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Dazumal in Milano

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15.03.2007
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Dazumal in Milano

Anno 1999, ich lief durch die Strassen von Mailand, mein lang ersehnter Urlaub. Mit mir gehen hunderte von Menschen einher. Mein Italienisch war nicht wirklich gut, ich versuchte aber trotzdem zu verstehen, was die Leute neben mir sagten. Mit dem Stadtplan in der Hand versuchte ich die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Nun stand ich da, auf dem grossen Platz, wo der Dom steht. Ich bin beeindruckt von der Grösse dieses Bauwerkes. Ich mag den Gotik-Stil und schoss Unmengen von Fotos. Mitten auf dem Platz hat es eine Bank, ich liess mich auf ihr nieder. Urlaub in Milano ist nicht nur entspannend, sondern auch sehr anstrengend, ich war geschafft.
Dann sah ich „sie“, sie lief über den Platz, umhüllt von einem Licht wie ein Engel. Ein Licht in meinen Augen, mein Herz schlug schneller. Ich spürte wie mir, das Atmen schwerer viel. Sie war wie die Sonne im Regen. Sie blickte um sich, als würde sie meine Blicke spüren. Ihre blonden kurzen Haare leuchteten mit der Sonne und ihr lässiger Gang war so geschmeidig. Was passierte da mit mir?
In mir breitete sich eine Angst aus, ein Gefühl, das ich oftmals nicht wahrnahm. Es ist einfacher, einfach zu sein und sich nicht einordnen zu müssen. Ich mag es nicht, wenn man mich in irgendwelche Kategorien steckt. Mir sagt, was ich leben muss und was richtig ist und was nicht. Tausend Gespräche hatte ich geführt, als ich mit 15 Jahren spürte, dass ich mich mehr zu Frauen hingezogen fühlte. Ich schnitt mir die Haare kurz, ich mag keine Klischees, aber etwas Wahres daran gibt es. Ich fragte mich, ob es der andere Körper oder die andere Seele ist die mich anzieht? Ich denke es war die Tiefe, eine Tiefe, die man selten findet. Es war die Leidenschaft der Berührungen, die Zartheit und die Sinnlichkeit, die mir ein Gefühl gab, ein Gefühl Angekommen zu sein. Ich war so vertieft in meine Gedanken, dass ich nicht bemerkte, dass ich nicht mehr alleine auf der Bank sass. Ich blickte nach rechts - und da war sie. Die Frau vom Platz. Ihre Augen leuchteten, schüchternd lächelte sie mir zu. In mir stieg eine Röte auf, nein, nicht eine süsse, niedliche Röte. Nein, ich spürte, wie mein Kopf heiss wurde und er bestimmt feuerrot war. „Wenn man so intensiv schauen kann, muss man sich danach auch getrauen, etwas zu sagen, ich bin Kim, hi.“ Ich hätte im Erdboden versinken können und streckte ihr meine Hand entgegen; „Freut mich, ich bin Anita.“ Sie lächelte mir zu und erzählte mir, wie schön sie Milano findet. Sie war bereits 3 Tage hier und berichtete mir darüber, wie verrückt die Autofahrer fahren und dass die Frauen auf dem Scooter nicht ohne sind. Ich musste lächeln und erzählte ihr über meine Mühe, mich mit dem Stadtplan zu Recht zu finden. War es möglich, jemand auf diese Art und Weise kennen zu lernen? Ich erzählte ihr von mir, von meinen Gedanken, als sie über den Platz lief. Während ich erzählte, merkte ich, wie sehr sie mich ansah, es war kein normaler Blick, sondern einer der tiefsten, die ich je spürte. Könnte man Liebe in Elektrizität messen, hätte man mich mit einer Hochspannungsleitung vergleichen können. Ich fragte sie nach ihren Gedanken, und ihr ging es ähnlich wie mir. Sie erzählte, dass sie in Stuttgart wohnt. Ich als Schweizerin gab mir besonders Mühe mein bestes Hochdeutsch zu sprechen. Ich wusste, dass sie es süss fand, ich wusste, dass auch sie tief von mir berührt war. Sie lud mich zu einem Kaffee ein und wir machten uns auf den Weg. Wir redeten, als würden wir uns schon lange kennen. Sie war mir so vertraut. Ich mochte es, wie sie erzählte, ich mochte ihr Lächeln, ich mochte, wie mich ihre Blicke zum Beben brachten. Liebe kommt dann, wenn man es am wenigsten erwartet, ich könnte die Welt umarmen, ich möchte der Liebe danken. Danke! Am Abend, nach dem Essen im Ristorante bei Kerzenschein und einem Glas Vino, wusste ich, dass es die Frau ist, der Mensch nach dem ich mich immer schon gesehnt hatte. Als wir uns danach das Erste Mal küssten, hatte ich das Gefühl zu brennen. Ihre Lippen waren so sanft auf meinen, ihre Berührungen waren anders wie ich früher erlebt hatte. Sie waren wunderschön. Ich lehnte mich an ihre Schulter und wusste, dass wir für immer zusammengehören. Dazumal fing die Geschichte an, die Geschichte einer wunderbaren Liebe, zwischen ihr und mir. Die Liebe zwischen 2 Frauen , die sich anschauten, anlächelten, redeten und sich verliebten. Heute lebt Kim in der Schweiz, wir haben zusammen eine Wohnung gemietet in Zürich und sind überglücklich. Aber nicht immer war das ganze so einfach. Ich habe mit 26 Jahren schon sehr viel erlebt, ich musste kämpfen, aber meine Erfahrungen haben mich stark gemacht. Ich stellte mir oftmals die Frage, warum ich? Warum kann ich kein „normaler“ Mensch sein, obwohl sich dann die Frage stellt was normal ist. Ich fand bis heute keine Antwort darauf ist. Als ich mich bei meinen engsten Freunden geoutet hatte, wurden mir viele Fragen gestellt. „Warum bist du denn so?“ „Hattest du schlechten Sex mit Männern?“ „Wie tut ihr es?“ „Fehlt dir etwas beim Sex?“ Lasst mich sein. Ich hätte mich übergeben können und hatte schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr, diese Fragen zu beantworten. Wie konnte man Antworten auf Fragen geben die man sich selber nicht mal beantworten konnte? Ich wollte einfach das Geschlecht lieben was mir zusagte, ich wollte den Menschen lieben, der zu mir passt. Heute bin ich überzeugt, dass es nicht auf das Geschlecht an kommt, sondern auf den Menschen. Die Seele, die man lieben lernt, die Seele, die einem im Leben begegnet und mit der man ein Stück zusammen geht. Ich wurde auch oftmals gefragt, ob meine Vergangenheit mit dem Lesbischsein eine Rolle spielt.
Mit 12 Jahren wurde ich zu Sex gezwungen, nein, nicht einmal, mehrmals. Versuchte ich mich zu wehren, wurde ich zu Boden gedrückt, also liess ich alles mit mir geschehen. Es war schrecklich und noch heute rieche ich seinen Geruch, seine Erregtheit und Gier. Als ich 14 Jahre alt war, starb mein Vater. Eine weitere Schreckens Sekunde in meinem Leben. Vielleicht schaut er heute auf mich herunter und gibt mir Kraft, die Kraft, die ich an jedem Tag in meinem Leben brauche. Ich musste früh erwachsen werden, früh stark sein und wurde mit Dingen konfrontiert, die in meinem Alter nicht gut waren. Oftmals lieg ich abends im Bett: Komm her Dad, halte mich fest und lass mich nie mehr los. Hör mir zu, wenn ich spreche, wisch mir die Tränen von den Wangen, wenn ich weine. Schau mir in die Augen und lach mit mir. Lächle mich an und sei stolz auf mich. Dies würde ich mir wünschen, im Innern meines Herzens.
Aber ob dies alles dazu beigesteuert hat, dass ich lesbisch bin, kann ich bis heute nicht beantworten. Vielleicht hat es im Unterbewusstsein dazu beigetragen, aber real in meinem Kopf haben sich keine Gedanken abgespielt. Oder habe ich so ein gestörtes Verhältnis zu dem männlichen Geschlecht bekommen? Sind in mir so schlechte Erinnerungen, die mich im Unterbewusstsein zu dem weiblichen Geschlecht steuern? Wie auch immer die Antworten darauf wären, es spielt keine Rolle. Was würde sich ändern, wenn ich wüsste, warum es so ist? Nichts, und deshalb schicke ich meine Gedanken weit weg.
Heute bin ich stark, stärker als früher, habe gelernt mit Nähe und Zärtlichkeit richtig umgehen zu können, mich zu öffnen und nicht mehr mit kalter Schulter durch das Leben gehen zu müssen. Ich geniesse jeden Moment mit meiner Frau, mit meiner Amore, die damals in Milano über den Platz ging und in meinen Augen leuchtete wie die Sterne am Himmel...

 

Hallo madamjoyce,

Zunächst willkommen auf kg.de! Lass dich nicht von der teilweise harten Kritik abschrecken, ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen ;)

Leider muss ich mit einer negativen kritik beginnen.
Deine Geschichte lässt mich absolut kalt. Das liest sich wie ein Reisebericht aber nicht wie eine Geschichte.
"Erst fuhr ich nach Milano. Da ging ich durch die STadt. Dann habe cih mich auf einem Platz ausgeruht. Dann habe ich eine Frau kennen gelernt.
Jetzt sind wir glücklich und wohnen zusammen. Und der Grund für meine Homosexualität mag in meiner Kindheit liegen, aber da sist ja egal."

Dialoge wirken häufig wahre Wunder, sie lassen die Geschichte lebendige wirken.
Deine Figuren müssen plastischer werden. Momentan sind sie sehr holzschnittartig. Haarfarbe und beide sind homosexuell. Mehr erfährt man nicht und deswegen sind sie dem leser auch so egal (zumindest mir)


Nicht nur der INhalt ist meiner Meinung nach bearbeitungsbedürftig: Auch die Sprache ist oft nicht geschickt.

Nun stand ich da, auf dem grossen Platz, wo der Dom steht.
"wo" ist eine ziemlich plumpe Variante. "Auf dem" klingt mMn besser.

Mitten auf dem Platz hat es eine Bank, ich liess mich auf ihr nieder.
Ich weiß ja nicht, ob das bei euch so üblich ist. Aber hier sagt so etwas niemand. "befindet", "steht" klingt besser.

Dazu kommens ehr kurze Sätze, ständige Wiederholungen, die nervig sind, und häufig gleich Satzanfänge.
Du könntest der Lesbarkeithalber noch ein paar Absätze einbauen, der Mittelteil liest sich so sehr schwer.

Und es existieren noch einige Fehler, vor allem Kommafehler. Schau doch noch mal drüber.


Gruß
moon ;)


Edit: Zahlen von eins bis zwölf schreibt man aus ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Ciao madamjoyce,

vielleicht solltest du dir zuerst einmal klar machen, was denn eine Kurzgeschichte genau ist. Anfangs hat dein Text noch die Struktur dazu. Du erzählst von dem ersten Treffen der zwei Frauen in Milano.
Dann aber triftest du ab und gehst in die Coming-Out-Geschichte einer der Protas über. Die Geschichte verliert dadurch ihren Faden.
Danach wird noch über den Grund der Homosexualität sinniert.
Das ist dann keine Kurzgeschichte mehr, sondern eine Reflexion über ein Leben.

Du hast Stoff für mindestens fünf Geschichten angerissen, uns hier aber keine komplette erzählt. Mach doch aus der Begegnung in Milano erst einmal eine, schmeiß alles, was nicht direkt dazugehört, raus. Das kannst du dann bei einer anderen vielleicht einmal verwenden.


Anno 1999, ich lief durch die Strassen von Mailand, mein lang ersehnter Urlaub. Mit mir gehen hunderte von Menschen einher.
Hunderte

Mein Italienisch war nicht wirklich gut, ich versuchte aber trotzdem zu verstehen, was die Leute neben mir sagten.
Umgangssprache
Nun stand ich da, auf dem grossen Platz, wo der Dom steht.
Lies dir bitte künftig deine Geschichten laut vor. Achte vor allem auf Wiederholungen wie hier. Das hört sich so nicht sehr elegant an. Versuche, jeweils andere Worte zu finden.

Mitten auf dem Platz hat es eine Bank, ich liess mich auf ihr nieder.
Es hat ... ist schweizerisch.
Tausend Gespräche hatte ich geführt, als ich mit 15 Jahren spürte,
kleinere Zahlen bitte ausschreiben

Ich möchte jetzt nicht zuviel Zeit investieren, ohne zu wissen, was du mit der Geschichte vorhast, werde es aber verfolgen.

Und bitte mach einige Absätze. Das ist so umständlich und unangenehm zu lesen.

edit:

Mein Beitrag hat sich mit dem von moonshadow überschnitten, normalerweise ergänzen wir die Kritiken, wiederholen uns aber nicht bei allem :).

Lieber Gruß
bernadette

 

danke für eure kritik, was ich mit dieser geschichte vorhab..hmm.. ich hab die vor 2 jahren geschrieben und wieder gefunden...ich werde eure kritik zu herzen nehmen..
ich bin noch ein völliger anfänger, weil ich einfach nie genau weiss wie man eine kurzgeschichte schreibt sniff

 

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