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Das grüne Licht

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03.12.2002
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Das grüne Licht

Wie ein Schleier, den man sich langsam vom Gesicht streift, blieb der Schlaf hinter ihr zurück. Sie spürte die breite Hand ihres Freundes, wie sie sich unter der Decke bewegte. Erst umfassten seine Finger sanft ihr Knie, um sich anschließend weiter nach oben zu arbeiten. Je höher sie glitten, desto lauter konnte sie seinen Atem hören. Sie lächelte innerlich, denn man konnte die Uhr danach stellen. Jede Nacht, die sie zusammen verbrachten, wurde auf diese Weise unterbrochen. Sie wusste nicht warum, aber er wachte immer zur selben Zeit auf und konnte nicht von ihr lassen. Sie öffnete die Augen, sah das weiträumige Schwarz und drehte den Kopf ein wenig, so dass ihr Blick auf den Radiowecker fiel. Sie wollte es nur noch einmal bestätigt haben.
Einen Moment lang hielt sie inne, während die Finger ihres Freundes langsam unter ihren String glitten, denn die rot leuchtenden Zahlen des Weckers waren nicht zu finden.
Sie drehte ihren Kopf von der einen auf die andere Seite, um sich sicher zu sein, dass ihr Blick auch in die richtige Ecke des Zimmers fiel.
„Kann es sein, dass der Wecker kaputt ist?“
Sie spürte, wie er unter der Decke auftauchte und sah seinen verwirrten Gesichtsausdruck fast vor sich.
„Nein. Warum?“
„Weil er nicht mehr da ist.“
Nun drehte auch er sich um und warf einen Blick in das tiefe Schwarz.
„Tja. Die Zeit hat wohl ihre Bedeutung verloren.“ Ein süffisantes Grinsen lief über sein Gesicht und er machte sich wieder daran, ihr bedächtig den Slip herunterzustreifen, doch ihre Hand schob sich dazwischen, so dass er in seiner Bewegung inne halten musste.
„Schatz. Warte bitte. Ich muss morgen früher aufstehen. Könntest du also mal bitte nachsehen, was mit dem Wecker los ist?“
Stefan zog lautstark die kühle Nachtluft in seine Lungen und begann sich aus einem Knäuel von Decken und Kissen zu befreien.
Das Bett quietschte unter seinem Gewicht; dann war er draußen und Anne hörte, wie seine nackten Füße über den Holzfußboden schlurften. Blind tastete er nach dem Lichtschalter und drückte ihn, doch es blieb dunkel. Noch einmal drückte er, aber es tat sich immer noch nichts. Ein gutturaler Laut entrag seiner Kehle, als er auf den Flur hinaustrat und auch dort bei Betätigung des Schalters alles dunkel blieb.
„Nun, sollte mich nicht alles täuschen, haben wir hier einen klassischen Stromausfall.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder unter der Bettdecke und schüttelte sich, so als könne er sich so von der Kälte befreien.
In Anne regte sich eine stille Wut. Stefan schien es egal zu sein, dass...ihre Gedanken fanden ein jähes Ende, denn etwas erregte sie ihre Aufmerksamkeit. Ein fast unscheinbares Licht bohrte sich grünlich in die Dunkelheit. Es sah aus, als würde es direkt aus der Decke kommen. Wie Puzzelteile setzten sich die Dinge in ihrem Kopf zusammen. Sie hatten einen Stromausfall, aber wie konnte dann dieses grüne Licht existieren. Sie tippte Stefan leicht auf die Schulter, den Ärger schon längst wieder vergessen und machte ihn auf das Leuchten aufmerksam.
„Ich hatte mich damals verbohrt, als ich das Kabel für den Empfänger legte. Wahrscheinlich ist es eine Diode des Verteilers, die du da leuchten siehst.“
Doch Anne ließ nicht locker und es brauchte auch nicht sehr lange, bis ihr Freund begriff, dass der Stromausfall eigentlich das ganze Haus betreffen sollte.
„Vielleicht feiern da oben ja einfach ein paar Außerirdische ne Party.“ Stefans Worte blieben ihm fasst im Halse stecken. Er wollte beruhigend wirken, doch sein eigener Witz hatte die gegenseitige Wirkung auf Anne gehabt und ebenso auf ihn selbst.
„Eine wirklich gute Idee.“ Annes Stimme zitterte. Sie hatte Angst und wünschte sich, ihre Abende nicht immer mit irgendwelchen Grusel- und Sci-Fi Romanen vertan zu haben.
„Schatz! Geh mal bitte nachschauen.“
Stefan zögerte kurz, wusste aber, dass ihm kaum etwas anderes übrig blieb. Er spürte, dass Anne Angst hatte, denn es kam ihm so vor, als hätte die Temperatur unter der Decke einige Grad verloren und außerdem nagte die Neugier an ihm. Er wollte wissen, woher das Licht nun kam.
Stefan griff sich sein Handy, schaltete es ein und suchte sich mit Hilfe dieses schwachen Lichts seinen Weg durch das Zimmer, hinaus in den Flur. Sie blieb allein zurück und zog sich die Bettdecke wie einen Schild über ihren Körper. Anne lauschte.
Stefans Schritte wurden leiser und der kleine Lichtkegel des Handys verschwand hinter einer Biegung im Flur.
Etwas polterte leicht und dann hörte Anne, wie die Speicherluke geöffnet wurde und die schwere Holzleiter herunterglitt und schließlich mit einem letzten Quietschen den Boden berührte. Das alte Holz der Leiter ächzte unter dem Gewicht ihres Freundes, dann wurde es still. Er war wohl jetzt oben und orientierte sich in der Dunkelheit. Wieso hatte er sich keine Taschenlampe geholt, denn das schwächliche Licht des Telefons würde wohl kaum ausreichen, um den Dachstuhl zu erhellen. Vor allem standen dort oben überall Kisten und sonstiges Gerümpel herum, so dass man sogar bei Tageslicht jeden Schritt genau bedenken musste.

Als Anne nun wieder ihren Kopf drehte, traf sie das grüne Licht wie ein Speer. Bildete sie es sich ein, oder war das Licht heller geworden. Doch bevor sie diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein dumpfes Geräusch gelenkt, dass von oben zu ihr herunterdrang. Stefan hatte anscheinend einen Weg gefunden, denn das Geräusch wiederholte sich in regelmäßigen Abständen. Es waren seine Schritte, die sie hörte. Sie verfolgte seinen Weg über den Dachboden mit ihren Augen, obwohl sie nichts sah, bis auf das unheimliche Grün.
Er hielt an, ging wieder los und schien nun einen Slalom zu laufen. Anne fühlte sich schlecht, dass sie ihn da mitten in der Nacht heraufgejagt hatte, aber sie hatte Angst und wenn er nicht gegangen wäre, dann hätte sie die ganze Nacht wohl kein Auge zugetan. Und vielleicht hatte dieses Licht ja wirklich etwas zu bedeuten. Außerirdische die ne Party feiern...Stefans Worte gingen ihr wieder durch den Kopf und die Angst brandete in ihr auf wie ein raues Meer. Sie zwang sich zur Ruhe; sie hörte ihr Herz schlagen, wie es langsamer wurde und schließlich wieder seinen normalen Rhythmus gefunden hatte. Es klopfte ganz normal, leise und konstant und dann einmal laut. Sehr laut. Anne riss ihre Augen weit auf und horchte in sich hinein und es dauerte fast eine Ewigkeit, bis sie begriff, dass es nicht ihr Herz war, dass da geschlagen hatte, sondern dass das Geräusch von oben kam. Vom Dachboden um genau zu sein. Sie rief es sich in ihr Gedächtnis zurück, so als ob sie es noch einmal hören würde und als der dumpfe Ton in ihren erdachten Ohren wiederhallte, analysierte sie ihn. Es waren zwei Töne. Ein schwerer, enorm erstickter Laut. Der zweite war wesentlich leiser, war aber unmittelbar dem ersten gefolgt.
Ihr Kopf arbeitete und als sich langsam ein Bild vor ihrem geistigen Auge abmalte, dass eine Erklärung zeigte, hörte sie wieder ihr hämmerndes Herz, wie es sich immer schneller zusammenzog und das Blut durch ihren Körper jagte. Das Bild zeigte Stefan, wie er zu Boden fiel. Erst prallte sein massiger Körper auf, dann sein Kopf. Sie sah seine Augen, wie sie leer in die Dunkelheit starrten. Panik stieg in ihr auf. Sie verbreitete sich aus dem Zentrum ihres Herzens und übernahm die Kontrolle ihres Körpers. Noch bevor sie über ihre Reaktion nachdenken konnte, schrie sie Stefans Namen. So laut und hell, dass ihre eigenen Ohren schmerzten.
Sie hielt den Atem an. Lauschte. Doch es kam keine Antwort.
„Stefan!“ Noch einmal schrie sie. Noch lauter, noch energischer.
Und wieder folgte diese unheimliche Stille, die sie mit der Nacht und den Schlägen ihres Herzens zurückließ. Es hämmerte jetzt so schnell, dass sie das Gefühl hatte, ihre Adern würden dem Druck nicht mehr lange wiederstehen und sie fühlte auch ihre Halsschlagader, wie sie sich durch die dünne Haut drückte und fast an der Oberfläche pulsierte.
„Verdammt noch mal! Was ist passiert?!“
Lächerlich war diese Frage, denn die Gewissheit, dass er nicht antworten würde, lag in ihr wie ein tonnenschwerer Stein. Ihr Inneres war auf wenige Zentimeter komprimiert, und drum herum war diese leere Hülle, die sie ihren Körper nannte.
Aufstehen! Nachschauen! Du musst!
Diese Worte peitschten durch ihren Kopf, doch wie gelähmt blieb sie liegen. Die Angst hatte ihren Körper stillgelegt. Noch schwärzer wurde die Dunkelheit um sie herum, doch dann hörte sie einen Schritt.
Es folgte ein zweiter und weitere. Schließlich quietschte die alte Holzleiter wieder.
Anne atmete schwer und neben einer kaum fassbaren Erleichterung machte sich Wut in ihr breit. Sie vertrieb die Angst, die eben noch so beherrschend war. Stefan, wieso hatte er nichts gesagt. Sie hatte sich die Lunge aus dem Halse geschrieen. Wahrscheinlich waren sogar die Nachbarn wach geworden.
Seine nackten Füße schlurften erneut über den Holzfußboden und Anne glaubte einen Augenblick seine Umrisse zu erkennen, wie sie sich langsam ins Zimmer schoben. Die Decke wurde angehoben und Stefan kroch leise darunter. Er zitterte nicht. Diesmal war ihm wohl nicht kalt. Anne drehte sich zu ihm um, wollte ihm sagen, welche Angst er ihr gemacht hatte und dabei streiften ihre Augen die hintere Stelle des Raumes. Jene Stelle, an der sie zuvor das grüne Licht ausgemacht hatte. Es war weg. Es leuchtete nicht mehr und in diesem Augenblick legte sich eine schmale Hand auf ihren Bauch, deren lange Finger sie fast ganz umfassten.

 

Hallo morti,

eine spannende Geschichte, gut gemacht. Die Situation im Bett bildet einen schönen Rahmen, die breite Hand zu Beginn, die schmale am Ende :D Ich konnte Annes Angst gut nachvollziehen. Zu Beginn waren mir nur einige Dialoge etwas zu lang, da hatte ich manchmal den Eindruck, dass sie die Spannung eher hemmten. Aber das hat sich dann schnell gelegt.
Etwas anderes war mir auch noch unheimlich an deiner Geschichte: die Prots meiner Geschichte, an der ich gerade arbeite, heißen Anne und Stefan. Ich fürchte, wenn ich sie wie geplant gut ausgehen lassen will, muss ich die beiden umbenennen ;)

Ein paar sprachliche Details:

Könntest du bitte mal nachsehen, was mit dem Wecker nun los ist.
Was hältst du davon, das "nun" zu streichen?
Stefan zog lautstark die schwüle Nachtluft in seine Lungen und begann sich aus einem Knäuel von Decken und Kissen zu befreien.
Hm. Natürlich trägt die schwüle Nachtluft zur Atmosphäre bei. Aber warum vergräbt man sich in dieser Hitze und Decken und Kissen? ;)
Das Bett quietschte unter seinem Geweicht
Gewicht
Ein gutturaler Laut entrag sich seiner Kehle
Vorschlag: Ein gutturaler Laut entrang seiner Kehle
Man kann dann kaum das Licht ausschalten, ohne dass du dich verängstigt zusammenkauerst
also schälte er sich erneut aus dem Bett, aber nicht ohne seine Freundin in übertriebenerer Weise auf seinen Unmut aufmerksam zu machen
übertriebener
Sie rief es sich in ihr Gedächtnis zurück, so als ob sie es noch einmal hören würde und als der dumpfe Ton in ihren erdachten Ohren wiederhallte, analisierte sie ihn.
analysierte
Aufstehen! Nachschauen! Du musst!
:thumbsup:

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo Juschi,
dank dir für die Verbesserungen. Ich hab sie bereits in die Tat umgesetzt; z.B. ist aus der schwülen Nacht nun eine kühle geworden ;)
Schön, dass die Spannung rüberkommt...und bis zur nächsten Geschichte *g*

Liebe Grüße...
morti

 
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Hallo morti,

ich fand deine Geschichte leider nicht sehr spannend. Auch mir ging es wie Juschi. Die Dialoge zu Beginn fand ich eher hemmend als fördernd. Vielleicht überarbeitest du sie noch mal. Es scheint mir nicht an der Menge der Dialoge zu liegen, sondern an ihrer Qualität.

„Schatz? Hast du den Wecker ausgesteckt?“
Sie spürte, wie er unter der Decke auftauchte und sah seinen verwirrten Gesichtsausdruck fast vor sich, so als könne sie die Dunkelheit durchbrechen.
„Nein. Warum?“
„Weil er nicht mehr da ist.“
Wenn sie ihn fragt, ob der den Wecker ausgesteckt (was verstehe ich darunter? Meinst du, ob er den Netzstecker des Weckers gezogen hat?) hat, müsste sie später feststellen, ihn nicht sehen zu können. Bei der Feststellung, der Wecker wäre nciht mehr da, müsste sie ihn fragen, ob er ihn weggestellt hätte. Auch der Einschubsatz zwischen dem Dialog ist mindestens so verwirrend wie der Gesichtsausdruck von Stefan (den Namen könntest du gern früher einführen). Entweder: als könnte er (der verwirrte Gesichtsausdruck)die Dunkelheit durchbrechen, oder ?

Mich störten die vielen Hinweise darauf, dass die Prot am nächsten Morgen früh aufstehen muss. Auch dsa nimmt für mein Gefühl eher Spannung als welche zu erzeugen.

„Und jetzt?“ Sie klang vorwurfsvoll.
„Wie und jetzt?“
„Hallo mein Lieber...ich muss morgen früh raus; hab ich dir doch gesagt.“
Auc ein hemmender Dialog. Wenn du dir einmal die Dialoge in den tägliche Seifenopern anschaust, sind sie oft ähnlich. Es wird versucht, sie in völlig natürlicher Sprache zu halten. Damit wird ihnen aber die Entwicklung genommen. Bei diesem Dialog kann man sic vorstellen, dass er genaus so geführt worden ist und genau darin liegt mE seine Schwäche. Manchmal ist es für die Spannung besser, auch gesprochene Sätze richtig auszuformulieren.
Ein weiterer Stilhinweis noch.
dann würde wohl die restliche Nacht eine einsame werden,
warum nicht einfach nur: einsam

Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass die Idee noch nicht fertig umgesetzt wurde. Entweder dir waren die Emotionen beim Schreiben selber so klar, dass du sie uns zu vermitteln vergessen hast oder du konntest dich zwischen Angst und Genervt sein nicht so recht entscheiden und hast dich für einen leider nicht förderlichen Kompromiss entschieden. Dadurch könnte sich auch erklären, dass die Spannung zum Ende hin steigt, wenn Stefan auf dem Boden ist.

Lieben Gruß, sim

 

Ok. Jetzt bin ich natürlich ein wenig deprimiert, denn deine Kritiken sind mir immer recht wichtig, da ich bei dir den Eindruck habe, du weißt wodrüber du sprichst ;) , was natürlich nicht heißen soll, dass es bei den anderen nicht so ist!

Nun, diese hin- und hergerissene zwischen den beiden Gefühlszuständen ist mir schon beim Schreiben aufgefallen, aber ich hab es nicht sonderlich ernst genommen.
Und die Dialoge wollte ich in der Tat Seifenopertechnisch rüber bringen. Nun...weiß ich für die Zukunft ja wos lang geht.
Was das ÜBerarbeiten angeht: ich habe immer meine Probleme damit einen Text umzugestalten, werde es aber dennoch probieren.

Danke und Bis dann...
Liebe Grüße...
morti

 

Sooo. Die zweite Überarbeitung. Eine ganze Menge an Dialogen ist rausgeflogen und einige wurden durch Gedankengänge ersetzt.
Anne und Stefan sind nun auch nicht mehr von einander genervt, sondern haben beide Angst. Obwohl es bei Stefan er die Neugierde ist.
Zudem ist sie ein ganzes Stück kürzer geworden und steht nun nur noch als das da, was sie sein sollte. Ein kurzes Stück Unterhaltung ohne Nebensächlichkeiten, wie die Technikverliebtheit des Freundes...
Mal sehen, wie die Geschichte jetzt ankommt. Ansonsten folgt noch ne dritte Überarbeitung ;)

Grüße...
morti

 

Hey morti,

ich weiß ja nicht, was Du für Änderungen vorgenommen hast, aber :eek1:

Klasse das mit der schmalen Hand am Ende. Hat mir gut gefallen, Annes Angst kam meiner bescheidenen Meinung nach gut rüber.
Schön, dass Du Dich dazu überwunden hast zu überarbeiten (auch wenn ich die erste Version leider nicht kenne und keinen Vergleich habe).

Liebe Grüße,
gori

 

Na dann Hallo gori
Ein großes HALLO sogar, denn jemanden mit solchen Kritiken, den begrüß ich schon mehr als gerne *g*
Dank dir!!!!!

Liebe Grüße...
morti

 

Hallo morti,

die Überarbeitung hat deiner Geschichte gut getan. Sie ist jetzt klarer.
Nicht deine beste Geschichte, aber ein Schaffen voller Höhepunkte wäre ja auch langweilig. :)

Lieben Gruß, sim

 

Sehr richtig ;)
Dann wird es wohl mal wieder Zeit für einen Höhepunkt...
Danke für nochmalige lesen

Liebe Grüße...
morti

 

Hallo morti,
leider hat mir deine Geschichte nicht gefallen. Besonders fehlt mir Atmosphäre. Ich kann mir den Raum nicht vorstellen und überhaupt sind aus meiner Sicht die Dinge und Vorgänge zu oberflächlich beschrieben.
Trotz allem bin ich drangeblieben und fand es doch so spannend, dass ich wissen wollte, was da passiert.
Die Enttäuschung kam im letzten Satz, der mich völlig unbefriedigt zurücklässt.

Ich möchte einige Beispiele geben:
………….
weiträumige Schwarz
…………
das tiefe Schwarz
…………… ich weiß was du meinst, aber das lässt sich doch besser beschreiben. Wenn man nachts aufwacht, ist es nicht völlig schwarz. Die Augen gewöhnen sich und man kann Gegenstände erkennen. Es ist kein weiträumiges Schwarz, sondern viel Grau in unterschiedlicher Tönung. Da sind Schatten, Licht vom Fenster, Reflektionen auf Bilder o.ä.
Diese Beschreibungen hätten auch die Atmosphäre gebracht.

………………….
seine nackten Füße über den Holzfußboden schlurften
…………………. Nackte Füße tun das nicht, sie tappen.

……………………..
Blind tastete er nach dem Lichtschalter und drückte ihn,
…………………….
Nein! Dieser Satz ist sehr unbeholfen. Vielleicht: Er drückte den Lichtschalter………
Oder: Sie hörte wie er den Lichtschalter betätigte……

………………….
„Ich hatte mich damals verbohrt, als ich das Kabel für den Empfänger legte. Wahrscheinlich ist es eine Diode des Verteilers, die du da leuchten siehst.“
………………….. verbohrt ist sehr umgangssprachlich, grundsätzlich verstehe ich nichts von Elektrizität, aber daß in den Löchern, die ich so gebohrt habe plötzlich Lichter leuchten, ist mir noch nie passiert.

…………………
Stefan griff sich sein Handy, schaltete es ein und suchte sich mit Hilfe dieses schwachen Lichts seinen Weg durch das Zimmer, hinaus in den Flur.
Wieso hatte er sich keine Taschenlampe geholt,
…………………. Da frage ich mich auch.

……………
es dauerte fast eine Ewigkeit, bis sie begriff, dass es nicht ihr Herz war, dass da geschlagen hatte, sondern dass das Geräusch von oben kam
……………… also, so doof kann die doch nicht sein, oder?

……………..
Vom Dachboden um genau zu sein. Sie rief es sich in ihr Gedächtnis zurück, so als ob sie es noch einmal hören würde und als der dumpfe Ton in ihren erdachten Ohren wiederhallte, analysierte sie ihn.
………………erdachte Ohren?

………………
So laut und hell, dass ihre eigenen Ohren schmerzten.

Noch einmal schrie sie. Noch lauter, noch energischer.
…………….. da brauche ich die Vorstellung, was da passierte. Beim ersten schrei taten ihr die Ohren weh. Dieser zweite schrei muß dann doch die Fenster zum bersten bringen.

……………..
und dabei streiften ihre Augen die hintere Stelle des Raumes.
Jene Stelle, an der sie zuvor das grüne Licht ausgemacht hatte.
……………… ich denke, daß ist direkt über ihr und schien ihr doch direkt ins Gesicht.

Ich weiß, dass es schwer ist eine Geschichte zu schreiben, die einem die Gänsehaut bringt. Gerade bei diesen Geschichten sind m.E. Details und Stimmung sehr wichtig.

Da ich von Rechtschreibung nichts verstehe, möchte ich mich nicht im Detail darüber auslassen.
Hier könnte aber die „Word-Korrektur“ wohl einiges bringen.

Nichts für ungut.
Gruß
Manfred

 

Hallo Manfred,
dank dir und ich weiß so ziemlich genau was du meinst.
Nun ja. Ich habe momentan meine Bemühungen eine weitere Geschichte zu schreiben auf Eis gelegt, da ich es nicht schaffe meine Ideen entsprechend umzusetzen.
Vielleicht irgendwann mal wieder.

Grüße...
morti

 

Hallo morti,
eine nette, kleine Geschichte recht spannend, auch wenn sie einen nicht gerade vom Hocker reißt, nicht gerade eine super neue Idee, aber schön zu lesen.

Ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:
Wie kann man sein Grinsen sehen, wenn es stockdunkel ist?
" denn etwas erregte sie ihre Aufmerksamkeit." sie zuviel
" Doch Anne ließ nicht locker und es brauchte auch nicht sehr lange, bis ihr Freund begriff, dass der Stromausfall eigentlich das ganze Haus betreffen sollte." Mach lieber eine wörtliche Rede draus
" Sie hatte Angst und wünschte sich, ihre Abende nicht immer mit irgendwelchen Grusel- und Sci-Fi Romanen vertan zu haben." - "Sie hatte Angst" ist überflüssig, ich hab's auch so kapiert! Es stört eher, wenn du es oft wiederholst, es reicht, wenn du es zeigst, das machst du nämlich sehr gut!
viele liebe Grüße
tamara

 

Hallo tamara,

womit hab ich die aufmerksamkeit verdient ;)
schön, dass dir die geschichte ganz gut gefallen hat. die änderungen werde ich vornehmen, danke dafür!
mit der kritik hast du sicherlich recht, wobei ich heute, wie damals, nicht genau weiß, wie ich den spannungsbogen erhöhen soll. hm, vielleicht fällt mir in dieser hinsicht noch was ein, aber rechnen würde ich nicht damit ;)...

einen ganz lieben gruß...
morti

 

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