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Das gefräßige Monster aus dem Dschungel

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09.08.2006
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Das gefräßige Monster aus dem Dschungel

Das gefräßige Monster aus dem Dschungel

Es raschelt etwas in meiner Wohnung. Schnell stelle ich den Regler der Stereo Anlage auf Null, um das Geräusch besser lokalisieren zu können. Nach ein paar Sekunden des Wartens, höre ich abermals ein zaghaftes Rascheln. Diesmal erkenne ich woher. Langsam und vorsichtig pirsche ich mich an meine kleine, hoffnungslos überfüllte Vorrats / Abstellkammer an; und siehe da, wer schaut mich etwas verdattert aus seinen kleinen braunen Knopfaugen an? Die kurzen Hinterbeine und der lange, bauschige Schwanz sind komplett im miefigen Mülleimer verschwunden. Zu sehen ist nur der kleine, runde Kopf und die kurzen Hände, welche eine leere, etwas verbeulte „Red Bull“ Dose umklammert halten. Nach einigen Schrecksekunden, wendet mein kleiner Mitbewohner den Blick wieder ab und fährt unbeeindruckt damit fort, seine Schlauchähnliche Schnauze in die winzige Öffnung dieser Dose zu stecken. Süß sieht er dabei aus, aber davon kann ich mich jetzt nicht erweichen lassen. Ich muss ein bisschen mehr Strenge walten lassen! Damit ich den umher liegenden Müll wieder an seinen Bestimmungsort befördern kann, muss ich zuerst das buschige, gelblich gefärbte Fellmonster aus meinem Mülleimer herausbekommen. Das ist einfacher gesagt als getan. Eigentlich ist diese Tierart sehr scheu und ängstlich, nur mein kleiner Quälgeist ist in Folge meiner Erziehungsmaßnahmen dermaßen verzogen, dass sein Widerstand mich etwas mehr als gutmütige Beschwörungen kostet. Ein paar Minuten später und um etliche Kratzer reicher, sitze ich in mitten eines bunten Müllberges, einen nicht weniger erschöpften, aber zufrieden drein blickenden”Cyclopes didactylus“ in den Händen haltend, auf dem Küchenboden.

Angefangen hat alles im heißen Sommer 2005, als ich fast an meinem peinlichen Ameisen Problem verzweifelt wäre. Hunderte, wenn nicht tausende von diesen winzigen, ständig herumwuselnden Viechern bevölkerten meine 35Quadrat Meter große Studenten Wohnung. Sie hatten schon richtige Straßen gebaut, auf denen meine kostbaren Leckereien wie Eiscreme, M&Ms, Früchte und Sonstiges Richtung Nest befördert wurden. Ich hatte ständig das Gefühl irgendetwas krabbelt an meinen Füßen oder anderen für Ameisen nicht erlaubten Körperstellen. Ich begegnete dem Problem mit allem was die moderne Schädlingsbekämpfung so hergab. Ameisen Pulver, Ameisen Spray, Ameisen Fallen. Nichts half. Als auch der Kammerjäger mit seiner Chemiekeule nichts zu ändern vermochte und mit der Zeit nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch meine teure Mascara, kleinere Geldbeträge und Schmuck auf unerklärliche Weise verschwanden, fand ich, war es an der Zeit drastischere Maßnahmen einzuleiten.

Ich recherchierte also im Internet über die Haltung von Ameisenbären. Diese dümmlich aussehenden, sehr gemütlichen Tiere waren mir sofort sympathisch, das Problem war nur, das man sie nicht in einer Zoohandlung bekommen konnte. Ameisenbären sind nämlich angeblich keine Haustiere und dürfen in Privathaushalten nicht gehalten werden. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und schaute mich nach einer neuen Wohnung um. Dann passierte etwas unglaublich Schicksalhaftes. Ein Freund von mir, der einen Job im Düsseldorfer Zoo als Tierpfleger hatte, rief mich an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte die Ziehmutter von dem Neugeborenen, von der Mutter verstoßenen, Zwergameisenbären Baby zu werden, das erst kürzlich das Licht der Welt erblickt hatte.

Da sich Zwergameisenbären in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Kapokbaum, am liebsten aufhalten, habe ich provisorisch einen alten Katzenbaum von meiner Tante ausgeliehen. Hier kann der kleine Fibo, so hab ich ihn getauft, bis zu seiner Auswilderung im Düsseldorfer Zoo, ein wenig austoben. Doch dieser Katzenbaum war von Anfang an für die Katz sozusagen. Fibo genießt es indessen meine Zeitschriften Stapel zu zerflügen und in meinem Bett mit ausgestreckten Gliedern zu faulenzen. Auch beim essen macht er seiner Rasse keine Ehre, anstatt Ameisen & Termiten, schlabbert er mit seiner langen, klebrigen Zunge lieber Eiscreme und Schokolade. Die Ameisen, die mich wie jedes Jahr im Sommer mit ihrer zahlreichen Anwesenheit beehren, stört es nicht. Und Fibo? Der frisst mit vollem Genuss das Ameisen Pulver.

 

Hallo nyisa und herzlich willkommen hier! :)

nyisa schrieb unter die Geschichte:

Hey Leute, was haltet ihr von der geschichte? Bitte schreibt mir eure Kritiken(Lob geht auch;))
Solche Anmerkungen bitte immer als Extra-Beitrag unter der Geschichte.

 

hallo nyisa,
und auch von mir ein Willkommen.

Zu deiner Geschichte muss ich leider sagen, dass sie auf kein grosses gefallen stoesst. Du lieferst hier einen Tagebuchähnlichen Bericht ab, ueber ein seltsames Viech im Muelleimer. Der narrative Ton verschlingt jede Spannung, und ebenso wie die Spannung vermisse ich auch eine Art von Pointe.
Vielleicht ist mir die Aussage deiner Kg entgangen, so aber, kann ich mit dem Text wenig anfangen, sorry.
Die Idee ist ja an sich ganz niedlich, aber was hier fehlt ist die Handlung!

Nicht entmutigen lassen,
einfach noch mal ransetzen!

gruesslichst
weltenläufer

 

Hi Weltenläufer,
danke für deine Kritik. Meine Kurzgeschichte sollte ein lustiges Tierportrait darstellen..Na ja, werd mir wohl mehr als einen neuen Titel(fand ich selbst nicht so gut)überlegen müssen..Sag mal, was heisst den "narrativer Ton"?? Kann ich in meinem Duden nicht finden..
lg nyisa

 

Hallo Nyisa,

narrativ bedeutet übersetzt "erzählend" -Weltenläufer meint damit vermutlich, dass du die einzelnen Punkte deiner Geschichte zu sehr abhakst. Erst passierte das, dann das, ... usw. Der Text wird nicht lebendig. Die Schreibregel fasst man meistens mit Show, don't tell zusammen, wenn du hier googlest, wirst du relativ schnell fündig. :)

Meine Meinung zu deiner Geschichte: Man fragt sich schon ein wenig, warum man sie denn nun gelesen hat. Man erfährt ein klein wenig über Ameisenbären, aber ein Besuch bei Wikipedia wäre hier vermutlich aufschlußreicher. Schließlich ein paar Infos über die Wohnung deines Protagonisten, das war's - kein dramaturgischer Faden. Dafür liest sie sich flüssig runter, Witz ist hie und da vorhanden, denke ich, etwas weniger Adjektive wären aber vielleicht nicht schlecht.

Ein par Auffälligkeiten ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Schnell stelle ich den Regler der Stereo Anlage auf
Stereo-Anlage

Nach ein paar Sekunden des Wartens, höre ich
Komma kann weg.

seine Schlauchähnliche Schnauze
... schlauchähnliche ... (klein, da Adjektiv)

peinlichen Ameisen Problem
Ameisenproblem

Ameisen Pulver, Ameisen Spray, Ameisen Fallen.
Bindestriche oder zusammen schreiben. Taucht später auch noch öfter auf.

das Problem war nur, das man sie nicht
nur, dass ...

anstatt Ameisen & Termiten, schlabbert er
... Ameisen und Termiten schlabbert er (und ist besser als &, das Komma sollte weg).

Wäre das eine Art Tagebucheintrag in einem Internet-Forum gewesen, hätte ich wohl gesagt: Daumen hoch. Als Geschichte reisst mich der Text eher nicht mit.

 

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