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Das Zauberkissen

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16.11.2001
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Das Zauberkissen

Das Zauberkissen

Wenn ich es ganz fest an mich drücke und an Dich denke, dann ist es, als halte ich Dich im Arm. Die weichen Daunen verströmen Deinen Duft, so warm, so vertraut, so süß. Drei Nächte lang hat es mit Dir in einem Bett geschlafen, in inniger Umarmung, hat Dir wunderschöne Träume gebracht, sagtest Du. Jetzt bist Du fort, und neben mir liegt nur dieses kleine blaue Kissen. Sonne und Mond hast Du für mich da gelassen, und Sterne. Sie leuchten und funkeln, so wie Deine Augen, als wir uns gestern endlich wiedergesehen haben. Mein Kopf sagt, es ist nur gelbe Farbe, die auf dem dunklen Grund strahlt. Mein Herz sagt, es ist Deine Liebe, die Du in dieses Kissen gehaucht hast, damit die vielen einsamen Stunden nicht unerträglich werden.

Ich drücke es immer fester an mich, schmiege mein Gesicht an das mit kindlichen Strichen gemalte Universum, atme tief ein, damit ich Dich ganz in mir aufnehmen kann. Meine Gedanken tanzen nur um Dich, um unser letztes Beisammensein, unseren letzten Kuss. Es ist gerade einen halben Tag her, und doch erscheint es mir unendlich lange schon vorbei. Ich möchte Dich umarmen, Dich spüren, Dich riechen und sehen, aber Du bist fort. Nicht weit weg, ein paar Straßen nur, und doch unerreichbar.

Nebenan hat sich meine Familie zum Abendessen versammelt. Gleich werden sie mich rufen. Dann muss ich Dich hier auf dem Sofa zurück lassen, Dich, in diesem kleinen, blauen Wunderding, das mir Deine immerwährende Nähe gibt. Es wird an Wärme verlieren, vielleicht auch ein bisschen weniger strahlen, und es wird Deinen Duft vergeuden, ihn in dem Zimmer verteilen, das ich für eine Weile verlassen muss. Sie haben gerufen, ich muss jetzt gehen! Bis gleich! Ich werde mich beeilen und schnell zu Dir zurück kommen. Versprochen! Ich sehne mich ja auch.

Endlich. Ich bin wieder da. Du wartest auf mich, versteckt zwischen den anderen Kissen auf der flauschigen Decke. Es ist warm im Zimmer, und deshalb fühlst auch Du Dich nicht kalt an, als ich Dich mit beiden Händen umschließe. Das Kissen dicht an meiner Brust, lässt Dich meinen Herzschlag spüren, und in meinem Bauch blubbert es, so, wie es immer blubbert, wenn Du bei mir bist. Ich schließe meine Augen und bin sofort bei Dir, so als wäre keiner von uns jemals fort gewesen. Ich schlafe nicht, ich träume nur, lasse in meinen Gedanken unser letztes Miteinander neu erblühen. Die Erinnerung ist frisch, und ich habe noch keine einzige Sekunde unserer leidenschaftlichen Vereinigung verloren. Ich küsse Deine warme Haut, empfange Deine zärtlichen Lippen, höre, wie Du süß und verzaubert meinen Namen flüsterst. Mit meinen Lippen berühre ich vorsichtig den Stoff des Kissens, es fühlt sich an wie Dein Mund. Kann das denn wirklich wahr sein? Bist Du tatsächlich in diesem Kissen? Mutig presse ich es zusammen. Ein Prickeln durchzieht meinen Körper, denn es ist, als würde Dein weiches Fleisch dem Druck meiner Hände nachgeben.

Du musst dieses Kissen verzaubert haben! Anders ist dieser Traum nicht zu erklären! Du hast es für mich verzaubert, stimmt‘s? Ich habe immer gewusst, dass Du magische Kräfte hast, vom ersten Augenblick an, vor langer, langer Zeit.

 

Schööön - und trauuurig. Aber ich weiss genau, was Du meinst, schnief. Ansonsten keine Kritik von mir, es ist wunderbar geschrieben.

 

Finds schön, wie du deine Gefühle in Worte gefasst hast...... Meiner Meinung nach ist der Text wirklich gut geschrieben und ziemlich aussagekräftig!

 

Hey, DANKE! Ich hatte vermutet, dass der halbe Autoren- und Leserpool über mich herfällt – weil zu viel Schmuß!. Aber Lob? Wahrlich ganz lieb von Euch. Sandra :kuss:

 

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