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Das Meer / An meinen Körper aus Glas

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12.03.2006
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Das Meer / An meinen Körper aus Glas

Das Meer / An meinen Körper aus Glas

Und ich fühle, wie das kühle Nass sanft an meiner Haut zehrt. Es fließt durch meine Zehen, es fließt nach hinten. Ich drehe mich nicht um, denn ich habe Angst anzusehen, was mich schon längst einholte- in meinem Kopf.
Das Wasser ist vergangen und ich stehe auf trockenem Sand. Tote Fische um mich herum- tragen menschlich aussehende Köpfe. Sie zappeln, wollen schwimmen, doch jemand nahm ihnen das Wasser.
Ich stehe aufrecht. Allein. Wie es mir meine schrecklichsten Alpträume vorhersagten. Doch ich fühle keine Angst, denn ich schaue nicht zurück.
Aus meinem Auge rinnen Tränen. Zuerst nur eine einzige, dann immer mehr. Ich spüre sie eisig kalt an meinen Wangen hinab laufen, über meine Nase und immer weiter hinunter und scheinbar der Schwerkraft trotzend, beginnen sie auch nach oben, in meine Haare zu kriechen.
Meine Augen sind verklebt, vom Licht, dass nur in Form kleinster Partikel durch die Luft schwirrt, und aus welchem eine Spinne ihr Netz gewoben hat, in welchem ich klebte.
Die Tränen rinnen hinab, auf meinen Oberkörper, über meine Hüften, meine Beine. Es sind Tränen der Dunkelheit, der Schwärze, welcher mein Innerstes verfallen war.
Bunte Schwärze benässt meinen Körper.
Stille befällt mich, wie ein hungriges Tier, und das salzige schwarze Öl sickert langsam in meine Ohren- lähmt den Klumpen in meinem Kopf.
Das salzige Wasser setzte seinen Weg fort, rollt an meinem Rücken hinab- ich spüre es- und verbindet sich schon bald mit dem Boden, wessen höllisches Feuer unter meiner inneren Last erstickt.
Die Tränen erstarren zu wohlig warmen Eis, das wie Blei auf mir liegen bleibt und eine Last auf meinem Körper bildet. Eine Last, welche vorhin im Innerstes meiner selbst auf mir ruhte.
Keine Luft dringt durch die schwarze Glasschicht hindurch, in welche sich das warme Eis langsam verwandelt.
Das Salz dringt an dessen Oberfläche und zeigt sein Antlitz in Form von kleinen, feinen Kristallen, welche spröde zerfallen. Kleine Krümel glitzernden Staubes treffen auf dem Boden auf. Könnte ich mich bewegen, würde ich sie aufsammeln und in eine Adern pressen- ich wäre etwas wert- denn jeder mag Kristalle.
Nichts bewegt sich, nichts lebt. Ich merke, wie die Dunkelheit einen Mantel um mich legt, eine unbekannte Materie, die mich in sich aufnimmt, wie das Wasser einen Ertrinkenden. Könnte ich schreien, würde ich es nicht tun, könnte ich fallen, würde ich es nicht wagen und könnte ich euch mitnehmen, würde ich euch den Schlüssel verwehren.
Doch könnte ich nicht fühlen, wäre ich gern bei euch und würde die Glasschicht durchbrechen- abstreifen, wie ein Wurm aus knetbarer Masse seinen Glaskokon. Doch mein Gefängnis aus Glas erlaubt es mir nicht, nicht zu fühlen- erlaubt es mir nicht euch kennen zu lernen- hält mich gefangen- hier.

-kusaru-

 

Hallo und herzlich Willkommen auf KG.de,

Eine ziemlich abgedrehte Geschichte, die zum Ende hin tendenziell unlesbar wird. Davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, worum es in der Geschichte eigentlich gehen soll, hast du eine ganze Reihe Stolpersteine in den Lesefluss geworfen, die das Lesevergnügen schnell versiegen lassen. Nur ein paar Beispiele:

  • Es fließt durch meine Zehen - kann ich mir kaum vorstellen
  • längst einholte- in meinen Kopf - wozu hier der Bindestrich? Ich musste den Satz mehrfach lesen, um zu verstehen, was du tatsächlich zu sagen versuchst
  • Aus meinem Auge rinnen Tränen. - Ist der Erzähler ein Zyklop?
  • Ich spüre sie eisig kalt an meinen Wangen hinab laufen - Tränen sind immer warm, und wenn nicht, müsstest du erklären, warum sie hier kalt sind
  • Bunte Schwärze benässt meinen Körper. - Was willst du mit diesem Satz ausdrücken?
  • bald mit dem Boden, wessen höllisches Feuer - Der Boden ist ein Ding, als "dessen"; oder beziehst du dich eigentlich auf etwas anderes?
  • könnte ich euch mitnehmen, würde ich euch den Schlüssel verwehren. - den Schlüssel zu was?
  • Doch mein Gefängnis aus Glas erlaubt es mir nicht, nicht zu fühlen - Das kann man einfacher ausdrücken.
Als besonders störend empfand ich die zahlreichen "welche/r/s", in vielen Fällen ist ein simples "das/der/was..." nicht nur einfacher, sondern auch eleganter.

Anhand der genannten Kritikpunkte kannst du wahrscheinlich erahnen, dass mir die Geschichte nicht gut gefallen hat. Aber aller Anfang ist schwer und vielleicht hilft dir diese und mögliche andere Kritiken, deinen Schreibstil zu verbessern.

Viel Erfolg,
HienTau

 

Hallöchen!

Um die Wahrheit zu sagen... So schlimm finde ich deine Geschichte gar nicht. Mir gefällt sie sogar einwenig.
Ich hatte den Eindruck, aber nur am Anfang, dass es sie hier bei um Umweltschutz oder der Gleichen handeln würde, aber einige Zeilen später hatte ich nicht mehr diesen Eindruck.
Dein Stiel ist mal was absolut anderes. Das gefällt mir!

 

vielleicht ist es etwas zu früh, um zu antworten. erfahrungen haben gezeigt, dass man dann meist keine andere resonanz mehr lesen darf, aber da ich sonst wieder die hälfte von dem vergesse, was ich sagen wollte antworte ich jetzt trotzdem.
erst einmal vielen dank für eure beiden kritiken. praktisch, dass man zwei völlig unterschiedliche meinungen vernehmen durfte. es freut mich wirklich sehr, Musgrave, dass dir mein kleiner beitrag gefallen hat- oder der stiel ^^. auch wenn es dir nur ein wenig gefällt, ist das lob genug für mich. weitere antwort hast du ja sicher in meiner pn vernommen.
hientau: deine kritik wird mir teilweise vielleicht wirklich helfen, aber ich denke nicht, dass ich meinen schreibstil ändern werde. dazu hab ich eine menge anderer meinungen gehört, aber geschmäcker sind eben verschieden und das tolleriere ich natürlich. falls natürlich noch mehr solcher meinungen in diesem forum geäußert werden, werde ich das ernster nehmen.
beziehst du "aller anfang ist schwer" auf dieses forum? falls nicht: es ist kein anfang von meiner seite aus.
"Es fließt durch meine Zehen - kann ich mir kaum vorstellen" ich weiß nicht inwiefern du dir das nicht vorstellen kannst. ich hätte schreiben können, es fließt zwischen meinen zehen hindruch, aber ich wollte die sache nicht verkomplizieren.

"längst einholte- in meinen Kopf - wozu hier der Bindestrich?" es sollte einen kleine pause entstehen.

"Aus meinem Auge rinnen Tränen. - Ist der Erzähler ein Zyklop?" nein, aber die träne rinnt trotzdem nur aus einem auge.

"bald mit dem Boden, wessen höllisches Feuer - Der Boden ist ein Ding, als "dessen"; oder beziehst du dich eigentlich auf etwas anderes?" stimmt, da hast du recht, es müsste dessen heißen.

"Doch mein Gefängnis aus Glas erlaubt es mir nicht, nicht zu fühlen - Das kann man einfacher ausdrücken." richtig. könnte man.

zu den anderen punkten möchte ich sagen, dass ich den menschen nicht alles vor die füße werfe oder an die augen binde. ich möchte, dass sich jeder ein eigenes bild aus der situation macht. würde ich zu viel erklären würde ich das, denke ich, zerstören.

-kusaru

 

Hallo nochmal,

  • deine kritik wird mir teilweise vielleicht wirklich helfen, aber ich denke nicht, dass ich meinen schreibstil ändern werde.
    "Schreibstil" ist wohl zu allgemein. Eigentlich meinte ich damit mehr die Logik deiner Geschichte (generell und auch auf Satzebene). An deiner bildhaften Sprache habe ich prinzipiell nichts auszusetzen.
  • beziehst du "aller anfang ist schwer" auf dieses forum? - ja
  • "Es fließt durch meine Zehen - kann ich mir kaum vorstellen" ich weiß nicht inwiefern du dir das nicht vorstellen kannst. ich hätte schreiben können, es fließt zwischen meinen zehen hindruch, aber ich wollte die sache nicht verkomplizieren.
    Das Problem ist, dass "hindurchfließen" nicht dasselbe wie "vorbeifließen" ist. Man versteht zwar, was du meinst, aber wenn man es schreibt, sollte man Zweideutigkeiten vermeiden.
  • "längst einholte- in meinen Kopf - wozu hier der Bindestrich?" es sollte einen kleine pause entstehen.
    Dachte ich mir schon, aber was ist so überraschend daran, dass es in seinem Kopf stattfindet? (Es heißt übrigens "meinem Kopf", Dativ)
  • "Aus meinem Auge rinnen Tränen. - Ist der Erzähler ein Zyklop?" nein, aber die träne rinnt trotzdem nur aus einem auge.
    Das ist hier wie mit den durchflossenen Zehen. Auch hier versteht man, was du meinst, aber es ist umgangssprachlich ausgedrückt. Eindeutigkeit hingegen würde die Glaubwürdigkeit deiner Geschichte erhöhen.

Gruß,
HienTau

 

ok. das sagt mir schon mehr, was genau du meinst. kann ich nun besser nachvollziehen. stimmt es heißt meinem kopf. handelt sich dabei um einen tippfehler und mir tut es immer wieder weh, wenn ich einen fehler dieser art lese :P
danke

-kusaru

 

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