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Der Absturz
Das Flugzeug stürzte ab. Daniel stand mit einem halben Dutzend Fremder in der Kabine vor dem Ausgang. Er musste schlucken, um den Druck in seinen Ohren auszugleichen. Dann vernahm er das monströse Tosen der Turbinen wieder klar und deutlich. Ein Mann packte ihm am Arm. Der Griff war fest. Der Kopf war groß und der Blick bohrend. Mit bebender Stimme sagte der Mann: „Wir alle haben entschieden, dass es so das Beste ist, verstehst du? Du darfst niemals ein schlechtes Gewissen haben!“
Eine Stewardess öffnete die Tür. In dem fahlen Licht der Kabine konnte man sehen, dass sie leise weinte. Der Wind schmetterte die Öffnung entlang und Daniel trat nach vorne. Der Boden schwankte. Daniel musste sich an fremden Händen festhalten. Seine Knie waren ganz weich. An der Öffnung hockte der Mann, dem der Fallschirm gehörte, und starrte auf die Lichter der Landstraße. In seinem Gesicht flackerte der Schein der brennenden Turbine. Der Mann forderte Daniel auf, ihm in die Augen zu schauen. Er lächelte. Seine Lippen zitterten. Der Mann führte Daniels Hand zum Gurtzeug und sagte: „Halt das fest! Wenn du raus bist, zähle bis Fünf und wirf es weg. Zieh die Steuerschlaufen ganz sanft und nur 15 Zentimeter. Wenn du kurz über den Boden bist, ziehst du die Steuerschlaufen bis zur Taille, nicht weiter. Und dann lässt du dich einfach nur purzeln. Du bist sehr mutig Großer.“
Dann gab er Daniel einen Klaps auf den Arm. Das war das Zeichen zum springen.