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Das Mondscheinkind

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20.12.2009
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Das Mondscheinkind

Da stand ich machtlos und geschockt vor dem Fenster. Niemand konnte sich das erklären und trotzdem war dies die Antwort auf alle Fragen. Ihr Leben lang musste sie leiden und ein ganz anderes Leben als wir führen, nun wurde sie endlich davon erlöst.
Ich hatte mich schon immer gefragt, wer in dem Haus gegenüber wohnt. Noch nie habe ich jemanden gesehen, das Haus zu betreten oder zu verlassen. Das Merkwürdige an all dem war, dass das Haus immer geschlossene Läden hatte. Eine Zeit lang dachte ich, das Haus sei unbewohnt, da es unvorstellbar ist ein Leben in der Dunkelheit zu führen. Niemand in der Nachbarschaft konnte sich das erklären, auch ich nicht. Doch schneller als gedacht, löste sich das Rätsel auf.
Ausgerechnet in dieser Nacht plagten mich meine Gedanken und ich konnte kein Auge zu machen. Ein Knirschen und Knacken riss mich aus meinen Gedanken. Vorsichtig bewegte ich mich in Richtung Fenster. Ich sah ein Mädchen etwa in meinem Alter, mit langem, lockigem Haar aus dem leblosen Hause kommen.
Ich ergriff das als einmalige Chance, endlich mal herauszufinden, wer das ist und
weshalb ich sie noch nie gesehen habe. Schnell zog ich mir eine Jacke über und machte mich auf den Weg. Ich lief ihr nach, mit der Hoffnung sie würde mich nicht bemerken. Es war ein langer Weg, den wir machten und ich wurde immer ungeduldiger. Wer ist dieses Mädchen? Wo will sie hin? Wo bin ich überhaupt? Zahlreiche Fragen beschäftigten mich und ich fand keine Antwort dazu. Auf einmal drehte sich das Mädchen um, da sie mich bemerkt hatte. Mit kleinen Schritten kam sie immer näher auf mich zu. Meine Beine fingen an zu zittern, da ich nicht wusste was mich erwarten würde. Wie sieht sie aus? Ich wurde von Zeit zu Zeit nervöser. Ihre Umrisse wurden immer klarer und langsam konnte ich ihr Gesicht sehen.
Da stand sie vor mir, mit ihren blauen Augen auf mich gerichtet und ihr warmer Atem auf meiner Haut spürend. Sie nahm mich an der Hand und lächelte mich an. Alles war dunkel nur die Sterne leuchteten am Himmel. Was mache ich nur hier, ich sollte mich nicht in der Nacht draussen aufhalten, schon gar nicht mit einem fremden Mädchen. Die Nacht war so klar und ruhig und meine Sorgen schienen wie weggeblasen. Wo bringt sie mich hin? Von meiner Angst war nichts mehr zu spüren obwohl das Mädchen fremd für mich war, sah ich in ihr etwas Vertrautes.
Sie führte mich an einen Ort, den ich zuvor noch nie gesehen habe. Sie schloss mir
mit ihren Händen meine Augen und flüsterte: „Denk nicht nach, geniesse einfach nur die Nacht.“ Was meinte sie damit? Nichts war zu hören ausser dem fernem Ton der Grillen und ihren Atemzügen. Noch immer hielt sie meine Hand in ihrer fest. Ich war weg von all meinen Gedanken und Sorgen und atmete nur noch die frische Nachtluft ein. Als ich nach einer Weile meine Augen öffnete war sie weg und die Sonne war schon leicht am Horizont zu sehen. Ich schaute mich nach ihr um, doch von ihr war keine Spur mehr da. Verwirrt lief ich nach Hause. Ich hatte so viele Fragen, die mir niemand beantworten konnte. Als ich vor meiner Haustür stehen blieb und auf das Haus gegenüber blickte, war wieder alles verschlossen und dunkel.
Erst heute merke ich was für ein tapferes Mädchen sie eigentlich war, so stark und mutig.
Noch in der darauffolgenden Nacht, um die gleiche Zeit, machte ich mich wieder auf den Weg. Lief an den wunderschönen Ort und hoffte, das Mädchen wiederzusehen. Da weilte sie auch schon unter dem Sternenhimmel. Vorsichtig setze ich mich zu ihr. Wir schauten uns tief in die Augen und sie lächelte mich an. Von diesem Augenblick an wurden wir Freunde. Gemeinsam betrachteten wir den Sternenhimmel und genossen einfach nur die Nacht. Die Luft war kühl und rein, kein Auto war zu hören alles war still. Ich bin kurz eingeschlafen und als ich von den warmen Sonnenstrahlen geweckt wurde, war sie schon wieder verschwunden.

Ich denke noch oft an sie. Vor allem an Tagen wie diesen, wo ich mich liegend von der Sonne erwärmen lasse und auf die prachtvollen Herbstblätter blicke. Sie hat so viel von ihrem Leben verpasst. Manchmal versuche ich mich in ihr Leben hineinzuversetzen. Ich glaube, ich könnte niemals ein solches führen.

Das Mädchen liess mir den ganzen Tag keine Ruhe, sie wirkte so geheimnisvoll und irgendetwas steckte dahinter, ich wusste nur nicht was. Ich konnte es kaum erwarten bis es Nacht war. Ich starrte nur noch hinaus und wartete bis die Nacht ausbrach.
Endlich war es wieder so weit und ich verschwand in das dunkle Nachtleben. Ich lief wie jede Nacht an denselben Ort, wo auch wieder das Mädchen auf mich wartete. Ich versuchte diese Nacht ihr Geheimnis herauszufinden. Doch als sie mich wieder an der Hand nahm und mich an einen ganz anderen Ort führte, vergass ich wieder alles um mich herum. Sie brachte mich auf eine Wiese mit einer Schaukel. Ich hatte das Gefühl zu fliegen, es war ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Ich kannte dieses Mädchen nicht, doch ich fühlte mich wohl mit ihr wie noch nie zuvor. Wir haben nie richtig miteinander geredet, trotzdem spürte ich eine besondere Verbindung zu ihr. Meine Neugier, betreffend ihre Lebensweise, weckte in mir sicher auch ein Interesse an dieser Verbindung. Mit der Zeit wurde das Treffen, jede Nacht am selben Ort, zur Gewohnheit. Durch ihr entdeckte ich die schönsten Seiten der Nacht und somit eine ganz andere Art des Lebens. Der Alltag war nicht mehr wie gewohnt. Die Nacht lernte ich auch aus einer anderen Sicht kennen. Die Verbindung zwischen uns wurde von Zeit zu Zeit immer stärker und wir wurden gute Freunde, vielleicht sogar ein bisschen mehr als nur Freunde.
Als langsam wieder die Sonne am Horizont auftauchte, konnte ich Angst und Trauer aus ihren Augen herauslesen. Schnell rannte das Mädchen von mir weg ohne etwas zu sagen. In dieser Nacht, hatte ich das Mädchen das letzte Mal gesehen.
Das Schicksal kam schneller als erwartet. Auf einmal löste sich das Geheimnis von selber auf.
Es war eine stürmische Nacht, Blitz und Donner hinderten mich das Haus zu verlassen. Am nächsten Morgen wurde ich vom Sonnenlicht geweckt, welches direkt in mein Gesicht schien. Ich schaute aus dem Fenster und alles war verwüstet. Ich erblickte, wie das Sonnenlicht, durch ein Loch in den Läden, in das Haus des Mädchens drang. Ich stand da wie versteinert und Tränen rollten mir übers Gesicht.
Noch heute gehe ich nachts hinaus, wenn ich mich von meinen Gedanken losreissen will und noch immer spüre ich sie neben mir, obwohl sie mich schon längst verlassen hat.

 

eine schöne Geschichte.
Ich musste sie mir zweimal durchlesen, bis ich sie verstand. Nur eines ist mir unklar: wieso musste sie ein solches Leben führen? Von wem wurde sie gezwungen? Oder war es ihre Natur?
Das ist etwas unklar, aber ansonsten ist die Geschichte sehr schön

 

Hallo simi,

herzlich willkommen hier!

Nicht uninteressant deine Geschichte, obwohl ich etwas nicht nachvollziehen kann:

„Da stand ich machtlos und geschockt vor dem Fenster. Niemand konnte sich das erklären und trotzdem war dies die Antwort auf alle Fragen. Ihr Leben lang musste sie leiden und ein ganz anderes Leben als wir führen, nun wurde sie endlich davon erlöst.“
= Von wem ist hier die Rede? Und wie kommt der Erzähler zu seinem Urteil, das – wer auch immer – ein Leben lang gelitten hat? Angeblich hat er ja nie etwas gesehen.
Falls das Mädchen gemeint ist, das kommt mir im weiteren Verlauf der Geschichte doch recht fröhlich vor. Nur weil sie nicht besoffen am Strand in der Sonne braten kann, wie andere, muss sie noch lange kein derart leidvolles Leben führen, dass der Erzähler bei ihrem Tod gleich von Erlösung spricht.

Gruß

Asterix

 

Hi simi,

und auch von mir herzlich willkommen hier.
Da sie hier nicht mehr zu lesen ist, ist es keine Werbung, zu sagen, dass ich auch einmal eine Geschichte über ein Mondscheinkind geschrieben habe.
Vielleicht fällt mir deshalb auf, was an der Struktur deiner Geschichte nicht stimmt, vielleicht aber auch, weil ich einige Dinge nicht plausibel dargestellt finde.
Zur Struktur einer Geschichte gehört neben dem Aufbau einer Geschichte auch, zu entscheiden, was man weglassen sollte und was schreiben. Irrt man dabei, bleibt eine Geschichte unverständlich.
Die Geschichte über die Neugier auf ein merkwürdiges Haus zu entwickeln ist im Grunde ein guter Weg. Allerdings scheint mir die Beschreibung des Hauses zu übertrieben und in der Beobachtung nicht genau genug. Wenn von einem "Mädchen in meinem Alter" die Rede ist, denke ich an ein Kind, jedenfalls an eine Person, die noch nicht allein lebt. Selbst, wenn die Luken dauernd verschlossen sind, müssen also Eltern oder vielleicht Geschwister aus dem Haus kommen und auch wieder hineingehen. Ein offensichtlich bewohntes Haus, das dauernd verdunkelt ist, obwohl Leben herrscht, würde doch vielleicht auch viel neugieriger machen.
Ungeschickt im Aufbau ist auch, sie erst zu beschreiben (langem lockigen Haar), um später zu fragen: Wie sieht sie aus?
Was mich besonders stört, sind die anmaßenden Wertungen der Erzählerin. Anmaßend, weil es für mich als Leser keinen Hinweis darauf gibt, wie die Erzählerin zu diesen Wertungen kommt. Im Grunde muss ich selbst den Titel als Spekulation der Erzählerin sehen, da es außer diesem nicht mal einen deutlichen Hinweis gibt, dass es sich um ein Mondscheinkind handelt. Jedenfalls nicht von dem Mädchen selbst.
Bei der beschriebenen Todesursache handelte es sich bei dem Mädchen viel eher um einen Vampir, denn ein Sonnenstrahl durch ein Loch in der Fensterluke bringt ein Mondscheinkind nicht gleich auf der Stelle um.
Zu sagen wäre noch einiges zu den Formulierungen.

Noch nie habe ich jemanden gesehen, das Haus zu betreten oder zu verlassen
Viel simpler, vor allem aber richtig wäte: Noch nie habe ich jemanden das Haus betreten oder verlassen sehen.
Ich ergriff das als einmalige Chance, endlich mal herauszufinden, wer das ist und
weshalb ich sie noch nie gesehen habe
Ein häufiger Fehler von dir sind Tempiwechsel. Du musst in einer Zeitform bleiben. Wenn du in der Vergangenheit erzählst, müssen vergangene Dinge im Perfekt stehen: ergriff - wer es war und gesehen hatte
Da stand sie vor mir, mit ihren blauen Augen auf mich gerichtet und ihr warmer Atem auf meiner Haut spürend.
Auch musst du möglichst in der Perspektive bleiben, der Satz liest sich allgemein schräg: Da stand sie vor mir, mit ihren blauen Augen auf mich gerichtet und ihr warmer Atem auf meiner Haut spürend. "spüren" kann den Atem höchstens die Erzählerin, die kann aber nicht selbst vor sich stehen.
Sie schloss mir
mit ihren Händen meine Augen und flüsterte
Auch ein häufiger Fehler: Recht viele unnötige Reflexivpronomen. "Sie schloss mit ihren Händen ..." reicht völlig aus.

Als erste Beispiele muss das reichen.

Liebe Grüße
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Simi,

ich finde, daß Dein Text sehr schöne, auch tiefgründige Gedanken transportiert. Es entsteht eine eigenartige Stimmung, und Du schaffst es, eine ganz eigene Welt zu erdenken.

Ich lese den Text so, daß die erzählende Person weiblich ist, und das Mädchen gegenüber eine Art ... hm, personifizierte Projektion, ein anderes Ich in einer Art Parallelwelt darstellt; ein Weg, den eigenen Alltag zu überstehen. Die Verbindung ist innig, aber fragil, und nur die Erinnerung bleibt. Fast ein bißchen borderline. Es klingt stark nach einer symbolisierten Entwicklung, Selbsterkennen, Ablösung aus einer Lebensphase.
Ich sehe darin jedenfalls keine zwei wirklich getrennte Personen, und genauso verstehe ich auch das Intro, das beide Figuren ineinanderfallen läßt. Weiß nicht, ob ich das vllt falsch sehe.

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich sage, daß die stilistische Form hinter der Reife des Inhalts (wie ich ihn lese) hinterherhinkt. Das liegt mE daran, daß Du Umgangssprachliches mit hochgestochener Dramatik an jeweils unpassenden Stellen verwendest. Es würde sich auf jeden Fall lohnen, nochmals über den Text zu gehen - dafür ist ja hier die Kritik da: Texte zu verbessern, das gilt für Anfänger wie für 'alte Hasen'.

Schau doch nochmal über Deine Kommata, an manchen Stellen fehlen welche, an anderen sind sie zuviel.

Hier ein paar Stellen, die mE dem Text im Weg stehen:

Ihr Leben lang musste sie leiden und ein ganz anderes Leben als wir führen, nun wurde sie endlich davon erlöst.
Hat auch einen Zeitenfehler, der Anfang muß ins Plusquamperfekt, Leiden vor der Erlösung, nicht alles gleichzeitig. Klingt für mich umständlich formuliert; ich kann mich aber schlecht in Deinen Stil einfinden, daher fällt mir grad keine gute Lösung ein.

Hier ein paar Stellen, die mir viel zu flapsig & umgangssprachlich sind:

Ausgerechnet in dieser Nacht
Ich ergriff das als einmalige Chance, endlich mal herauszufinden, wer das ist und weshalb ich sie noch nie gesehen habe.
irgendwas mit: Gelegenheit / streichen / wer sie war
Es war ein langer Weg, den wir machten und ich wurde immer ungeduldiger.
'machen' klingt immer ungelenk, das fett markierte würde ich einfach streichen; ist eh klar.

dem leblosen Hause kommen.
Ist das ein surrealistischer Text? Dann ok. So kann ein Haus tot wirken, aber 'leblos' bleibt nunmal belebten Dingen vorbehalten.

Hier versuchst Du es zu hochgestochen, das klingt unpassend, und eher nach Beamtendeutsch:

Meine Neugier, betreffend ihre Lebensweise, weckte in mir sicher auch ein Interesse an dieser Verbindung.
Das ließe sich auch ganz knapp, knackig, spannend sagen. Schlichter, aktiv: Ich war voller Neugier, sie (ihr Wesen) näher kennenzulernen ... zumal Du oft die Wortfolge im Satz tauscht - ist nicht direkt falsch, aber es liest sich eine unmotivierte Betonung heraus, die den Lesefluß total ausbremst. Das machst Du fast in jedem dritten Satz.

Manchmal versuche ich mich in ihr Leben hineinzuversetzen. Ich glaube, ich könnte niemals ein solches führen.
Es war eine stürmische Nacht, Blitz und Donner hinderten mich das Haus zu verlassen. Am nächsten Morgen wurde ich vom Sonnenlicht geweckt, welches direkt in mein Gesicht schien.
Blitz und Donner hinderten ... naja, ist ja nicht so, daß man da nicht aus dem Haus gehen könnte, zumal das andere ja direkt gegenüber steht. Vllt fällt Dir das was Passenderes ein.
Diese Bezüge welches/solches etc. wirken altmodisch und verquast - würde ich den Text nicht auch mögen, würde ich es als unfreiwillig komisch empfinden. Versuch es doch, klarer, härter auszudrücken, dann käme die Bedeutung besser raus.

konnte ich Angst und Trauer aus ihren Augen herauslesen.
= in ihren Augen sehen. 'Heraus' ist auf jeden Fall redundant.

Da stand sie vor mir, mit ihren blauen Augen auf mich gerichtet und ihr warmer Atem auf meiner Haut spürend.
Anschlußfehler: Den warmen Atem spürt die Erzählerin, so wäre es das Mädchen. = Sie stand vor mir, ihre blauen Augen auch mich gerichtet (schauten mich an), ich spürte ihren warmen Atem auf der Haut.
Sie schloss mir mit ihren Händen meine Augen und flüsterte:
Unschöne Wiederholung von mir/meine (kommt öfter im Text, hier nur als ein Bps.) Sie legte ihre Hände über meine Augen ... vllt?

Nacht ausbrach.
Nacht anbrach

Ich schaute aus dem Fenster und alles war verwüstet.
Im Grunde ein starkes Bild, das ich mir aber schlecht vorstellen kann - was ist 'alles'? Hat Godzilla die ganze Stadt plattgemacht? Liegt das Haus in Trümmern? Nein, denn es gibt noch einen Spalt in den Läden, durch das die Sonne scheint, also steht die Fassade noch. Paßt nicht. Sind all die Bäume der Straße entwurzelt? Das Dach abgedeckt? Wurde das Haus vom Blitz getroffen und ist ausgebrannt? Für ein starkes Schlußbild würde ich mir mehr Klarheit wünschen - oder weniger Drama ('in Trümmern' ist schon ziemlich kaputt).

Ich hoffe, ich habe Dir ein bißchen Ansporn zum Überarbeiten gegeben - der Text wäre es auf jeden Fall wert.

Moi moi,
Katla

 
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eine schöne Geschichte.
Ich musste sie mir zweimal durchlesen, bis ich sie verstand. Nur eines ist mir unklar: wieso musste sie ein solches Leben führen? Von wem wurde sie gezwungen? Oder war es ihre Natur?
Das ist etwas unklar, aber ansonsten ist die Geschichte sehr schön

Sie hat eine Krankheit und darf nicht ans Sonnenlicht..

Hallo simi,

herzlich willkommen hier!

Nicht uninteressant deine Geschichte, obwohl ich etwas nicht nachvollziehen kann:

„Da stand ich machtlos und geschockt vor dem Fenster. Niemand konnte sich das erklären und trotzdem war dies die Antwort auf alle Fragen. Ihr Leben lang musste sie leiden und ein ganz anderes Leben als wir führen, nun wurde sie endlich davon erlöst.“
= Von wem ist hier die Rede? Und wie kommt der Erzähler zu seinem Urteil, das – wer auch immer – ein Leben lang gelitten hat? Angeblich hat er ja nie etwas gesehen.
Falls das Mädchen gemeint ist, das kommt mir im weiteren Verlauf der Geschichte doch recht fröhlich vor. Nur weil sie nicht besoffen am Strand in der Sonne braten kann, wie andere, muss sie noch lange kein derart leidvolles Leben führen, dass der Erzähler bei ihrem Tod gleich von Erlösung spricht.

Gruß

Asterix

Ja es ist das Mädchen gemeint. Sie wurde von ihrem Leiden erlöst, da sie nur in der Nacht hinaus kann, denn sie hat eine Allergie gegen das Sonnenlicht, deshalb der Name "Mondscheinkind".
Solche Kinder gibt es und heissen auch so..

 

Hallo simi,

herzlich willkommen im Forum!

Seit Hannelore Kohls Tod ist die von dir aufgegriffene Krankheit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Mit der Thematisierung einer Krankheit hast du dir eine schwierige Aufgabe gestellt:
Du beschreibst ein Mädchen mit Lichtallergie, mich wundert, dass ihr Leiden eigentlich nur bei der Erzählerin stattfindet, von der Kranken selbst erfährt man nichts. Sicher ist ‚Mondscheinkind’ ein interessanter Begriff, aber mir erscheint es seltsam ihn zum Ausgangspunkt dieser etwas mystischen Darstellungsweise der Mädchenbeziehung zu machen. Es gibt auch keinen Grund, warum das kranke Kind keinen Kontakt zu anderen Kindern aufnimmt (z.B. über die Eltern), normalerweise versucht man in solchen Fällen sich zu arrangieren, um es der kranken Person so leicht wie möglich zu machen.
Nun, angenommen im beschriebenen Fall war es so, wie aufgezeigt, dann muss es Gründe dafür geben, die sicher Erzählpotenzial hätten.

Änderungsvorschläge (einige hast du ja schon bekommen):

„Ich ergriff das als einmalige Chance, endlich mal herauszufinden“

„Ich lief ihr nach, mit der Hoffnung sie würde mich nicht bemerken. Es war ein langer Weg, den wir machten und ich wurde immer ungeduldiger.“

Sie will das Mädchen doch kennen lernen, warum will sie unbemerkt bleiben?


„Wo bin ich überhaupt?“

Warum soll sie das nicht wissen?

„Ich wurde von Zeit zu Zeit nervöser.“

Von „Zeit zu Zeit“ bedeutet ‚ab und zu’ ‚immer wieder einmal’

Vielleicht hast du Lust deinen Text zu bearbeiten, es gab jetzt schon eine Menge Hinweise.


L G,

Woltochinon

 

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