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Deine Liebe

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10.11.2009
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Deine Liebe

Ich blicke in den Spiegel und begreife weshalb du mich so sehr liebst.
Du liebst meine wunderschönen, blauen Augen, die starr geradeaus blicken, als wäre ihnen jeglicher Glanz den sie besaßen entzogen worden. Müde sind sie geworden von all der Kraft, die du ihnen kostest.
Ein dunkler Ring um das rechte Auge, zeigt deine Begabung innerhalb weniger Sekunden der Wut dein eigenes, kleines Kunstwerk zu erschaffen, welches zu deiner Freude immer wieder neu entstehen kann.
Meine Finger fahren über die Nase und ertasten den zerborstenen Knochen unter der Haut. Ich betrachte dein unglaubliches Werk von der Seite und erkenne die neue, auffällige und zugleich ungewöhnliche Form.
Meine Finger berühren meine schönen Lippen, die deine Leidenschaft schon oft zu spüren bekamen. Ich weiß, du magst volle Lippen, deshalb sind sie jetzt voller denn je, weil du sie verschönert hast.
Doch das Großartigste für dich sind meine langen Haare, in denen du Tag für Tag, mit einer Spur von Wahnsinn in den Augen, herumzerrst und sie büschelweise herausreißt.
Du erscheinst hinter mir im Spiegel, lächelst diabolisch und ich begreife was Liebe für dich ist.

 

Hallo, Elfaron!

Lustige Geschichte, jedoch sehe ich keinen Experiment, - entweder habe ich ihn übersehen oder die Geschichte gehört in eine andere Rubrik: Humor oder ähnliches.

Trotzdem ein paar Anmerkungen meinerseits:

Ich blicke in den Spiegel und begreife weshalb du mich so sehr liebst.
(...)
Du erscheinst hinter mir im Spiegel, lächelst diabolisch und endlich begreife ich was Liebe für dich ist.
- Der erste und der letzte Satz dieser sehr kurzen Geschichte. Den letzten Satz kann man als Gegensatz zum ersten lesen, aber auch als Wiederholung, weil am Anfang sieht er sein kaputtes Gesicht an und "begreift" ihre Liebe, um am Ende sieht er sie und "begreift" wieder ihre Liebe.

Meine Finger fahren über die Nase und ertasten den zerbersteten Knochen unter der Haut. Ich betrachte dein unglaubliches Werk von der Seite und erkenne die neue, auffällige und zugleich ungewöhnliche Form meiner Nase.
- Kann man beim zweiten "Nase" bestimmt ein anderes Wort verwenden; oder man kann den zweiten Satz umstrukturieren, da man aus dem ersten Satz weiß, dass es um die Nase geht, braucht man im zweiten Satz es nicht noch einmal zu erwähnen.

Meine Finger berühren meine schönen Lippen, die deine Leidenschaft schon oft zu spüren bekamen. Ich weiß, du magst volle Lippen, deshalb sind sie jetzt voller denn je, weil du sie verschönert hast.
- Ich glaube, es ist unnötig noch einmal zu sagen, wer dafür verantwortlich ist.

Sie sind so wunderschön rot. Diese Farbe habe ich dir zu verdanken, als du einmal wieder die Beherrschung verloren und mit einer Flasche auf meinen Hinterkopf eingeschlagen hast.
- In meinen Augen liest sich das nicht schön.
- "einmal", versuchsweise dieses Wort wegzunehmen und den Satz noch einmal lesen!

mfg
Geert

 
Zuletzt bearbeitet:

Salü Geert

Wie kommst du darauf, dass diese Geschichte lustig sein soll und in die Rubrik Humor gehören könnte?
Diesen Kommentar dazu finde ich persönlich schon recht abstossend.

Salü Elfaron

Du erzählst hier eigentlich nicht direkt eine Geschichte, sondern die Geschichte entsteht wie von selbst hinter dem Bild und den Gedanken die du beschreibst. Das finde ich genial.
Was mir auch sehr gefällt, ist wie du beschreibst, wie die Frau trotz allem was dieses Monster von einem Mann ihr antut, dahinter doch nur die Liebe des Mannes sehen will, statt sich endlich zu wehren und sich endlich in Sicherheit zu bringen. Ich vermute, dass es recht viele Frauen (und auch Männer) gibt, die unter häuslicher Gewalt leiden, es aber nicht schaffen sich aus der Situation heraus zu lösen. Und dabei ist ganz ganz viel Psychologie im Spiel, wie z.B. eben diese Gedanken die du hier beschreibst.
Ich kann in diesen Worten Verbitterung, Hass und Angst erkennen, und eben diese gefährliche Abhängigkeit "er liebt mich doch", "er kann eben nicht anders" usw... womöglich sogar noch eigene Schuldgefühle... Ich finde deinen Text echt stark!

Grammatikalisch habe ich das Gefühl, dass es mit den Kommas teilweise noch etwas hapert. Aber darin bin ich selbst nicht besonders gut, deshalb sag ich lieber nichts genaueres dazu.

und ertasten den zerbersteten Knochen unter der Haut.
Ich glaube es heisst "zerborstenen" nicht zerbersteten

Zitat:
Meine Finger berühren meine schönen Lippen, die deine Leidenschaft schon oft zu spüren bekamen. Ich weiß, du magst volle Lippen, deshalb sind sie jetzt voller denn je, weil du sie verschönert hast.
- Ich glaube, es ist unnötig noch einmal zu sagen, wer dafür verantwortlich ist.

ich würde es so lassen, denn es geht ihr ja darum zu glauben, dass er es so möchte, weil er sie so mehr liebt, sie so schöner findet etc . darum finde ich bruacht es hier das "verschönern". und es braucht auch das "schon oft zu spüren bekamen" um aufzuzeigen, dass er eben immer wieder so reagiert, dass es nicht eine einmalige schlägerei war.

Doch das Großartigste für dich sind meine langen Haare, in denen du Tag für Tag, mit einer Spur von Wahnsinn in den Augen, herumzerrst und büschelweise herausreißt.
und SIE büschelweise herausreisst. man kann ja nicht IN DEN haaren herausreissen.
also besser IN DENEN du herumzerrst, und die du büschelweise herausreisst / und sie büschelweise herausreisst.

Sie sind so wunderschön rot. Diese Farbe habe ich dir zu verdanken, als du einmal wieder die Beherrschung verloren und mit einer Flasche auf meinen Hinterkopf eingeschlagen hast.
Dieser Teil gefällt mir nicht so gut, weil vorher scheint es mir, du möchtest etwas reales zeigen. Aber das hier kann ja nicht real sein. Wenn es schon früher passiert war (und so schreibst du es hier) dann kann das Blut ja nicht bis heute rot in den Haaren kleben.
Vielleicht kannst du es in die Gegenwart holen:
Diese Farbe habe ich dir zu verdanken, weil du vorhin wieder einmal die Beherrschung verloren und mit einer Flasche auf meinen Hinterkopf eingeschlagen hast.
zudem sähe ich gerne das "als du einmal wieder die..." umgetauscht zu "als du wieder einmal die...". Das würde noch einmal zeigen, dass es eben häufig passiert. Aber einmal wieder tönt so holperig. Wieder einmal tönt für mich flüssiger.

Es ist wohl Geschmackssache, dass du im letzten Satz wieder mit dem Anfangssatz beginnst. Ich würde aber das "endlich" auslassen, weil sie es ja nicht erst im letzten Satz endlich begreifen kann, wenn sie es bereits schon im ersten Satz begriffen hatte.
Also so: Du erscheinst hinter mir im Spiegel, lächelst diabolisch und ich begreife was Liebe für dich ist.

Und zum Schluss: Anhand des Themas, würde ich eher die Rubrik "Gesellschaft" empfehlen. Denn ein Experiment kann auch ich hier nicht entdecken. Falls du die Geschichte verschieben lassen möchtest, kannst du einen Moderator der Rubrik in einer PN dazu anfragen.

Liebe Grüsse,
Siiba Bulunji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Geert!
Dies soll keine humorvolle Geschichte sein. Diese Geschichte, bzw. Gedanken spiegeln die Gefühle einer Frau wider, die viel Schmerz erlitten hat und erleidet.
Vielen Dank für deine übrigen Tipps!

Hallo Siiba Bulunji!
Das Experiment hast du im Prinzip schon erkannt. Es ist das beschriebene Bild, welches eine Geschichte entstehen lässt und das empfinde ich für mich persönlich als Experiment.
Deine Tipps werde ich aufnehmen und die Geschichte an besagten Stellen ändern. Danke für dein Feedback!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Elfaron

Überarbeitete Version ins Startposting editiert, neues Thema gelöscht.
Für so geringfügige Änderungen nutze bitte in Zukunft den Button "Bearbeiten".

Müde sind sie geworden von all der Kraft, die du ihnen kostest.
die du sie kostest
Doch das Großartigste für dich sind meine langen Haare, in denen du Tag für Tag, mit einer Spur von Wahnsinn in den Augen, herumzerrst und sie büschelweise herausreißt.
und die du ... herauszerrst (sonst ist der grammatikalische Bezug falsch)

Ein sprachliches Experiment ist das nicht. Wollte ich eine Komödie schreiben, wäre das für mich persönlich auch ein Experiment, die Rubrik wäre aber dennoch falsch.
Das beschriebene Bild erzählt leider nicht mehr, als dass jemand jemanden schlägt und dafür Liebe vorgibt. Die Abhängigkeit solcher Beziehungen wird nicht erzählt, auch nicht, ob es sich um gegenseitige Lust von Dominanz und Unterwerfung handelt.
Die langen Haare machen für mich übrigens aus dem Opfer genauso wenig eine Frau wie die Gewalt aus der anderen Person einen Mann. Es gibt keinen eindeutigen Textbeleg für die Geschlechter.
Die Idee ist durchaus interessant, in der Umsetzung entsteht für mich noch zu wenig Geschichte, da sie zu vage gehalten ist. Und die interessante Erzählweise nutzt du nicht, dem Thema mehr abzugewinnen als Opfergeschichten in der üblichen Form hergeben. So kann man am Ende wieder nur mit den Schultern zucken, sagen, "ja, das gibt es halt" und zur Tagesordnung übergehen.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo!

Ach so, okay, jetzt habe ich es verstanden - häusliche Gewalt.
Ich hab es nicht kapiert, weil, wenn man die Sprache bedenkt, in der der Text gehalten wird, Plus an sich das ernste Thema, dann sieht es für mich wie Komödie aus.
Im übrigen dachte ich, vor dem Spiegel steht ein Mann und keine Frau. - Also, die Frau verprügelt den Mann.

Und Siiba:

Diesen Kommentar dazu finde ich persönlich schon recht abstossend.
- Wie wäre es, wenn du zunächst abwarten würdest, wie ich deine vorangegangene Frage beantworte, anstatt sofort eine Meinung zu schreiben, - sonst kommt es mir so vor, als würde ich auf Schläge stehen.

mfg
Geert

 

Salü Geert

- Wie wäre es, wenn du zunächst abwarten würdest, wie ich deine vorangegangene Frage beantworte, anstatt sofort eine Meinung zu schreiben, - sonst kommt es mir so vor, als würde ich auf Schläge stehen.

Stimmt du hast recht. Ich hätte zuerst die Antwort abwarten sollen. Sorry.
Ich war so entsetzt darüber dass du das lustig fandest, dass ich mir gar nicht überlegt hab, dass du vielleicht was anderes verstanden hast.

Liebe Grüsse,
Siiba Bulunji

 

Ziemlich gruselig, den Körper zu einem Kunstwerk zu prügeln, einer Skulptur aus Fleisch. Vielleicht hättest du noch die schillernden Farben eines sich zersetzenden Blutergusses erwähnen sollen?

Der Hauch eines Experimentes schwebt über dieser Geschichte, aber sie könnte auch ein interessanter Beitrag in einer thematisch passenderen Rubrik sein. Wie wäre es mit "Romantik/Erotik"? :naughty:
Nein, ich sehe gerade, dass es keine wirklich passende Rubrik gibt. Auch für "Sonstige" ist das hier doch gerade noch zu viel Experiment.

 

Hallo Elfaron!
Ich nehme mal stark an diese Geschichte sollte den Zweck haben Gedanken anzuregen und auch evtl. Vergleiche aus dem privaten Leben des Lesers hervorzurufen. Meines Erachtens nach ist dir das gelungen:)
Auserdem beschreibst du hier eine schwierige Situation der Frau und wie sie damit umgeht in einem so kurzen Text und trotzdem hat man sich klar vor Augen wie die Frau leidet und sich ihrem Mann trotz allerdem hingibt,find ich stark!

Ps: Also ich habe vom ersten Augenblick an gemerkt das die "Frau" vor dem Spiegel auch eine Frau ist, und das ohne Zweifel,also ich weiss ehrlich gesagt nicht was die anderen haben^^

 

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