Was ist neu

Das Morgengrauen (feat. Katla)

Wortkrieger-Team
Seniors
Beitritt
23.05.2005
Beiträge
4.144
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Das Morgengrauen (feat. Katla)

Ein Mädchen ganz müde, der Rock zerknittert, das Stofftier im Arm zerschlissen. Sie saß am Tisch, wartete ... um sie herum Stille. Und nur ein leises Tropfen, stetig. Ihr Kopf sank nach vorn - nicht auf Holz, sondern in warme Nässe. Das Abendessen hatte sie wieder nicht aufgegessen, aber so viel ... sie drückte das Tierchen an sich - zum Frühstück würde sie es noch mal versuchen. Gemütlich wurde es fast, sie war beruhigt. Ein bisschen süßlich roch es hier, aber das störte sie nicht. Und es war sogar noch warm, ob das wohl bis zum Morgen so bliebe?
"Was hältst du davon, Käpt'n Kommissar?", fragte sie ihren Stoffteddy. Die Antwort war ein toter Blick aus glasigen Augen. "Du solltest nicht soviel saufen, Kollege", murmelte sie mehr für sich. Gedankenverloren machte sie sich daran, mit Käpt'n Kommissar die Lache vor sich auf dem Boden aufzuwischen. Sie wusste nicht, was er davon hielt und ob das ethisch korrekt war, doch da sie nie ein Wort der Gegenwehr von ihm hörte, störte sie sich nicht weiter daran.
Etwas tropfte ihr dabei in die Haare, ach, was machte das jetzt noch. Der Teddy wand sich fast unmerklich in ihrem Griff, ein Quieken kam aus dem Inneren, jedes Mal wenn er über den Boden gepresst wurde. "Käpt'n Kommissar", mahnte sie ihn, "ich sag Dir, keine Meuterei!" Ganz nass war das Stofftier schon, nie würde das Fell ausreichen. "Ich kann mich am Tisch einfach nicht benehmen", klagte das Mädchen weinerlich. Dabei stand sie auf, riss sich noch ein Stück vom Essen ab, das sich auch schon nicht mehr wehrte.
"Siehst du das, Kommissar?!", versetzte sie, frecherweise den formalen Titel auslassend. "Ich ESSE!"
Käpt'n Kommissar verfolgte mit stummem Blick das Geschehen.
"Du schweigst, du irrer Kerl?!", schrie sie nun fast, ein wahnsinniges Glitzern in ihren Augen. "Oh Unheilvoller, welche Qualen du mir auferzwingst. Sieh nur gut hin, ich stopfe ja schon so gut ich kann." Wie zum Beweis drückte sie ihre dünne Hüfte zusammen, um ihm zu zeigen, dass wirklich kein Platz mehr in ihr war. Mit ihren nun gefüllten Hamsterbacken war sie sicher ein sehr komischer Anblick, doch Käpt'n Kommissar war Profi, und nicht der Typ, der bei einem sehr komischen Anblick gleich in Lachen ausbricht.
Ein Knöchelchen stellte sich in ihrer Kehle quer, und obwohl sie sich redlich bemühte, war das Husten nicht zu unterdrücken. Den Käpt'n traf ein Schwall halbzerkautes Nasses. "Öhem", ließ er höflich vernehmen, doch ihr war das nicht entgangen - verflogen die Schwäche, die Müdigkeit, sie schüttelte das kleine Wesen. "Wollen wir spielen?", fragte sie mit einem gemeinem Unterton. "Eene meene muh und raus ... bist du!" Ihr befleckter Finger zeigte auf ihn, zitternd vor Erregung. "Nur geschummelt", wollte Käpt'n noch sagen, da spürte er einen Finger am Auge polken. Mit der Glaskugel zog sich ein langer Faden heraus.
"Ein Faden aus Baden las einen Roman, nen faden, und ging danach baden!", sang Sophie, wie wir unsere seltsame Protagonistin nun nennen wollen, irre vor sich hin, während sie das Glasauge in ihrer Hand bewundernd anschaute. Sie ließ es mal hierhin, mal dahin rollen, während ihr der Speichel aus dem Mundwinkel tropfte. "Ui guck mal, der Faden kommt aus dir heraus, und der hier kommt aus mir heraus, erkennst du die Parallele, ERKENNST DU SIE? Oder findest du sie ... äußerst fa-den-schei-nig?"
Mit sich und ihrem Werk zufrieden, lutschte sie eine Weile an der Murmel. So sehr sich der Käpt'n auch bemühte, er wusste keine Antwort, die Sophie besänftigen könnte. Zwischen ihren Fingern hindurch, halberwürgt im festen Griff, argumentierte er weinerlich: "Du weißt genau, was passieren wird, wenn Tante Agatha dich erwischt. Das letzte Mal musstest du in den Keller, wo es noch viel dunkler und einsamer ... wo die Spinnen ..."
Sophie kicherte irre, und spuckte das Auge in ihr Essen. "Du machst mir keine Angst, Kommissar", sprach sie und setzte den Käpt'n auf den Tisch. "Denk scharf nach, wir müssen das hier lösen." Das Abendessen versuchte derweil, den lästigen Teddy abzuschütteln, jedoch mit wenig Erfolg.
Sophie wurde eines Geräusches gewahr, was sie dazu veranlasste, sofort zum Wasserhahn zu laufen und ein Glas mit dem köstlichen Nass zu füllen. Sie stellte es voller Vorfreude auf den Tisch und betrachtete es glücklich. "Siehst du das, Käpt'n Kommissar", sprach sie andächtig, den Teddy an sich schmiegend. "Das ist voll so wie in Jurassic Park, ne", ergänzte sie, noch immer das Glas mit der wallenden Wasseroberfläche betrachtend.
Der Türknauf wurde gerüttelt, und langsam öffnete sich die Tür. Herein kam ein ... Tyrannosaurus Rex! Oh mein Gott, wie konnte das nur passieren?! Nein nein, es war nur Tante Agatha, aber genauso gut hätte man sagen können, nein nein, es war nur ein Tyrannosaurus Rex, denn Tante Agatha war so schlimm wie ... ja.
Der Boden erbebte unter ihren Schritten, Sophie stieß einen schrillen Schrei aus, und hechtete unter den Tisch, von dem es immer noch zäh heruntertropfte. Unvorhergesehen gesellte sich das Abendessen zu ihr; auseinandergenommen wie es war, schmiegte es sich ängstlich an Sophie. Um sie herum kamen die Schritte des Rex Agatha immer näher. Der Käpt'n schüttelte sich, zwischen Mädchen und Fleisch gequetscht. "Seien Sie bitte nicht so unhöflich", flüsterte das Abendessen, "wir sitzen schließlich alle in einem Boot."
"Ich bin ja auch der Kapitän, und nicht der Steuermann", näselte der Kommissar feucht, als ein Schlag den Tisch über ihnen erzittern ließ.
"Bin dahaa, wer noohoooch?!", ließ sich ein brummiger Bass vernehmen. "Wo SEID ihr, ihr kleinen RACKER. Ich möchte euch AUFESSEN, äh ich meine, VERSPACHTELN, äh ich wollte sagen ... ich hab den FADEN verloren."
Plötzlich machte es "Klick" in Sophies Gehirn. Die Jahre der Unterdrückung machten sich nun bemerkbar. Unberechenbarkeit ist eine merkwürdige Sache, sie erwischt einen immer ganz unvorbereitet. Sophie sah die Welt wie durch einen pissgelben Schleier, als sie wie von einer fremden Macht geleitet unter dem Tisch hervor- und sich auf Tante Agatha stürzte. Letztere riss in Zeitlupe ihre Augen auf (ein sehr lustiger Anblick und ein ganz schönes Paradoxon, mit besten Grüßen an die Literaturkritiker unter Ihnen) und wie in Zeitlupe taumelte sie einen Schritt zurück, was ziemlich dumm war, denn Sophie bewegte sich natürlich weiterhin in Echtzeit. Ihr linker Haken landete zielsicher an Agathas Kinn und brachte diese zu Fall.
"Käpt'n Kommissar, DEIN Auftritt", schrie Sophie dem entgeistert dreinblickenden Teddy zu. Dieser besann sich schnell, und während Sophie die Titelmelodie von Magnum beatboxte, rannte er auf Agatha zu und stürzte sich auf sie.
Das Abendessen konnte sich nun auch nicht mehr halten. Es kletterte zurück auf den Tisch, rief enthusiastisch "Sauhaufeeeeeeen" und machte einen Frogsplash auf die ineinander verkeilten, am Boden liegenden Gestalten.
Dabei bekam es die Überreste seines linken Beines in Agathas Reißzähne, und schnapp - wurd's in einem Stück geschluckt. "Autsch, mieses Dreckstück!", schimpfte das nun beinlose Essen und robbte auf dem Bauch zum Geschirrschrank, um sich stilgerecht zu bewaffnen.
[Parallelhandlung Anfang] Verwirrt von der plötzlichen Musik und seinem Monoblick, verfehlte Käpt'n knapp das Ziel, sein linker Uppercut glitt an der Reptilienhaut ab - Agatha fauchte, dolchartige Zähne blitzten, und ein Teddyarm fiel zu Boden.
"Das gibt Invalidenrente", versuchte Sophie ihn zwischen zwei Boxhieben zu beruhigen, doch der Käpt'n überlegte bereits, wie er unaufällig desertieren könnte [Parallelhandlung Ende] ... und geriet beim ungeordneten Rückzug unters heranspringende Abendessen. Kleine Teddyfusseln verteilten sich im Gematsche.
„Was soll diese sinnlose Gewalt“, sinnierte Sophie plötzlich und unterließ jegliche Kampfhandlung. Sie setzte sich in Philosophenhaltung hin und betrachtete all das sinnlose Leid, das hier in so kurzer Zeit verursacht worden war.
"Du bist wirklich saublöd", sagte Agatha, die die Situation schamlos ausnutzte, und Sophie den Kopf abriss.
Eine Blutfontäne schoss in perfektem Bogen aus dem Halsstumpf, als Sophie orientierungslos durch das Zimmer torkelte. "Bin ich gar nicht", nölte der Kopf noch, als er zwischen den Kiefern des Rex zerquetscht wurde.
"Jaja, jetzt weißt du mal, wie das ist, ohne Augen und überhaupt", belehrte der Käpt'n die Enthauptete, während er versuchte, nicht unter ihren Füßen zertreten zu werden.
"Bettgehzeit! Gib endlich Ruhe, ungezogenes Gör!", fauchte Tante Agatha, und langte herzhaft zu. Ihre Vorderfüßchen bekamen Sophies Rockzipfel zu fassen, das Raubtiermaul schloss sich um die gertenschlanke Taille des Mädchens - ein Biss und nur die Beine fielen noch zwischen den Zähnen heraus.
"Hm, die kann ich doch gebrauchen", dachte sich das Abendessen, und vergaß für einen kritischen Moment seine Messersammlung.
"Käpt'n Kommissar, let's get out of here!", motivierte sich der Teddy selbst und sprang zum Fenster hinaus.
Und in diesem Moment zertrat die Hinterpranke der Agatha Rex den Oberkörper des unaufmerksamen Abendessens. Die Tante warf kokett den Schädel zurück: "Pah, die Beine hätten dir eh nicht gepaßt." Sprach's, und ging zu Bett. Der Käpt'n sollte zwar nie die Versehrtenrente bekommen, jedoch hatte er nun immer eine schöne Gute-Nacht-Geschichte für seine Kinder und Kindeskinder parat.

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Leute,

dies war ein Ultraspeed-late-night-Co-writing (*) in der reinsten Tradition surrealistischen gemeinsamen Schreibens; die Besiegelung einer unheiligen Allianz über mehrere Rubriken hinweg. :D

Wir hoffen, daß ihr beim Lesen soviel Spaß habt, wie wir beim Schreiben!

Bruder Tserk und Schwester Katla


(*) soweit man das bei meinem Tempo Marke Bitte helfen Sie mir über die Straße sagen kann. ;)

Das Wasserglas ist natürlich ein Zitat aus Jurassic Park.

 

Hallo Katla, hallo Bruder Tserk (endlich mal wieder!),

ich nehme an, das (gemeinsame) Schreiben hat mächtig viel Spaß gemacht. Bei manchen Passagen habe ich den Verdacht, dass da mindestens Alkohol im Spiel gewesen sein muss, oder übernächtigter Übermut - oder eben nur der Spaß an der Freud.

Die Story hat keinen erkennbaren roten Faden, und das scheint ja auch irgendwie genau das Konzept zu sein. Natürlich wirkt das dann richtungslos, und es ist immer die Frage bei derartigen Texten, ob es dem bzw. den Autoren gelingt, eben aus dieser Richtungslosigkeit den Reiz einer Story zu gewinnen.

Meines Erachtens gelingt das hier nur bedingt und in einigen Passagen. Manches kommt ganz lustig und unterhaltsam rüber, stellenweise aber wird mir das irgendwann einfach zu viel, als würden absurde Bilder eher konzeptlos aneinandergereiht. Das nutzt sich im Lauf der Geschichte auch schnell ab.

Ein bisschen ist es so, als würde man zwei übermütigen Kindern dabei zusehen, wie sie aus völlig schrillen Bauklötzen einen Turm anhäufen; und man ist fasziniert davon, wie erstaunlich hoch der doch wird, und zunehmend kippeliger und man ahnt, jeden Augenblick wird das alles zusammenfallen.

So ist mein erster Eindruck und ich hoffe, ihr könnt damit etwas anfangen -und mit der Kritik einigermaßen leben :-)

Rick

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Bruder Tserk (endlich mal wieder!)
Wieso liest du auch so was hier von mir und nicht ... was anderes. :D

Hallo Rick,

ich nehme an, das (gemeinsame) Schreiben hat mächtig viel Spaß gemacht.
You bet!
Bei manchen Passagen habe ich den Verdacht, dass da mindestens Alkohol im Spiel gewesen sein muss
Ich bin clean, Katla machte eigentlich auch keinen alkoholisierten Eindruck auf mich ...
(Kindischer Spieltrieb, sagt Frau K dazu)
Ein bisschen ist es so, als würde man zwei übermütigen Kindern dabei zusehen, wie sie aus völlig schrillen Bauklötzen einen Turm anhäufen; und man ist fasziniert davon, wie erstaunlich hoch der doch wird, und zunehmend kippeliger und man ahnt, jeden Augenblick wird das alles zusammenfallen.
:D
So ist mein erster Eindruck und ich hoffe, ihr könnt damit etwas anfangen -und mit der Kritik einigermaßen leben :-)
Sicher, sicher. :)

Die Story hat keinen erkennbaren roten Faden
Dohoch, der Faden ... *lach*, sori. Wir hatten uns tatsächlich & absichtlich weder über Genre, noch Figuren, noch plot vorher geeinigt. Der enstandene Faden ist das Thema mit dem Abendessen & der Strafe.

Im Surrealismus heißt diese Schreibtechnik Exquisite Corpse, hier dürfte strenggenommen nur an die letzten Zeilen des jeweils letzten Absatzes angesetzt werden; der Rest wäre für die jeweils Schreibenden nicht einzusehen (auf Papier würde man den Text wegknicken).

Danke fürs Lesen, Kommentieren und Kritisieren.

Tserkatla

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,

das Stofftier im Arm zerschlissen.
Was für ein Stofftier? So entsteht kein Bild.

Und nur ein leises Tropfen, stetig.
Man muss mit den Marotten ja nicht gleich ins Haus fallen. :)

. Gemütlich wurde es fast, sie war beruhigt. Ein bisschen süßlich roch es hier, aber das störte sie nicht. Und es war sogar noch warm, ob das wohl bis zum Morgen so bliebe?
Fast/bisschen – nicht so verschwenderisch mit Abschwächungen umgehen
Das „sogar – so“ ist eine leichte Wortwiederholung, die einem durch den Anachronismus des zweiten Satzes auffällt.

fragte sie ihren Stoffteddy
Bei der dritten Erwähnung ist es erst ein Teddy. Das muss vorher schon kommen.

ein toter Blick aus glasigen Augen.
Aus glasigen Augen kann man nur tot schauen – Tautologie.

Sie wusste nicht, was er davon hielt und ob das ethisch korrekt war
Die ersten Zeilen wirken als solle hier ein trostloses, dichtes Szenario gezeichnet werden. Der Satz bricht damit.

versetzte sie, frecherweise den formalen Titel auslassend.
Hm. „Versetzte sie“ als Verb des Sagens? Ich weiß nicht, was die Geschichte will. Also diese bisschen albernen Einschüben eines Erzählers, der dann auch mit den Worten des Kindes ab und an spricht in dieser erlebten Rede und hmpf.

Oder findest du sie ... äußerst fa-den-schei-nig?
Was ist das überhaupt für nen Text? Kommt mir wie ne Verarsche vor.

sagt's und setzte den Käpt'n auf den Tisch.
Das ginge, wenn es die coole Form „sugt’s“ gäbe, die gibt es leider nicht. Sagte es als Sagt’s abzukürzen, geht nicht.

Sophie wurde eines Geräusches gewahr, was sie dazu veranlasste, sofort zum Wasserhahn zu laufen und ein Glas mit dem köstlichen Nass zu füllen
Bah. Wer schreibt denn so was? Geräusches gewahr – Hochsprache; köstliches Nass – furchtbare Floskel. Und dazwischen ein umständliches „was sie dazu veranlasste“.

Ja, ansonsten schließ ich mich Rick an, ohne den mildernden Teil. Ich kann mir auch vorstellen, dass ihr beim Schreiben Spaß hattet, aber davon kam bei mir nix an. Ich bin da vielleicht konservativ, aber ich glaube immer, dass solche albernen und surrealen Teile in einer Geschichte am besten innerhalb eines klar gezeichneten Rests funktionieren. Mit einer inneren Logik, oder wenn wenigstens die Erzählstimme passieren würde, aber es ist ein Geheckmeck. Also um mal was richtig Durchgeknalltes zu schreiben, muss man auch die richtige Stimme finden. Da muss der Stil gleich richtig reinhauen.

Im Surrealismus heißt diese Schreibtechnik Exquisite Corpse, hier dürfte strenggenommen nur an die letzten Zeilen des jeweils letzten Absatzes angesetzt werden; der Rest wäre für die jeweils Schreibenden nicht einzusehen (auf Papier würde man den Text wegknicken).
Es gibt auch einen guten Grund, warum Fußballtennis nicht im Fernsehen übertragen wird. :) Ich kann mir schon vorstellen, dass es für die Schreibenden lustig und kreativ ist, sowas mal zu machen, aber wenn ich hier Geschichten anklicke, dann will ich ja bestensfalls irgendwas daraus mitnehmen, sie soll mich unterhalten, ich will sie richtig lesen können und wie soll das bei der Entstehung überhaupt gehen? Welches Interesse sollte man daran entwickeln? Ist wie diese 50 Postings-Nummer von Andrea. Für die Mitmachenden so als Forumsspiel bestimmt lustig, viele begeisterte Leserkommentare gab's da auch nicht. Schreiben ist halt keine Jam-Session.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Quinn,

'ich sag's wie Rick nur ohne den netten Teil' :D

Ach komm, Du hast schonmal gelacht, oder? Nee, haste nicht, okay. Aber wir denken, dieser Text funktioniert - an seinem Stil gemessen - besser so harsch und spunghaft. Und vieles ist einfach Ironie, das Drama, die Übertreibungen. Meine: sollte sein. In diesem Fall ganz schwierig, Veränderungen einzubauen, weil das ganze Ding dann anders aus der Bahn gerät.

Was für ein Stofftier? So entsteht kein Bild.
Bei diesen zu Tode geliebten Dingern kann man oft kaum erkennen, was es mal war (das stellte ich mir vor, hm).

Anachronismus des zweiten Satzes auffällt
:confused: Kritik davor gebongt, aber: was ist an dem 2. Satz veraltet?

aber wenn ich hier Geschichten anklicke, dann will ich ja bestensfalls irgendwas daraus mitnehmen, sie soll mich unterhalten, ich will sie richtig lesen können und wie soll das bei der Entstehung überhaupt gehen? Welches Interesse sollte man daran entwickeln? (...) Schreiben ist halt keine Jam-Session.
Ohne uns zu surrealistischen Literaten erheben zu wollen: es gibt solches und solches Schreiben - mich faszinieren verrückte Experimente, Sprachspiele, sehr wohl, auch von Leserseite. Und an richtigen Exquisite Corpses finde ich es interessant, im Nachhinein eine 'ungewollte' Handlung zu erkennen. (Wir hatten ja den gesamten Text, daher ist dieser nicht 'echt').

Ein ähnliches Experiment, nur mit nacheditiertem Text, wäre auch spannend, mal schauen. Ist halt was ganz anderes.
Dank Dir herzlich für's Reinlesen, für die edit-Version sind das gute Tritte vor's Schienbein.

Moi moi,
Schwesterbruder Tserkatla

 

Hallo Katse,

nach meinem Geschmack hätte das Geschriebene besser funktioniert, wenn es etwas mehr Geschichte bekommen hätte und wenn die leicht humorige Note in der Schreibe etwas, ich betone - etwas, gemindert worden wär.
Der "Ton" hat mich am meisten gestört.

Zur Tautologie toter Blick aus glasigen Augen: Ja, warum denn nicht, wenn es passt. Hier passt es.

Den Spaß habe ich gespürt und das Setting ist toll.

Lieber Gruß

 

Hi vincentvoss,

und danke für unseren neuen Künstlernamen. ;)

nach meinem Geschmack hätte das Geschriebene besser funktioniert, wenn es etwas mehr Geschichte bekommen hätte und wenn die leicht humorige Note in der Schreibe etwas, ich betone - etwas, gemindert worden wär.
Der "Ton" hat mich am meisten gestört.
Da hast du durchaus Recht - vielleicht überarbeiten wir das noch.

Zur Tautologie toter Blick aus glasigen Augen: Ja, warum denn nicht, wenn es passt. Hier passt es.
So isses!

Danke fürs Lesen, Kommentieren und Kritisieren.

Katse

 

Hallo Bruder Tserk (feat. Schwester Katla),

mit dieser, für das ängstliche Kind, sehr liebevoll aufbereiteten Teddy-Gute-Nacht-Geschichte habt ihr gute Chancen auf den neu ausgelobten Winnie Puhschlitzer-Preis. Oder schlagt euch doch selbst (um die Geschichte niemals zu vergessen) für den Margarete Steiff Gedächtnis-Orden vor.
Zweikommafünfdinavierseiten sind schnell gelesen (inklusive Parallelhandlung) :D. Langeweile kommt da nicht auf. Der Tserk’sche Humor ist ohnehin bekannt wie gefürchtet und erhält hier von Sister Katla kräftige Unterstützung. Einzig die Kommafehler empfand ich als sehr störend (Nö, is nur’n Insidergag zwischen Tserk und mir. Häh, häh, hä...).

Die Sprache ist natürlich ein heißes Eisen. Auch ich, als voll integrierter Halbmigrant, finde, dass wir sie mehr pflegen sollten. Wo es tatsächlich Menschen gibt, die erst überlegen müssen, um einen Slogan wie: „Hier werden Sie geholfen“ grammatikalisch fair einzuordnen.
Es müßte eigentlich heißen: „Hier wird Ihnen gehelft“. Das nur „Sie“ ist auf jeden Fall, in jedem Fall, falsch, da es den männlichen Humanoiden ausgrenzt (und Ausgrenzung ist nie schön). Grammatikalisch fair wäre somit auch: „Hier werden Sie und Er geholfen.“ In der Zukunft wird die grammatikalische Fairness einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Gerade auch bei der Integration von Außerirdischen. Aber – ich schweife ab.
Ich denke, für diese wahrlich seltsame Geschichte habt ihr den richtigen Ton getroffen. Dass es zudem beim Schreiben recht lustig zuging, kann ich mir äußerst lebhaft vorstellen. :D
Meinen Segen als literarisches Geschwisterpaar habt ihr.

Ok sorry, ich muss weiter – ins Dschungelcamp. Die haben mir tatsächlich eine Million geboten, wenn ich der Fellatio mit einem zahnlosen Känguruh zustimme. Ich hoffe nur, dass das Vieh dabei nicht niesen muss.

Cruz von F.P.

 

Ein Mädchen, das sich mit seinem Teddy und dem Essen unterhält, schließlich gemeinsam mit diesen die böse Tante angreift, ein wirres Kampfgetümmel entsteht, Mädchen und Essen verlieren, verrecken. Der Teddy kommt davon.
Tja, klingt nicht gerade nach einem Text, auf den ich Lust hätte.

Das ganze ist aber so geschrieben, dass ich weiter gelesen habe und dann noch ein zweites Mal und sehr über die durchgeknallten Ideen lachen konnte. Das muss man erst mal schaffen, nur durch die Art des Schreibens einen bei der Stange halten…
Und dann ist da noch etwas drin, das mich über das Schreiben an sich hat nachdenken lassen. Was das eigentlich ist, Worte zusammenzufügen, warum, wofür… Vielleicht ist das der Gewinn beim Lesen dieses Experiments. Für mich war’s ne Bereicherung, eine sehr witzige.

Beste Grüße, T.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom