Das Leben, das ich sehe
Dieses eine Leben, so glücklos in der ersten Episode, hat sich doch in Gutes gewandelt.
Ein Mensch erwacht aus einer eilosen Hülle, findet sich wieder in Finsternis, nah dem Abgrund schwebt dieser eine Mensch, nackt, hilflos und doch einig. Es friert ihn, vom Himmel starren düstere Gestirne, seltsam anmutend. Der Mensch richtet seine ersten Blicke auf diesen bizarren Anblick- ein darbender Gestirnenhaufen- und verharrt lange Zeit so, nur schauend. Endlich regen sich Glieder, ein Mund formt erste Laute und der Mensch spricht "ich fürchte mich doch", trotz all seiner Knochen, trotz der endlosen (so scheint es ihm) Bewegung seines Lebensatems in seinen körpereigenen Gefäßen, trotz des Speichels, der nun schon eine Weile aus seinem Mund in den Boden läuft. Es fürchtet ihn. Der Mensch graust sich.
In der Erkenntnis, dass seine alte Hülle nicht mehr taugt und nicht mehr zu reparieren ist, begibt sich dieses Menschenwesen auf die Suche nach einer Bleibe. Seine Füße, müde schon, wagen den ersten Schritt und verharren, als das ungeahnte Gefühl von Kälte sein Rückenmark hinaufschleicht.
Ach weh! Der erste Schritt endet nun in der Lache aus Speichel und Sperma, der, man weiß es nicht, sich dort vermengt. Der Mensch streckt seine Hände zum Himmel aus, in der vagen Hoffnung, dort einen Verantwortlichen für all die Wirrnisse zu finden. Vom Himmel bleibt jede Antwort aus.
Der Mensch begibt sich weiter in seiner Umgebung, nun mutiger schreitend, doch-ein Schritt, ein Laut, ein Fall.
Ein Haufen Mensch liegt, bizarr verkrümmt auf dem Grund der tiefen Schlucht und sterbend schaut er sein Schicksal in jenen Gestirnen, die seinen ersten Blick gefangen hielten.