Das Mädchen-Problem
Es fällt mir immer wieder auf, dass Leute mit dem grammatischen Geschlecht von "Mädchen" falsch umgehen (sein[!] sächliches Geschlecht rührt daher, dass es ein Diminutiv ist). Dies kann sowohl beim Sprechenden/Schreibenden als auch beim Zuhörenden/Lesenden für Verwirrung sorgen. Ich persönlich habe schon das Gefühl, dass es keine befriedigende Lösung für das Problem gibt. Aktuelles Beispiel aus einer Geschichte, die ich gerade gegenlesen lasse:
Das Mädchen stand auf und drehte sich zu mir um. Es konnte mich unmöglich gehört oder gerochen haben, da ich mich doch gegen den Wind angeschlichen hatte. In der Hand hielt es eine angebissene lila Frucht, einem Pfirsich ähnlich, aber etwas größer. Wir standen nun nahe genug zusammen, dass wir uns laut unterhalten konnten. "Wer bist du?", fragte es mich und kam dabei weiter auf mich zu. Seine Schritte erschienen mir dabei ebenso zögerlich wie meine zu Beginn.
Das "Seine" im letzten Satz wurde mir angekreidet und stattdessen ein "Ihre" hingeschrieben.
Und dieses Problem verfolgt mich irgendwie dauernd. Ich achte schon in der Umgangssprache - beim Reden - darauf, dass ich mich oft noch auf das falsche "ihre" bzw. sonstiges Zutreffendes korrigiere, weil die Leute sonst irritiert sind.
Besonders krass tritt es auch in Dialogen zutage:
"Sieh mal, das ist ein hübsches Mädchen da drüben."
"Allerdings. Seine Haare gefallen mir."
"'Seine'?!"
Naja, was soll ich jetzt erwarten? Zustimmung? Lösungen?