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Das kleinste Haus in Wales

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27.08.2007
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Das kleinste Haus in Wales

So einen Regen hatte Karla noch nicht erlebt. Er klatschte geradezu besessen an die Scheiben des winzigen Zimmers. Die gräulichen Spitzengardinen schienen unter der Wucht des Aufpralls zu erzittern und Karla fragte sich besorgt, ob das zerbrechlich aussehende kleine Fenster diesen Ansturm aushalten würde. Aber sie waren sowieso gleich hier weg.
Gott sei Dank, dachte sie und fühlte sich sogleich schuldig. Cheryl, die Wirtin des kleinen Bed-and-Breakfast-Hotels, hatte sie und Jochen bei ihrer Ankunft wie alte Bekannte begrüßt und ihnen voller Stolz das puppenstubengroße Zimmer gezeigt.
Ein modriger Geruch durchzog das ganze Haus.
„Schlecht isoliert!“, hatte Jochen sofort bemerkt und fachmännisch die Wände abgeklopft.
Ihr Zimmer blieb kalt, denn die Heizung war im August ausgestellt und ließ nicht erkennen, wie man sie zum Warmwerden bringen könnte. Sie waren gezwungen, im Bett enger aneinanderzurücken, aber dieser Zustand hatte nur zu einer schlaflosen Nacht geführt. Sie war es nicht gewohnt, mit Jochen eine Decke zu teilen, und im Halbschlaf entbrannte ein erbitterter Kampf um den ihr zustehenden Teil, der sie letztendlich zwang, sich den gehäkelten Überwurf zu greifen.
Der Gedanke an die unzähligen Leiber, die sich schon da hinein gewickelt hatten, ekelte Karla den letzten Rest der Nacht an, und so lag sie bis zum Morgengrauen wach und lauschte den explosiven Schnarchgeräuschen ihres Ehemannes.

Sie könnten jetzt in Italien am Strand sein, dachte Karla verbittert. Oder in einem Weingut in Südfrankreich. Oder leckere österreichische Küche genießen. Deutschland erlebte gerade eine Hitzewelle. Wie herrlich wäre es jetzt an der Ostsee! Stattdessen lagen sie hier im Regen – in Nord Wales, auf dem Weg zu einem Ort mit dem unaussprechlichen Namen Llanfairpwllgwyngyll. Was hatten sie hier verloren?

Sie waren die einzigen Gäste im Frühstücksraum. Cheryl servierte ihnen ein English Breakfast, das Jochen schon gestern verächtlich als „Brechfest“ bezeichnet hatte.
„Enjoy!“, zwitscherte Cheryl. Mit ihrem pudrigen Gesicht und den dunkelrot geschminkten Altfrauenlippen sah sie seltsam konserviert aus. Wie alt mochte sie sein? Karla fand, dass sie schwer zu schätzen war. Ihrer Kleidung und ihrer Vorliebe für Nippes nach hätte sie sie auf Anfang siebzig geschätzt, altmodisch und doch zeitlos. Vielleicht 15 Jahre älter als Karla?
Sie fröstelte bei der Vorstellung, irgendwann auch so auszusehen. Jochen blickte auf seine ledrigen zwei Scheiben Frühstücksspeck hinunter. Gebuttertes Toastbrot, ein Klecks dicke Bohnen, eine glasig aussehende Tomate, eindeutig aus der Dose. Er stocherte missmutig darin herum, als erwartete er irgendwo noch eine Überraschung.
„Mehr gibt’s nicht“, versuchte sie zu scherzen.
„Das kannst du laut sagen“, meinte er verärgert. „Eine Geldschneiderei ist das hier!“
Sie verkniff sich die Bemerkung, dass ja niemand sie zwang, das läppische Frühstück der guten Cheryl zu verzehren. Genauso gut hätten sie unten in der Stadt ein nettes kleines Café aufsuchen können. Aber bezahlt war bezahlt, da kannte er kein Pardon.
„Willst du noch zum Wasserfall?“, fragte er sie kauend. Er plante bereits den Tag. Stationen, die abgearbeitet werden mussten.
„Es regnet!“, meinte sie entsetzt. Warum sollte sie sich Wasser ansehen, das vor ihr in eine Schlucht stürzte, wenn ihr zur selben Zeit Wasser sturzbachartig auf den Kopf klatschte?
„Das macht doch nichts! Wer weiß, wann wir das nächste Mal hierher kommen?“
Hoffentlich nie, dachte Karla.
Oben in dem muffigen winzigen Zimmer ging der Koffer weder auf noch zu. Karla hatte das Nummernschloss von Anfang an nicht gemocht. Sie drehte und zerrte, aber irgendetwas klemmte. Ihr Fingernagel brach ab. Fluchend drückte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Koffer. Warum hatte sie auch so viele Anziehsachen mitgeschleppt? All die nutzlosen Sommerkleider! Ein blumiger Seidenzipfel hing aus der Seite des Koffers heraus und schien sie regelrecht auszulachen. Jetzt war die linke Kofferseite aufgeplatzt.
Jochen kam aus dem Bad mit seiner karierten Waschtasche unter dem Arm.
„Der Scheißkoffer ist kaputt!“, sagte Karla.
Wortlos schob er sie zur Seite und untersuchte den von ihr angerichteten Schaden.
„Du hast das Schloss ramponiert!“ Fassungslos klappte er den Koffer auf und zu. „Das war ein 200-Euro-Koffer, Karla! Was hast du denn nur gemacht?“
„Ich habe alles eingepackt, während du dich im Bad verlustiert hast!“
„Ich werde mich ja wohl noch waschen dürfen!“

Cheryl winkte ihnen nach, als sie mit ihrem Auto um die Ecke bogen. Der Koffer hatte die ohnehin schon angeschlagene Stimmung nicht gerade verbessert. Immer noch prasselte der Regen sintflutartig herunter. Jochen suchte im Radio nach Musik, aber alles, was es gab, war Werbung für lokale Baumärkte und ein unverständlicher Sportbericht.
„Llanfair … lchlan … chla …“ Jochen übte leise, den Namen ihres Zielortes auszusprechen. „Das glaubt uns zu Hause keiner, wie das heißt!“ Er kicherte voller Vorfreude. „Es bedeutet etwas mit einer Kirche am Whirlpool neben der roten Höhle oder so. Der längste Ortsname im Land. Ist schon interessant. Komisch, aber interessant. Llan … chlhcllan …“
„Kannst du bitte mal aufhören?“, fragte Karla gereizt.
Beleidigt verstummte er.
Sie fuhren durch malerische kleine Ortschaften mit unaussprechlichen Namen, vorbei an Steinmauern, Landgasthäusern, immergrünen Hecken und unzähligen Schafen.
„Walisischer Lammbraten“, murmelte Jochen. Er musste einfach immer reden. „Hier, guck mal, wie weit es noch ist!“ Er zerrte den Straßenatlas aus dem Innenfach der Tür und reichte ihn ihr, ohne den Blick von der Fahrbahn zu wenden.
Karla studierte die Karte. Seit sie kurz nach Urlaubsbeginn vor einer Woche beinahe einen Unfall mit einem Lastwagen verursacht hatte, war sie zum navigierenden Beifahrer degradiert worden. Immer noch war sie insgeheim der Überzeugung, dass es eigentlich Jochens Schuld war. Er hatte sie ganz verrückt gemacht mit seinem ständigen „Pass auf, Karla! Mit dem Linksverkehr ist nicht zu spaßen!“ Unentwegt hatte er herumgefuchtelt und sich nach vorn oder hinten gebeugt. Damit hatte er ihr komplett die Sicht versperrt, so dass es beinahe zum Zusammenstoß gekommen war. Das lange wütende Hupen des anderen Fahrers hatte ihr Herz vor Schreck kurz aussetzen lassen.
Es war so ungerecht, zu Hause hatte sie noch nie einen Unfall gehabt. Sie beherrschte das Auto im Schlaf!
Sie hatte in einer Nebenstraße angehalten, wo sich Jochen kopfschüttelnd ans Steuer gesetzt hatte. Die Erinnerung an diese Demütigung ließ die Wut wieder in ihr aufsteigen.
Sie klappte den Atlas zu.
„Es kommt darauf an, wie du fahren willst“, meinte sie mürrisch. „Unten bei Conwy entlang ist es länger.“
„Conwy Castle“, überlegte Jochen laut. „Da fahren wir mal lang. Wer weiß, wann wir das nächste Mal hinkommen?“
Warum hatte er so eine Angst davor, nicht mehr hierher zu kommen? Rechnete er mit seinem baldigen Ende? In ungefähr sechs Jahren würden sie beide in Rente gehen, das hatte er genau geplant. Sie war dann sechzig, er zweiundsechzig. Dann konnten sie doch tun und lassen, was sie wollten! Sie konnten verreisen, wohin sie wollten, sie konnten alle Schlösser dieser Welt bestaunen, Lammbraten essen und Tagesrouten planen. Herrgott noch mal, sie konnten sich sogar einen neuen Koffer kaufen! Karla starrte in den Regen hinaus. Nicht einmal vor sich selbst wollte sie zugeben, dass genau diese Zukunftsvision sie in Panik versetzte.

In Conwy befand sich das kleinste Haus in Wales. Die Eingangstür war von einer gewichtigen Waliserin versperrt, die ihr Nationalkostüm mit Würde trug. Mit ihrem schwarzen riesigen Hut erinnerte sie Karla an den verrückten Hutmacher aus „Alice im Wunderland“. Keine zehn Pferde hätten sie selbst dazu gebracht, sich so ein Ding aufzusetzen.
„Stell dich doch mal neben die Dame!“, sagte Jochen und holte seine Kamera heraus.
Die Waliserin nickte freundlich. Ein Leben als Fotomotiv hatte etwas Voraussehbares. Jochen fotografierte so emsig wie die Spurensicherung.
Das kleinste Haus in Wales war, hatte man den üppigen Eintritt bezahlt, von trostloser Nüchternheit. Das Leben des armen Mannes, der hier einst gewohnt hatte, entbehrte offensichtlich jeglicher Annehmlichkeiten. Eine Feuerstelle, ein Tisch, ein Stuhl, drei Stufen nach oben führten zu einem Bett. Karla überlegte, wo er sich gewaschen hatte und wo er aufs Klo gegangen war. Warum gaben die Museen nie Antwort auf die Fragen, die einen wirklich interessierten?
„Hat er ins Meer gepinkelt?“, fragte sie ihren Mann.
„Hier drin ist es zu dunkel zum Fotografieren“, antwortete er, ohne sie anzusehen.
Jochen hatte bereits endlose Fotos vom Schloss geschossen. Leblose, kalte, sinnlose Fotos von grauen Mauern im Regen. Die Zeit der fröhlichen Schnappschüsse schien endgültig vorbei zu sein. Ihr Sohn Robert war ein erwachsener Mann und weder sie selber noch Jochen taten je Spontanes oder Witziges, dessen Verewigung durch die Kamera sich gelohnt hätte. Karla fror und langweilte sich.
„Wer soll sich denn all die Fotos anschauen?“, fragte sie Jochen schließlich.
Überrascht schaute er sie an. Offenbar hatte er sich darüber noch keine Gedanken gemacht.
„Na, wir alle!“, meinte er dann. „Du, ich, Robert, seine Freundin, wenn er eine hat und vielleicht Britta und Jürgen und …“
„Schon gut“, unterbrach sie ihn. Jeder war doch nur erpicht darauf, die Fotos vom eigenen Urlaub zu zeigen, und Robert erzählte in den raren Stunden, in denen er bei ihnen auftauchte, einzig und allein von seiner Kanzlei.
Ein kleines Trüppchen Japaner stand jetzt vor dem kleinsten Haus. Sie alle trugen identische grüne Sweatshirts, auf denen der rote walisische Drache abgebildet war. Die Hälfte von ihnen fotografierte die anderen, dann wechselten sie.
„Ich habe Hunger. Lass uns was essen gehen!“, meinte Karla.

Es dauerte eine geraume Zeit, bis Jochen sich für ein Restaurant entschieden hatte. Der Preis musste stimmen und man wollte ja auch etwas Warmes in den Magen bekommen, nicht nur ein dreieckiges Sandwich. „The King’s Head“ sagte ihm endlich zu.
„Bestimmt Hausmannskost“, sagte Jochen und schob die schwere Eichentür auf.
Das Pub war schummerig und uralt. Altes Kupfergeschirr und ähnlicher Hausrat wurde in großen Vitrinen zur Schau gestellt und sie fanden einen Platz an einem Tisch mit roter Eckbank.
„Was willst du trinken?“, fragte er.
„Weißwein.“
Jochen stapfte zur Theke.
„A beer and a white wine“, konnte sie ihn hören. Sein Akzent war grauenvoll, aber ihrer war wahrscheinlich nicht viel besser. Sie sah, wie er mit dem rotgesichtigen Mann hinter dem Tresen redete.
„How do you say it?“, fragte Jochen und beugte sich interessiert nach vorn.
„Llanfairpwllgwyngyll“, sagte der Mann mit der Freudlosigkeit eines Münzautomaten.
„Hast du das gehört?“ Jochen drehte sich begeistert nach Karla um. Sie blickte schnell weg.
Zurück am Tisch stellte er einen lauwarmen Wein vor sie hin.
„Dieses Walisisch ist schon eine ulkige Sprache!“ Er lächelte versonnen.
Durch die Wolken draußen brach jetzt ein flimmernder Sonnenstrahl und schien direkt in sein Gesicht hinein. Er wird alt, dachte Karla. Nicht die Falten machten ihn alt, es waren die Hamsterbäckchen, die runde kahle Stirn und der kompakte Oberkörper mit dem Freizeithemd, das sich über seinem Bauch dehnte. Irgendwann war aus dem kantigen, hageren jungen Mann etwas Weiches, fast Feminines geworden.
„Ich muss mal. Kannst du mir einen Salat bestellen?“

Sie ging zur Toilette. Ein Mann am Tresen schaute ihr nach. Auf dem Klo roch es durchdringend nach Potpourri, das in einer Schale vor sich hintrocknete. Alles hier war in Rosa gehalten, sogar der unvermeidliche Kloteppich.
Erstickend wie ein Jungmädchenzimmer, dachte Karla und betrachtete ihr Gesicht in dem pompösen Spiegel. Es schien so gar nicht in diese jungfernhafte Pracht zu passen.
„Du siehst gut aus!“, sagte sie und lächelte sich an. Es kam ja sonst keiner auf die Idee.
An der Bar bestellte sie ein Wasser.
„I like your necklace“, sagte der Barkeeper und deutete auf ihre Bernsteinkette. „It suits you!“ Er zwinkerte ihr zu.
„Thank you“, stammelte sie verlegen. Du lieber Himmel, flirtete er etwa mit ihr?
Beschwingt ging sie zu ihrem Platz zurück. Als sie bei Jochen ankam, fühlte sie sich bereits wieder alt.
„Mmhh, Nierenpastete, lecker!“ Jochen studierte die Karte.
„Igitt, wie kannst du so was essen?“ Sie schüttelte sich angeekelt. „Der Barkeeper hat mit mir geflirtet.“
Jochen blätterte in der Speisekarte herum.
„Willst du Krabbensalat oder Hühnersalat?“, fragte er.
Der Barmann blickte in ihre Richtung und hob fragend ein Glas hoch. Jochen rutschte unschlüssig hin und her. Dann gab er sich einen Ruck. „Wenn du willst, kannst du die restliche Strecke fahren“, meinte er gönnerhaft.
Karla starrte ihn an und plötzlich stieg glucksendes Gelächter in ihr auf. Sie konnte gar nicht mehr aufhören, ja, es wurde sogar noch schlimmer, als sie sah, wie ihr Lachen an seinem verständnislosen Gesicht abprallte und wieder zu ihr zurückgeschleudert wurde.
„Ich darf fahren, damit du noch ein Bier trinken kannst?“
„Ja, ich habe Lust auf noch ein Bier mit meiner Nierenpastete und hier ist es gemütlich und … was lachst du denn so albern?“ Er sah verwirrt aus.
„Gib mir den Autoschlüssel!“ Sie wischte sich ihr Gesicht mit dem Jackenärmel ab. „Ich habe meine Handtasche vergessen.“
Kopfschüttelnd gab er ihr den Schlüssel und beugte sich wieder über die Karte.

Als sie an die frische Luft trat, brach die Sonne durch die Wolken und tauchte alles in einen milchigen Glanz. Erst jetzt bemerkte sie, dass auf dem Schild an dem Pub ein abgehackter Männerkopf abgebildet war. Die Pfützen neben dem Auto dampften.
Karla öffnete den Kofferraum, wo der idiotische Koffer wie eine offene Wunde klaffte. Sie wollte ihre Handtasche nehmen, doch dann klappte sie langsam den Kofferraum wieder zu und ging zur Fahrertür. Jetzt bloß nicht anhalten und nachdenken.
Brummend sprang der Motor an. Sie stieß rückwärts aus der Parklücke heraus. Llanfairpwllgwyngyll konnte ihr mal den Buckel herunterrutschen.

 

Hi sammamish!

Hat mir gut gefallen, deine KG. Vor allem die etwas melancholische Stimmung, die fehlende Hoffnung auf eine sonnige Zukunft, wird schön deutlich. Auch die Flucht am Ende ist sehr plausibel, da sie ja u. a. als Folge des gesteigerten Selbstbewusstseins deiner Protagonistin geschieht. (durch das unerwartete Kompliment..)
Die einzige leichte Unklarheit, die mir bleibt, ist, warum es zwischen diesen beiden Ehepartnern nicht schon früher zu einer ähnlichen Situation gekommen ist, das könnte, muss aber nicht erklärt werden.

Die KG war angenehm zu lesen und ich habe auch keine Rechtschreibfehler gesehen. :)

Liebe Grüße

Tobias

 

Hallo sammamish,

In ungefähr sechs Jahren würden sie beide in Rente gehen, das hatte er genau geplant. Sie war dann sechzig, er zweiundsechzig.
Hätte die beiden auf Ende Zwanzig/Mitte dreißig geschätzt.

und weder sie selber noch Jochen taten je etwas Spontanes oder Witziges, von dem sich die Verewigung durch die Kamera gelohnt hätte.
Das „von dem“ ist kein guter Anschluss.

Großartige Geschichte. Die empfehl ich.
Die Erzählerin ist schlicht zum Anbeißen, wie sie da ständig mit sich hadert und was jetzt noch kommt, das passt ihr ja alles nicht. Und Jochen in dieser herrlichen Banalität, an dem geht die Identitätskrise seiner Frau so was von vorbei, dass es eine wahre Freude ist. Nierenpastete! Und noch ein Bier dazu.
Und sie hat düstere Zukunftsvisionen. Also alleine diese klasse Bilder wirklich, wenn er sie da neben so eine Matrone stellt und abfotografiert. Und dann der Barman, der nur „It suits you“ sagt und sie kriegt gleich Herzflimmern.

Also wirklich klasse Geschichte. Hab mich hier lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt
Quinn

 

Hallihallo

Viel ist Quinns Worten nicht mehr hinzuzufügen. Mir haben vor allem diese Bilder á la Wasserfall/Regen gefallen und alles sehr plastisch gemacht. Schönes Teil. Wirklich sehr gern gelesen.

lg
lev

 

Hallo sammamish,

ja, DAS ist eine Geschichte, die sich die Empfehlung wirklich verdient hat! Klare, ballastfreie Sprache, die ihren leisen Humor aus einer lakonischen und pointierten Beschreibung eines Paares gewinnt. Selbst, wenn die beiden miteinander sprechen, reden sie ständig aneinander vorbei und mir als Leser wird zielsicher vieles in feinen Kleinigkeiten offenbart. Das wirkt an keiner Stelle aufgesetzt, sondern ist durchweg (erschreckend) glaubwürdig erzählt. Habe ich gern und mit viel Spaß gelesen. Tolle Geschichte!

Rick

 

Hallo ihr,

ich freue mich ja sehr, dass die Geschichte bei euch so gut angekommen ist und bedanke mich fuer die Empfehlung!

@ tobii,

warum es nicht frueher schon zu einer Flucht gekommen ist - manche Dinge muessen eben erst deine gewisse Schmerzgrenze erreichen, ehe sie explodieren, denke ich mal.

@ Quinn,
freut mich, dass es dich so gut unterhalten hat! Nierenpastete erschien mir passend als Symbol fuer alles Schreckliche in dieser Beziehung! (Ausserdem wird sie tatsaechlich oft von rotgesichtigen Walisern mit Genuss verzehrt ...)

@ lev,

he, mein treuer Leser - danke dir auch fuer dein Lob!

@ rick

mit "lakonisch" triffst du den Nagel auf den Kopf. Das ist es, wie ich schreiben will. Und gibt es besseren Stoff, als abgewirtschaftete Beziehungen?
Deine Geschichten spielen ja auch oft mit dem Thema, deshalb freue ich mich, dass ich dich damit erreichen konnte.

viele Gruesse
von
sammamish

 

Hey Sammamish!

Nein, ich hatte da keinen Spaß bei und toll fand ich es auch nicht, ich habe gelitten mit deiner Erzählerin und ihr die Daumen gedrückt, als sie da weggefahren ist. Es ist ziemlich bedrückend erzählt, genau wie der Titel es schon andeutet, große Menschen in einem kleinen Haus bzw. auf engstem Raum, das ist immer eine unangenehme Sache. Nierenpastete ist eklig und der Kerl ist ein Geizhals, ich frage mich natürlich auch, wie sie es so lange bei dem ausgehalten hat, na ja, andererseits ist er eigentlich der langweilige Durchschnitts-Deutsche, oder? :) Also, keine Ahnung, was erwartet die eigentlich? Wenn sie sich nicht durchsetzen kann, dann muss sie vorher genau so langweilig gewesen sein wie er und langsam merkt sie, was sie draußen erwartet.
Denn eine Frau, die sich so lange nach Abenteuer sehnt, würde nicht so lange mit so einem Langweiler aushalten, ich kann es mir nicht vorstellen, aber es soll auch sowas geben. ;)

JoBlack

 

Hi sammamish...

großes lob. wollte mich mit einer kleinen geschichte auf die heutige us-wahlnacht einstimmen, bin irgendwie bei deiner hier hängengebleiben und schwer begeistert. Allein der Titel hat mich schon angesprochen, der Rest mich dann gefangen genommen. Ich weiß, das alles ist nicht besonders konstruktiv, aber dennoch ein Zeichen meiner Begeisterung.

LG

svg

 

Hallo Ulrike,

vor lauter Umbaustress hätte ich fast deine wunderbare Geschichte verpasst!
Eine beklemmende Situation und eine Zukunft ohne Freude tut sich für die Frau auf.
Das erschreckende für mich ist, dass du keine Ausnahmesituation beschrieben hast. Es ist alles so gut nachvollziehbar. Gerade noch rechtzeitg schert die Frau aus ihrem Eheleben aus und man wünscht ihr, dass sie sich noch viele Träume erfüllen kann.
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, sehr schön!

Lieben Gruß,
jutta

 

Hi Jo,

danke dir fuer deinen Kommentar.

ich frage mich natürlich auch, wie sie es so lange bei dem ausgehalten hat, na ja, andererseits ist er eigentlich der langweilige Durchschnitts-Deutsche, oder?

Ja, das ist er wohl leider, besonders in der Altergruppe. Ich habe sie absichtlich etwas aelter gemacht, denn ich glaube, gerade in dieser Vor -Rente - Altersgruppe gibt es noch viele, die es eben so lange miteinander aushalten, egal wie furchtbar es ist, weil der Schritt zum Weglaufen eben doch ein grosser ist. Es sei denn, das Fass laeuft irgendwann ueber, wie hier.


Hi svg,

die lange Wahlnacht hat sich doch gelohnt!!!
Freut mich, dass es dir so gefallen hat!


Hi Jutta,

wenn es gut nachvollziehbar ist, bin ich erleichtert. Dann weiss ich, dass ich es ordentlich geschrieben habe und die Leute was damit anfangen koennen!
Danke dir auch fuer's Lesen.


viele gruesse,

sammamish
aus dem freudetaumelnden Seattle ....

 

Hallo sammamisch,

schon als sie nach dem Schlüssel verlangte, war mir irgendwie klar, was passieren würde. Das zeigt, dass der Punkt ihrer Fluckt exakt vorbereitet ist. Die Stimmung ist prima getroffen, dem allgemeinen Lob schließe ich mich gern an, auch wenn ich noch ein paar Details anmerke:

Jochen blickte auf seine ledrigen zwei Scheiben Frühstücksspeck herunter.
Er blickte hinunter
Die Eingangstür war mit einer gewichtigen Waliserin versperrt
mE von
Warum gaben die Museen nie Antwort auf die Fragen, die einen doch wirklich interessierten.
Fragezeichen
Die Zeit der fröhlichen Schnappschüsse schien endgültig vorbei zu sein. Ihr Sohn Robert war ein erwachsener Mann
Erinnert mich an die Zeile eines Liedes von Thommie Bayer. "Und sie fotografieren und fürchten, dass die Bilder beim ersten Ansehen schon so vergilbt sein würden wie die Fotos von Erwins Konfirmation"
und weder sie selber noch Jochen taten je etwas Spontanes oder Witziges, von dem sich die Verewigung durch die Kamera gelohnt hätte.
sie selbst; ich empfinde "von dem" auch als schlechten Anschluss. Vielleicht: taten nie Witziges oder Spontanes, dessn Verewigung durch die Kamera sich gelohnt hätte (lohnenswert gewesen wäre).

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Abend, sammamish!

Das ist ja mal eine reizende Urlaubsgeschichte! So altrosa, gräulich und naßkalt, und das tapfere alte Mädchen mit dem schlafmützigen Mann, das paßte alles wunderbar und hat mir beim Lesen viel Spaß gemacht.
Am Ende mußte ich an "Bagdad Café" denken: Wie die Frau sich am Arsch der Welt aus dem Staub macht, weil sie den Mann plötzlich aus tiefstem Herzen satt hat. Verstehen konnte ich sie auch. Und wie der Mann nachher gucken wird! Wenigstens wird er einen vollen Magen haben.

Allerdings hat sich auch hier dieses Auseinanderschreibvirus eingeschlichen, das seit geraumer Zeit um sich greift und fast schon die gesamte Bevölkerung befallen hat. Außerdem hab ich noch ein paar kleinere Fieseleien herausgepickt. Höret den Prediger i.d. Wüste:

Cheryl, die Wirtin des kleinen Bed-and-Breakfast-Hotels, hatte sie und Jochen
die Heizung war im August ausgestellt und ließ nicht erkennen, wie man sie zum Erwärmen bringen könnte
eine Heizung kann man zum Warmwerden bringen, aber nicht zum Erwärmen. Wenn, dann zum Sicherwärmen, was aber noch komischer aussieht.
die unzähligen Leiber, die sich schon da hineingewickelt hatten, verdarb ihr schließlich angeekelt den letzten Rest der Nacht, und so lag sie bis zum Morgengrauen wach
das Komma würde ich empfehlen, auch wenn das jetzt kein Pflicht-, sondern nur noch ein Kürkomma ist. Hier würde es den Satz hübscher gliedern.
Wer weiß, wann wir das nächste Mal hier her kommen?
hierher kommen oder hier herkommen.
Der scheiß Koffer
Scheißkoffer haut viel mehr rein.
Kirche am Whirlpool neben der roten Höhle
Sowas will ich auch, Mensch.
Warum hatte er so eine Angst davor, nicht mehr hier her zu kommen
s.o.
Jochen fotografierte emsig, so, wie die Spurensicherung.
emsig, so wie die Spurensicherung oder so emsig wie die Spurensicherung.
(Ich sag nicht, daß das Komma komplett unmöglich & falsch ist, aber es macht den Satz so luftschnappig.)
drei Treppen nach oben
meinst Du Stufen? Ich kenn "Treppe" statt "Stufe" nur vom Dialekt.
„Hat er ins Meer gepinkelt?“, fragte sie stattdessen ihren Mann.
Das stattdessen bezieht sich auf Mann statt Museum und hat sicher seine Berechtigung, aber ich würde es streichen. Dann wird es trockener.
schien wie ein Laserbeam
Der Laserbeam paßt mir hier garnicht. Ich denke, der steht da, weil "Strahl" schon vorkam, aber trotzdem, plötzlich so ein hypermodernes Wort, da bin ich erschrocken.
das in einer Schale vor sich hintrocknete
wie ihr Lachen an seinem verständnislosen Gesicht abprallte und wieder zu ihr zurück schleuderte
zurückschleudern müßte auch zusammen, aber es ist das falsche Wort, denn das Lachen kann nicht schleudern, es wird geschleudert oder macht irgendwas anderes aktiv zu ihr zurück.
hier ist es gemütlich und … was lachst du denn so albern?
Erst jetzt bemerkte sie, dass auf dem Schild an dem Pub ein abgehackter Männerkopf abgebildet war. Die Pfützen neben dem Auto dampften.
Die Stelle mochte ich besonders, ich will gar nicht wissen warum.
Llanfairpwllgwyngyll konnte ihr mal den Buckel herunterrutschen.

Noch ein Kompliment für den unaufgeregten Stil. Perfekt für diese Handlung.

Lieben Gruß!
Makita.

 

Hallo sammamish,
bin mal wieder sehr spät dran, macht aber nix. Eine wirklich schöne, stimmungsvolle Geschichte, die durch die vielen Alltäglichkeiten besticht. Ich bin aber nicht so ganz überzeugt, dass Karla wirklich abhaut und habe auch nicht den Eindruck, dass die beiden so grundverschieden sind. Ehrlich gesagt, war ich ziemlich überrascht, aber gut..., eine liebevoll erzählte story ist es und auch zu Recht empfohlen. Sehr gerne gelesen.
LG, Jutta

 

Hallo sim,

danke dir fuer deine Anmerkungen, die ich gleich uebernommen habe. Der Satz mit dem "Verewigen" war mir schon die ganzeZeit ein Dorn im Auge, bin nur neulich nach Quinns Kommentar nicht dazu gekommen, ihn auszubessern.


hallo Makita,

deine kleinen "Fieseleien habe ich mir auch zu Herzen genommen. Auseinanderschreiben oder zusammen oder uebereinander oder untereinander - ich weiss es nie. Die (neue) deutsche Rechtscheibung bleibt das einzig wahre Abenteuer in meinem Leben ...
Baghdad Cafe, natuerlich. jetzt wo du es sagst! Da gab es ja auch so einen alten Stiesel ...
Na, ich danke dir auch fuer's Lesen!


hallo Jutta,

ja die beiden sind sind schon aehnlich, so wie alte Eheleute eben einander aehnlich werden, oder Hundebesitzer ihren Hunden ... Aber doch denke ich, es gibt einen point of no return, gerade wenn man weiss, dass das Leben eben nicht noch unendlich lange weitergeht. Habe erst neulich gelesen, dass die Scheidungsrate der ueber 60-jaehrigen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen ist. Sie wollen alle noch was erleben, im Zeitalter von Botox und Fitnessclub und youtube .... Also vielleicht doch nicht so abwegig?

Lieben Gruss,

sammamish

 

Hey sammamish

großartige Geschichte, wirklich. Gekonnt gechrieben, wahrlich gekonnt.
Einfühlsam, melancholisch, aber ohne den Leser zu "drücken". Stark, wie du die Stimmung mit Wechsel zwischen Gedanken ud Dialogen einfängst, dazu die Trostlosigkeit der Landschaft einstreust.
Der Titel ist auch gut gewählt, leben die beiden doch in einem "viel zu engen Haus", das nicht genügend Raum für die Träume und Wünsche beider hat.
Grausig, diese Vision, im Alter nur noch "auszuhalten". Umso schöner das Ende. JA zum Leben. Ausgelöst durch ein Zwinkern des Lebens.

sehr gerne gelesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi weltenlaeufer,

danke dir fuer dein Lob!
Wales hat auch etwas Melancholisches, auch ganz ohne Ehekrise!

Grausig, diese Vision, im Alter nur noch "auszuhalten".

Ja, schrecklich, nicht?

Danke dir fuer's Lesen!

sammamish

 

Hallo Sammamish!

Du hast den Überdruss in einer langjährigen Beziehung sehr gut eingefangen. Meiner Meinung nach sind an der Situation beide schuld, aber nur sie leidet darunter. Sie muss ja einverstanden gewesen sein mit der Reise, es hat sie sicher niemand dazu gezwungen. Und sie lässt kein gutes Haar mehr an ihm. Bei der Szene mit der Decke wird auch klar, wieso es zwischen den beiden nicht mehr klappt: Es fehlt die Zärtlichkeit und der Sex. Wenn man sich nicht mehr berühren mag, ist es wohl zu Ende in einer Beziehung. Eine sehr stimmige Geschichte, in der die gewählten Bilder sehr sinnfällig sind und perfekt zeigen, was da unter der eigentlichen Handlung vor sich geht. Auch dass sie erst die Anerkennung von anderen Männern braucht, um den Weg in die Freiheit zu wählen, ist nachvollziehbar, aber eigentlich traurig. ;)


Der Gedanke an die unzähligen Leiber, die sich schon da hinein gewickelt hatten, verdarb ihr schließlich angeekelt den letzten Rest der Nacht
zusammen: hineingewickelt, du musst das "angeekelt" anders machen, so klingt es, als wäre der Gedanke angeekelt und nicht sie, Vorschlag: Der Gedanke ... ekelte sie den Rest der Nacht an - es ist klar, dass sie ihr dadurch verdorben wird
Wie herrlich war es jetzt an der Ostsee!
Konjunktiv: wäre
Was hatten sie da verloren?
hier verloren
wann wir das nächste Mal hier herkommen
hierher gekommen
Warum hatte er so eine Angst davor, nicht mehr hier herzukommen
hierher zu kommen
Warum gaben die Museen nie Antwort auf die Fragen, die einen doch wirklich interessierten?
"doch" weg
in den raren Stunden, in denen er noch bei ihnen auftauchte
"noch" weg - du neigst zu diesen Füllselpartikeln, aber sie sind meist nicht notwendig
wieder zu ihr zurück geschleudert wurde
zusammen: zurückgeschleudert

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Großartige Geschichte, die ich Depp eigentlich nur wegen des Titels gelesen habe! Meine Bewunderung für die unprätentiöse, klare Sprache, die du verwendest. Ich finde es großartig, wie du damit soviel Atmosphäre und mitgefühltes Entsetzen erzeugst.

Aber dennoch: Cymru am byth - das nächste Mal nehme ich Karla mit!

Viele Grüße

Richard

 

Hallo Andrea,

habe mich gefreut, dass du die Geschichte gelesen hast, denn ich bin ein grosser Fan deiner Kritiken! :)

Bei der Szene mit der Decke wird auch klar, wieso es zwischen den beiden nicht mehr klappt: Es fehlt die Zärtlichkeit und der Sex. Wenn man sich nicht mehr berühren mag, ist es wohl zu Ende in einer Beziehung.

Du sagst es. Das ist der Knackpunkt der Geschichte. Deine Verbesserungen habe ich auch uebernommen. Danke fuer den Hinweis auf meine Fuellwortsucht ...


Croeso Richard,

danke dir fuer dein nettes Lob. Du hast recht, das arme Wales kann ja nichts dafuer. Aber ob sie je noch mal dort Urlaub machen wuerde ...


Viele Gruesse,
sammamish

 

Hallo sammamish!


Wiedermal hat mich meine Schlaflosigkeit zu einer echt tollen Geschichte geführt!

Diesen Satz mag ich (aus mir selbst unklaren Gründen) ganz besonders:

Jochen fotografierte so emsig wie die Spurensicherung.

Alles in allem, kann ich mich den vielen Vorschreibern nur anschliessen, dass es Dir ganz wunderbar gelungen ist Deine Geschichte in Bilder zu fassen, die so bezeichnend sind, für das, was sie sagen sollen, ohne aber klischeehaft zu wirken.

An manchen Stellen musste ich an meine Eltern denken, die nach etlichen Jahrzehnten zum Glück immer noch zusammen sind, und so weit ich es erfassen kann auch glücklich damit - trotzdem finden sich nach so einer langen Zeit auch bei ihnen genau solche unterschwelligen "Kleinigkeiten", die Deine Geschichte eben auch so Lebensnah machen.


Die Art wie deine beiden Protagonisten miteinander umgehen, find ich unheimlich gut herausgearbeitet.
Wie er ihre Fragen und Anmerkungen nicht beachtet, gar nicht bemerkt, das er sie übergeht, die vielen Kleinigkeiten, die sich auftürmen, bis es Ihr bis "Oberkante Unterlippe" steht.
Der Reiz Deiner Geschichte liegt auch in den vielen kleinen Details, die so unheimlich stimmig sind.

Bin um die Zeit leider zu Gaga, um bessere Worte zu finden (merkt man ja schon), also sag ich nur:

Echt Klasse! :thumbsup:


Liebe Grüße,


Urseli.

 

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