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Das was in Zimmer 106 passiert ist

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17.10.2006
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Das was in Zimmer 106 passiert ist

Ich habe bis jetzt nie einen Zweifel an der Zuverlässigkeit der Routine gehabt. Sie ist gleichbedeutend mit Stillstand. Und Stillstand ist gut, wenn man ein Feigling ist.

Es ist tief in der Nacht, aber ich werde erst in sechs Stunden schlafen können. Dann wird es ungefähr sieben Uhr sein. Die Entfernung zu diesem Zeitpunkt kommt mir im Moment wie die Fußstrecke zum Mond vor. Wenn die Toleranzentwicklung im Körper erst mal angefangen hat, bewirkt Kaffee genau das Gegenteil von dem, was er soll. Den Koffeinkick spüre ich jedenfalls schon seit Jahren nicht mehr. Nur der bittere Geschmack, der ist geblieben.
Ich und meine Kollegin Juliane Sundstrom arbeiten an einem Mann, dessen Körper aussieht wie der eines Kastanienmännchens. Sein Name ist Georg Kress. Seit einer missglückten Reanimation ist er nur noch ein Stück Haut und Knochen, das Pech hat, an diesem Leben noch teilnehmen zu müssen. Wenn unser Gehirn zu lange ohne Sauerstoff bleibt, dann kommt es zu irreparablen Schäden im Nervensystem.

Ich gebe ihnen einen Tipp: Wenn Sie rauchen sollten, dann hören Sie besser auf damit.

Unter dem trüben Licht, das sich Herr Kress mit uns teilt, sieht er erbärmlich aus. Durch jahrelanges Liegen haben seine Muskeln mächtig an Substanz verloren. Schulter und Ellenbogenknochen stehen weit hervor, seine Haut ist an vielen Stellen trocken, oder aufgerissen. Dunkle Adern über dünner Papierhaut. Jede einzelne Rippe ist zählbar. Sein Kopf ist eine Melone auf dem dürren Hals, die ständig in Schweiß gebadet ist.
Und ausgerechnet dieser Mensch hat gesehen, wer Mareike umgebracht hat. Passiert ist es vor zwei Wochen in seinem alten Zimmer, der 106. In der gleichen Nacht wurde er hierher in die 121 verlegt. Das Zimmer ist eine exakte Kopie der alten Behausung. Seine Frau hat es so verfügt, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie ihm damit einen Gefallen getan hat.

Der Anblick dieses Menschen ist für mich nur schwer zu ertragen. Alles, was ich von seiner Gesellschaft habe, ist eine Rückkehr zum Stillstand. Der Körper von Herrn Kress ist ständig in Bewegung, wenn er unter Stress gerät. Eine der wenigen Regungen zu der sein Hirn noch in der Lage ist. Ich muss mit den Händen und meinem ganzen Körpergewicht arbeiten, um Juliane die Arbeit mit der Windel so einfach wie möglich zu machen, aber die Säuberung des Hinterteils ist in diesem Fall kein leichtes Unterfangen. Nahrung, die durch eine PEG-Sonde zugeführt wird, hat die Konsistenz von Lehm.

Zwischen zwei Oberschenkeln sehe ich Juliane arbeiten. In ihr liegt eine stoische Ruhe, die als Arroganz gedeutet werden kann, aber ich finde so eine Eigenschaft bewundernswert. Sie gehört zu der Sorte Mensch, die es schaffen, alle Dinge, denen sie keinen Zugang zu sich gewähren wollen, immer auf Distanz zu halten. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die meisten Kollegen damit nicht zurecht kommen, aber das finde ich sogar beruhigend, denn ich fühle mich davon angezogen. Aber Juliane und ich reden selten mehr als vier Sätze miteinander, Begrüßung und Verabschiedung eingerechnet.

Wenn ich kündigen könnte, würde ich es sofort tun.

In der Nacht gibt es auf den Korridoren Echos. Diese werden am Tage von allen möglichen Geräuschen verschluckt, aber in der Nacht kann man jemanden hinter sich atmen hören, wenn er Nahe genug dran ist. Man bewegt sich durch sich selbst, filtert, versucht zu reflektieren. Das Licht zeigt einem nur Dinge, die ihren Platz bereits haben. Außer, dass man seine Arbeit macht, ist es auf den Gängen still. Hier herrscht absoluter Frieden, der von Stillleben und grünleuchtenden Notausgangsschildern bewacht wird. Der moderige Geruch, der am ehesten von fremden Menschen registriert wird, kommt aber nicht von den Bewohnern hier, sondern aus dem Mauerwerk selbst. Es entsteht der Gedanke, dass nicht nur das Kastanienmännchen mit dem Schlauch im Leib aus der 121 den Tod von Mareike gesehen hat.
Gleichzeitig denke ich, dass mich etwas unsichtbares beobachtet.

Wir kommen an Zimmer 106 vorbei und machen eine Pause. Jeder macht hier mindestens eine Pause in seiner Schicht. Unsere Körper werfen lange Schatten auf die Tür, so wie derjenige, der vor zwei Wochen Mareike in das Zimmer gefolgt sein muss. Das Polizeisiegel ist immer noch da. Es strahlt hell in den Gang hinaus, und scheint über alles Bescheid zu wissen. Hinter der Tür ist nichts außer gähnende Schwärze und kalte Luft. Ich wüsste zu gern, ob die Figur aus weißen Linien noch auf dem Fußboden zu sehen ist.
Juliane lehnt sich mit dem Rücken gegen die Wand. Sie starrt den Gang entlang, als würde sie in der Ferne eine Spinne fixieren, die nur sie sehen kann. Schräg über ihr ragt das mausgraue Anwesenheitslicht aus der Wand heraus und starrt mich an. Ich sehe es im Augenwinkel. Mein Blick aber bleibt bei ihr, und ihrem milchblassen Gesicht. Blonde Haarsträhnen fallen über blauen Augen. Sie sind noch heller als das Siegel und zwingender als die Dunkelheit hinter der Tür.
Unbewusst konzentriere ich mich auf die Schnittstelle zwischen Ohrläppchen und Kieferknochen. Ich ertappe mich dabei, wie mich der Wunsch überfällt, sie genau dort zu berühren.
Wieso oft ist Julianes Ausdruck nahe an der Undeutbarkeit; eine Mischung aus Ablehnung und Erwartung, die jederzeit in absolute Gleichgültigkeit umschwenken kann. Sekunden verstreichen, in denen ich versuche, mir passende Worte abzuringen, aber mir fällt absolut nichts ein. Vielleicht soll an diesem Ort nicht mehr gesprochen werden.

Der Klingelton von ihrem Stationstelefon bringt schließlich die Rettung. Es ist nur ein monotones Piepen, das in dieser Situation wie ein Spott auf mich wirkt. Juliane wirft einen Blick auf das Display. „Frau Müller. Ich gehe eben runter. Geh du schon mal zu Herrn Gruber.“
Juliane wird kleiner, als sie sich auf die Ecke zum Treppenhaus zu bewegt. Das wäre ein guter Zeitpunkt, um ihr nicht länger hinterher zu schauen, aber ich genehmige mir immer wieder Aufschub, bis sie dann doch abbiegt. Ich höre ihre ersten Schritte, die sie auf der Treppe macht, aber dann ist da nichts mehr, noch nicht einmal ein kleines Echo. Ich weiß genau, wo sie hingeht, und es beunruhigt mich, dass dieser Weg von mir weg führt.

Ein Sprichwort im Pflegeberuf sagt, dass, wenn einer stirbt, ihm zwei folgen werden. Dieser Oktober erfüllt die Quote lückenlos, aber ich bin mir nicht sicher, inwieweit das Sprichwort uns, die Pflegekräfte, mit einbezieht.
Das Notausgangsschild über mir zeigt, wo ich lang muss, um aus dieser Geschichte sofort raus zu sein. Routine hilft, gewisse Ängste zu verdrängen.

Als ich leise die Tür zu Herrn Grubers Zimmer öffne, kommt mir stickige Luft entgegen, die von Schweißgeruch geschwängert ist. Ihn kann ich auch ohne Licht auf seinem Bett sitzen sehen. Er atmet wie ein Nashorn, dass im Sterben liegt.
Natürlich wurde über Mareikes Tod wie wild spekuliert, und jeder hat seine eigene Theorie zu dem, was in Zimmer 106 passiert ist.
Um meine Theorie besser sehen zu können, schalte ich das Licht ein. Herr Gruber ist ein Mann von über hundertzehn Kilo. Er ist so groß, dass die Hälfte seines Bettes unter ihm verschwindet. Seine Hände haben den Radius von flachen Tellern, sein Kopf ist birnenförmig und ruht auf einer Masse von sehnigem Fleisch, das seinen Nacken bildet. Von seiner ehemaligen Frisur ist nur ein wirre Ansammlung struppiger Haare übrig geblieben, die kranzförmig aus seinem Schädel wuchern. Die Schädeldecke dagegen ist beinahe haarlos, aber man kann einen großen, braunen Placken erkennen, den man leicht für einen großen Bluterguss halten könnte. Es ist aber eine Verletzung, die er sich im Krieg zugezogen hat. Es heißt, die Gehirnoperation hat er nicht wirklich gut verkraftet.

In all den Jahren hat Herr Gruber nie Besuch bekommen. Nur sein Sohn wurde am Tage seiner Aufnahme gesichtet, danach gab es nur noch telefonischen Kontakt, wenn es irgendetwas zu klären gab. Er ist bei uns im Ort auch kein Unbekannter. Immerhin erzählt man sich, er habe früher den Hund eines Nachbarsjungen mit bloßen Händen erwürgt, als ihn dieser ohne besonderen Grund angebellt hatte. Ich habe das immer für Legendenbildung gehalten, aber seit zwei Wochen lebe ich in dem Glauben, dass wir hier auf einer tickenden Bombe hocken.
Wirklich auffällig war Herr Gruber nie, wenn man von seinen sehr unregelmäßigen, cholerischen Anfällen absieht, die alte Leute hin und wieder nun mal haben. Man hat diesen Beruf gelernt, man lebt damit. Aber wer kann schon ganz genau sagen, was sich wie wann zu welchen Proportionen verändert. Solchen Menschen nähert man sich mit all der Vorsicht, zu der einen die Routine rät.

Wenn man mich danach fragen würde, dann würde ich einer Fixierung am Bett sofort zustimmen, aber ich bin hier ein Niemand, und mich wird auch niemand fragen. Zudem gibt es eine Menge sinn und sinnloser Kriterien, die erfüllt sein müssen, um so eine Maßnahme durchsetzen zu können. Solange das nicht der Fall ist, bekommt man die nötigen Papiere und Unterschriften nicht. Das Psychisch-Kranken-Gesezt ist in dieser Hinsicht hieb und stichfest.

Ich reibe den Fleischberg mit Pferdesalbe ein. Ich spüre harte Muskeln unter wabbeliger Haut, deren beißender Geruch an saures Fleisch erinnert. Wenn es so was wie Kommunikation zwischen uns gibt, so beschränkt sich diese auf das non verbale interpretieren von Gesten – Herr Gruber redet nie. Der gesamte Körper vibriert unter seinen schweren Atemzügen. Bei diesem direkten Kontakt komme ich mir klein und zerbrechlich vor. Eine Tonne Stahl gegen eine Packung Mehl. So was in der Art.

Mit einer Hand streicht er sich über den Schädel. Der braune Placken verschwindet unter der immensen Hand. Ich habe Bratwurstfinger vor Augen, in denen genug Kraft steckt, um einen Menschen von Mareikes Statur ohne viel Mühe das Genick zu brechen. Und ich bin sogar noch schmächtiger geraten als sie.
Als ich fertig bin, lege ich die Pferdesalbe zurück in den Nachtschrank. In der Schublade liegt nur ein Kamm, und ein kleiner, versiffter Spiegel. Neben mir brummt der Fleischberg. Irgendetwas will er noch, aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte. Mein Körper spannt sich an, weil ich jetzt jeden Moment einen seiner Ausraster befürchte. Er wird unruhig, sein gesamtes Gewicht gerät in Bewegung. Er macht Anstallten aufzustehen, und ich weiche schnell ein paar Schritte in Richtung Tür zurück. Zwei große Augen starren trübe zu mir herüber. Eine Hand habe ich bereits an der Türklinke, und bin bereit hundert Meter in zwei Sekunden zu schaffen.

Und dann ist mit einem Mal Ruhe im Raum. Herr Gruber legt sich hin und dreht sich auf die Seite. Das Bettgestell ächzt unter der Last. Ein Wunder, dass es all die Jahre gehalten hat, ohne größeren Schaden zu nehmen. Mit einer Hand zieht er sich seine Decke über. Es sieht aus, als würde ein Felsen von einem Taschentuch bedeckt werden.

Draußen auf dem Gang fühle ich, wie die kribbelige Kälte von mir abfällt, die sich in meiner Wirbelsäule eingenistet hat. Bis sie ganz verschwunden ist, dauert es schon einige Momente. Eigentlich will ich weggehen, aber ich bleibe vor der Tür stehen und lausche. Es ist und bleibt still. Ich kann nur das schwere Atmen hören. Er kommt nicht heraus, um mich zu verfolgen. Vielleicht stimmt es wirklich, dass man den schlimmen Gedanken immer mehr Raum gibt, als den Schönen.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur gnadenlos überspannt, so, wie wohl alle hier.

Ich machen mich auf den Weg nach unten, um Juliane zu helfen. Durch die Fenster auf dem Gang sehe ich, dass es draußen immer noch kräftig schneit. Der Schneefall ist sehr stark, ich kann noch nicht einmal mehr die Lichter des Nachbargebäudes sehen. Ich bekomme Lust auf einen Kaffee. Schwarz und so stark wie nur möglich.

Auf halber Strecke kommt mir Juliane entgegen. Ob alles mit mir in Ordnung ist, will sie von mir wissen. Ihre Fürsorge überfällt mich geradezu, aber ich stelle mir gleichzeitig die Frage, wie ich wohl aussehen muss. Ich gebe ihr die Antwort, die ich geben kann.
„Karina, du kannst es dir nicht vorstellen. Frau Müller war vollgeschissen bis ins Kreuz.“
Für den Rest des Weges reden wir kein Wort mehr miteinander.

Im Dienstzimmer trinken wir Kaffee und gehen einige Akten durch. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich zu ihr rübersehe, aber von ihrem Gesicht ist nichts zu sehen. Sie sitzt so weit über den Tisch gebeugt, dass ich direkt auf ihren Scheitel sehe. Ihr Pony fällt einfach auf die Tischplatte. Sie hält den Kugelschreiber in einer für meine Begriffe grotesken Haltung in ihrer linken Hand, und schreibt hastig ihre Dokumentation.
Auf der Uhr wird es langsam Morgen, aber draußen ist es noch stockfinster. Ich spiele mit dem Gedanken, Juliane von meiner Gruber Theorie zu erzählen, aber ich entscheide mich dann doch dagegen. Wir haben in den letzten zwei Wochen zu viele Theorien gehört. Wir haben die Fragen der Polizei und die des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung beantwortet. Und noch immer weiß hier niemand genaueres. Vielleicht ist es auch besser so. Jedenfalls beruhigt mich der Gedanke an den nahenden Morgen.
„Ich gehe noch eine rauchen. Kommst du mit?“

Ich lehne ab. Nicht, weil ich ohnehin Nichtraucher bin, sondern, weil es mir draußen einfach zu kalt ist. Dass Juliane selbst höchste Minusgrade nicht scheut, wundert mich nicht. Sie ist in der Kälte zu Hause.

Als sie wieder zurückkommt, ist sie von Kopf bis Fuß eingeschneit. Ihre Knie zittern. Sie stampft in der Manier eines kleinen Kindes auf die Erde, um den Schnee von den Beinen zu schütteln. Gleichzeitig wuschelt sie ihre Haare durcheinander und sorgt so für einen kleinen Schneefall hier drin. Die ganze Szene erheitert mich, weil sie meinen Gedanken von eben in einen neue Richtung lenkt.
„Alter Schwede! Ich höre auf, im Winter zu rauchen!“
Ihr Stationstelefon piept los. Sie verdreht die Augen.
„Lass mal, ich gehe schon. Wärm du dich mal auf.“

Bevor ich ganz aus dem Sichtfeld des Dienstzimmers verschwinde, drehe ich mich noch mal um. Juliane sitzt am Schreibtisch im Schein der Leselampe, der ihre Haare leuchten lässt. Sie rührt in ihrem Kaffee rum. Ich verziehe mich, bevor sie auf die Idee kommt, sich umzudrehen.

Alles kann leichter werden. Das Licht zeigt uns nur Dinge, die bereits ihren festen Platz haben.

 

Hallo!

Joar, dass ist eine merkwürdige Sache geworden, finde ich. Ich bin mal gespannt, ob ich mein Ziel wenigstens annähernd erreichen konnte. Im Grunde habe ich versucht, die Stimmung einer Person danach einzufangen. Mal sehen, was ihr davon so haltet.

Gruß,
Satyricon

 
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Hallo,

und das Mareike umgebracht wurde
Dass

Doch der Polizist mit dem Block in der Hand erzählt mir, dass sie tot ist. Dabei ist er gar kein gewöhnlicher Polizist. Dieser Mensch ist von der Mordkommission. Er ist hier, weil es sich um Mord handelt. Er verrät mir seinen Namen, und das Mareike umgebracht wurde – mitten in der Nacht.
Zu viele Pronomen, zu wenig Drive, nichts Ungewöhnliches, nichts Individuelles, wir sind noch am Anfang des Textes, er muss erstmal für sich werben.

Trotzdem ist sie jetzt tot.

Tot. Ein gewöhnliches Wort, an einem Ort, wie diesem.

Bis heute.

Nicht so verschwenderisch mit Leerzeilen umgehen, das sieht sonst wie bei der Bildzeitung aus. „Der Leser überfliegt, was wir schreiben sowieso nur, dann drucken wir das Wichtige gleich fett, damit er weiß, was zu er denken hat.“ So ist das hier mit den Leerzeilen auch: „Dramatik! Siehst du sie, lieber Leser, Dramatik!“

die wirken, wie ein leuchtendes Tuch.
Kein Komma.

Im gehen blicke ich nach oben
Gehen groß.

Licht brennt in dem Zimmer bereits seid zwei Wochen nicht mehr
Au, au, böser Internet-Fehler, dafür wird man sogar in Chat-räumen geflamet. :) seit

An dem üblichen Treffpunkt für Raucher steht heute abend kein Mensch. Das wundert mich kein bisschen.
Negationen lassen kein Bild entstehen … das doppelte „kein“ hier.

aber ich weiß, dass in seinem inneren noch immer ein Rest Mareike schlummert. Die Stille hier ist kaum mehr, als ein vages Summendass aus einer unbestimmbaren Richtung kommt.
Mareikes; Inneren groß wieder; kein Komma vor als; und das „das“ wieder nur mit einem „s“
Blöder Korrektor-Humor, aber dieselben Fehler hab ich vor 10 Minuten alle schon mal in deinem anderen Text gefunden, glaub ich. :)

und ich ziehe mich ein wenig schneller um, als sonst.
Ich baller mal die Regel raus: Wenn das „als“ nur vergleichend verwendet wird und keinen vollständigen Satz einleitet, steht kein Komma. Das ist das „Thomas war größer als Peter“-als.

Das übliche Chaos, dass hier zur Übergabe herrscht
Und die nächste Nummer. Wenn man „das“ durch „dieses“ oder „welches“ ersetzen kann, dann nur mit einem „s“, das ist ein Relativsatz, kein Inhaltssatz … und um Gottes willen, gewöhn dir die Leerzeilen ab. Ich weiß nicht, ob nur mich das stört, und wenn das sonst alle dufte finden, ist es ja okay, aber ich bin da richtig allergisch. :)

deutsch/schwedischer
So was macht man mit Bindestrich, glaub ich.

Übergewischt
-s

an etwas übernatürliches
Das hast du auch häufiger … uhm, da schwimm ich aber grad mit einer passenden Regel. Irgendwie Worte mit Artikeln, Worte, die zählbar sind, oder so … auf jeden Fall müssen die groß.

im dunkeln
im Dunkeln

Stellen sie sich trübes Licht vor
Sie sich, ist die Leser-Ansprache, die wird groß geschrieben.

dass alles in einen senfgelben Film taucht.
Hier wieder durch „welches“ zu ersetzen, also „das“

Ein Sprichwort im Pflegeberuf sagt, dass, wenn einer stirbt, ihm zwei folgen werden. Dieser Oktober erfüllt die Quote lückenlos, aber ich bin mir nicht sicher, inwieweit das Sprichwort uns, die Pflegekräfte, mit einbezieht.
Gut.

Ja, spröde, übernächtigte Wintergeschichte. Sie kommt sehr langsam ins Rollen, für mich wird sie erst ab der Szene „gut“, wenn die Erzählerin ihrer Arbeit nachgeht, und dann dieses veränderte Arbeiten, da wird der senile Greis zu einem potentiellen Würger. Das fand ich gut, aber bis es dahin kommt, gibt es schon viele Längen. Also nach hinten raus hat die Geschichte gute Bilder, insgesamt ist sie mir aber zu zäh, sie verwendet sehr viel Energie darauf, Atmosphäre zu schaffen (bitterer kaffee, Schneetreiben), fängt mit der Atmosphäre aber nichts richtiges an, bis zum Schluss. Dann passt das. Und dann gleitet die Geschichte eben auch einfach aus. Also, das was erzählt werden soll, wie sich das Leben durch so ein Erlebnis verändert, das wird mit viel ungerichtetem Aufwand getan.
Wenn man die Geschichte gnadenlos zusammenstriche, würde dir wahrscheinlich das Herz bluten und du bekämst einen Anfall, der Geschichte würde es allerdings nutzen. Wenn man die ersten zwei Drittel wegließe und erst ab dem Altersheim einsetzt und dann anfängt, von dieser Ausgangslage, hätte man den Stoff für ein starkes Stimmungsbild.

Davon ab, es schleichen sich drei, vier grammatikalischen Schwächen konstant durch den Text. Die solltest du abstellen.

Gruß
Quinn

 
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Schon wieder Sie:D!

Ja, spröde, übernächtigte Wintergeschichte. Sie kommt sehr langsam ins Rollen, für mich wird sie erst ab der Szene „gut“, wenn die Erzählerin ihrer Arbeit nachgeht, und dann dieses veränderte Arbeiten, da wird der senile Greis zu einem potentiellen Würger. Das fand ich gut, aber bis es dahin kommt, gibt es schon viele Längen. Also nach hinten raus hat die Geschichte gute Bilder, insgesamt ist sie mir aber zu zäh, sie verwendet sehr viel Energie darauf, Atmosphäre zu schaffen (bitterer kaffee, Schneetreiben), fängt mit der Atmosphäre aber nichts richtiges an, bis zum Schluss. Dann passt das. Und dann gleitet die Geschichte eben auch einfach aus. Also, das was erzählt werden soll, wie sich das Leben durch so ein Erlebnis verändert, das wird mit viel ungerichtetem Aufwand getan.
Wenn man die Geschichte gnadenlos zusammenstriche, würde dir wahrscheinlich das Herz bluten und du bekämst einen Anfall, der Geschichte würde es allerdings nutzen. Wenn man die ersten zwei Drittel wegließe und erst ab dem Altersheim einsetzt und dann anfängt, von dieser Ausgangslage, hätte man den Stoff für ein starkes Stimmungsbild.

Davon ab, es schleichen sich drei, vier grammatikalischen Schwächen konstant durch den Text. Die solltest du abstellen.


Nein, kein Anfall! Ich werde tun, was getan werden muss:D! Vielen dank, für die Fülle guter Tipps! Und ich bin sehr glücklich darüber, dass sie kein völliger Fehlschuss ist. Na ja, wer weiß, was da noch so auf mich zukommt.

Gruß,
Satyricon

P.S. Die Sache mit den Leerzeilen kommt von der Drehbuchschreiberei. Ich sollte es mir wirklich abgewöhnen, weil es mir auch schon öfter gesagt wurde, aber es fällt mir überhaupt nicht auf. Ich korrigiere aber alles, sobald ich heute abend Zeit dazu habe.

 
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Moin!

So, habe einen Teil vom Anfang rausgeworfen. Den Rest habe ich erstmal noch so gelassen, und nur die Rechtschreibfehler verbessert. Für komplett neue Ideen habe ich noch keinen Kopf gehabt, aber das wollte ich zumindest schon mal erledigt haben:D. Es ist wirklich besser, ohne die Einleitung. Ja, ich weiß, Sinn des Gedankens ist es, noch (viel) mehr raus zu werfen, aber, wie schon gesagt, ich habe da noch keinen neuen Draht zu. Ich fege aber auf jeden Fall noch mal drüber!

Grüße,
Satyricon

 
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Hallo!

So, insgesamt dreimal neu geschrieben, dann für diese Version entschieden, und hier ist nun das aktuelle Verbrechen:D! Auf den Rat von Quinn habe ich den ganzen Anfang rausgeworfen, und bin mitten drin eingestiegen. Ich weiß nun nicht, ob ich das gut, oder schlecht gemacht habe, aber ich hoffe auf Kritik von allen Seiten!

Gruß,
Satyricon

Für die Leute, die von Pflegedingen keinen Plan haben, ein kleiner Anhang:

www.dekubitus.de/
www.kliniken-bc.de/Kreisklinik_Bibe...ogie/Endoskopie/Ernaehrungssonden_PEG_PEJ.htm

 

Moin Moin,

ich finde, dass dir die dritte Fassung gelungen ist. Hab auch schon die Erste gelesen, aber da hat mir der Einstieg nicht so gefallen. Die Atmosphäre in der Pflegeklinik stellst du gut da. Ist meiner Ansicht auch sprachlich runder.

So jetzt muss ich noch mal kurz zum Rotstift greifen:D Sorry

Den Koffeinkick im Kopf spüre ich jedenfalls schon seid Jahren nicht mehr.
seit
Seid einer missglückten Reanimation
Seit
Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Mensch der einzigste ist, der gesehen hat,
der Einzige (glaube mehr steigern kannste da nicht)

„Frau Müller. Ich eben runter. Geh du schon mal zu Herr Gruber.“
Herrn
Er atmet wie ein Nashorn, dass im sterben liegt
Sterben und das statt dass

Seine Hände haben den Radius von flachen Tellern, sein Kopf ist Birnenförmig

birnenförmig (und etwas später <<haarlos>> klein)

Zudem gibt es eine Menge sinn- und sinnloser Kriterien, die erfüllt sein müssen, um so eine Maßnahme durchsetzen zu können. Solange das nicht der Fall ist, bekommt man die nötigen Papiere und Unterschriften nicht. Das Psychisch-Kranken-Gesetzt ist in dieser Hinsicht hieb und stichfest.
nur <<sinnlos>>, oder?
Gesetz

Vielleicht stimmt es wirklich, dass man den schlimmen Gedanken immer mehr Raum gibt, als den schönen
Schönen


Gruß Freygut

 

Hi!

Habe alle Fehler verbessert! Peinlich, dass mir das mit dem "seid" immer wieder passiert. Weiß auch nicht, warum ich da so ein Brett vor dem Kopf habe. Ich gelobe Besserung:D! Zu der sinn- sinnlosgeschichte muss ich allerdings sagen, dass es in diesem Fall mit einem einfachen sinnlos nicht getan ist. Um einen richterlichen Beschluß zu erwirken, müssen eben Kriterien erfüllt sein, die eben mal sinn, oder eben sinnlos sind. Ich kann das hier nicht weiter ausführen, weil das auch immer sehr subjektiv ist. Ich habe mich zu meiner Zeit im Altersheim oft gefragt: "Wo liegt jetzt da der Sinn?". Also, ich weiß nicht, wie ich das an der Stelle besser ausdrücken könnte:confused:.

Aber es freut mich natürlich, dass Dir meine Überarbeitung gefällt. Mir hat auch ganz schön der Schädel geraucht, dass kannste mir glauben:D. Ja, die erste Fassung war wirklich nicht so dolle. Hinterher ist man aber immer schlauer. Ich bin aber froh, dass ich sie trotzdem reingestellt habe, weil ich so erst gute Tipps bekommen habe, die mir so vielleicht nicht selber eingefallen wären. Bei diesem Thema (oder eher Szenario) neige ich wohl dazu, übel abzuschweifen, weil ich hundert Seiten damit füllen könnte:D. Nicht einfach für mich, da auf den Punkt zu kommen.

Vielen Dank für's Lesen und Kommentieren!

Gruß,
Satyricon

 

Ich bins nochmal,

Zu der sinn- sinnlosgeschichte muss ich allerdings sagen, dass es in diesem Fall mit einem einfachen sinnlos nicht getan ist. Um einen richterlichen Beschluß zu erwirken, müssen eben Kriterien erfüllt sein, die eben mal sinn, oder eben sinnlos sind. Ich kann das hier nicht weiter ausführen, weil das auch immer sehr subjektiv ist. Ich habe mich zu meiner Zeit im Altersheim oft gefragt: "Wo liegt jetzt da der Sinn?". Also, ich weiß nicht, wie ich das an der Stelle besser ausdrücken könnte.
Aha wieder wat gelernt. Aber mich hat glaube ich auch der Bindestrich gestört. Der muss weg.
sinn(-) und sinnlos
Und wie ich sehe steht da ja immer noch Gesetzt statt Gesetz ;)

So für heute hab ich dich genug genervt.:D

Bis denn
Freygut

 

Och, nerv mich ruhig! Ich hab im Altersheim gearbeitet! Ich bin gewissermaßen "unnervbar":D. Den kleinen Rest habe ich jetzt auch noch verbessert!

Bis demnächst!

 
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Yo, auf deinen Wunsch hin:


Routine hat die Eigenschaft, die Ängste, die einen bis in den Schlaf verfolgen, für die Dauer eines Augenblicks in die hinteren Regionen unseres Denkens zu verbannen, und so lange dort zu lassen, bis das erste Sonnenlicht durch die Fenster kommt, um die Schatten zu vertreiben.
Das ist das Problem, wenn man unbedingt einen Gedanken formulieren will, egal wie. Also der Satz geht so unmöglich, allein in der ersten Zeile steht 3mal das Wort „die“.
Routine verbannt Angst in die hinteren Regionen unseres Denkens und lässt sie so lange dort, bis das erste Sonnenlicht durchs Fenster scheint, um die Schatten zu vertreiben.
Das ist auch nicht toll, aber es ist ja auch dein Satz, nicht meiner. :)
Also das „kommt“ muss raus, Fenster brauch’s nicht Plural, Schatten eigentlich auch nicht. Der Satz würde allein schon stärker, wenn man Ängste, Fenster und Schatten in den Singular setzt und sie ein bisschen personifiziert. Und Sonnenlicht kommt nicht, es scheint, es dringt ein, so was, was sinnlicheres.
Und den ersten Satz nicht überladen, der Relativsatz nimmt jeden Anfangsschwung raus.

Vielleicht deshalb, weil er gut mein Gefühl beschreibt, das ich auf Nachtschicht habe.
Ich für meinen Teil habe bis jetzt nie einen Zweifel an der Zuverlässigkeit der Routine gehabt. Sie ist gleichbedeutend mit Stillstand. Und Stillstand ist gut, wenn man ein Feigling ist.
Die letzten zwei Sätze haben die Eleganz, die Schlichtheit, die dem ersten abgeht. Die Konstruktion mit dem Attributsatz (das ich auf Nachtschicht habe) wirkt ungelenk.
So fühlt sich die Nachtschicht an.
„Ich für meinen Teil“ ist eine Floskel.

Wenn die Toleranzentwicklung im Körper erst mal angefangen hat, bewirkt Kaffee genau das Gegenteil von dem, was er soll.
Es fehlt der Schliff, das sind Sätze, die man in einem Überarbeitungsvorgang schleifen muss. Der Gedanke ist schön, aber es ist wieder dieser angehängte Nebensatz, der es so schwerfällig erscheinen lässt. Der Text braucht stärkere Verben. „Angefangen hat, bewirkt, soll“ sind hier die drei Handlungsträger.

dessen Körper aussieht wie der, eines Kastanienmännchens
Kein Komma … und an der Stelle schon gar nicht. :)
Noch ein Tipp, das Deutsche kennt drei Satzzeichen, die einem bei der „Atmung“ des Textes sehr helfen. Gedankenstrich, Doppelpunkt und das Semikolon. Das sind die besten Freunde des Autors, weil sie einem aus ekligen Situationen raus helfen.

Seit einer missglückten Reanimation ist er nur noch ein Stück Haut und Knochen, das Pech hat, an diesem Leben noch teilnehmen zu müssen.
Diese Fügungssätzchen, „das Pech hat“ – die müssen weg. Seit einer missglückten Reanimation) ist er nur noch Haut und Knochen. Hat Pech an diesem Leben noch teilnehmen zu müssen.
Und „missglückte Reanimation“ heißt eigentlich: Er ist tot. Seit bei einer Reanimation einiges schief gelaufen ist (noch besser, das konkrete Bild beschreiben, was genau passiert ist, zwei, drei Zeilen in eine starke Kurzszene investieren).

seine Haut ist an vielen Stellen trocken, oder aufgerissen. Einige Stellen zeigen starke Dekubitusentwicklung. Jede einzelne Rippe ist zählbar. Sein Kopf ist eine Melone auf dem dürren Hals, die ständig in Schweiß gebadet ist.
Die letzten zwei Sätze sind viel stärker als die ersten, weil sie konkret sind. Wo sind die Stellen trocken. Beschreiben. Die Orte nennen. Und „Dekubitusentwicklung“ – ich hab keine Ahnung, was das heißt. Das kam nicht bei Dr. House, das kenn ich nicht. Und dann geh ich arrogant davon aus, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung auch keine Ahnung hat, was das sein soll.

um Juliane die Arbeit mit der Windel so einfach, wie möglich zu machen
Kein Komma, vor wie. Und der Text ist stark, wenn er konkret ist. Das fällt einem stark auf, sobald es in eine Szene reingeht und Handlungen beschrieben werden, ist der Text stark, weil die Situation so stark ist. Und der Einschub mit dem: Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Mensch der Einzige ist, der gesehen hat, wer Mareike umgebracht hat – das ist echt gut. Mehr Szenen, mehr im Detail und die Reflexionen eleganter, dann hast du hier ganz starke Absätze.


In der Nacht gibt auf den Korridoren Echos, wenn man sich bewegt.
Korridoren Echos direkt hintereinander ist spitze. Das sind zwei Spitzen-Wörter. Es fehlt leider ein „es“ und der Nachsatz raubt dem Satz das Leben.
In der Nacht gibt es auf den Korridoren Echos – das ist ein Klasse Satz. Wenn man so einen findet, kann man sich auf die Schulter klopfen. Die drei „O“’s da am Ende, das Lapidare des Satzes, die drei starken Substantive: Nacht Korridore Echos, der tolle Rhythmus.

Sie macht deutlich, dass das Licht nur Dinge zeigen kann, die ohnehin schon ihren Platz in der Welt haben.
Das meinte ich vorhin. Problem: „Dass das“, Lösung: Der Doppelpunkt.
Sie macht deutlich: Licht kann nur Dinge zeigen, die ohnehin schon ihren Platz in der Welt haben.

Unsere Körper werfen lange Schatten auf die Tür, so wie derjenige, der vor zwei Wochen Mareike in das Zimmer gefolgt sein muss.
Ich weiß es nervt, aber es ist wichtig, dass man sensibel dafür wird. Diese Fügungssätze rauben dem Text jede Kraft. Wenn ein Nebensatz kein gescheites Verb hat, dann muss man schauen, ob er dem Text eher schadet als ihm nützt.
Der Text ist nicht elegant genug, er ist zu schwerfällig.

Wieso oft
Das hat mit „Wieso“ nix zu tun, wie so oft; wie sooft (die Wendung sieht so und so scheiße aus, ist wohl nur für die gesprochene Spache reserviert; mit häufig prpboieren; der Gleichklang – /so / oft stört..)

Es ist aber eine Verletzung, die er sich im Krieg zugezogen hat. Es heißt, die Gehirnoperation hat er nicht wirklich gut verkraftet.
Der Satz weckt zu viele Gedanken, die aus dem Text rausführen. Man denkt: Welcher Krieg? Wie alt ist er jetzt? Der hat seit 65 Jahren eine Gehirnoperation hinter sich? Wann spielt die Geschichte usw.

Das Psychisch-Kranken-Gesezt ist in dieser Hinsicht hieb und stichfest.
Gesetz; hieb- und stichfest (der Fehler ist in dem Absatz noch mal wo).
Und der ganze Psychisch-Kranken-Gesetz-Wortapparat sieht irgendwie falsch aus.

ohne viel Mühe das Genick zu brechen.
, (steht bei ohne … zu und um … zu weiterhin) und vorher bei nonverbaler Kommunikation ist auch was schief gelaufen.

versifter
Doppel-f,

Ja, schön zu sehen, wenn man recht hat. Ohne den Anfang ist die Geschichte viel stärker. Wenn es jetzt stilistisch sorgfältig und mit Schwung geschrieben wäre, hast du was Tolles gebacken bekommen. Das ist auf jeden Fall der Stoff, aus dem ein starker Text gewebt sein kann. Bisschen die Reflexionen raus oder runter, versuchen eine eigene Sprache zu finden, im Moment schwebt das immer noch so zwischen Lapidar und unsicherer Geschwätzigkeit (die passt ganz gut zum Erzähler, aber es ist nen Tick daneben oft), der Geschichte fehlt der richtige Sound durch die stilistischen Schwächen, das ist nix, was man mit einem mal abstellen kann, das kommt nur durch intensive Beschäftigung mit Sprache, bis es unterbewusst sitzt.

Gruß
Quinn

P.S.: Der Echo Korridor-Satz ist wirklich saugut. :)

 
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Hallo! (Das ging aber schnell!)

Das ist das Problem, wenn man unbedingt einen Gedanken formulieren will, egal wie. Also der Satz geht so unmöglich, allein in der ersten Zeile steht 3mal das Wort „die“.
Routine verbannt Angst in die hinteren Regionen unseres Denkens und lässt sie so lange dort, bis das erste Sonnenlicht durchs Fenster scheint, um die Schatten zu vertreiben.
Das ist auch nicht toll, aber es ist ja auch dein Satz, nicht meiner.
Also das „kommt“ muss raus, Fenster brauch’s nicht Plural, Schatten eigentlich auch nicht. Der Satz würde allein schon stärker, wenn man Ängste, Fenster und Schatten in den Singular setzt und sie ein bisschen personifiziert. Und Sonnenlicht kommt nicht, es scheint, es dringt ein, so was, was sinnlicheres.
Und den ersten Satz nicht überladen, der Relativsatz nimmt jeden Anfangsschwung raus.

Mist! Aber Du hast mich erwischt. Da wollte ich am Anfang etwa total tolles, und nun sehe ich, wie blöde das eigentlich wirken muss! Klassischer Fall von den Lieblingen gegenüber blind sein:)! Wird vor allem deutlich, wenn ich Deine Version sehe.

Es fehlt der Schliff, das sind Sätze, die man in einem Überarbeitungsvorgang schleifen muss. Der Gedanke ist schön, aber es ist wieder dieser angehängte Nebensatz, der es so schwerfällig erscheinen lässt. Der Text braucht stärkere Verben. „Angefangen hat, bewirkt, soll“ sind hier die drei Handlungsträger.

Habe ich notiert!

Diese Fügungssätzchen, „das Pech hat“ – die müssen weg. Seit einer missglückten Reanimation) ist er nur noch Haut und Knochen. Hat Pech an diesem Leben noch teilnehmen zu müssen.
Und „missglückte Reanimation“ heißt eigentlich: Er ist tot. Seit bei einer Reanimation einiges schief gelaufen ist (noch besser, das konkrete Bild beschreiben, was genau passiert ist, zwei, drei Zeilen in eine starke Kurzszene investieren).

Oha, da kommt aber was auf mich zu:)! Aber gut zu wissen, wie es wirkt. Dann leuchtet es ein! Zur Reanimation: Ich habe lange mit mir gerungen, aber ich habe wirklich nichts besseres gefunden. Da habe ich wohl zu sehr an meine Arbeitskollegen gedacht, die das sofort verstanden hätten. Diese Figur hat ein realles Vorbild, und die Schwestern sagen manchmal, die Arbeit der Notärzte war missglückt. Eben nicht im Sinn von Tod, sondern eben viel zu spät. Dann muss ich eben etwas allgemeineres finden:)!

Die letzten zwei Sätze sind viel stärker als die ersten, weil sie konkret sind. Wo sind die Stellen trocken. Beschreiben. Die Orte nennen. Und „Dekubitusentwicklung“ – ich hab keine Ahnung, was das heißt. Das kam nicht bei Dr. House, das kenn ich nicht. Und dann geh ich arrogant davon aus, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung auch keine Ahnung hat, was das sein soll.

Noch so ein Fall. Also ein Dekubitus ist eine Druckstelle auf der Haut, die durch zu langes und starres Liegen verursacht wird. Es existieren verschiedene Grade dieses Symtoms, und beim höchsten kann man auf das offene Fleisch sehen. Auch hier habe ich zu sehr an die gedacht, die damit vertraut sind. Mal sehen, was mir als Alternative dazu noch einfällt.

Ich weiß es nervt, aber es ist wichtig, dass man sensibel dafür wird. Diese Fügungssätze rauben dem Text jede Kraft. Wenn ein Nebensatz kein gescheites Verb hat, dann muss man schauen, ob er dem Text eher schadet als ihm nützt. Der Text ist nicht elegant genug, er ist zu schwerfällig.

Nö, mich nervt das nicht! Im Gegenteil! Ich will ja, dass meine Sachen besser werden!

Gesetz; hieb- und stichfest (der Fehler ist in dem Absatz noch mal wo). Und der ganze Psychisch-Kranken-Gesetz-Wortapparat sieht irgendwie falsch aus.

Finde ich auch. Weiß aber leider nicht, wie man es anders Schreiben könnte. Doch schon, aber es würde wahrscheinlich in eine Erklärung abdriften. Das ist so mein Verdacht. Das Gesetzt heißt wirklich so. Mal sehen:)...

Ja, schön zu sehen, wenn man recht hat. Ohne den Anfang ist die Geschichte viel stärker. Wenn es jetzt stilistisch sorgfältig und mit Schwung geschrieben wäre, hast du was Tolles gebacken bekommen. Das ist auf jeden Fall der Stoff, aus dem ein starker Text gewebt sein kann. Bisschen die Reflexionen raus oder runter, versuchen eine eigene Sprache zu finden, im Moment schwebt das immer noch so zwischen Lapidar und unsicherer Geschwätzigkeit (die passt ganz gut zum Erzähler, aber es ist nen Tick daneben oft), der Geschichte fehlt der richtige Sound durch die stilistischen Schwächen, das ist nix, was man mit einem mal abstellen kann, das kommt nur durch intensive Beschäftigung mit Sprache, bis es unterbewusst sitzt.

Ja, dass mit dem Anfang ist mir wirklich sofort aufgefallen. Okay, am Rest werde ich arbeiten! Ich schreibe an dem Teil so lange, bis es perfekt ist (na ja, für mich perfekt:)). Muss mal sehen, wann ich mich dem wieder widmen kann, weil ich jetzt was für das nächste Horror Tds mache, und das nimmt mich gerade sehr ein. Aber einfach klasse, dass ich jetzt einen ganzen Schwung guter Ratschläge mit hineinnehmen kann! Vielen, vielen dank, dass Du Dir nochmal die Mühe gemacht hast!

Gruß,
Satyricon

P.S.:

Der Echo Korridor-Satz ist wirklich saugut.
Das pinne ich mir an die Wand:)!

 

Hey Satyricon,

ich lese gerade Quinns Komm und merke, das ich mir ein paar Stellen notiert habe, die er bereits erwähnte. Nur hast Du noch nix verändert und ich will jetzt nicht, bei jeder Anmerkung schauen, ob schon und so ... also schreib ich mal drauf los und entschuldige mich vorab für Dopplungen.

Im ganzen mag ich die Geschichte. Die Stimmung der Nachtschicht, die Angst vor Zimmer 106, die Angst vor dem Tod. Die Kälte, na eben das.

Mit dem ersten Satz hatte ich auch so meine Probleme, nicht nur sprachlich sondern auch inhaltlich, da ändert auch Quinns elegantere Lösung nichts dran.

Routine hat die Eigenschaft, die Ängste, die einen bis in den Schlaf verfolgen, für die Dauer eines Augenblicks in die hinteren Regionen unseres Denkens zu verbannen, und so lange dort zu lassen, bis das erste Sonnenlicht durch die Fenster kommt, um die Schatten zu vertreiben.

Wat denn für Schatten? Erst redest Du über Ängste, dann über Licht und Schatten. Und Routine gibt es auch am Tage. Also ich kann der Logik einfach nicht folgen.

... das ich auf Nachtschicht habe.
Ich für meinen Teil habe bis jetzt nie (einen) Zweifel an der Zuverlässigkeit der Routine gehabt.

Geht es auch einfacher? In manchen Sätzen hängst Du Dich echt an Umständlichkeit auf ... Ich hatte nie Zweifel ...

Und Stillstand ist gut, wenn man ein Feigling ist.

:D

Es ist tief in der Nacht, aber ich werde erst in sechs Stunden schlafen können.

"Tief" wirkt auf mich in diesem Zusammenhang doch sehr lyrisch. Und die vielen "können" und "würde" Konstruktionen, den ganzen Text entlang ... da verlierst Du an Kraft. Würde und könnte bedeutet nicht ist!

Ich und meine Kollegin Juliane Sundstrom arbeiten an einem Mann, dessen Körper aussieht wie der(,) eines Kastanienmännchens. Sein Name ist Georg Kress. Seit einer missglückten Reanimation (ist er nur noch ein Stück Haut und Knochen,) das Pech hat, an diesem Leben noch teilnehmen zu müssen. (Wenn unser Gehirn zu lange ohne Sauerstoff bleibt, dann kommt es zu irreparablen Schäden im Nervensystem.)

Der Esel nennt sich zu letzt - Meine Kollegin und ich ...

Die Klammerinhalte wirken irgendwie doch arg belehrend. Kastanienmännchen impliziert schön seine Statur. Und Unterversorgung des Hirns ... ja ist denn das hier eine Gesundheitsfibel :)?

Ich gebe ihnen einen Tipp: Wenn Sie rauchen sollten, dann hören Sie besser auf damit.

Welche Funktion hat dieser Satz?

Unter dem trüben Licht, das sich Herr Kress mit uns teilt, wirkt er noch erbärmlicher (als sonst).

Könnte, würde und solche Füllungen - es lohnt auf jeden Fall, darauf hin den Text noch einmal abzuklopfen.

Durch das jahrelange Liegen haben seine Muskeln mächtig an Substanz verloren.

Du meinst - er sieht aus wie ein Kastanienmännchen ;)?

Jede (einzelne) Rippe ist zählbar. Sein Kopf ist eine Melone (auf dem dürren Hals), die ständig in Schweiß gebadet ist.

(Es ist) kaum vorstellbar, dass (dieser Mensch) er der Einzige ist, der gesehen hat, wer Mareike umgebracht hat.

Wie so ist es kaum vorstellbar? Er war doch in dem Zimmer ... und ist er blind, nur weil er dürr ist?
Er hat Mareikes Mörder gesehen. Aber man redet mit ihm, wie zu einer Wand, einem Schrank oder einer Bettdecke.

Sie gehört zu der Sorte Mensch, die es schaffen, (alle Dinge, denen sie keinen Zugang zu sich gewähren wollen, immer) auf Distanz zu halten.

Diese bedeutungsschwangeren daher kommenden Halbsätze ...
Sie gehört zu der Sorte Mensch, die es schaffen gewisse Dinge auf Dinstanz zu halten.

In der Nacht gibt auf den Korridoren Echos, wenn man sich bewegt. (Diese werden am Tage von allen möglichen Geräuschen verschluckt, aber) in der (tiefen) Nacht kann man jemanden hinter sich atmen hören, wenn er Nahe genug dran ist. (Die Nachtschicht lässt sich einen durch sich selbst bewegen. Sie macht deutlich, dass das Licht nur Dinge zeigen kann, die ohnehin schon ihren Platz in der Welt haben. Außer, dass man in den Zimmern der Bewohner seine Arbeit macht, ist es auf den Gängen still.) Hier herrscht absoluter Frieden, der von Stillleben und grünleuchtenden Notausgangsschildern bewacht wird.

Bitte einmal ohne Klammerinhalte lesen. Mir würde es voll und ganz genügen.

usw. usf.

Nur noch eines:

„Karina, du kannst es dir nicht vorstellen. Frau Müller war vollgeschissen bis ins Kreuz.“

Bis dato war ich auf einen männlichen Erzähler fixiert. Vielleicht gibst Du Karina von Anfang an ein Geschlecht ;).

Okay, am Rest werde ich arbeiten! Ich schreibe an dem Teil so lange, bis es perfekt ist (na ja, für mich perfekt).

Na dann hau rein :).
Ich wünsch Dir Glück und drücke die Daumen.

Beste Grüße Fliege

PS: Mein Highlight - die Notausgangsschilder!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, liebe Fliege:D!

Cool, dass Du auch noch was dazu schreibst!

Im ganzen mag ich die Geschichte. Die Stimmung der Nachtschicht, die Angst vor Zimmer 106, die Angst vor dem Tod. Die Kälte, na eben das.

Das ist ja schon mal schön:D!

Mit dem ersten Satz hatte ich auch so meine Probleme, nicht nur sprachlich sondern auch inhaltlich, da ändert auch Quinns elegantere Lösung nichts dran.

Ja, dass habe ich eingesehen. Kling wirklich leicht meschugge. Ich habe es jetzt aber noch stehen lassen, weil ich im Moment etwas anderes mache. Wird aber auf jeden Fall noch geändert! So, wie alles andere auch!

Der Esel nennt sich zu letzt - Meine Kollegin und ich ...

WARUM IST MIR DAS NICHT AUFGEFALLEN:read:?

Die Klammerinhalte wirken irgendwie doch arg belehrend. Kastanienmännchen impliziert schön seine Statur. Und Unterversorgung des Hirns ... ja ist denn das hier eine Gesundheitsfibel ?

Hmm, ja das ist so die Crux an der ganzen Sache. Die Sache ist ja mit der Stimme einer Pflegerin erzählt. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich darum kommen könnte. Damit möchte ich seinen Zustand erklären. (Komme ich gleich noch zu)

Welche Funktion hat dieser Satz?

Der Mann war starker Raucher, was einen Herzstillstand zur Folge gehabt hat. Es ist schwierig nachzuvollziehen, wenn man ihn nicht selbst gesehen hat. Aber es stimmt: Ich habe es einfach vergessen, hier einzufügen. Das bring ich noch!

Wie so ist es kaum vorstellbar? Er war doch in dem Zimmer ... und ist er blind, nur weil er dürr ist?
Er hat Mareikes Mörder gesehen. Aber man redet mit ihm, wie zu einer Wand, einem Schrank oder einer Bettdecke.

Ja, hier kommt eben sein Krankheitsbild ins Spiel. Stelle Dir einen Mann vor, der sich einfach nicht mehr äußern kann. Er kann weder sprechen, noch schlucken, noch sonstwas machen. Aber er nimmt alle Informationen in sich auf. Alles geht rein, aber nichts kommt mehr raus. Damals (ich habe ihm immer aus Büchern vorgelesen, und eines Tages, als ich einen Buch von LeCarre' in den Händen hielt, da kam mir eben diese Idee: Ein stummer Zeuge der alles gesehen hat. Das ist vielleicht nix neues, aber mich hat das in diesem Zusammnehang nicht mehr losgelassen. Nur wollte ich daraus keinen Krimi stricken, sondern nur als eine Art Hintergrund in einer Geschichte haben. Man kann mich für blöde halten, oder sonst was, ich war jedenfalls so fasziniert von dieser Idee, dass sie mich bis heute beschäftigt. Ich weiß nicht, ob das Deine Frage einigermaßen befriedigend beantwortet, aber das war so mein Gedanke dabei. Vielleicht wäre es aber besser, ich würde statt unvorstellbar, ausgerechnet schreiben.

Bis dato war ich auf einen männlichen Erzähler fixiert. Vielleicht gibst Du Karina von Anfang an ein Geschlecht .

Jup, dass werde ich machen! Das kommt wirklich ein bisschen spät. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich diesmal nicht doch wieder einen männlichen nehmen. Ich denke nur, dass eine weibliche Figur gut ist, für so eine Angststory.

Na dann hau rein .
Ich wünsch Dir Glück und drücke die Daumen.

Vielen dank! Ich werde mich bemühen!

PS: Mein Highlight - die Notausgangsschilder!

Geil, dass jeder trotzdem sein Highlight findet! Das stimmt mich fröhlich, auch, wenn noch einiges zu tun ist.

Danke für das Lesen und Kommentieren!

Gruß,
Satyricon

 

Ich nochmal:

Der Mann war starker Raucher, was einen Herzstillstand zur Folge gehabt hat. Es ist schwierig nachzuvollziehen, wenn man ihn nicht selbst gesehen hat. Aber es stimmt: Ich habe es einfach vergessen, hier einzufügen. Das bring ich noch!

Ich hab es mir fast gedacht, nur halt nicht gelesen ;).

Ja, hier kommt eben sein Krankheitsbild ins Spiel. Stelle Dir einen Mann vor, der sich einfach nicht mehr äußern kann. Er kann weder sprechen, noch schlucken, noch sonstwas machen. Aber er nimmt alle Informationen in sich auf. Alles geht rein, aber nichts kommt mehr raus.

War mir klar. Deshalb schrieb ich als Beispiel den Satz:
Er hat Mareikes Mörder gesehen. Aber man redet mit ihm, wie zu einer Wand, einem Schrank oder einer Bettdecke.
Also, ich würde es in dieser Art dem Leser nah bringen.

Vielleicht geht es ja auch anders: "Alles geht rein, aber nichts kommt mehr raus."

Hast Du doch eben hübsch formuliert :).

Jedenfalls hat mich gestört, dass es so unvorstellbar sein soll - er war im Zimmer, klar hat er den Mord gesehen. Eben weil das Krnakheitsbild so ist, wie es ist.

Lieben Gruß
Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi, nochmal!

War mir klar. Deshalb schrieb ich als Beispiel den Satz:
Er hat Mareikes Mörder gesehen. Aber man redet mit ihm, wie zu einer Wand, einem Schrank oder einer Bettdecke.
Also, ich würde es in dieser Art dem Leser nah bringen.

Vielleicht geht es ja auch anders: "Alles geht rein, aber nichts kommt mehr raus."

Hast Du doch eben hübsch formuliert


*Schuppen von dem Augen kratz* Schon lustig, wie ein simpler Komm. die Lösunge eines Problems herbeiführen kann:D!

Bis dann!
Satyricon

 

Hallo Satyricon,

Ich habe gar nicht so viel zu deiner Geschichte zu sagen, was du positiv auffassen kannst, weil ich sie nämlich gerne gelesen habe. :) Beim Durchklicken der Kommentare habe ich auch gesehen, dass ich wohl die letzte Fassung erwischt habe. Auf alle Fälle findet man schnell den Einstieg in die Geschichte. Was ich sehr schön fand, ist, dass man am Schluss nicht erfährt, was mit Mareike passiert. Das spielt auch gar keine Rolle, für mich war es ein sehr atmosphärisches Stimmungsbild und ein netter Einblick in das Leben einer Krankenpflegerin (ich benutze nett ja sonst immer als kleine Schwester von Scheisse, das ist hier aber wirklich nicht so gemeint ;) ).

Kleines Detail:

Ich lehne ab. Nicht, weil ich ohnehin Nichtraucher bin, sondern, weil es mir draußen einfach zu kalt ist. Das Juliane selbst höchste Minusgrade nicht scheut, wundert mich nicht. Sie ist in der Kälte zu Hause.
Mach doch "Nichtraucherin" daraus, liest sich glaubwürdiger ;).

Und irgendwo hattest du noch ein "seid", wo eigentlich ein "seit" sein müsste, bin aber gerade zu faul, das rauszusuchen ...

Liebe Grüsse,
sirwen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Ich habe gar nicht so viel zu deiner Geschichte zu sagen, was du positiv auffassen kannst, weil ich sie nämlich gerne gelesen habe. Beim Durchklicken der Kommentare habe ich auch gesehen, dass ich wohl die letzte Fassung erwischt habe.

Das finde ich sehr schön! Aber es ist noch einiges zu tun! Diese Fassung ist aktuell, aber noch nicht die letzte. Die nächste wird sich zwar nicht so drastisch von dieser Unterscheiden, wie diese von der davor, aber da wird es noch einen weiteren Schritt nach vorne geben - hab ich mir in meiner Birne zumindest schon mal überlegt:)! Ideen habe ich, dank der vielen guten Tipps, genug:)!

Und irgendwo hattest du noch ein "seid", wo eigentlich ein "seit" sein müsste, bin aber gerade zu faul, das rauszusuchen ...

Bitte nicht:hmm:. Dabei hätte ich schwören können, sie alle gekillt zu haben. Liegt wohl daran, dass man das so einfach überliest, wenn man schon lange an einer Sache rumbastelt. Soll aber keine Ausrede sein. Ich werde es suchen, und Terminatormässig terminieren:)!

Vielen dank für Deinen Beitrag!

Gruß,
Satyricon

edit: So, der komische Anfang ist weg. Und wieder wirkt das alles einen Zacken besser. Okay, ich habe mir noch nichts neues überlegt, aber ich hege so meine Zweifel, ob das überhaupt nötig ist. Vielleicht ist dieser Einstieg zu aprupt, aber andererseits. Ich lasse es erstmal so! Und hier und dort noch mal nachgebessert. Es wird, es wird:)!

 

Hey Satyricon!

Im Grunde habe ich versucht, die Stimmung einer Person danach einzufangen.

Ich fand das größtenteils großartig. Mir gefiel, dass es so sinnlich geschrieben ist, das sagt viel über die Figur aus. Die Dinge leben in der Vergangenheit durch Eindrücke, man erinnert sich an Geräusche, Gerüche, Ängste dabei, Beklemmung - aber auch Zuneinung und Wärme. Das ist alles in deiner Geschichte sehr spürbar und macht für mich den eigentlichen Charme aus.

Daher ist man nahe dran, auch wenn es dann um die eigentliche Arbeit geht, um die Pflege. Man riecht den trockenen Urin, auch wenn er so nicht immer im Text vorkommt, aber jeder war schon einmal im Krankenhaus. Vielleicht flackert irgendwo eine Neonröhre, oder die Eingeweide hinter den Mauern rumoren, blubbern und vermitteln das Gefühl, irgendwo hinter der Ecke könnte ein Alien lauern - und dabei ist es nur ein Kaffeeautomat.

Mir gefielen die Übergänge nicht - da, wo es Szenisch wird. Sie beschreibt ja doch irgendwie sehr distanziert ihre Gefühle, distanziert im Sinne von: Wie in Trance. Sie sitzt da und beobachtet, lässt es auch sich wirken. Dann aber tut sie was, und das Tempo der Geschichte ändert sich. Natürlich muss es schneller werden, aber ich hätte mir weniger Handlung gewünscht, gerade in der Szene mit der Pflege, und mehr Eindrücke.

Das ist wie ... naja, der Großteil der Geschichte wirkt wie nacherzählt, in der Stimmung danach. Die Szenen sind aber direkt erlebt - oder zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass mir hier Erinnerung erzählt wird.

Sehr gern gelesen hab ichs.

Bis bald!

yours

 

Hallo!

Ich fand das größtenteils großartig. Mir gefiel, dass es so sinnlich geschrieben ist, das sagt viel über die Figur aus. Die Dinge leben in der Vergangenheit durch Eindrücke, man erinnert sich an Geräusche, Gerüche, Ängste dabei, Beklemmung - aber auch Zuneinung und Wärme. Das ist alles in deiner Geschichte sehr spürbar und macht für mich den eigentlichen Charme aus.

Sehr vielen dank!!! Ja, ein Altersheim ist ein Ort der krassen Kontraste:D!

Vielleicht flackert irgendwo eine Neonröhre, oder die Eingeweide hinter den Mauern rumoren, blubbern und vermitteln das Gefühl, irgendwo hinter der Ecke könnte ein Alien lauern - und dabei ist es nur ein Kaffeeautomat.

Hier liegen wir auf einer Wellenlänge:D! Ich hab Jahre in so einem Haus verbracht; genauso isses!

Mir gefielen die Übergänge nicht - da, wo es Szenisch wird. Sie beschreibt ja doch irgendwie sehr distanziert ihre Gefühle, distanziert im Sinne von: Wie in Trance. Sie sitzt da und beobachtet, lässt es auch sich wirken. Dann aber tut sie was, und das Tempo der Geschichte ändert sich. Natürlich muss es schneller werden, aber ich hätte mir weniger Handlung gewünscht, gerade in der Szene mit der Pflege, und mehr Eindrücke.

Ja, ich arbeite daran, dass zu verbessern. Nicht konkret nur an dieser Geschichte, sondern generell, da ich für ne Weile in dieser Erzählweise bleiben werde. Da muss ich noch viel tun. In diesem Fall war es besonders schwer, weil das alles so oberspürbar für mich ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, solche Szenen auszusparen. Unter dem Strich bin ich aber doch zufrieden, werde aber immer weiter an dem Teil rumbasteln. Ich muss da eben nach dem goldenen Mittelweg suchen.

Sehr gern gelesen hab ichs.

Das liest man natürlich immer gern, also nochmals vielen dank!

Gruß,
Satyricon

 

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