilometer herangekommen. Zwei Schuss sind noch im Magazin. Na, das reicht doch. Zwei Schuss für das Ende der Hoffnungslosigkeit.

So viel noch möchte ich dir schreiben. Ja, ich stelle mir einfach vor, du findest dieses Buch irgendwann, dann sollst du wissen, was ich für dich empfunden habe. Genau, ich habe hiermit beschlossen, dass du noch lebst, und irgendwann wirst du auf dieses Schiff kommen. Du wirst die Flagge sehen, die ich für dich gehisst habe, und du wirst kommen. Du bist noch so verdammt jung, du musst einfach überleben. Ja, das Leben hat noch so viel zu bieten.
Ich überlege gerade, ob du mir damals geantwortet hast, als ich dich fragte, wie es mit deiner Zukunft aussehe. Wie du sie dir vorstellst.
Ich weiß es nicht mehr. Bestimmt hast du auch gesagt: Mit dir. Ja genau, bestimmt hast du das gesagt.

Sie sind am Schiff. Wenn ich die Hand an das Geländer lege, spüre ich eine Vibration. Ich weiß nicht, wie lange sie brauchen, um den Eingang zu finden.
Wenn ich daran denke, was sie mit den anderen gemacht haben, dann wird mir schlecht. Ich habe Angst. Muss das Buch noch verstecken. Vielleicht kommen sie ja auch nicht hier herauf. Ja, vielleicht überlebe ich diesen verdammten Scheiß hier doch. Aber ich werde es vorsichtshalber verstecken. Du sollst schließlich alles erfahren. Alles über uns. Über unsere gemeinsame Zukunft.

Die Blätter sind inzwischen nicht mehr weiß, ein wenig vielleicht noch. Dieser verdammte Ruß. Noch immer brennt die Stadt. Unten poltert es gewaltig. Ich denke, sie haben den Eingang entdeckt. Dein Foto werde ich einstecken, will, dass du immer bei mir bist. Muss mich beeilen. Ich liebe dich.

 

Zitat von Timeline:
Wenn diese Biester so furchtbar schnell sind, wie hat er sie dann im Bunker erwischt?

Ich hatte überlebt. Weiß Gott, warum, aber ich hatte überlebt.
:D
Nein, dein Einwand ist gut. Ich lass mir was einfallen lassen (ich hasse Logikfehler :bonk:)

 

Moin!

Ich hatte überlebt. Weiß Gott, warum, aber ich hatte überlebt.
Bis dahin wars ja noch okay für mich, aber durch das folgende:
Ich und Harald waren eben ein eingeschworenes Team.
bin ich dann stutzig geworden.

Grüße
Thomas

 

Lieber Salem!

Jetzt muß ich erst einmal sagen (sonst vergesse ich es am Ende, wie so oft), daß ich den Titel richtig gut finde, weil er gleich doppelt auf die Geschichte zutrifft. :thumbsup:

Die Geschichte gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut, wobei Du für meinen Geschmack noch ein bisschen an der Atmosphäre arbeiten könntest. Du beschreibst zwar viel vom Rundum, den Sand, die brennende Stadt, den Wind, aber was mir fehlt ist, wie es sich anfühlt, da auf dem Schiffsrumpf zu sitzen, wie vielleicht die Wellen dagegenschlagen (es wird ja tw. im Wasser sein) und es im Wind ein bisschen hin- und herschaukelt. Da fände ich es atmosphärisch eigentlich schöner, wenn die Geschichte nicht in heutiger oder zukünftiger Zeit spielt, sondern viel früher, wo die Schiffe noch aus Holz waren und dann schön geknarrt haben. Aber das ist natürlich nur ein persönlicher Wunsch, weil ich die Beschreibungen von so alten Schiffen mag, bei denen man sowas wie eine Seele ausmachen konnte, während eine Fähre aus Stahl eher seelenlos ist.
Ein anderer Punkt, der mir nicht aus dem Kopf geht: Wovon lebt Dein Protagonist eigentlich? Hat er genug Vorräte im Schiff gefunden (was bei so einem Fährschiff mit nur kurzer Strecke nicht unbedingt zu erwarten ist)? Immerhin schreibt er, er sei da mindestens seit Wochen, wenn nicht gar Monaten (was ihm aber vermutlich nur so vorkommt), das müssen also schon ganz schön viele Vorräte sein. Zwischendurch könnte er sich natürlich auch ein paar Vögel geschossen haben … und roh gegessen.

Also, das sind eigentlich nur zwei ganz kleine Kritikpunkte, ansonsten finde ich sie wirklich sehr gelungen, auch die Art, wie Du als Tagebuch mit dem gefundenen Notizbuch beginnst, ihn noch feststellen läßt, wie ihn das Schreiben beruhigt und er dabei nicht mehr an sie denken müsse, und es dann doch immer mehr zum Brief an sie werden läßt. Perfekt könntest Du das machen, wenn Du zusätzlich mittendrin vom klein- zum großgeschriebenen Du wechselst (bei der Reform der Reform hat man ja eingesehen, daß das in Briefen vielleicht doch schöner ist, und hat es freigestellt :)).
Schön auch, wie er sich dann einredet, sie hätte bestimmt überlebt und würde das Notizbuch irgendwann finden. (Wobei er ihr da noch etwas Sinnvolleres auch hinterlassen könnte, wenn sie die einzige Überlebende ist, aber das würde nicht besonders gut in die Geschichte passen. ;))

Ein paar kleine Seitenhiebe konnte ich auch finden, das freut mich. Etwa das Heranziehen von Kindern für kriegerische Zwecke oder die Sinnhaftigkeit von Anordnungen (die ja nicht immer dem Schutz der Menschen, sondern manchmal mehr dem Verhindern von Chaos dienen). – Damit will ich sie nicht zur Gesellschaftskritik erheben, aber schön, daß ein Hauch davon drin ist.

Der Rest wie immer der Reihe nach:

Ich habe die Hölle gesehen. Nein, ich fange anders an.
Ich sehe die Hölle.
– Streicht man das in einem Tagebuch nicht eher durch, als daß man »Nein, ich fange anders an« hineinschreibt? Also vielleicht so:
Ich habe die Hölle gesehen.
Ich sehe die Hölle.

»Der Wind, der mir durch die Kleidung fegt, ist schneidend. Hier oben ist es heute besonders heftig, obwohl die Sonne scheint. Meine Gesichtshaut ist schon taub. Es ist nicht so schlimm.«
– Der Wind … ist … Hier oben ist … Meine Gesichtshaut ist … Es ist
Vorschlag: Der Wind fegt mir schneidend durch die Kleidung. Hier oben weht er heute besonders heftig, … Meine Gesichtshaut ist schon taub. Nicht so schlimm.

»hier oben ganz weit vorne an der Bugspitze des gestrandeten Kolosses. Einst eines der größten Fährschiffe, das zahlungskräftige Gäste von der Landeshauptstadt bis hinauf in den hohen Norden Norwegens brachte. Nun niedergestreckt und gestrandet auf tiefschwarzem Sand,«
– zweimal »gestrandet«, würde das erste durch »stählernen« oder sonst ein Adjektiv, das das Schiff beschreibt, ersetzen, daß es gestrandet ist, erfahren wir dann ja gleich.

»Selbst modriger Verwesungsgeruch dringt ab und an hier hoch.«
– »ab und zu« fände ich schöner

»Als ich dieses Buch dort auf dem Boden fand, sprach es mich einfach an; nicht wörtlich natürlich. Aber irgendwie schien es zu sagen,«
– »nicht wörtlich natürlich« und das »Aber« würde ich streichen, daß es nicht wörtlich war, geht auch durch »schien es zu sagen« hervor: sprach es mich einfach an. Irgendwie schien es zu sagen, …

»Ich kann mich noch genau erinnern, wie es ausgesehen hat. Blau war es. Dieses hier ist schwarz. Und die Blätter sind von einem reinen Weiß, wie ich es schon ewig nicht mehr gesehen habe.«
– würde hier noch kurz beim Vergleich der beiden Bücher bleiben, vielleicht erinnern ihn auch die weißen Seiten an das, das er früher hatte? Manchmal ist auch noch der Rand der Seiten nicht einfach gerade, sondern, jetzt fällt mir der Ausdruck dafür nicht ein, so gewellt ausgeschnitten.

»Ich erinnere mich, in einigen von ihnen schon einmal gewesen zu sein.«
– »Ich erinnere mich« würde ich streichen, indem er sich erinnert, zeigt er ja, daß er sich erinnert, das muß er nicht dazuschreiben. »In einigen von ihnen war ich schon einmal.«

»Doch werden die Explosionen immer seltener. Es wird nicht mehr viel da sein, was explodieren kann. Doch die Flammen verlöschen nie.«
– auf eins der beiden »Doch« würde ich verzichten

»In früheren Zeiten eine Fläche, die von unzähligen Touristen gesäumt gewesen war;«
– da Du schon »In früheren Zeiten« vorausschickst, kannst Du Dir »gewesen« sparen

»von braunen, roten und bleichen Leibern in mehr oder weniger ansprechender Bademode.«
– »mehr oder weniger ansprechend« ist keine besonders bildhafte Beschreibung, vielleicht »in bunter, mehr oder weniger knapp geschnittener Bademode«

»wie oft hatte ich mich gefragt, warum sie diese dumme Aufforderung ständig über den Sender jagten. Und auch das noch, als schon klar war,«
– Und auch dann noch

»Wir beiden waren die einzigen gewesen.«
– Wir beide waren die Einzigen gewesen.

»Werde später weiter schreiben.«
– zusammen: weiterschreiben

»Vielleicht haben sie aus der Stadt ein zentrales Krematorium gemacht. Einen Ofen für den kläglichen Rest der menschlichen Rasse. Irgendwo müssen sie ja hin damit. Man stelle sich sonst den Gestank vor.«
– … und erst den Gestank beim Verbrennen. ;)

»Die Anderen waren mir inzwischen immer egal.«
– Die anderen
– »immer« würd ich streichen

»ihr müsst dieses Ding mit verbundenen Augen auseinander und wieder zusammenbauen können.«
– würde dem »auseinander« noch ein »nehmen« schenken: auseinandernehmen und wieder zusammenbauen. Oder einen Bindestrich zu auseinander: auseinander- und wieder zusammenbauen, aber »auseinanderbauen« sagt ja keiner, oder? Oder »zerlegen«?

»dass sie ihre Waffe mit verbundenen Augen auseinander und wieder zusammenbauen konnten.«
– ebenso

»als wir uns nach der Essenausgabe gegenüber gesessen haben.«
– zusammen: gegenübergesessen

»Damals wollte ich dich nicht gehen lassen, wollte schreien, dass du bleiben sollst,«
– schöner fände ich: wollte schreien, du sollst bleiben, …

»Aber vielleicht weiß du es ja auch.«
– weißt

»Zu dumm auf eine simple Antwort auf deine drei Worte:«
– Zu dumm für

»Es war genau ein Tag, bevor ich Patchouli und die anderen in dem Aufenthaltsraum gefunden hatte,«
– genau einen Tag

»durch ihr Gedärm gewatet bin und den Gestank von Tod eingeatmet habe.«
– na pfui … ;-)

»Es sind sie, ich weiß es.«
– wäre da eher für »Das sind sie«

»Vielleicht kommen sie ja auch nicht hier hoch.«
– das »auch« würde ich durch »gar« ersetzen, und statt »hoch« fände ich »herauf« schöner


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Salem!

Abdulalhazred ist über diesen Satz gestolpert:

Der Wind, der mir durch die Kleidung fegt, ist schneidend.

Ich bin auch darüber gestolpert. Wind - wofür steht er symbolisch? Warum dringt er unter die Kleidung? Es gibt ein bekanntes Foto von Marilyn Monroe, auf dem ihr der Wind unter den Rock weht, wovon sie angetan ist - erotisch. Und in deiner Geschichte? Da brennt es mächtig. Du schwelgst in Schilderungen von Feuersbrünsten. Ja, und was hat der Wind damit zu tun? Er ist ja ein großer Anfacher, der dem Brand Sauerstoff zuführt und den du unter die Kleidung deines Ich-Erzählers dringen lässt - pyromanische Selbst-Erotik eines eingefleischten Landsknechts, den die Faszination an Gewalt und Zerstörung seinen Beruf wählen ließ.

Überhaupt das Auftrumpfen mit Grausamkeiten, deren Zeuge der Soldat war - das ist Landser-Stil, so erzählte manch deutscher Vater oder Opa seinen Kindern / Enkeln von seinen Kriegs-Erlebnissen und weidet sich an dem Entsetzen, das er ihnen einflößt: Mann, Papa / Opa ist ja mit allen Wassern gewaschen! Was der alles mitgemacht hat!

Ach, diese Faszination durch Weltuntergänge, Götterdämmerungen! Ich glaube, das ist typisch deutsch.

 

Hi Häferl und gerthans.

Nicht, dass es aussieht, als hätte ich euren KOm übersehen. Habe mich sehr gefreut. Werde wohl am WE näher drauf eingehen können. Vorab schon mal einen herzlichen Dank! :)

Gruß! Salem

 

Soooo, dann wolln wir mal

Hallo Susi!

Jetzt muß ich erst einmal sagen (sonst vergesse ich es am Ende, wie so oft), daß ich den Titel richtig gut finde, weil er gleich doppelt auf die Geschichte zutrifft.
Endlich fällt es jemanden auf!!! Danke, danke :D

wobei Du für meinen Geschmack noch ein bisschen an der Atmosphäre arbeiten könntest.
Das werde ich beizeiten machen. Ich finde, für so eine Komplettüberarbeitung muss man als Autor etwas Abstand zur Geschichte finden. Aber einige Ideen hab ich schon (wird allerdings nicht auf ein Holzschiff hinauslaufen ;))

Ein anderer Punkt, der mir nicht aus dem Kopf geht: Wovon lebt Dein Protagonist eigentlich?
:Pfeif: Ich werde es einfließen lassen ...

Hat er genug Vorräte im Schiff gefunden (was bei so einem Fährschiff mit nur kurzer Strecke nicht unbedingt zu erwarten ist)?
Wobei, wenn man bedenkt, dass auf dem Schiff über zweitausend Passagiere mitfahren, dann kann der Gute ordentlich schlemmen ... :D

"Perfekt könntest Du das machen, wenn Du zusätzlich mittendrin vom klein- zum großgeschriebenen Du wechselst"
Also ich weiß nicht ... neee

Zitat:
Ich habe die Hölle gesehen. Nein, ich fange anders an.
Ich sehe die Hölle.
– Streicht man das in einem Tagebuch nicht eher durch, als daß man »Nein, ich fange anders an« hineinschreibt?
Also, ich war immer arg bemüht, nicht viel rumzustreichen in meinem Tagebuch, sondern einfach drauf loszuschreiben. Finde es so nicht als störend.

Wind, der mir durch die Kleidung fegt,...
Guter Hinweis, habe es geändert.

– zweimal »gestrandet«
ebenso

– »ab und zu« fände ich schöner
das ist einfach Geschmacksache, denke ich. Stört mich nicht so.

– »nicht wörtlich natürlich« und das »Aber« würde ich streichen,
erledigt!

– würde hier noch kurz beim Vergleich der beiden Bücher bleiben, vielleicht erinnern ihn auch die weißen Seiten an das, das er früher hatte?
habe ich versucht, doch passt es dann nicht zu den folgenden Sätzen: Auch jetzt, wo ich auf ihnen schreibe, geht ein Glanz von ihnen aus, der mich förmlich zu verzaubern scheint. Ich stelle gerade fest, dass in mir eine richtig kitschige Seite schlummert.

»Ich erinnere mich, in einigen von ihnen schon einmal gewesen zu sein.«
– »Ich erinnere mich« würde ich streichen, indem er sich erinnert, zeigt er ja, daß er sich erinnert, das muß er nicht dazuschreiben. »In einigen von ihnen war ich schon einmal.«
Auch das habe ich belassen. Ist schon klar, was du meinst, doch klingt mir der Satz ohne "erinnern" zu hart. Ähnlich wie beim Anfang. Ich finde, in einem Tagebuch können durchaus die Gedanken stehen, und da passt das "ich erinnere mich" doch ganz gut.

– »mehr oder weniger ansprechend« ist keine besonders bildhafte Beschreibung,
also für mich ist das durchaus gängiger Sprachgebrauch

»Vielleicht haben sie aus der Stadt ein zentrales Krematorium gemacht. Einen Ofen für den kläglichen Rest der menschlichen Rasse. Irgendwo müssen sie ja hin damit. Man stelle sich sonst den Gestank vor.«
– … und erst den Gestank beim Verbrennen.
:lol: ja, stimmt. Habe es eingefügt. Kaum zu glauben, dass mir das nicht aufgefallen ist. Betriebsblindheit ...


»Damals wollte ich dich nicht gehen lassen, wollte schreien, dass du bleiben sollst,«
– schöner fände ich: wollte schreien, du sollst bleiben, …
ich finde meine Variante passt hier besser zum Prot und zum Tagebucheintrag

Deine übrigen Anmerkungen habe ich allesamt übernommen. Vielen Dank fürs Finden. Und wie gesagt, Atmosphäre wird bald geschaffen ;)

Dank dir nochmal für deine Mühe.

Lieben Gruß! Salem


Hallo gerthans!

Zitat:
Der Wind, der mir durch die Kleidung fegt, ist schneidend.
Ich bin auch darüber gestolpert.
Also für mich ist schneidender Wind eine gängige Bezeichnung für extreme Kälte, hervorgerufen durch Wind. Ich sehe da keine erotischen Zusammenhänge.

pyromanische Selbst-Erotik eines eingefleischten Landsknechts, den die Faszination an Gewalt und Zerstörung seinen Beruf wählen ließ.
Obwohl, das find ich ja schon wieder eine geniale These :D

Überhaupt das Auftrumpfen mit Grausamkeiten, deren Zeuge der Soldat war - das ist Landser-Stil, so erzählte manch deutscher Vater oder Opa seinen Kindern / Enkeln von seinen Kriegs-Erlebnissen und weidet sich an dem Entsetzen, das er ihnen einflößt: Mann, Papa / Opa ist ja mit allen Wassern gewaschen! Was der alles mitgemacht hat!
Ich gebe dir Recht, man könnte das Ganze subtiler darstellen, doch bin ich durchaus ein Fan des offenen Wortes, und ich denke einfach, wer sowas erlebt hat, der schreibt es auch nieder, sofern er denn schreibt, was mein Prot ja macht.
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Kriegsveteranen ihre Erlebnisse nur dahingehend detailiert berichten, weil sie zeigen wollen, was für Helden sie sind. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Art des Versuchs der Bewältigung ist. Vielleicht nach dem Motto: Wenn man drüber spricht, geht es einem besser.

Ach, diese Faszination durch Weltuntergänge, Götterdämmerungen! Ich glaube, das ist typisch deutsch.
Och, ich glaub, die Amis können das auch ganz gut ...

Dank dir auch vielmals fürs Lesen und für deinen Kommentar ;)

Gruß! vom ollen Landser Salem

 

Guten Tag!
Sie werden mich nicht kennen, darf ich mich kurz vorstellen...:D

Scheint wieder so eine Story zu sein, mit der du alle mitgerissen hast, Salem. Wenn ich auch nicht den ganzen Weg gehen kann, so bin ich doch mindestens dreiviertel der Strecke dabei.

Zunächst erst einmal: durch widrige private Umstände bin ich gezwungen, die Storys am Rechner zu lesen, keinen Drucker! Und ich, der ich immer etwas zwischen den Händen knistern hören muss, tue mich da wahrlich sehr schwer. Dass ich es bei deiner Geschichte doch in einem Rutsch geschafft habe, spricht für sie!

Gegen Ende des Textes hat er mir gefallen. Tatsächlich ist es ja so, dass wir soweit alles schon kennen. Da du dich aber auf die zwischenmenschliche Geschichte konzentrierst und den Horror-Aspekt fast vollkommen ignorierst, gewinnt die Story. Ich muss zugeben, ich war über die Strecke nicht einmal sicher, ob es sich bei der Angebeteten um eine Frau handelt. Immerhin ist Harald auch kein Mann.

Das offene Ende ist konsequent, allerdings auch nicht neu und deshalb schon wieder langweilig. Es macht den Eindruck, als stiehltest du dich(ist die Form so korrekt?) aus der Verantwortung, also das Ende gefällt mir nicht. Frag mich aber um Gottes Willen nicht nach einem möglichen anderen.


Ja, ja. Und das altbekannte Salem-Problem (jedenfalls aus meiner Sicht) des etwas (nicht viel, das will ich zugeben) Zu-Dick-Auftragens tritt hier auch wieder zutage. Ich weiß nicht, wer es angemerkt hat, aber ich kann die Auffassung nur teilen: der Tagebuch-Text wirkt dadurch unglaubhaft. Und am ärgerlichsten: wenn du nicht übertrieben hättest, wären einige Formulierungen genial.

(Mal sehen, ob ich das hier hinkriege, ohne meine Zettelwirtschaft)
(Da Häferl schon hierwar, werden die meisten Anmerkungen Doppelungen sein):D

Wir ziehen immer alle an einem Strang, hat er stets gesagt.

Da kommt mir das "stets" absolut zu viel vor.

Mein alter Freund Patchouli.

Und hier wäre das "alter" sicherlich auszumerzen.

Und als du dort standest, da begann der latente Koch in meinem Innern mit seiner Arbeit.

Das hier empfand ich als schlimmen Griff in die Kitschkiste! Ich weiß selbst, wie schwer es ist, sich von solchen Formulierungen zu trennen, alles hat seinen Platz. Deshalb ist es manchmal sinnvoll, seine Storys in einem gewissen zeitlichen Abstand nochmal zu lesen.

Wirklich Spaß hat mir folgender Satz gemacht:

Ich stelle gerade fest, dass in mir eine richtig kitschige Seite schlummert.
:lol:

auch wenn nicht ganz auf die Art, die du angestrebt hast.;)

So, dann ist mir aufgefallen, dass du einige Ausrutscher mit den Zeiten zu beklagen hattest:

Und, verdammt, ich konnte mich noch daran erinnern, wie dieses Schiff Wochen zuvor noch schwamm.

(ich hab's mir rauskopiert, also muss es wichtig sein:D)
Müsste es nicht heißen ich kann mich erinnern? Er schreibt ja Tagebuch.
Und:

Ein Tag später hatte die Stadt dann gebrannt.

Die Stadt hat gebrannt. oder Die Stadt brannte (obwohl man so kaum spricht)

Es sind noch einige zeitliche Ungereimtheiten drin, die sich nicht mit der Präsensform des Tagebuchschreibens vereinbaren lassen. Musst du mal gucken.

Zum Glück bleibt mir diese Entscheidung bisher verwehrt.

erspart, nicht verwehrt!

In den sicheren Tod, aber mit dem erhabenen Bewusstsein, dass sie ihre Waffe mit verbundenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammenbauen konnten

Ich will diese Stelle erwähnen als wirklich gelungen. Wirksam und auf den Punkt gebracht. Aber nimm mir bitte das "erhaben" raus! Das ist nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich.

26. März, irgendwann gegen Mittag

ziemlich seltsame Zeitangabe! He-he, was denn nun? irgendwann oder gegen Mittag? Vage oder genaue Angabe?

Und damit du es nicht ernst nimmst, habe ich noch lauter gelacht.
Innerlich habe ich geschrieen.

Und hier noch eine Stelle, die mir ausnehmend gut gefallen hat - gefallen hätte, wenn dieser verfluchte Nachsatz nicht wäre! Was drückt er aus, was soll er noch sagen, was ich als Leser nicht sowieso schon weiß? Was nützt er, außer mir zu zeigen, dass du einen großen Hammer in der Hand hast und mir damit drohst, wenn ich nicht kapiere!


Und auch bei mir: auch wenn ich viel zu meckern habe, heißt das nicht, dass der Text schlecht wäre. Wie gesagt, er kriegt die Kurve mit seiner absoluten Schwebe, in der er mein Wissen lässt und der Hinwendung zur Liebesbeziehung.

Du weiß ja, von wem es kommt.

Hab's gern gelesen.

Viele Grüße von dieser Seite!

 

Hallo Salem,

Zu der Geschichte ist schon viel gesagt worden, deshalb halte ich meinen Kommentar ganz kurz: Absolut verdiente Empfehlung. Wie viele andere Leser hatte ich beim Lesen auch Bilder im Kopf (und zwar großes Kino!), und ich fand sie sehr beeunruhigend - vor allem, weil so viele Fragen offen bleiben.
Ach ja, und ich finde, "Harald" passt irgendwie.

Grüße von Perdita

 

Hallo Salem,

ich habe deine Geschichte nun schon mehrere Male gelesen und das immer wieder gern. Ich muss sagen, sie gefällt mir ausgesprochen gut. Ich mag deinen Erzählstil und deine Beschreibung der starken Bilder, so dass ich mir die „Hölle“ deines Protagonisten gut vorstellen konnte. Die Geschichte hat auch aufgrund der Gedankengänge deines Protagonisten genügend Atmosphäre. Man fühlt sehr genau seine doch auswegslose Situation, in der er sich befindet und fiebert bis zuletzt mit.

Sehr schön sind auch die mit Sehnsucht beschriebenen Gedankengänge und Gefühle, wenn er an diese Frau denkt.
Ja, ja, hätte er ihr doch nur gesagt, das er sie liebt. :shy:So schreibt er es nieder in der Hoffnung, dass sie überlebt hat und irgendwann sein Tagebuch findet.

Wie gesagt, sehr schöne Bilder, wie u. a. die brennende Stadt und das gestrandete Schiff.
Sehr gute und spannende Geschichte, an der nichts, aber auch gar nichts mehr geändert werden muss. :thumbsup:

Gruß
Sari

 
Zuletzt bearbeitet:

Nachtrag für Timeline:

Sorry, aber habe deinen Kommentar im Kommentar erst jetzt entdeckt. Freut mich, dass die Geschichte deiner Frau gefallen hat. Habe jetzt schon wieder einiges geändert, das Ende ist aber noch gleich. Da fällt mir noch nichts Adäquates ein.

Herr Hanniball, seien Sie gegrüßt; habe schon viel von Ihnen gehört :D

Na, dann wolln wir mal:

Gegen Ende des Textes hat er mir gefallen. Tatsächlich ist es ja so, dass wir soweit alles schon kennen. Da du dich aber auf die zwischenmenschliche Geschichte konzentrierst und den Horror-Aspekt fast vollkommen ignorierst, gewinnt die Story.
Das freut mich, so sollte es sein. Eigentlich war eine Liebesgeschichte geplant, da ich die in dieser mir liebsten Rubrik sehr wahrscheinlich nicht hätte posten dürfen, musste halt noch ein bisschen drumherum gebastelt werden *g*

Das offene Ende ist konsequent, allerdings auch nicht neu und deshalb schon wieder langweilig
Da "trau" ich mich im Moment noch nicht dran (nette Umschreibung für Mir fällt nix anderes ein)

Und das altbekannte Salem-Problem (jedenfalls aus meiner Sicht) des etwas (nicht viel, das will ich zugeben) Zu-Dick-Auftragens tritt hier auch wieder zutage. Ich weiß nicht, wer es angemerkt hat, aber ich kann die Auffassung nur teilen: der Tagebuch-Text wirkt dadurch unglaubhaft.
Ich weiß natürlich, welche Passagen du meinst, doch finde ich nicht, dass diese nicht in ein Tagebuch passen. Ein Tagebuch beinhaltet doch ua die Gedankengänge des Prot. Wenn er über diese Situationen reflektiert, dann kann er doch durchaus aufschreiben, was er gesehen hat. Gut, er könnte natürlich auch schreiben "Es war einfach nur zu grausam, um es zu Papier zu bringen", aber das ist doch auch doof.
Ich denke nicht, dass ein Tagebuchstil zwangsläufig aus kurzen, abgehackten Sätzen bestehen muss. Oder seh isch dat falsch? :confused:

Zitat:
Wir ziehen immer alle an einem Strang, hat er stets gesagt.
Da kommt mir das "stets" absolut zu viel vor.
Man könnte es weglassen, doch würde darunter die Satzharmonie leiden, finde ich. Obgleich es auch ein Unterschied ist, wenn er es stets sagt, oder wenn er es sagt.

Zitat:
Mein alter Freund Patchouli.
Und hier wäre das "alter" sicherlich auszumerzen.
Auch hier finde ich das alt eigentlich sehr wichtig; habe allerdings aus dem Freund einen Kumpel gemacht.

Zitat:
Und als du dort standest, da begann der latente Koch in meinem Innern mit seiner Arbeit.
Das hier empfand ich als schlimmen Griff in die Kitschkiste!
Ich habe den Satz zwar noch nicht rausgeschmissen, habe einen "tollen" Zusatz eingefügt :D

Wirklich Spaß hat mir folgender Satz gemacht:

Zitat:
Ich stelle gerade fest, dass in mir eine richtig kitschige Seite schlummert.


auch wenn nicht ganz auf die Art, die du angestrebt hast.
Ich bin schon davon ausgegangen, dass ihr mir den Satz ansonsten um die Ohren gehauen hättet ... :D

Zitat:
Und, verdammt, ich konnte mich noch daran erinnern, wie dieses Schiff Wochen zuvor noch schwamm.
(ich hab's mir rauskopiert, also muss es wichtig sein)
Müsste es nicht heißen ich kann mich erinnern? Er schreibt ja Tagebuch.
Aber er schreibt ja da eine Erinnerung aus der Vergangenheit auf..

Zitat:
Ein Tag später hatte die Stadt dann gebrannt.
Hier auch.

Habe allerdings ein paar Zeitfehler gefunden und hoffentlich ausgemerzt.


Zitat:
In den sicheren Tod, aber mit dem erhabenen Bewusstsein, dass sie ihre Waffe mit verbundenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammenbauen konnten
Ich will diese Stelle erwähnen als wirklich gelungen. Wirksam und auf den Punkt gebracht. Aber nimm mir bitte das "erhaben" raus! Das ist nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich.
Ich habs versucht, wahrlich versucht. Aber es gefällt mir ohne nicht ... Finde, das "erhaben" hat was Erhabenes.

Zitat:
Und damit du es nicht ernst nimmst, habe ich noch lauter gelacht.
Innerlich habe ich geschrieen.
Und hier noch eine Stelle, die mir ausnehmend gut gefallen hat - gefallen hätte, wenn dieser verfluchte Nachsatz nicht wäre!
Hier wollte ich aufs Schärfste protestieren, aber ich habe es ausprobiert und ...... ja, ich gebs zu: Du hast Recht. Ist rausgeflogen.


Hab's gern gelesen.
So wie ich deinen Kommentar :D
Dank dir!

Hi Perdita!

Absolut verdiente Empfehlung. Wie viele andere Leser hatte ich beim Lesen auch Bilder im Kopf (und zwar großes Kino!)
Das musste ich nochmal hervorheben. Ganz, ganz herzlichen Dank. Freut mich wirklich!

Ach ja, und ich finde, "Harald" passt irgendwie.
Es fing als dämlicher Gag an, aber inzwischen habe ich ihn richtig lieb gewonnen. Den Namen mein ich :D

Dank auch dir nochmal für deinen Kommentar.

Hi sari!

ich habe deine Geschichte nun schon mehrere Male gelesen und das immer wieder gern.
Echt? Ja, ich ändere aber auch ständig was dran, von daher wirst du vielleicht immer wieder was Neues entdecken ;)

Sehr schön sind auch die mit Sehnsucht beschriebenen Gedankengänge und Gefühle, wenn er an diese Frau denkt.
Das freut mich besonders, zumal der Rest ja "nur" Beiwerk ist. Ich oute mich jetzt mal heimlich: Ich find bei Titanik die Lovestory auch viel besser als den Untergang :shy:

Sehr gute und spannende Geschichte, an der nichts, aber auch gar nichts mehr geändert werden muss.
Ach, du kennst das ja als Autor, wenn man seine Geschichte liest, dann findet man immer irgendwas, was sich zu ändern lohnt.

Vielen Dank für deinen netten Kommentar.

Euch allen einen lieben Gruß! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Menschheit sult sich doch bereits so lange auf dieser Erde und wir alle haben aus unzähligen Sendungen erfahren, dass, wenn es denn geschehen soll, sie sich selbst zu Grunde richtet.
Da kommst du und machst die Menschen zu den Guten, deren Welt von jemand anderem zerstört wird. Ich nenn sie mal Aliens, weil ich diese allgemein nicht leiden kann, obwohl ich persönlich noch keinen getroffen habe.
Aber: Die Menschen machen doch die Welt kaputt. Das ist doch der Kern allen Horrors - wir selbst! Hyde, Frankenstein, der baskervillsche Hund - kommen doch alle irgendwie aus dem Schoß eines Menschens.

Was ich damit sagen will: Ich mag die Geschichten von dir lieber, in denen du über uns Menschen schreibst, uns die Bösen sein lässt, die wir doch in Wirklichkeit auch sind. :D

Ich fand die Geschichte nett, ein wenig altbacken, als hättest du versucht, Lovecraft zu modernisieren.

Nimms mir nicht übel, das kannst du doch besser. (Zum Beispiel in der Geschichte mit der fetten Frau.)
Gern gelesen hab ichs trotzdem.


Liebe Grüße, Tamira.

Edit: Ach ja, und typischen Salemsplatter hab ich irgendwie schon lang nicht mehr gelesen - bist du weich geworden oder bekomme ich zu wenig mit? :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Da kommst du und machst die Menschen zu den Guten, deren Welt von jemand anderem zerstört wird.
Aber gerade dieses "jemand anderem" macht doch den eigentlichen Horror aus. Das Unbekannte (zumindest bei mir). Dass Menschen böse sind, wissen wir doch alle.
Klar kann man dadurch auch Horror erzeugen, aber ich denke, doch nicht mehr in großem Umfang (das "groß" hier bitte wörtlich nehmen). Man stelle sich diese Geschichte mit schießwütigen Aggressoren (ich will jetzt mal keine bestimmte Nation nennen) vor. Das wäre doch grottenlangweilig, weil wir doch uns Menschen und unsere Grausamkeiten zu Genüge kennen.
Aaaaaber: Nichtsdestotrotz, sollten die "Bösen" hier einfach schmückendes Beiwerk sein. Ich persönlich finde sie äußerst gruselig, da man ihr Verhalten, ihr Aussehen, ihre Intention usw nicht kennt ;)


als hättest du versucht, Lovecraft zu modernisieren.
Hehe, ich muss gestehen, noch nie etwas von ihm gelesen zu haben :D

Nimms mir nicht übel, das kannst du doch besser.
Meinst du jetzt die Darstellung des Bösen oder diese wundervolle Liebesbeziehung?

Gern gelesen hab ichs trotzdem.
Na, das freut mich doch.


und typischen Salemsplatter hab ich irgendwie schon lang nicht mehr gelesen - bist du weich geworden oder bekomme ich zu wenig mit?
"Und führe ihn nicht in Versuchung ..." :D

Dank dir vielmals für deinen Kommentar!!!!!!!! (musste noch einmal sein;))

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Salem,
Sehr gute Geschichte. Trotz des abgelutschten Themas war es sehr spannend. Das ganze drumherum war ausgezichnet gewählt. Diese Geschichte ist eine der atmosphärischsten und dichtesten, de ich gelesen habe.
Nur der Einstieg gehört meiner Meinung nach überarbeitet. Das er die Hölle gesehen hat, is schon zu oft geschrieben worden und da ich mir nichts vorstellen.
Es dauert für mich bis zum zweiten Eintrag, bis der Leser von der Geschichte gefangen worden ist

Ich sitze, wie seit Tagen schon, zumindest dann, wenn das Wetter es zulässt, hier oben ganz weit vorne an der Bugspitze des stählernen Kolosses.
dieser Einschub brach für mich den Rythmus der Geschichte

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, in einem zeitlosen Raum zu schweben.
warum wird er es "irgendwie" nicht los. das Wort finde ich störend in dem Satz
Selbst modriger Verwesungsgeruch dringt ab und an hier hoch.
Selbst würde ich streichen

lg
Bernhard

 

Hallo Bernhard.

Diese Geschichte ist eine der atmosphärischsten und dichtesten, de ich gelesen habe.
:D Wow, vielen Dank!

Nur der Einstieg gehört meiner Meinung nach überarbeitet. Das er die Hölle gesehen hat, is schon zu oft geschrieben worden
Man bedenke allerdings, dass er nur ein einfacher Soldat und kein Schriftsteller ist ;)
Mal sehen, ob mir beizeiten was Besseres einfällt.

Zitat:
Ich sitze, wie seit Tagen schon, zumindest dann, wenn das Wetter es zulässt, hier oben ganz weit vorne an der Bugspitze des stählernen Kolosses.
dieser Einschub brach für mich den Rythmus der Geschichte
Ein sehr guter Einwand. Ja, es stimmt. Habe es geändert und finde, so klingt es besser.

Zitat:
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, in einem zeitlosen Raum zu schweben.
warum wird er es "irgendwie" nicht los. das Wort finde ich störend in dem Satz
Nö, stört mich nicht so. Ich finde irgendwie (:D) passt es dahin, und ich wollte den Satz nicht mit einem Substantiv beginnen.

Dank dir vielmals fürs Lesen und Kommentieren!

Lieben Gruß! Salem

 

Moin Salem!

Zuerst wollte ich schreiben "Du hast deine Geschichte verschlimmbessert" aber nach dem nochmaligen Lesen relativiert sich dieser Eindruck wieder.
Aber etwas wollte ich schon die ganze Zeit loswerden:

...Unten in der Kapitänskajüte.....
Schiffe wie dieses haben keine Kajüte, die haben KABINEN! Ein Walfänger bei Melville oder Jack London meinetwegen, aber auf den Kreuzfahrern von heute gibts keine Kajüten mehr. Ich hab ein paar von Dingern gebaut, deswegen stößt mich das etwas auf.

Ich habe überlebt. Weiß Gott, warum, aber ich habe überlebt. Ich und Harald sind eben ein eingeschworenes Team. Obwohl ich ihn natürlich nicht benutzt habe. Man stelle sich einen Schuss mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 850 Metern in einem engen Bunkergang vor. Aber er war bei mir. Und schließlich ist es das, was zählt.
Meine Lieblingsmeckerstelle...... Irgendwie anders als vorher, aber besser? Btw, ich stell mir den Querschläger vor, der würde schon für Platz sorgen.

Ansonsten nach wie vor großes Kopfkino. Weitermachen!

Grüße!
Thomas

 

'nabend Timeline.

Lang nichts von einander gehört :D

Zuerst wollte ich schreiben "Du hast deine Geschichte verschlimmbessert"
Das hätte mich auch hart getroffen ...

Schiffe wie dieses haben keine Kajüte, die haben KABINEN!
Hab ich doch noch etwas gelernt. Geändert! Dank dir.

Btw, ich stell mir den Querschläger vor, der würde schon für Platz sorgen.
Hm... aber die Dinger sind ja arg schnell. Mal sehen, ob ich noch was einfügen kann ...

Ansonsten nach wie vor großes Kopfkino. Weitermachen!
Danke und Jawoll!

Dank dir fürs nochmalige Lesen und Kommentieren.

Gruß! Salem

 

Hi Salem,

Deine Geschichte hat vor meinem geistigen Auge wunderschön schreckliche Bilder erzeugt, die ich noch heute, drei Tage nachdem ich sie gelesen habe, deutlich vor mir sehe. Der Strand, das Schiff, die brennende Stadt - eine sehr eigene, bedrohliche und gleichsam melancholische Atmosphäre, einfach toll!

Ich muss sogar sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war, als die Geschichte zu Ende war. Ich hätte gerne noch viel mehr erfahren, wie es dazu kam, woher die Monster kommen, wie sich alles entwickelt hat, dass es in einer solchen Situation endet. Also wenn Du noch zweihundert Seiten vor die hier veröffentlichte KG schiebst - ich würd's mit Begeisterung lesen.

Bloss ein einziger Satz hat mich aus dem Konzept gebracht:

Ich denke, in meinem nächsten Leben schreibe ich Rosamunde-Pilcher-Geschichten.

Das passt meiner Meinung nach irgendwie nicht. Das mag sicherlich auch meiner Abneigung gegen die "Literatur" besagter Dame geschuldet sein, davon abgesehen empfand ich den Satz aber auch als Stilbruch. Er ist zu lustig und reisst einen (zumindest mich) aus dem Kopfkino, das Du vorher so schön aufbaust. Aber ja, meckern auf hohem Niveau...

Ansonsten fand ich die KG klasse: Setting, Stil, Spannungsaufbau, tolle Bilder - super!

Gruss,
Dude

 

Hi Dude.

Deine Geschichte hat vor meinem geistigen Auge wunderschön schreckliche Bilder erzeugt, die ich noch heute, drei Tage nachdem ich sie gelesen habe, deutlich vor mir sehe.
Na, da bedanke ich mich erst einmal; was will man als Autor mehr? :)

Also wenn Du noch zweihundert Seiten vor die hier veröffentlichte KG schiebst - ich würd's mit Begeisterung lesen.
Da hätten wir ja schon einmal den Ersten :D.
Aber vielleicht schreib ich bald mal einen Teil: "Wie alles begann"; wird wohl keine 200 Seiten lang werden, aber wer weiß...

Zitat:
Zitat von Salem Beitrag anzeigen
Ich denke, in meinem nächsten Leben schreibe ich Rosamunde-Pilcher-Geschichten.
Das passt meiner Meinung nach irgendwie nicht.
Hier wollte der Prot wirklich einmal "lustig" sein. Ich bin ja immer der Meinung, dass ein Tagebuch die jeweilige Stimmung des Schreibers widerspiegeln sollte. (Vielleicht ist er ja in Wirklichkeit wirklich nicht lustig, der Gute ... ;))

Freut mich aber, dass es dir gefallen hat (unter uns: ein paar Ideen schweben mir schon bezüglich einer Ausarbeitung/Erweiterung vor)

Gruß! Salem

 

Hi Salem!

Aber vielleicht schreib ich bald mal einen Teil: "Wie alles begann"; wird wohl keine 200 Seiten lang werden, aber wer weiß...

Oh ja, bitte, bitte, bitte...

Hier wollte der Prot wirklich einmal "lustig" sein. Ich bin ja immer der Meinung, dass ein Tagebuch die jeweilige Stimmung des Schreibers widerspiegeln sollte.

Na gut, lass ich gelten. ;)

(Vielleicht ist er ja in Wirklichkeit wirklich nicht lustig, der Gute ... ;))

Doch, doch, lustig ist's allemal! Für mich halt zu lustig...

(unter uns: ein paar Ideen schweben mir schon bezüglich einer Ausarbeitung/Erweiterung vor)

Ich sag's mal salopp: geil! Ich würde mich echt sehr darüber freuen!

Gruss,
Dude

 

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