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Das leise Knacken

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20.12.2004
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Das leise Knacken

Das leise Knacken

Ich wache auf.
Das Zimmer ist komplett dunkel, ich sehe nicht mal einen Spalt Licht zwischen Rollo und Fenster.
Ich sehe nicht mal die Wand neben der ich liege und sie fast schon mit der Nase berühre. Ich habe noch 4 Stunden zu schlafen, denn muss ich wieder in die Schule. Ich hasse die Schule, die blöden Lehrer und Schüler, die kotzen mich alle nur noch an.
Ich denke heute mache ich was, was ich sonst nie mache: Ich gehe spazieren. Gut, es ist schon 3 Uhr , aber was solls, vielleicht tut mir ein wenig frische Luft ja ganz gut und ich kann danach endlich einschlafen.
Ich will das Licht anmachen, aber die Glühbirne geht sofort mit einem dumpfen Geräusch kaputt und das Zimmer war nur eine halbe Sekunde beleuchtet. In dieser halben Sekunde sah ich es... Der Schweiß trieb sich aus meinem Körper und ich wollte mir einreden, das ich es mir nur eingeblidet habe. Doch ich bin mir sicher, es war da.
Ich will meine Taschenlampe aus dem Nachtschrank holen, doch ich will mich nicht bewegen. Und so verharre ich noch einige Minuten in meiner decke eingewickelt, von der Todesangst gepackt, bis ich entschließe ganz langsam und so leise wie möglich die Schublade zu öffnen. Man hört das Schaben der Metallstreben der Schublade auf dem Holz des Schrankes und ein komisches Geräusch entsteht und ich rechne damit, dass es mich jede Sekunde am Arm packt und mit sich reißt, weil es mich gehört habe.
Doch es geschieht nichts und ich kann die Taschenlampe aus der Schublade holen. Ich versuche die Taschenlampe anzumachen, doch auch das geht daneben und mir ist eingefallen, dass ich die Batterien für meine Fernbedienung für den Fernseher benutzt habe, weil die Batterien von der Fernbedienung alle waren. Ich beschließe mich nicht zu bewegen und einzuschlafen, denn die Fernbedienung liegt unter meinem Bett und ich wette, es ist da unten und lauert mit seinen kalten, nassen Händen und wird meine Hand packen und mich unters Bett in eine fremde Welt reißen, wenn ich versuche, nach der Fernbedienung zu greifen.
Ich liege also noch ca. eine Stunde regungslos und schwitzend in meinem Bett und starre in den Raum, in dem ich nichts sehe und rechne jeden Moment damit, das es auf mich zuspringt und meine Angst steigert sich in jeder Sekunde ,in der ich in den dunklen Raum starre,
Plötzlich geht meine Zimmertür auf und ein Schein, der aussieht wie der Schein vom Mond, tritt in den Raum und ich sehe einen Schatten der aus meinem Zimmer läuft. Fünf Sekunden später höre ich ein Kind schreien, meine Glieder fahren zusammen und die erste Übelkeit macht sich in mir breit.
Ich kann meine Augen nicht schließen, als ich merkte , das meine elektrischen Rollos nach oben gehen. Ich weiß, dass sich dahinter nichts gutes verbergt, aber ich bin im zweitem Stock, also kann dahinter eigentlich nichts sein.
Als sich das Rollo immer weiter öffnet und schließlich ganz oben ist, breche ich in Tränen aus, doch ich habe so große Angst, das ich nicht mal ein Geräusch von mir geben kann.
Was sich hinter dem Rollo verbirgt, war meine kleine Schwester. Sie ist aufgehängt. Ich kann es nur erahnen, da sie keine Haut mehr zu haben scheint, aber der kleine vom Mond angeleuchtete Körper trifft sehr auf ihre Statur zu.
Ich weiß nicht was mich packt, ich springe auf und bewege mich unsicher zum Fenster und öffne es, will nach meiner Schwester greifen, doch ich greife ins Leere und falle aus dem Fenster.
Ich schlage auf dem Grasboden unseres Gartens auf und als ich wieder aufwache, öffne ich die Augen und sehe nur schwarz und es scheint, als sei ich in meinem Zimmer. Was für ein Glück, war doch nur ein beschissener Traum. Ich fasse neben mich um meinen Schweiß von den Fingern ins Bettlaken zu wischen, doch ich wische es in Gras ab und als ich mir vor Schock ins Gesicht fassen will, merke ich, das etwas in meinen Augen steckt, es fühlt sich an wie Stöcke, vielleicht ist das der Grund, warum ich bei Vollmond draußen nichts sehe.
Ich versuche zu schreien, doch es geht nicht. Irgendwann schlafe ich einfach wieder ein.
Und wache auf...
In einem Krankenhaus.
Meine Mutter steht weinend neben mir und eine Ärztin sagt, ich sei aus dem Fenster gestürzt, weil ich wahrscheinlich unter Wahrnehmensstörungen gelitten hätte und ich sei nun im Wachkoma , der über Jahre andauern kann.
Ich will es bestreiten und sagen, dass das alles nur Schwachsinn ist. Doch ich öffne den Mund und es kommen nur unverständliche Laute aus meinem Mund. Ich versuche nach meiner Mutter zu greifen, doch ich kann mich nicht bewegen, nur meine Augen lassen mich bewegen.
Meine Mutter weint bitterlich, gibt mir einen Kuss auf die Wange, eine heiße Träne von ihr tropft auf meine Stirn und sie sagt : „Das kriegen wir schon hin, alles wird wieder gut...“ , dann verlässt sie den Raum und man hört sie noch lange im Flur wie sie weinend weggeht.
Ein Arzt kommt in mein Zimmer und sagt der Schwester, dass ich wahrscheinlich nie aus dem Wachkoma kommen werde, doch sie solle meiner Mutter trotzdem Hoffnung machen.
Ich versuche nun mit aller Kraft ein Zeichen von mir zu geben und zu schreien, doch wieder kommt nur ein etwas lautes Geräusch aus mir.
Die Schwester geht auf mich zu , gibt mir eine Spritze und eine Minute später Schlafe ich ein.
Ich weiß nicht so recht. Ich glaube ich will nicht mehr aufwachen.

© 2005 by Christoph L.

 

Hi Kitakaze,

von der Idee her fand ich deine Geschichte gar nicht schlecht. Dein Prot hat furchtbare Halluzinationen, und erlebt im Anschluss den alptraumhaften Zustand eines Wachkomas. Nett.
Nur leider hast du die Idee nicht sehr zufriedenstellend umgesetzt. Ich konnte mit deinem Prot nicht wirklich mitfühlen, obwohl er wirklich haarsträubende Sachen erlebt. Eine bessere Charakterisierung hätte nicht geschadet.
Dazu kommen haufenweise Fehler, teilweise holprige Sätze, für die Handlung sehr wichtige Stellen nicht ausreichend beschrieben etc. pp.
Wenn du etwas mehr Zeit in die Geschichte investiert hättest (Stichwort: Fehlerkorrektur) hätte sie ganz nett werden können.

Liebe Grüße,
131aine

 

Hi Kitakaze!

Wie ich sehe, ist das hier erst Deine zweite Geschichte auf KG.de.
Deswegen hoffe ich, die nachfolgende Kritik kommt Dir nicht wie ein kompletter Verriss vor, so ist sie nämlich nicht gemeint.
Ich möchte Dir nur helfen, Deinen Text zu verbessern und ihm den letzten Schliff zu verleihen.

Also dann mal los...


ich sehe nicht mal einen Spalt Licht zwischen Rollo und Fenster.
Ich sehe nicht mal die Wand [komma] neben der ich liege und sie fast schon mit der Nase berühre.
Die unschöne Wortwiederholung direkt am Anfang würde ich umschreiben. Beispielsweise: "Kein Lichtspalt fällt durch das jalousienverhangene Fenster." Oder so.

Ich habe noch [vier] Stunden zu schlafen, denn muss ich wieder in die Schule.
Hier würde ich einen Blick auf den Wecker erwähnen, um erkennen zu lassen, woher dein Protagonist weiß, wie spät es ist.
Zahlen von eins bis zwölf werden ausgeschrieben.
Statt "denn" muss es "dann" heißen.

Ich hasse die Schule, die blöden Lehrer und Schüler, die kotzen mich alle nur noch an.
Das ist eine unnötige Information, die ich weglassen würde. Diese Problematik hat nichts mit der Geschichte zu tun.

Ich denke [komma] heute mache ich was, was ich sonst nie mache: Ich gehe spazieren. Gut, es ist schon 3 Uhr , aber was soll[']s, vielleicht tut mir ein wenig frische Luft ja ganz gut und ich kann danach endlich einschlafen.
Hier eine persönliche Präferenz:
Versprich dem Leser keinen Spaziergang, wenn nichts derartiges in der Geschichte vorkommen wird. Lass Deinen Prot einfach nur... Durst haben oder so. Du suchst ja eigentlich nur eine Erklärung, um ihn das Licht anknipsen zu lassen, oder?

Ich will das Licht anmachen, aber die Glühbirne geht sofort mit einem dumpfen Geräusch kaputt und das Zimmer war nur eine halbe Sekunde beleuchtet.
Die zweite Hälfte würde ich der zeitlichen Reihenfolge nach umstellen.
"Ich taste nach dem Lichtschalter. Eine halbe Sekunde lang ist das Zimmer taghell erleuchtet, dann höre ich plötzlich, wie mit einem dumpfen Laut der Glühdraht der Lampe zerreißt. Erneut umfängt mich tiefe Dunkelheit."
Mm... Nee, so richtig gefällt mir das auch nicht. Na ja, Du bist der Autor, Du weißt, wie's besser geht. :)

In dieser halben Sekunde sah ich es...
Die Stelle ist echt gut und sehr spannend! :thumbsup:
Leider wechselst du hier ohne ersichtlichen Grund die Zeitform.

Der Schweiß trieb sich aus meinem Körper
Mm... klingt eigenartig, irgendwie.
Vielleicht: "Der Schreck trieb kalten Schweiß aus meinem Körper." oder "Ich spürte, wie kalter Schweiß meinen Körper entlang rann." Oder sowas.

ich wollte mir einreden, das [dass] ich es mir nur eingeblidet habe.
...eingebildet hatte.

Doch ich bin mir sicher, es war da.
Gegenwart oder Vergangenheit? Dein Text springt die ganze Zeit hin und her.

Ich will meine Taschenlampe aus dem Nachtschrank holen, doch ich will mich nicht bewegen.
Das doppelte "ich will" stört ein bisschen. Vielleicht: "Gerne würde ich meine Taschenlampe aus dem Nachtschrank holen..."

in meiner decke
Decke

von der Todesangst gepackt
"der" kannst Du streichen

bis ich [mich]entschließe

Man hört das Schaben der Metallstreben der Schublade auf dem Holz des Schrankes und ein komisches Geräusch entsteht
"und ein komisches Geräusch entsteht" kannst Du ebenfalls weglassen. Der erste Teil des Satzes genügt.

weil es mich gehört habe.
...gehört hat.
Langsam will man übrigens als Leser auch wissen, was dieses ES sein soll. Dein Prot hat es ja längst gesehen.
Es fällt schwer, die gleiche Furcht wie dein Prot zu empfinden, wenn man nicht weiß, was ihm da solche Angst eingejagt hat.

doch auch das geht daneben
Klingt ein bisschen salopp, der Situation unangemessen. Vielleicht: "doch auch das funktioniert nicht"

und mir ist eingefallen,
und mir fällt ein,

dass ich die Batterien für meine Fernbedienung für den Fernseher benutzt habe, weil die Batterien von der Fernbedienung alle waren.
unschöne Wortwiederholungen

Ich beschließe mich nicht zu bewegen und einzuschlafen,
Dass Dein Prot jetzt einfach versucht einzuschlafen, verstehe ich nicht. Gerade hatte er doch noch Todesangst.

und lauert mit seinen kalten, nassen Händen und wird meine Hand packen
Um die Wortwiederholung zu vermeiden, würde ich "kalten, nassen Klauen" schreiben. Klingt auch gruseliger.

ca. eine Stunde
Abkürzungen ausschreiben

den Raum, in dem ich nichts sehe [komma]

rechne jeden Moment damit, das
dass

und meine Angst steigert sich in jeder Sekunde,in der ich in den dunklen Raum starre,
Ich würde da einen neuen Satz beginnen und ihn umschreiben. "Meine Angst steigert sich von Sekunde zu Sekunde." Dass Dein Prot in den Raum starrt, hast Du schon zuvor erwähnt.

und ein Schein, der aussieht wie der Schein vom Mond, tritt in den Raum
Eigenartige Wortwahl.
Vielleicht: "...und mondscheinartiges Licht fällt in den Raum" oder "...und ein Leuchten wie Mondschein fällt in den Raum" oder einfach "...und Mondschein fällt in den Raum."

meine Glieder fahren zusammen
Das gibt's nicht - glaube ich.
Ich kenne nur: "Ich fahre zusammen." Deine Glieder können sich höchstens versteifen.

und die erste Übelkeit macht sich in mir breit
"die erste" kannst Du weglassen.

Ich kann meine Augen nicht schließen, als ich merkte , das meine elektrischen Rollos nach oben gehen.
Der Satz wechselt zweimal die Zeitform.
Außerdem verwirrte er mich beim Lesen sehr.

Ich weiß, dass sich dahinter nichts gutes verbergt, aber ich bin im zweitem Stock, also kann dahinter eigentlich nichts sein.
Würde ich komplett umformulieren.
Vielleicht:
"Obwohl ich mich im zweiten Stock befand und hinter der Glasscheibe eigentlich nichts sein konnte, beschlich mich ein ungutes Gefühl."

Was sich hinter dem Rollo verbirgt, war meine kleine Schwester.
Über die falschen Zeitformen sage ich jetzt nichts mehr.
Einfacher:
"Hinter dem Rollo verbirgt sich meine kleine Schwester."

Sie ist aufgehängt.
Entweder "Sie wurde aufgehängt" oder mMn noch besser: "Sie baumelt an einem Strick."

aber der kleine vom Mond angeleuchtete Körper trifft sehr auf ihre Statur zu.
klingt komisch.

doch ich wische es in Gras ab
...doch plötzlich spüre ich feuchtes Gras unter meinen Fingerspitzen. - Oder so ähnlich.

und als ich mir vor Schock ins Gesicht fassen will,
vor Schreck

merke ich, das etwas in meinen Augen steckt, es fühlt sich an wie Stöcke
Das ist sehr bizarr.

In der vorangegangenen Passage würde ich viele mit "und" verknüpfte, zusammenhanglose Sätze trennen.

vielleicht ist das der Grund, warum ich bei Vollmond draußen nichts sehe.
Das wirkt irgendwie unfreiwillig komisch.

Ich versuche zu schreien, doch es geht nicht. Irgendwann schlafe ich einfach wieder ein.
Das ist auch eine eigenartige Reaktion.

Meine Mutter steht weinend neben mir und eine Ärztin sagt, ich sei aus dem Fenster gestürzt, weil ich wahrscheinlich unter Wahrnehmensstörungen gelitten hätte und ich sei nun im Wachkoma , der über Jahre andauern kann.
So viele Informationen in einem einzigen Satz.
Es heißt "das Koma".

doch ich kann mich nicht bewegen, nur meine Augen lassen mich bewegen.
Wortwiederholung.
Vorschlag: ...nur meine Augen wandern suchend hin und her.

im Flur [komma] wie sie weinend weggeht.

aus dem Wachkoma kommen werde
...aus dem Koma erwachen werde.

doch wieder kommt nur ein etwas lautes Geräusch aus mir.
ein etwas lautes Geräusch?

Schlafe ich ein.
schlafe


Insgesamt finde ich den Text gar nicht mal so schlecht, dafür dass es einer Deiner ersten ist.
Dir fehlt noch ein wenig die Übung, das ist alles.

Der Plot ist verwirrend und wirft eine Menge Fragen auf, die leider auch am Ende nicht beantwortet werden.
Man wird als Leser enttäuscht: Offensichtlich war alles nur ein Traum, wenn wir der Ärztin Glauben schenken dürfen.
Die Erklärung ist ein meinen Augen mehr als dürftig.

Trotzdem würde ich mich sehr freuen, auch in Zukunft Geschichten von Dir hier auf KG.de lesen zu dürfen.
Ich bin mir sicher, dass diese Seite eine große Bereicherung für Dich und Deinen Schreibstil darstellen wird.

Schöne Grüße,
Feline

 

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