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Das letzte Gespräch

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22.08.2001
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Das letzte Gespräch

Ich stand vor ihm, schaute ihm in die Augen und fühlte einen tiefen, alles umfassenden Schmerz. Auch er sah mit Reue zu mir hinüber. Es tat alles so weh. Er tat mir weh. Warum nur? "Ich wollte dich niemals verletzen", begann ich. "Es tut mir leid, ich liebe dich einfach zu sehr, als dass ich es ertragen könnte, dich zu verlieren." Ich spürte, wie mir eine Träne die Wange hinunterrann, als ich diese Worte sprach. Er schaute mich schmerzlich an, als täte es ihm weh, das zu hören. Mir war bewusst, dass ich in verletzte, als ich ihm sagte, ich hasse ihn. Aber das war nicht der Fall, ich fühlte nur solch eine innere Zerrissenheit, als ich sah, wie er zutiefst deprimiert den Raum verließ, und dann übers ganze Gesicht strahlend wieder hereinkam – mit Ellen an seiner Seite. Er entfernte sich immer mehr von mir, und das tat mir weh. Es ist nicht verkehrt, wenn man sagt, mit Eifersucht zerstört man nur das, was man eigentlich zu schützen versucht, nämlich die Liebe. Aber was sollte ich denn machen? Es kam einfach über mich, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte. Immer öfter sah ich ihn mit Ellen zusammen, und mich schien er darüber hinaus zu vergessen. Und gestern sagte ich ihm das, wie sehr mich das schmerzte, aber ich sagte ihm nicht wieso. Wieder und wieder fragte er mich, was denn eigentlich los sei, aber ich antwortete nicht. Und nun war es zu spät. Den ganzen Tag saß ich gestern weinend in meinem Zimmer und machte mir klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Und dafür wollte ich mich jetzt bei ihm entschuldigen.

"Es tut mir wirklich furchtbar leid, und ich wünsche mir nichts mehr, als dass wir uns vertragen und alles wieder so wird wie früher. Verstehst du das?", sprach ich. Er jedoch senkte seinen Blick zum Boden und antwortete nicht. "Siehst du," begann er, "Es tut mir wirklich weh das zu sagen, aber... du machst mir zu viele Sorgen. Es ist einfach besser für mich, dir aus dem Weg zu gehen." "Was willst du damit sagen?", sprach ich, als wüsste ich genau was er sagen wollte. "Es ist einfach so, dass ich bei dir niemals weiß, was in dir vorgeht, oder was du als nächstes tun wirst. Bei Ellen zum Beispiel...". Jetzt hatten sich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Tränen stiegen mir in die Augen und ich schaute zu Ellen hinüber. Als sie mich sah, kam sie zu uns herüber und stellte sich neben Arbo. "Evelyn, ich hätte es zwar nie für möglich gehalten, aber ich habe mich in Arbo verliebt." Sie funkelte zu ihm hinauf, und er lächelte sie sanft an. Ich stand nur da, mit ernster Miene, und begann sacht zu nicken. "Mach’s gut", sprach ich dann. "Ich kann nichts anderes tun, als deinen Entschluss zu akzeptieren. Ich weiß, dass ich dir in der Vergangenheit sehr weh getan habe. Aber DAS tut mir auch sehr weh. Ich wünsche euch beiden nur viel Glück. Für mich gibt es jetzt hier keinen Platz mehr." Ich ging in Richtung Ausgang. Arbo öffnete den Mund und wollte etwas sagen, tat es dann aber doch nicht. "Es gibt jetzt nichts mehr in meinem Leben, was ich noch hält. Du warst der letzte Grund für mich zu leben. Ich werde dich niemals vergessen". Dann schloss ich die Tür, Arbo habe ich nie mehr wieder gesehen.

 

FAZ, 24.08.2001/ "Lokales"FAZ, 24.08.2001/ "Lokales"

Ösi-Land/Piefkeland Bösartiger Österreicher schlug erneut zu!
Für einen neuerlichen Eklat sorgte der Hobby-Anästhesist Rainer X., als er einen Text auf der bekannten Website kurzgeschichten.de als "Tagebucheintrag" und "beliebig" bezeichnete.
X., der schon mehrfach unangenehm durch seine harten Kritiken aufgefallen war, wolle nach eigenen Angaben damit "auf die substanzielle Leere solcher Texte" aufmerksam machen, "die viel Gefühl enthalten sollen, aber im Grunde nur schiere Langeweile verbreiten".
Darob wurde X. heftig angegriffen und als gefühllos und unsensibel bezeichnet.
"Die meisten hier verstehen mich einfach nicht!", versuchte sich X. zu verteidigen, "Meine Kritiken sind stets ehrlich gemeint und sollen für die Autoren die Möglichkeit zur Selbstreflexion bieten.".
Beobachter gehen davon aus, dass es sich bei X, der nach eigenen Aussagen ein Literat von Weltruf ist, um einen geistig derangierten Österreicher handelt. Wir halten Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.

 

Ah, die Fortsetzung zu "Alohohl, du böser Geist".

Immerhin keine Rechtschreibfehler. Nun ja.

An den zuständigen Halbgott dieser Rubrik: Kann man die Geschichte bitte dem Herzschmerzbereich übergeben? Thanx!

 

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