Was ist neu

Das schwarze Schwert

Mitglied
Beitritt
29.08.2004
Beiträge
7
Zuletzt bearbeitet:

Das schwarze Schwert

An einem Dienstagmorgen 28.6.2016, Süd-Frankreich:
Der Soldat Lerius schritt an die Tür seines so lange nicht mehr besuchten Heims. Er dachte wenige Sekunden nach, wie seine Eltern darauf reagieren würden, wenn sie zum ersten Mal seit der grauenhaften Zeit, ihren Sohn wiedersehen würden. Vertieft in den ergriffenen Gedanken, öffnete sich die Tür von innen. Er war nicht erschrocken, aber glücklich, seine Mutter strahlend zu sehen. Lerius umarmte sie.

Paul Regnid saß schon seit vier Gläsern Whisky an der Theke. Der Lieferant war immer noch nicht aufgetaucht. Missmutig fixierten seine Augen den Schriftzug „La Sociedad“ auf seinem Bierdeckel. Nach und nach verging der Zeitraum in dem er wartete. Paul lehnte sich an die Theke und ließ erschöpft den Atem entweihen. Die kurz geschnittenen schwarze Haare, die breite Nase mit den zwei Muttermalen an der linken Hälfte, blaue Augen und schmale Augenbrauen – gaben einen gelangweilten Ausdruck. Er spielte gern Golf. Jedoch seit dem vor drei Wochen die Raketen auf die Golfplätze gefallen waren, gab es sowieso keinen Ort mehr, wo er seinem Hobby nachgehen konnte.

Lerius´ kleine Schwestern kamen angelaufen, alle schrieen nach ihm. Er legte den Rucksack auf den mit arabischem Teppich belegten Steinboden und umarmte die drei gleichzeitig. Ein Gefühl, das er selbst nicht genau beschreiben konnte, kam hervor.
Seine Mutter hieß Kelie, sie hatte lange in Zopf gebundene dunkelbraune Haare, eine kleine Nase und strahlend braune Augen. Sie hatte ein süßes Lächeln und war eine Frau mit dunkler Haut. Sie hatte ein langes weißes Kleid mit roten Punkten an.
Lerius´ Vater Miguel war vor drei Wochen an einem Herzinfarkt gestorben. Man vermutete, dass es dazu gekommen war, weil er früher in seiner Jugend viel Drogen zu sich genommen hatte. Bei dem Gedanken fing Lerius an zu weinen. Die Tränen fielen auf die Schulter seiner jüngsten Schwester Emilie.

Ein Lastwagen hupte durch die Seven-Street und Paul ging zur Tür, als er sah, wie der Fahrer des Wagens, mit Vollbart und Kapuze, vor dem Laden stehen blieb. Erschien ihm ein Lächeln auf den Lippen. »Na, endlich!«, sagte er erleichtert und legte eine Hand auf die Türklinke. »Mann, bin ich froh, sie zu sehen.« Er öffnete die Tür und ihm kam eine warme Mittagsbrise durchs Haar entgegen. Ein angenehmes Gefühl, etwas Lebendes zu sehen, dachte er und reichte dem Mann seine Hand.

»Wenn dein Vater dich doch nur sehen könnte«, meinte Kelie, als ihr Sohn sich auf einen Holzstuhl im Esszimmer neben einem Tisch setzte. »Er hätte es nicht gewollt, dich in den Krieg gehen zu lassen.«
»Mutter«, unterbrach er sie, »Wenn Vater noch leben würde, würde ich mir wünschen nie in den Krieg gegangen zu sein.« Sie fing an mehr Tränen zu vergießen, als er die letzten Worte leise aussprach. Kelie stellte sich neben ihn, legte ihre Hände um ihren Sohn, so dass ihre Brust vor seinen Augen blieb. »Ich vermisse ihn«, sagte er leise.
Sie guckte aus dem Fenster, dabei bemerkte Kelie wie der Barbesitzer Paul Regnid – ein guter Freund – von einem arabisch bekleideten Mann in seinen Lastwagen gezerrt wurde. Der Fremde hielt ihm eine Waffe in den Nacken. Sie schloss ihre Augen. »Ich vermisse ihn auch sehr«, flüsterte Kelie. Ihre Augen musterten das Geschehen auf der Strasse – sie guckte weg.

Es war Kriegszeit, nach der Zeit vor etwas, was die Welt nicht erschüttert hatte. Bevor dies alles beginnen konnte – hatte niemand ein Interesse auf die arabische Imperialisten geworfen. Und somit sind sie in ihr Ziel einmarschiert. Ein Ziel aus Hass gegen die Amerikaner, jedoch legten sie sich nicht nur auf sie fest; sondern auf die ganze Welt.

Kelie trocknete die Tränen mit einem roten Seidentuch, als Lerius die Tür geschlossen hat und sich auf den Weg, zu seiner Freundin Seopha machte. Sie wohnte nur zwei Blocks von ihrem Haus entfernt. Es war schon länger her, dasser einen Brief von ihr erhalten hatte. »Vier Monate und drei Wochen«, dachte er, als er die Strasse betrat, nach dem er das Wohnhaus verlassen hat. »Ich kann gar nicht aufhören, an sie zu denken. Vielleicht werde ich es auch nie …«
Etwas Ohrenbetäubendes explodierte in der Umgebung, als Lerius ums Haus abbog. Ein Druck von unvorstellbarer Kraft presste ihn an den Zaun. Alles ging so schnell. Er konnte sich nicht mehr orientieren. Den Ruf der Menschenmenge hören. Alles um ihn war stumm und tot – wie bei den Toten im dunklen Grab.


Mit freundlichen Grüßen Jakob Welik.

 

Fremd Legion -> Fremdenlegion.
Da ich davon ausgehe, dass die ganzen falschen Satzstellungen kein künstlerisches Mittel, sondern einfach Fehler sind, kommt die Geschichte erstmal ins KorrekturCenter.

verschoben von SF ins KC

 

Uwe Post schrieb:
Fremd Legion -> Fremdenlegion.
Da ich davon ausgehe, dass die ganzen falschen Satzstellungen kein künstlerisches Mittel, sondern einfach Fehler sind, kommt die Geschichte erstmal ins KorrekturCenter.

verschoben von SF ins KC

Hallo Uwe,
man kann Fremd Legion oder auch Fremdenlegion sagen. Das hat mir ein Freund gesagt der ebenfalls in der Fremdenlegion ist. Süd-Frankreich.
Ich werde den Text noch einmal bearbeiten. Eigentlich sollte er so richtig sein.


mfg Jakob

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom