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Das Ritual

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24.12.2004
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Das Ritual

Es war keine Vorfreude vorhanden, als er den Raum betrat, obwohl doch feststand, was nun passieren würde. Es war nur die Routine die existierte. Still und dunkel war er, wie immer, wie gewohnt. Reflexartige Bewegungen taten das, was sie immer schon taten, die Gedanken sehr fern in ganz anderen Welten, ideenstrickend und –verwerfend. Etwa 2 Minuten des automatischen Schweigens brachten die Reflektion über das was kommen sollte; müsste es passieren? Die kurzschmerzliche Klarheit entfernte sich im Moment des Auflebens seines Gegenübers. Es gab selbstverständlich keine Begrüßungsrituale, nur ein paar wenige gedankenlose Handlungen, die er schon hunderte Male durchgeführt haben musste. Man verstand sich und ihm gab es Sicherheit. Keine besonders geborgene, aber zumindest war an diesem Ort alles wie erwartet. Nach minutenlangem Schweigen kam dann der Gedanke, auf den er schon gewartet hatte. Sekundenbruchteile herrschte Krieg und wiedereinmal sollte seine Gier,nach dem rettenden Morphium siegen. Sein Gegenüber erledigte nun, was er immer erledigte. Keine Sorgen müsse man sich an dieser Stelle machen, wusste er. Eine Sicherheit, ohne das Attribut sich darüber erfreuen zu können. Langsam fing seine Dosis nun an ihn weich, aber doch mit erprobter Hand, hinüber zu reißen, in die unterste Welt, in der alles, wie durch einen Filter verzerrt, an Schärfe verliert und in der nur noch die letztgültige Erfüllung des Seins einen festen Platz hat. Er driftete völlig in die ihm angebotene Kleinstrealität. Es gab keinen Ausweg mehr. Einmal begonnen, lieferte sein Gegenüber ihm einen unendlichen Nachschub, doch selbst ohne diesen, käme an dieser Stelle kaum etwas in Frage ihn zu stoppen. Er wusste, er war in Sicherheit.
Sein Ziel kam ihm schnell näher und er merkte, dass es auch diesmal wieder enden sollte wie immer. Wie eine Klinge die sich langsam, aber sicher, ihren Weg durch den Körper bahnt, wurde er sich der Konsequenzen bewusst, unfähig zu stoppen, sich zu befreien. Da war er, der kaum fassbar kurze, schmerzfreie Augenblick. In diesem Moment fühlte er nichts. Eine alles ausfüllende Leere, die sogar ihm selbst immer wieder das Gefühl gab, zu ihr zu gehören. Nichts zu sein, dass hieß für ihn sich nicht zu rechtfertigen, sich nicht entblößen, es niemanden erklären zu müssen. Er war in Sicherheit, alles war wie es sein sollte, wie er es tausendmal gemacht hatte. Den Schmerz vorahnend, befiehl er seinem Gegenüber schon einmal aufzuhören. Er fühlte sich immer weniger schlecht, wenn die Sache schnell und ohne Umschweife passierte und so konnte er durch auswendige Bewegungen das zermaternde Gefühl des inneren Sterbens, das sich kaum einen Herzschlag nach Beendigung der Prozedur einstellte, zumindest in seinen Grundzügen verlangsamen, wenn auch nicht stoppen. Es waren nur noch Trümmer in ihm, die sich langsam zu organisieren versuchten. Wie eine Wunde, die sich über Tage langsam schließt und mit ein wenig Glück nicht zu einer Narbe wird. Sein Gegenüber stand immer noch da, wo er die ganze Zeit über gestanden hatte. Ruhig und gelassen tat dieser das, was er immer tat, was er immer konnte. Es gab schon fast nichts mehr zu entdecken in der Dunkelheit des Zimmers, der Moment in dem es Zeit war. Es war später als er erwartet hatte. Sein Gegenüber war schon so gut wie aus seinen Gedanken verbannt. Er zog sich noch, wie er es immer zu tun pflegte, das Messer aus dem Körper, legte es an den Platz seines Vorgängers und gab sich der Ohnmacht hin. Einschlafen wollte er, sie dann besiegen, denn ohne all das wäre ihm die Leere genommen, sein bittersüßes Skalpell, sein stets erfolgsloser Versuch dem Halt ein wenig näher zu kommen.

 

Hallo DanielID!

Erst einmal herzlich willkommen auf kg.de!

Ich gestehe, dass ich Schwierigkeiten habe, deine Geschichte zu lesen. Ich nehme mal die ersten Sätze:

Es war keine Vorfreude vorhanden, als er den Raum betrat, obwohl doch feststand, was nun passieren würde. Es war nur die Routine die existierte. Still und dunkel war er, wie immer, wie gewohnt.
Du beginnst mit einer Passiv konstruktion, das ist schon kompliziert. Warum sagst Du nicht: Er empfand keine Vorfreude oder ähnliches. Dann kommt obwohl doch feststand Warum sollte jemand Vorfreude empfinden, wenn der Ablauf eines Geschehens feststeht. Das trifft vielleicht auf Weihnachten zu, aber sonst empfinde ich eher Langeweile, wenn sich etwas zum x-ten Mal wiederholt. Das obwohl ist also aus dem Text nicht erklärt und erscheint damit widersinnig. Solche logischen Kapriolen brigen den Leser ins Stocken. Still und dunkel war er - da bisher dein Prot(agonist) im Nominativ stand, bezieht der Leser das er logisch auf den Prot, aber du meisnt vermutlich den Raum. Das erkennt der Leser aber erst aus dem weiteren Zusammenhang und ist irritiert.
Auch im Folgenden setzt du ein Wissen voraus, das der Leser kaum haben kann. Begriffe sollen sich wohl aufeinander beziehen, aber sie bedeuten eigentlich anderes. Eigene Wortschöpfungen tragen zur Unklarheit bei (z.B. kurzschmerzliche).

Einfach gesagt: Deine GEschichte verwirrt und das muss mE auch in Seltsam nicht sein.

Für Sekundenbruchteile herrschte Krieg und wieder einmal sollte seine Gier ohne Komma nach dem rettenden Morphium siegen.
befaehl er seinem Gegenüber,(?) schon einmal,(?) aufzuhören
Ein Komma muss da stehen, aber wo? Das hängt davon ab, was Du ausagen möchtest.

Es gibt noch mehrere weitere Kommafehler, aber die zähle ich jetzt nicht auf. Deine Geschichte lässt mich verwirrt zurück. Die Gefühle und Gedanken deines Prot sind ein reines Durcheinander und ich kann nicht einmal erkennen, ob er nun widerwillig unter Zwang handelt oder das Geschehen durchführen will, weil er das Ergebnis braucht. Sprichst Du von Sucht oder einem Ritual unter Spionen oder anderen dunklen Gestalten? Ein einziger Satz strahlt aus diesem Wirrwarr auf - die Gier nach dem rettenden Morphium, aber das weitere Geschehen passt mE nicht dazu. Auch seltsame Texte sollten verständlich sein. Vielleicht kannst Du da ja noch etwas tun.

Lieben Gruß

Jo

 

Empfinde ich weitaus anders, Jo! Passt unter "Seltsam" - auch wenn es mir klar ist; die Geschichte, der Text - von Anfang bis Ende! Verdammt treffend geschrieben! Irgendwie erzählt da jemand sehr ehrlich obendrein. Der Ausdrucksart nach ein Könner!
Warum lässt Du Dich so leicht irritieren? Sogar bei einer Deutlichkeit???
Könnte es sein, dass Du die Oberflächlichkeit bevorzugst?

Pardon!
Bin nur Stubbel ;-)

 

Hallo...

Tut mir leid, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin mich hier mal zu meinem Text zu äussern. Schulstress, Terminstress, Lebensstress usw... ihr kennt das ja bestimmt. :)

Also das der Text durch eine etwas eigene Herangehensweise und zT auch durch Wortschöpfungen etwas bis sehr verwirrend wirkt, finde ich gut, denn so sollte es auch sein. Die Rechtschreib- und Kommafehler sind nicht gewollt... blöd. Wenn ich schreibe, dann meist schnell und in einem Stück weg und da ich generell nicht so der Kommakönig bin, fällt dann auch schnell 'was weg, was lieber existent sein sollte. Tut mir leid für die Verwirrung.

Unverständlich ja... Vermutlich weil es so persönlich ist. Aber eins sei verraten: Das Morphium steht nur symbolisch da, denn mit der eigentlichen Droge hat es nichts zu tun. :)

Danke für das Lob Strubbel!
Danke für die Kritik Jo!

Alles liebe
daniel

 

Hallo .......

die Sucht - jene Suche nach etwas ...! Was die Schüler so alles anstellen? ;-)

Pardon, nur
Strubbel

 

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