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Das große Morden vor meinem Fenster

Seniors
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20.11.2001
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Das große Morden vor meinem Fenster

Vogelgezwitscher und das Klopfen eines Spechtes waren bis gestern die angenehme Geräuschkulisse die ich vernahm, wenn ich eines meiner westseitigen Fenster öffnete. Die etwa zweihundert Meter entfernt stehenden Häuser sah ich nur, wenn im Herbst die Blätter nach dem bekannten Farbenspiel zu Boden fielen und so die Sicht freigaben, bis im Frühling neues Grün aus den kahlen Ästen drang. Unzählige Vögel hatten hier ihre Kinderstube und sollten sie auch heuer wieder haben. Sicher waren die zukünftigen Vogeleltern schon im Begriff, ihre Nester mühe- aber liebevoll zusammenzutragen und zu verflechten, ja vielleicht lagen schon Eier drin? Auch freilaufende Katzen hatten hier in schönen Sommernächten, für alle in der Umgebung deutlich zu hören, ihre schönsten Liebesstunden.

Gestern früh öffnete ich das Fenster, vernahm das vertraute Klopfen und Zwitschern und war einmal mehr zufrieden mit meiner Aussicht. Als ich meinen Blick weiter nach unten gleiten ließ, sah ich eine handvoll Männer, einer chefmäßig gekleidet, immer redend und abwechselnd auf ein Papier und die Bäume zeigend, die anderen in Arbeitsgewand und nickend, über das Grundstück gehen.

Kurze Zeit darauf vernahm ich ein Zgoiiiiiiiiiiing, dann noch eines, gefolgt von einem rrrrrrrrreeeee-rrrrrrrrreeee. Ich stürzte zum Fenster, bestätigte mein Bild zum Gehörten durch einen Blick... Von oben nach unten schnitten sie die Bäume um, einen nach dem anderen. Egal wie groß – drei der Bäume waren fünf Stockwerke hoch und gesund, egal wie grün und auch egal, wer darin wohnte. Äste fielen zur Erde, Stämme wurden Stück für Stück umgesägt. Bis Arbeitsschluß um siebzehn Uhr schafften sie das halbe Grundstück und die Hoffnung keimte in mir, daß das vielleicht schon alles war, es schon reicht, um Platz für menschliche Behausungen zu schaffen. Die beiden großen Bäume vor meinem Wohnzimmerfenster waren noch nicht umgeschnitten und ich bitte ein „Laß sie stehen...“ ins Nichts.
Die Vögel kamen, besichtigten, zwitscherten aufgeregt. So, als wollten sie sich beschweren, uns sagen, wie unerhört sie das fanden, daß sie so einfach delogiert werden....

Heute früh begannen die Arbeiter, mit ihren Baggern das am Boden liegende Gehölz wegzuräumen und ich hoffte noch immer, daß sie wenigstens den Rest der Bäume stehen lassen. Doch ab mittag erklangen erneut die Sägegeräusche. Ich ging los um zu erkunden, was hier gebaut werden soll. Ein Baggerführer gab mir die Auskunft, die Grünfläche soll auf sechs Grundstücke aufgeteilt werden, mehr wisse er auch nicht, er mache nur seine Arbeit hier....
Bis ich um sechzehn Uhr weg mußte, standen „meine“ Bäume noch. Um siebzehn Uhr kam ich wieder nach Hause, die Sägen wurden gerade weggesperrt. Ein Blick aus meinem Fenster zeigt einen grausamen Ausblick: Die von mir aus gesehen rechte Hälfte des größten Baumes ist schon gemordet, die linke steht noch. Bis morgen zieren eineinhalb Bäume meine Aussicht. Der Mensch ist ein korrektes Tier – siebzehn Uhr, Arbeitsschluß....

Noch klopft der Specht und einige Spatzen und Amseln kommen, um sich zu beschweren. Vielleicht überlegen sie, ob sie in Zukunft mit der gepflegten Kleingartenreihe, die noch zwischen jenem Grundstück und meinem Haus ist, Vorlieb nehmen oder ob sie wegziehen sollen?
Doch die beiden großen Bäume werden sicher endgültig dran glauben müssen...
Mein Specht wird sich vermutlich morgen abend einen neuen Schlafplatz suchen, deshalb höre ich ihm heute noch einmal gut zu, wenn er den Takt zum Gezwitscher gibt... es hört sich an, als würden sie gemeinsam zum Abschied einen traurigen Blues singen...

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Susi P.

[ 24.04.2002, 19:37: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

Ich habe gestern diese Geschichte um 19.40Uhr gelesen und hab mich geärgert das meine Registrierung noch nicht so schnell beendet war (passwort waiting) so daß ich erst jetzt auf diese Geschichte antworten kann.
Sie hat mir sehr gut gefallen es war eine dieser geschichten die mich bewegen auch mal wieder zu schreiben.Hab dank und hoffe ich kann noch mehr solche Geschichten von Dir lesen :D

 

Hi Felenzi!

Willkommen auf kg.de und danke für´s Lesen meiner Geschichte!

Es freut mich, daß sie Dir gefallen hat! Und wenn sie Dich tatsächlich zum Wieder-Schreiben animiert haben sollte, dann freut mich das besonders und ich wünsche Dir alles Gute für Deine Schreiberei, von der wir hoffentlich bald etwas hier lesen werden?

Was mir nicht ganz klar ist: Was meinst Du mit "solche Geschichten"? - Ich kann mir vieles drunter vorstellen, wüßte aber gern, was speziell Du meinst...

Liebe Grüße
Susi

 

Hallo Susi!
Nette Geschichte hast du da fabriziert, die sogar mir, das bischen Mitleid mit Tieren das in mir lebt hochgekitzelt hat.
Du beschreibst hier ein Problem über das man monatelange Diskussionen führen könnte. Doch soll das hier nicht geschehen. dafür gibt es andere Foren.
Nur soviel noch. Ich bin dir dankbar, dass du darauf verzichtet hast, die Menschen als Gefühllos und hartherzig zu bezeichnen.
Auch hast du die Profitgeilheit aussen vor gelassen und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Es soll eine Geschichte sein und nicht eine Propaganda für eine Umweltorganisation.
Und diese ist dir wirklich gelungen.

 

Hi Häferl
Mit "solche Geschichten" meinte ich nur das es diese "Art" von Geschichten ist die mich anregt zu schreiben, es ist deine Erzählweise der Fluss in dem sich hir alles bewegt es gefällt mir sehr solche unkomplizierten einfachgeschriebenen Geschichten zu lesen die mich fesseln und von denen ich den ganzen Tag lesen könnte, wirst bald was von mir lesen können habe es fest vor was zu schreiben (oder immer noch, oder mal wieder,oder ENDLICH mal wieder :lol: )
bis dann und he schreib mehr mehr ich brauch IMPUT :D bis donn denn

 

Hallo Häferl!

Also an der Geschichte gibt's zwei Dinge, die ich kritisieren möchte:

1. Diese romantische Darstellung der Tierwelt. "Vogeleltern" die "liebevoll" Nistmaterial für ihre "Kinderstube" zusammentragen. Katzen, die "Liebesstunden" verbringen. Naja, ich weiss nicht...das ist doch etwas sehr vermenschlicht, anscheinend aus dem Grund, um diese Idylle der menschlichen Un-Idylle entgegenzustellen. Ist zwar eine berechtigte Strategie, klingt für mich aber ein wenig infantil, so nach dem Motto "Wir müssen alle mit der Umweltzerstörung aufhören, weil das ist ganz ganz böse.." oder ähnliche vorgefertigte Standardsätze.

2. Ich weiss ja nicht, ob die Geschichte eine wahre Geschichte aus deiner persönlichen Erfahrung ist, aber ich finde das schon ein wenig heuchlerisch. Schließlich beobachtest du das Geschehen aus einer Wohnung/einem Haus heraus aus, und an dem Platz, wo du jetzt deine Wohnung/Haus hast, standen sicher früher auch Bäume mit jenen liebevollen Vogeleltern, die dann "für dich" ihren Platz räumen mußten. Und natürlich gilt das auch für mich und bestimmt für alle anderen KG.de-Mitglieder auch, die ja schließlich auch irgendwo wohnen, wo vorher grüne Wiesen oder dichte Wälder waren.

mfg

 

@Henna, es freut mich, von Dir ein Lob zu hören! Danke!

@FELENZI - Danke für Deine Antwort, jetzt weiß ich, wie Du das meintest. Ich versuche mich ja in verschiedene Richtungen, wenn es mir auch nicht immer gelingt und ich immer wieder bei "meinen" Themen und Rubriken lande... Also wird Dir vermutlich manches von mir gefallen und manches nicht. ;)

@Hallo Martin!

Danke, daß Du Dich mit meiner Geschichte befaßt hast!

Zu Punkt 1:

Nein, so ist das nicht. Es ist keine Strategie, es ist einfach so, wie ich es empfunden habe. Es war idyllisch. Auch Tiere haben Gefühle und wenn Du sie wirklich beobachtest, siehst Du das auch. Die Katzen sind wirklich Tatsache. Ich brauchte lange, bis ich - nicht mal draufkam, sondern erfuhr, was dieses Geschrei ist... :)

Ich finde auch nicht, daß ich von menschlicher Un-Idylle schreibe. Für uns, die hier wohnen, war es wie gesagt idyllisch. Und ich mache mir ja schließlich auch als Mensch diese Gedanken...
Es soll auch keine politische Agitation dahinter stecken, hätte ich darauf Lust gehabt, hätte ich das ganz anders geschrieben, da wäre es nicht so versteckt...

Punkt 2:

Wie gesagt, ja, es ist eine persönlich erlebte Schilderung.
Mir ist auch klar, daß für das Haus, in dem ich wohne, auch Grün - sogar ein Bach! - herhalten mußte... Das gefällt mir aber genausowenig, nur war das schon 1932... Würde ich nicht hier wohnen, würde ein anderer hier wohnen. So gesehen, kann ich da nichts dagegen machen.

Was mich konkret stört, ist, daß für sechs kleine Häuser sämtliche Bäume gerodet wurden. Einfach nur, weil man unter "Baugrund" eben eine brett´lebene Fläche ohne allem versteht. Würde man sich vorher konkret überlegen, was man wo genau hinbauen will, könnten die Bäume dazwischen ja stehen bleiben. Wer sagt denn, daß die zukünftigen Bewohner gerne ein Grundstück ohne Bäume haben? (die Bauordnung...)
Was ich nur will, ist, daß man sich mit der Natur arrangiert.

Klar werden wir immer mehr Menschen und wir müssen wo wohnen, zumindest in unseren Breitengraden. Aber es gibt zum Beispiel auch noch unzählige ausbaubare Dachböden, Wien rühmt sich ja schließlich für den hohen Grünanteil, was ja nicht jede Großstadt tut.

Aber jetzt werde ich doch politisch, darum höre ich besser wieder auf... ;)

Beruhigend ist zu wissen, daß für jeden Baum dieser Größe vier kleinere ersatzgepflanzt werden müssen. :)

Außerdem war ich heute dort und habe mir den abgeschnittenen, blühenden Flieder geholt, bevor ihn der Bagger in den Container gehoben hätte...

Liebe Grüße
Susi

 

Hallo Susi

Schöne Geschichte ohne moralischen zeigefinger...den erhebt der Leser selbst durch die Frage, ob man wirklich immer erst alles Plattmachen muß, bevor wieder mühsam etwas neues wachsen kann.

Ich freu mich auch jeden Frühling über den Nußbaum vor meinem Fenster, welcher gnädig durch sein grün die fassaden der gegenüberliegenden Häuser vor mir verbirgt.

Lord :thumbsup: ;)

 

Der Drummer von Grobschnitt (Joachim "Eroc" Ehrig) hat auf seiner glaub zweiten Soloplatte einen schönen Track namens "Der Traum vom Wald". Es ist eine musikalisch untermalte Kurzgeschichte mit sehr ähnlicher Intention. (Das Ding dauert gut neun Minuten.)
Solltest Du Dir mal anhören bei Gelegenheit.
Dort finde ich die Trauer um die verlorenen Bäume besser umgesetzt, was nur zum Teil an der Stimme und der Musik liegt.

 

Hi Hexachord!

Danke für´s Lesen! Ich bin mir nicht ganz sicher: Willst Du damit sagen, daß Du die Geschichte schlecht findest (wenn ja, was findest Du schlecht?), oder soll ich es als Lob auffassen, daß sie Dich an das zitierte Musikstück erinnert? :confused:

Ach ja: Wenn Du willst, daß ich es mir anhöre, dann steck es doch bitte in ein Mail und schick es mir... ;)

Liebe Grüße
Susi

Ach, @Lord - ganz übersehen - Danke! :)

[ 20.05.2002, 17:50: Beitrag editiert von: Häferl ]

 

Da mir Hexachord die Nummer zugeschickt hat (Danke nochmal auch hier), muß ich sagen: Ich bin schwer beeindruckt... Selten ein so gefühlvolles Stück gehört!

Wer "Der Traum vom Wald" ebenfalls anhören will, dem kann ich (oder auch Hexachord?) es zusenden (4,27 MB).

 

Die Sachen, die ich von Grobschnitt kenne, machen nur bedingt Lust auf das Stück, aber wenn Du es lobst, dann lasse ich mich drauf ein.

Mit dem Morden, Hauen, Stechen, Wegbanausen kann ich nicht so viel anfangen. Bräuchte ich vielleicht einen persönlichen Bezug dazu. Ich muß mich allerdings in einem Punkt Martin schon anschließen, ich glaube kaum, daß Tiere allzu sehr von Emotionen belästigt werden. Die sind da eher pragmatisch. Aber vielleicht stoße ich jetzt hier besser keine Diskussion dazu an.

Vielleicht liest Du noch einmal über den Text, manchmal kam mir die Zeichensetzung merkwürdig vor, ein Detail auch noch:

  • "Die beiden großen Bäume vor meinem Wohnzimmerfenster waren noch nicht umgeschnitten und ich bitte ein "Laß sie stehen..." ins Nichts." - 'umgeschnitten, und ich betete/ bat'; die Konstruktion ist allerdings auch merkwürdig, vielleicht machst Du besser zwei Sätze draus.

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke fürs Lesen, Claus, aber ich hab nicht vor, in nächster Zeit irgendwann an dem Text zu arbeiten. Er ist wirklich nicht so toll, daß sich das auszahlen würde. ;) - Eher würd ich ihn als peinlich bezeichnen.

Alles Liebe,
Susi :)

 

Hi Susi,

da ich weiß, dass du ihn nicht weiter bearbeiten willst, werde ich auch keine Verbesserungsvorschläge anbringen - ich musste unweigerlich an die Sängerin Alexandra und ihr Lied: Mein Freund, der Baum denken.

Mittlerweile ist es bei uns in D so, dass man saftige Strafen zahlen muss, wenn man Bäume einfach so fällt - dadurch wurden auch schon ganze Bauvorhaben gekippt (was ich teilweise schon auch sehr schwachsinnig fand, wenn ein Sohn neben das Haus seiner Eltern bauen will und das nicht kann, nur weil ein alter Kastanienbaum im Weg steht - dafür müssen dann die Alten irgendwann ins Altersheim).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi leute

@bernadette aber der Mensch hat die Möglichkeit zu bauen, wo er will. Eben auch ohne einen KAstanienbaum zu fällen. Da brauchen wir jetzt keine Diskussion draus machen. Bäume bringen Holz und wir brauchen Holz und alles, was daraus resultiert. Aber man muss nicht gleich einen Baum töten (ich klinge heute wie einer von Greenpeace) nur um dort zu wohnen.
Aber man kann ja immerhin neue Pflanzen!
Ich weiß grad auch nicht mehr, was ich dir mitteilen wollte, aber sich über den Schutz von alten Bäumen beklagen find ich nicht gut. man kann ein Altenheim ja auch als Schutzvorichtung für Alte ansehen.

@susi hat mir leider nicht gefallen, ganz ehrlich. ich seh keine Essenz im Text. ich will nicht sagen schlecht geschrieben, aber auch nicht gut oder interessant. und das Thema ist so bekannt wie das Kaugummi, das den TAg langzieht.

trotzdem Gruß

 

@bernadette aber der Mensch hat die Möglichkeit zu bauen, wo er will. Eben auch ohne einen KAstanienbaum zu fällen. Da brauchen wir jetzt keine Diskussion draus machen.

Aris, ein Bauplatz kostet Geld. Manchmal soviel, dass Menschen nur bauen können, wenn sie auf Grund bauen, der ihnen (oder den Eltern) gehört, auch wenn da ein Baum drauf steht.
Da lebst du völlig an der Realität vorbei und hast dich mit diesem Thema wohl noch nie auseinandersetzen müssen, deswegen brauchen wir wirklich keine Diskussion draus machen.

 

ist ja gut ist ja gut!
ich habs doch auch nicht verurteilt. ich hätte nur ein schlechtes Gewissen, müsste ein Baum meinetwegen gefällt werden. und es geht bestimmt auch ohne. wenn du einen Fall anbringst, wo es unabdingbar ist, den Baum zu fällen um bei den Eltern zu bauen dann ... sicherlich ist genehmigt!
Es ging mir mehr um das Gesetz, dass alte Bäume schützt. das ist nämlich gut. in diesem speziellen Fall ist die Bürokratie natürlich hinderlich.
Aber das GEsetz im allgemeinen ....

 

Liebe Bernadette, lieber Aris!

Danke Euch beiden fürs Lesen der Geschichte und daß ihr auch gleich ein bisschen diskutiert habt. :)

bernadette schrieb:
Mittlerweile ist es bei uns in D so, dass man saftige Strafen zahlen muss, wenn man Bäume einfach so fällt- dadurch wurden auch schon ganze Bauvorhaben gekippt (was ich teilweise schon auch sehr schwachsinnig fand, wenn ein Sohn neben das Haus seiner Eltern bauen will und das nicht kann, nur weil ein alter Kastanienbaum im Weg steht - dafür müssen dann die Alten irgendwann ins Altersheim).
Die Bäume in der Geschichte sind natürlich nicht »einfach so« gefällt worden – das war schon genehmigt. Es ist bei uns so, daß man je nach Alter oder Größe der Bäume eine bestimmte Anzahl neuer Bäume pflanzen muß. Also z.B. für einen mittleren Baum muß man woanders vier junge Bäume pflanzen, wobei man da glaub ich auch zahlen kann, dann werden die von der Gemeinde gepflanzt (haha).
Klar ist es in dem Fall, den Du anführst, blöd – wenn auf dem Grund der Eltern Platz genug ist, man aber trotzdem nicht dazubauen kann. Aber für das Grundstück in der Geschichte gab es zu dem Zeitpunkt, als die Bäume gefällt wurden, weder neue Besitzer noch Bebauungspläne – es ging rein darum, daß der vorige Besitzer es als ebenen Baugrund verkaufen wollte. Man hätte aber die großen Bäume auch stehenlassen können und die Häuser dort bauen, wo keine Bäume stehen. Mittlerweile sind zehn kleine Grundstücke draus geworden, auf denen acht kleine Häuser stehen, zwei werden als Kleingärten genutzt. Ohne Bäume sieht das schrecklich aus.
Und sie haben natürlich nicht alle zugleich gebaut, sondern schön nacheinander – seit ich die Geschichte geschrieben habe, habe ich Frühling, Sommer und Herbst tagsüber immer Baulärm vorm Fenster. Naja, jetzt sind sie ziemlich fertig, vielleicht kommt ja mal wieder ein ruhiger Sommer. Letzten Sommer hatten wir in unserer Sackgasse einen Großeinsatz der Polizei (20 Mann), weil einer aus dem Nebenhaus auf die Bauarbeiter losging, nachdem er den Lärm nicht mehr ausgehalten hat.

@susi hat mir leider nicht gefallen, ganz ehrlich. ich seh keine Essenz im Text. ich will nicht sagen schlecht geschrieben, aber auch nicht gut oder interessant. und das Thema ist so bekannt wie das Kaugummi, das den TAg langzieht.
Ebendrum will ich auch nicht mehr dran arbeiten, aber schreiben mußte ich ihn damals einfach. Und immerhin war er ja für Euer kleine Diskussion gut. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Im Nachhinein betrachtet, Susi, wäre es besser gewesen, diese Geschichte von dir nicht gelesen zu haben, aber nun habe ich sie angeklickt – des Titels wegen, und weil sie ziemlich weit oben auf der Liste deiner Geschichten stand. Ich habe es sofort bereut und am liebsten würde ich dazu schweigen, aber ich habe dir nach dem Desaster mit der Kinderschändergeschichte versprochen, noch mindestens eine Geschichte von dir zu besprechen – nun denn.

Um es gleich vorweg zu sagen: Diese Geschichte gefällt mir nicht. Weil sie ihrem großspurigen Titel nicht gerecht wird, und weil sie ein Thema behandelt, das ich für verlogen halte. Da entrüstet sich ein/e Protagonist/in, daß man ohne Rücksicht auf vielleicht schon brütende Vögel Bäume fällt, aber es gleichzeitig nichts dabei findet, daß da freilaufende Katzen jahrelang Vögel mordend durch die Gegend ziehen, ja mehr noch, ihr nächtliches Gejaule wird zu deren „schönsten Liebestunden“ umdeklariert.

Ich weiß schon, Katzenliebhaber werden das nicht gern hören, aber Fakt ist, daß die Katzen mehr Vögel umbringen, als alle anderen Tiere zusammen, und natürlich auch weit weit mehr als Franzosen und Italiener mit ihren alljährlich immer noch (illegal) stattfindenden Jagden, die dem deutschen Fernsehen immer mal wieder eine Sendung nach dem Motto wert sind: Diese Italiener, diese Barbaren, bringen Singvögel um und essen sie auch noch!

Es gäbe noch Vieles zu sagen, aber es hätte keinen Sinn, auch weil ich vielleicht voreingenommen bin. Ich kann nämlich diese Gefühlsduselei, diese Romantisierung der Natur nicht leiden, nur gut, daß auch du, Susi, nicht mehr hinter der Geschichte stehst und selbst als peinlich bezeichnest. Soviel Selbstkritik muß man loben, ich buche diese Geschichte einfach unter deine Jugendsünden und werde demnächst eine deiner neueren Geschichten lesen.

Dion

 
Zuletzt bearbeitet:

[edit: Off-topic enfernt, bevor ein Mod das tut - du hast es ja in der Benachrichtigungsmail ...[/edit]

Was deine Kritik an der Geschichte betrifft: Für mich besteht schon ein Unterschied darin, ob sich in der Natur Tiere gegenseitig töten, was meistens auch nur einzelne Tiere betrifft, oder ob der Mensch ein Stück Natur völlig kahlschert. Man hätte sich ja auch vorher Gedanken machen können, was man überhaupt wo hinbauen will, und dann nur die dafür notwendigen Bäume fällen – dann wäre wohl die Hälfte oder ein Drittel stehengeblieben.
Aber wie gesagt, die Geschichte sollte nur die "Gefühlsduselei" eines ganz einfachen Menschen sein - keine richtige Gesellschaftskritik, deshalb steht sie ja auch hier in Alltag und nicht in Gesellschaft.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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