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Das Leben und das Sterben

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08.06.2004
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Das Leben und das Sterben

Kaufmann öffnete die Augen. Blinzelnd sah er sich im geräumigen Inneren der Limousine um. Er musste eingeschlafen sein. Der Schnellhefter auf seinem Schoß war leer, einige lose Blätter lagen auf der Rückbank, einige im Fußraum. Gähnend hob Kaufmann sie auf. Er war wirklich müde.
"Wie langen brauchen wir noch?"
"Schwer zu sagen", antwortete Ranoch.
Der Regen war stärker geworden. Wie ein Schnellboot schoss der schwarze Mercedes über die nasse Fahrbahn. Die Scheibenwischer wirbelten unaufhörlich hin und her, um die Sicht auf die scheinbar immer gleichen fünfzig Meter Autobahn freizugeben.
"Hören Sie, Ranoch, ich muss heute Abend auf jeden Fall noch nach Düsseldorf. Also könnten Sie vielleicht ein wenig Gas geben?"
"Bei dem Wetter ist es gefährlich, so schnell zu fahren."
Seine Stimme klang nicht besorgt. Es war eine Feststellung, nicht mehr.
"Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Tun Sie Ihren Job und bringen Sie mich nach Düsseldorf."
Kaufmann rieb sich den letzten Schlaf aus den Augen und begann, seine Unterlagen zu sortieren, als er in der Ferne die Lichter sah.
Blaulicht durchbrach die Dunkelheit. Ranoch bremste langsam ab und sie passierten einen Anhänger am Straßenrand. Dutzende kleiner Lampen formten ein rotes Warndreieck. Zwei Streifenwagen standen quer auf der Fahrbahn. Eine Gestalt in einer gelben Regenjacke bedeutete ihnen, anzuhalten und Ranoch ließ den Wagen ausrollen. Er öffnete das Fenster einen Spalt, sofort schoss Regen durch die schmale Öffnung.
"Sie können hier nicht weiterfahren." Der Polizist in der Regenjacke musste fast schreien, um den Orkan zu übertönen. "Es gab einen schweren Unfall. Die Autobahn ist gesperrt. Fahren Sie auf dem Standstreifen bis zur nächsten Ausfahrt. Ist nicht weit, knapp hundert Meter."
Ranoch nickte dem Polizisten zu und schloss das Fenster.
"Verdammte Scheiße. Gerade jetzt", fluchte Kaufmann. Er lehnte sich nach vorne. "Warum bleiben wir nicht einfach auf dem Standstreifen, bis die Autobahn wieder frei ist? Was macht das schon für einen Unterschied?"
"Sie haben gehört, was der Polizist gesagt. Manchmal muss man sich seinem Schicksal fügen."
"Sich seinem Schicksal fügen? Hören Sie, ich habe wichtige Termine und keine Zeit für Ihre... " Kaufmann verstummte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. "Ach, was soll's? Hat ja sowieso keinen Zweck."
Im Schritttempo erreichten sie die Ausfahrt. Scheinwerfer vermischten sich mit dem Blaulicht, an mehreren Stellen blitzten Schneidbrenner auf. Trotz des Regens, der Entfernung und des diffusen Lichts, sah Kaufmann die Szenerie gestochen scharf wie auf einer Hochglanzfotografie. Der graue LKW-Anhänger lag wie ein toter Elefant auf der Seite. Er schien unbeschädigt zu sein, nur die Leitplanke war auf einer Strecke von gut hundert Metern eingedrückt. Trümmerteile lagen willkürlich verteilt auf beiden Spuren, dem Mittelstreifen und der Gegenfahrbahn. Große und kleine Stücke deformierten Stahls. Verwirrt verfolgte Kaufmann ihre Spur zurück zur Unfallstelle. Jetzt erkannten seine Augen auch den schwarzen Klumpen zwischen dem Anhänger und der Leitplanke. Kaum noch etwas erinnerte an ein Auto; es war komplett zerquetscht und aufgerieben worden. Plötzlich spürte Kaufmann den schneidenden Wind, Regen tropfte auf sein Gesicht. Es roch nach Benzin und verbrannter Haut. Er sah das Innere des Wracks. Das Chaos, die Zerstörung, das Blut und den leblosen Körper. Er hörte die Feuerwehrmänner, wie sie sich durch den Sturm Anweisungen zubrüllten. Dann verschwand das Bild genauso schnell, wie es gekommen war.
"Der Mann... Er ist tot."
Kaufmann presste die Worte hervor. Im Rückspiegel sah er Ranochs dunkle Augen.

Der Sturm hatte sich gelegt. Die Wolkendecke war aufgerissen und gab den sternenlosen Nachthimmel frei. Kein anderer Wagen war ihnen begegnet, seitdem sie die Autobahn verlassen hatten. Nur die Begrenzungspfähle blitzten in regelmäßigen Abständen auf, wenn das Licht der Scheinwerfer sie traf, doch noch bevor der Mercedes sie erreicht hatte, waren sie wieder zu glanzlosen Andeutungen verblasst. Hinter ihnen gab es nichts als Dunkelheit, als ob die Welt abseits dieses schmalen Korridors nicht mehr existierte.
Kaufmanns Kopf lehnte an der kalten Scheibe. Er dachte an die Bilder, immer wieder. An die Bilder, die er nicht hätte sehen können. Das Meeting in Düsseldorf, seine Arbeit, sein Leben, alles schien weit weg. Losgelöst.
"Sind Sie sicher, dass dies der richtig Weg ist?", fragte er nach einer Weile. "Ich habe nirgendwo ein Straßenschild oder eine Abzweigung gesehen."
"Der Weg ist richtig. Ich bin ihn schon oft gefahren."
Kaufmann versuchte, sich aufzuraffen.
"Aber die nächste Autobahnzufahrt kann doch eigentlich nicht so weit entfernt sein, oder?"
Ranoch sah in den Rückspiegel und lächelte.
"Keine Sorge, Herr Kaufmann. Sie haben jetzt genug Zeit."
"Wie meinen Sie das?"
Kaufmann erhielt keine Antwort. Für kurze Zeit dachte er daran, Ranoch zu sagen, er solle umkehren, aber er verwarf den Gedanken gleich wieder. Sie fuhren jetzt schon zu lange auf dieser Landstraße und irgendwann musste schließlich eine Abzweigung kommen. Keine Straße führt ins Nirgendwo. Außerdem war er sich mittlerweile nicht mehr sicher, ob sein Fahrer überhaupt auf ihn hören würde.
"Wie lange machen Sie diesen Job schon?", fragte Kaufmann schließlich, um das Gespräch am Laufen zu halten. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber er fühlte sich unwohl, fast verletzlich. Ein Gefühl, das ihm fremd war.
"Schon lange. Seit einer Ewigkeit, wenn Sie so wollen", antwortete Ranoch.
"Und was machen Sie sonst so? Ich meine, wenn Sie nicht arbeiten. Sind Sie verheiratet? Haben Sie Kinder?"
Ranoch lächelte wieder in den Rückspiegel.
"Sie haben es immer noch verstanden, oder?"
Kaufmann senkte den Blick und kramte in seiner Aktentasche. Das Handy hatte keinen Empfang, aber wen sollte er auch anrufen? Und was sollte er sagen? Er suchte weiter. Nein, er hatte wirklich nichts verstanden, aber der kalte Griff des Brieföffners lag gut in seiner Hand.
Die Minuten verstrichen. Draußen trieb der Fahrtwind die letzten Regentropfen über die Scheibe. Kaufmann beobachtete ihren aussichtslosen Kampf gegen die physikalischen Gesetze. Es gab für ihn sonst nicht viel zu tun, nicht viel zu sehen. Seine Linke ruhte immer noch in der Aktentasche. Die Tropfen auf der Scheibe wurden langsamer und blieben schließlich stehen. Einige Augenblick lang starrte er sie ungläubig an. Dann kurbelte er das Fenster hinunter. Der Fahrtwind war verschwunden. Kaufmann hielt die Hand nach draußen, bewegte sie hin und her, doch er spürte keinen Luftwiderstand.
Etwas hatte sich verändert. Es gab keine Begrenzungspfeiler mehr am Straßenrand. Die Dunkelheit war näher gekommen.
"Was passiert hier? Wo bringen Sie mich hin?"
Seine Stimme war brüchig, als habe er lange Zeit nicht gesprochen.
"Keine Sorge, Herr Kaufmann, Sie sind gleich da."
"Bitte bringen Sie mich wieder zurück. Ich..."
"Dafür ist es jetzt leider zu spät. Sie hätten bei Regen wirklich nicht so schnell fahren sollen."
"Ich habe Geld, viel Geld. Ich kann Sie bezahlen. Ich..."
"Ich weiß."
Kaufmann schwieg. Er sank tiefer in seinen Sitz. Mit jedem Ausatmen schien ein Stück Leben seinen Körper zu verlassen. Ihm war nie aufgefallen, wie weich die Polster waren. Der Brieföffner glitt aus seiner Hand und fiel zu Boden.

Der Wagen hielt an.
"Wir sind da."
Langsam öffnete Kaufmann seine Augen.
"Wo... ?"
Mehr brachte er nicht heraus.
"Es gibt viele Namen für diesen Ort und genauso viele Beschreibungen, aber alle meinen sie dasselbe."
"Aber ich... Ich bin noch nicht tot."
"Nein?"
Die Bilder kamen zurück. Der Regen, die Dunkelheit, das Wrack und der zerstörte Körper. Das linke Bein war von der Fahrertür zerdrückt, aus dem Brustkorb ragte das Ende der B-Säule. Das Dach hatte den Kopf in einem grotesken Winkel vom Hals abgeknickt. Trotz der Verstümmelungen erkannte Kaufmann seinen Körper. Die Gewissheit traf ihn nicht wie ein Schlag, nicht wie etwas, dass man mit angstgeweiteten Augen begriff. Es war eher wie eine verschwommene Erinnerung, ein unscharfes Bild, dass man tief in seinem Inneren vergraben hatte, in der Hoffnung, es vergessen zu dürfen. Und das trotz aller Bemühungen zurück an die Oberfläche gelangt war.
"Manche merken es kaum, weil sie nie richtig gelebt haben", sagte Ranoch.
Kaufmann sah ihn nur an.
"Von hier aus müssen Sie allein weiter."
"Wohin?"
"Das wird sich zeigen. Gehen Sie jetzt. Es ist Zeit."
Kaufmann stieg aus und die schwarze Unendlichkeit empfing ihn. Eine Zeit lang stand er einfach nur da und sah den kleiner werdenden Rücklichter nach, bis sie in der Dunkelheit verschwanden.
Dann ging er los.

 

Hey Don!

Schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Kurz aufgefallen:

"Wissen Sie eigentlich, wo längs Sie fahren?"
'wo längs Sie fahren' hab ich noch nie gehört
Und unter ihnen, in unendlicher Tiefe, floss ein Fluss aus reinem Schwarz
Ich weiß nicht, aber das 'aus' stört irgendwie.
"Es gibt viele Namen für diesen Ort. Und genauso viele Beschreibungen, je nachdem an welchen Gott Sie glauben. Aber alle meinen sie das Selbe"
dasselbe
Es war eher wie etwas, dass er schon lange gewusst hatte, dass er tief in seinem Inneren begraben hatte,in der Hoffnung, es vergessen zu dürfen.
Eine Zeit lang stand Kaufmann in dem riesigen, leeren Raum.

So, naja. Sprachlich, wie immer, sauber, auch wenn noch ien paar kleine Fehlerchen sich eingeschlichen haben, die ich nicht aufgezählt habe. Soltest nochmal drübergehn. Rein von der Story her, nun ja, nichts Neues. Jemand, der nicht merkt, dass er tot ist und erst zum Schluß das Ganze begreift. Trotzdem hast du einige gute Bilder in meinen Kopf projeziert.

Also, wie gesagt, altbekanntes Thema, aber gut rübergebracht.

Gruß!
One

 

Moin one weak!
Eine Hand wäscht die andere, ne?

Rein von der Story her, nun ja, nichts Neues.
Ja, ich weiß. Seit The Sixth Sense kann man solche Geschichten eigentlich kaum noch schreiben. Trotzdem hat mich der Plot irgendwie gereizt, speziell die Autofahrt. Aber du hast Recht: das Rad habe ich nicht neu erfunden. :D

Trotzdem hast du einige gute Bilder in meinen Kopf projeziert.
Na bitte, wenigstens etwas.

Danke auch für die Textanmerkungen. Ist "wo längs Sie fahren" vielleicht hamburgerisch? Ich weiß es nicht, in meinen Ohren hört es sich ganz normal an.

Ich habe von Anfang an befürchtet, dass die Thematik zu ausgelatscht ist. Trotzdem hatte ich Lust die Geschichte zu schreiben, vor allem aufgrund der Atmosphäre und den Bildern. Nun ja, bin in letzter Zeit etwas eingerostet, beim nächsten Mal wird's wieder innovativ.

Jorgo

 

Moin Don,

ich fand Deine Geschichte nicht übel. Hat den Fläir der alten klassischen Gruselkurzgeschichten , die meine Oma zu lesen pflegte. Die Story ist wie gesagt nicht neu, aber Du erzählst sie sehr solide. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn der Fahrer ein freundliches Gemüt gehabt hätte-Dann wär es nicht ganz so offensichtlich gewesen das es "Richtung Jenseits" geht.
Trotdem _Gute Story
Go for it,Don!

Jackson-Uwe

 

Moin Jackson!
Danke für dein Kommentar.

Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn der Fahrer ein freundliches Gemüt gehabt hätte-Dann wär es nicht ganz so offensichtlich gewesen das es "Richtung Jenseits" geht.
Ich denke, dass die "Pointe" so oder so zu offensichtlich ist, als dass sie in irgendeiner Form überraschen könnte. Dessen war ich mir allerdings auch bewusst.

Hat den Fläir der alten klassischen Gruselkurzgeschichten , die meine Oma zu lesen pflegte.

Ein doch recht zweifelhaftes Kompliment... :D


Jorgo

 

Das Leben ...

Hi Don Jorgo,

klar gefällt mir deine Geschichte, schreibe ja selber sowas. :D

Bis zu der Unfallstelle, kommt man nicht auf den Gedanken, dass dein Prot tot ist. Ich hatte eher erwartet, dass er noch grausam sterben wird.

Auch wenn das Thema nicht mehr neu ist, welches ist das schon ;) , finde ich dass du einen guten Hintergrund geschaffen hast.
Es gibt sooo viele Wege ins Jenseits.
Der deines Prots, ist dunkel, unheimlich, angsteinflössend. Er scheint in die Hölle zu gehen, der Arme.

Du solltest dir deine KG noch mal durchlesen, sind einpaar Fehler drin, wenn ich nicht zu faul wäre, würde ich sie dir zeigen :shy:

Übrigens, hast du mich mit deiner KG auf einen Plot gebracht.
Ist zwar auch nicht neu, aber wie gesagt ... :Pfeif:

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Moin Coleratio!

klar gefällt mir deine Geschichte, schreibe ja selber sowas.
Das habe ich gehofft. Danke! :D

Es gibt sooo viele Wege ins Jenseits.
Der deines Prots, ist dunkel, unheimlich, angsteinflössend. Er scheint in die Hölle zu gehen, der Arme.
Ja, so was in der Richtung.

Übrigens, hast du mich mit deiner KG auf einen Plot gebracht.
Ist zwar auch nicht neu, aber wie gesagt ...
Dann hat meine Geschichte eigentlich schon ihren Zweck erfüllt. Wenn ich dich inspirieren konnte, ist es auch nicht mehr so schlimm, dass die Idee nicht gerade neu ist. :D (Das wird bestimmt wieder so ein Runninggag wie die Sieben-Sache bei Die Erlösung)

Wie gesagt, vielen Dank und ich werde gleich nochmal auf Fehlersuche gehen.

Jorgo

 

hi don

Ich kann mich nur meinen vorschreibern anschließen. Wirklich nette Geschichte mit guter Atmosphäre. Aber nichts Neues. Und das schlimmste ist, dass ich gerade eine ähnliche story fertig gestellt habe, die ich nun hastig umschreiben muss.

Kaufmann drückte einen Knopf in seiner Armlehne. Mit einem Surren senkte sich die Trennwand.
fand ich verwirrend. Erst später ist mir klar geworden, dass das son dicker Ami-Schlitten sein sollte.

Übrigens: wär das nicht witziger, wenn das Auto von seinem neuen Arbeitgeber geschickt worden wäre :naughty:

Grüzi
texter

 

Moin Texter!
Von dir hat man ja lange nichts gehört. Umso erfreulicher finde ich es natürlich, dass du trotzdem Zeit für meine Geschichte gefunden hast.

Und das schlimmste ist, dass ich gerade eine ähnliche story fertig gestellt habe, die ich nun hastig umschreiben muss.
Also nachdem ich jetzt dieses ausgelatschte Thema nochmal richtig breitgetreten habe, kannst du deine Geschichte, glaube ich, gleich einstampfen. :D
Nein, ernsthaft: Ich kenne das und hasse solches "Ideenwegschnappen". Auch wenn ich es natürlich nicht mit Absicht gemacht habe: Sorry!

Übrigens: wär das nicht witziger, wenn das Auto von seinem neuen Arbeitgeber geschickt worden wäre.
Gar keine schlechte Idee...
Ich denke darüber nach.

Danke,

Jorgo

 

Moin Noel!

es gibt Geschichten, die muß ich schon wegen dem Autor lesen. Da hast du die Ehre, dazuzugehören.
Danke! *inehrfurchtverneig*

also, wenn dieser Kaufmann ein Mensch ist, dann bin ich mir sicher, dass er schonmal eingeschlafen ist.
Hast Recht, kommt weg. Hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können.

Freut mich, dass dir die Geschichten gefallen hat und ein dickes Danke für deine Zuverlässigkeit. Wie gesagt, die nächste Geschichte wird auch wieder innovativer.

Kurz Offtopic:
Herzlichen Glückwunsch zu deinem gelungenden R/E-Einstand. Die Geschichte hat mir gefallen, habe aber trotzdem kein Kommentar geschreiben. Ich weiß nicht, aber R/E ist irgendwie nicht meine Baustelle.


Jorgo

 

hi hallöchen Don! oder Der Don? :hmm:

Der Regen prasselte mit unveränderter Gewalt auf den schwarzen Mercedes. Wie ein Schnellboot schoss der Wagen über die regennasse Fahrbahn.
das zweite regen ist unnötig

"Wissen Sie eigentlich, wo längs Sie fahren?"
wie bitte?!? klar, ich weiß was du meinst, hab das allerdings noch nie gehört. Wo sagt man das?

Sie haben jetzt genügend Zeit", unterbrach ihn Hal.
"Was?", Kaufmann starrte in den Rückspiegel, "haben Sie Drogen genommen? Was reden Sie da für einen Schwachsinn? Sie bringen uns jetzt auf dem schnellsten Weg zurück auf die Autobahn, verstanden?"
na, das sagt er nur wegen des einen Satzes? Ich meine, ist das nicht ein bisschen übertrieben?
Allgemein finde ich, dass der Prot leicht überzogen reagiert.
Er drückte so kräftig auf den Knopf in der Armlehne, dass sein Fingernagel brach.
woher kommt die Überzeugung (so plötzlich, wohlgemerkt), dass ihm sooo große Gefahr von seinem Fahrer droht? Klar, er hatte ein "schlechtes Gefühl", schon seit Beginn an, ihm gegenüber, allerdings finde ich seine Reaktion trotzdem viel zu übertrieben.

"Manche merken es kaum, weil Sie nie richtig gelebt haben", sagte Hal.
sehr schöner satz

Also: Dein Stil ist gut, sehr gut sogar, da beziehe ich mich einfach auf meinem Komentar zur Erlösung (übrigens: herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung) .
Aber, wie du selbst schon erwähnt hast, ist diese Geschichte nichts neues. Natürlich habe ich sie sehr gern gelesen, versteh mich deshalb nicht falsch.
Eine gute Geschichte, aus dessen Thema man wohl nicht mehr herausholen kann.

Liebe Grüße
Tama

 

Moin Tama!

hi hallöchen Don! oder Der Don?
Du darfst mich auch Donnie nennen. :D

Zitat:
"Wissen Sie eigentlich, wo längs Sie fahren?"
wie bitte?!? klar, ich weiß was du meinst, hab das allerdings noch nie gehört. Wo sagt man das?
In Hamburg. Scheint wohl Dialekt, Mundart oder Slang zu sein. Wird auf jeden Fall geändert.

Allgemein finde ich, dass der Prot leicht überzogen reagiert.
Er ist halt ein junger, erfolgreicher Geschäftsmann, der es gewohnt ist, immer und überall die Kontrolle zu haben. Außerdem leisten seine "Untergebenen" normalerweise keine Widerworte. Deshalb verhält er sich auch anfangs so aufbrausend und später fast panisch, als er bemerkt, dass er nicht mehr die Kontrolle über die Situation hat.
Vielleicht sind seine Reaktionen trotzdem überzogen. Ich geh nochmal drüber.

Also: Dein Stil ist gut, sehr gut sogar, da beziehe ich mich einfach auf meinem Komentar zur Erlösung (übrigens: herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung) .
Vielen Dank. :shy:

Eine gute Geschichte, aus dessen Thema man wohl nicht mehr herausholen kann.
Danke, dass wollte ich hören. :D
Ich musste die Geschichte irgendwie schreiben, auch um diese Thematik abhaken zu können. Ich glaube jeder Autor, der sich für phantastische Literatur interessiert, schreibt irgendwann so eine Geschichte (oder das Gegenteil Marke "Lebendig begraben").

Danke für die Anmerkungen und Kommentare, Tama. Hat mich wirklich gefreut.

Jorgo

 

Hi Donnie!

Du darfst mich auch Donnie nennen.
Gilt doch sicher auch für mich, oder? :D

Jedenfalls: gut geschrieben. Das ist auf jeden Fall so, daran kann man auch nicht rütteln (ich mache es weiter unten aber dann doch wieder, ich Schlawiner, aber minimal).

Der Plot. Mhm. Nichts Neues eben - wurde aber glaube ich schon angesprochen. Eine Geschichte, die man mal eben schnell zwischendurch liest und dann - leider - wieder vergisst. Du gewinnst der Idee auch nichts Neues ab, aber ich denke mal, das war deine Intention ohnehin nicht, oder?

Details:

Hals feminine Gesichtszüge passten so überhaupt nicht zu seiner massigen Statur
Das finde ich ein bisschen sehr beschreibend... Was meinst du genau mit femininen Gesichtszügen? Vielleicht erinnern sie den Prot an eine alte Klassenkameradin... oder es liegt an den weichen, dünnen Lippen. Das schafft mehr Stimmung, finde ich.

Verdammte Scheiße. Gerade jetzt. Ich muss nach Düsseldorf.
Als Vorschlag.

Erregt beugte sich Kaufmann nach vorne, so dass sein Kopf fast auf der Höhe von Hals war.
???

und, und diese Entdeckung bereitete ihm weitaus mehr Sorgen,

In diesem Sinne
c

 

Moin Chazar!

Gilt doch sicher auch für mich, oder?
Selbstredend... :D

Was meinst du genau mit femininen Gesichtszügen? Vielleicht erinnern sie den Prot an eine alte Klassenkameradin... oder es liegt an den weichen, dünnen Lippen. Das schafft mehr Stimmung, finde ich.
Stimmt. Das ist ein Punkt über den ich gar nicht gestolpert bin. Würde sich wahrscheinlich wirklich besser lesen, wenn er das Äußere Hals mit persönlichen Erinnerungen oder dergleichen vergleicht. Ich denke drüber nach (wie immer :D ).

Zitat:
Erregt beugte sich Kaufmann nach vorne, so dass sein Kopf fast auf der Höhe von Hals war.
???
... fast auf der Höhe von Hals (Kopf) war. Durch den Namen sind manche Verwirrungen echt vorprogrammiert.

Zitat:
und, und diese Entdeckung bereitete ihm weitaus mehr Sorgen,
Ich habe mich schon gewundert, dass keiner diese schöne Konstruktion ankreidet. Ja, ich weiß, sie ist wirklich gruselig, aber ich lass es trotzdem so. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber der Satz gefällt mir. :shy:

Jedenfalls: gut geschrieben. Das ist auf jeden Fall so, daran kann man auch nicht rütteln
Gute Ideen kommen und gehen (nach meiner Erfahrung jedenfalls). Manchmal hat man einen genialen Plot nach dem anderen und manchmal nur ausgelutschte Tote, die ihre Ableben nicht einsehen wollen. Aber einen halbwegs ordentlichen Stil (was immer das auch heißen mag) muss man sich erarbeiten.
Deshalb, danke!

Jorgo

 

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