Was ist neu

Der Abt oder Die Geschichte eines Süchtigen

Mitglied
Beitritt
24.01.2006
Beiträge
697
Zuletzt bearbeitet:

Der Abt oder Die Geschichte eines Süchtigen

Eine Sucht wird meist durch einen einmaligen Kick hervorgerufen, steigert sich dann in regelmäßigen Konsum, bis hin zur Manie. Von einer solchen Manie soll jetzt berichtet werden. Der Name des Abhängigen, der von sich glaubt, völlig normal zu sein, spielt dabei eine untergeordnete Rolle, ebenso wie dessen streng katholischer Hintergrund. Der Vollständigkeit halber soll sein Name – Abt Hängig – nicht unerwähnt bleiben.
Unser Abt war schon seit Kindertagen anfällig für diverse Süchte. Er erreichte das neunte Lebensjahr, ehe er es schaffte den Schnuller abzulegen. Nicht minder gerne meditierte er. Nur einer der Gründe, warum er Pater geworden war. Das Meditieren beherrschte er in Perfektion. Er brachte seinen Körper in Ruheposition, riegelte jedes von außen kommende Geräusch ab, drosselte seinen Geist auf ein Minimum, bis er endlich einschlief.
Als junger Mann war er dann von der Lesesucht befallen. Er las alles, was ihm in die Finger kam. Fast panisch suchte er nach Buchstaben und Wörtern. Je mehr er danach suchte, desto öfters projizierte sein Verstand auch Buchstaben auf das Gesehene. Er sah Wörter an der Wand und auf dem Boden. In der Buchstabensuppe bildeten sich vor seinem geistigen Auge bereits ganze Romane. Das ging sogar soweit, dass er Sätze wie „Ich liebe dich, Susi“ auf Bäumen stehen sah. Auf Bäumen!
Doch all diese Süchte waren nichts, im Vergleich zu der Sucht, die den Abt Jahre später gefangen hielt.

Alles begann im Jahr 1998, als die Klosterbibliothek mit Computern ausgestattet wurde. Viele Brüder schimpften damals, diese selbstdenkenden Wesen seien die reinste Blasphemie. Unser Abt aber war ein aufgeschlossener Mensch, dem aufgrund seiner Position – Stiftsbibliothekar – nichts übrig blieb, als sich mit den neumodischen Maschinen anzufreunden.

Langsam erlernte er die Grundlagen, den Umgang mit der Maus, das Erstellen von Dateien und das Verwalten der Bibliotheksdatenbank. Das Erfassen und Katalogisieren der Bücher bereitete ihm zusehends Freude. Nach und nach übernahm er den ganzen Schriftverkehr, sowie die eigentliche Verwaltung des Klosters. Selbstverständlich EDV gesteuert.
Als ein Jahr später Abt Bernhard, der bisherige Führer des Klosters, starb, gab es nur eine kurze Diskussion, wer sein Amt weiterführen sollte. So wurde unser Mönch zu dem, was er heute ist: Abt Hängig.

Eine seiner ersten Amtshandlungen war, die Einrichtung eines Internetzugangs. Er hatte in verschiedenen Fachzeitschriften schon viel über diese neue Technologie gelesen und war nun mehr als entschlossen, sie für sich auszuprobieren.

Schon nach wenigen Tagen war unser Abt ihr verfallen. Anfangs saß er nur kurz vor dem Bildschirm, erledigte noch gelegentlich den anfallenden Papierkram. Später setzte er sich Zeitlimits, um seine Abhängigkeit einzugrenzen, doch er wurde immer tiefer in den Strudel der Sucht gezogen. Bald saß er von morgens bis spät in die Nacht hinein am Rechner und durchforstete das Internet. Die Organisation des Klosters vernachlässigte er in dem Maße, in dem die Internetsucht zunahm. Er begann zu boarden, zu chatten und schaute sich Pornos an. Die täglichen Gebetszeiten wurden immer kürzer, bis hin zur völligen Aufgabe. Unser Abt verlotterte immer mehr. Er wusch die Tastatur öfters als sich selbst. Er aß und trank wenig; und wenn dann nur nebenbei, sodass er stark abmagerte. An seinen Augenringen konnte man den Vitaminmangel ablesen. In den wenigen Stunden, in denen er überhaupt zur Ruhe kam, faselte er zusammenhanglose Begriffe wie „Browser“, „YouTube“ oder **chica-deluxe**.

Es war nicht so, dass er den eigenen Verfall und den des Klosters nicht bemerkt hätte. Es war ihm nur schlichtweg egal! Was um ihn herum passierte, interessierte ihn nicht mehr. Die reale Welt verlor immer weiter an Bedeutung.

Seine Brüder versuchten alles, um ihn von der teuflischen Maschine wegzubewegen, doch es gelang ihnen immer seltener. Anfangs war er noch gelegentlich zum gemeinsamen Essen erschienen. Dort schlang er dann schnell drei Bissen herunter, ehe er wieder zurück an seinen Rechner rannte, um zu überprüfen, ob sich etwas getan hatte. Er hatte Lesezeichen auf über 60.000 Seiten gesetzt. Auf einer dieser Seiten hatte sich selbstverständlich immer etwas getan. Jede Minute, die er nicht im Internet verbrachte, erschien ihm verloren. So war es nur logisch, dass er versuchte, die Zeit der Abwesenheit auf ein Minimum zu reduzieren. Zum gemeinsamen Essen kam er nicht mehr, die Kommunikation mit den anderen Mönchen erstarb. Mittlerweile schlug er um sich, wenn man versuchte, ihn von seinem Stuhl wegzuzerren.

Die anderen Brüder schlossen ihn in ihre Gebete ein, verständigten Ärzte, die wiederum Tabletten verschrieben, die wiederum nichts halfen. Er glitt immer tiefer in die Sucht, für die Manie eine treffendere Bezeichnung wäre.

Er legte sich im Internet verschiedene Existenzen zu, spielte mit diesen, tauschte sich unter einander aus. Die wenigen Sekunden in den er glücklich war, beispielsweise, wenn er Zustimmung auf einen von ihm geschriebenen Board-Eintrag erhalten hatte, wurden durch die Paranoia verdrängt, dass er irgendwo anders etwas verpasst haben könne.

Der Abt wechselte die Seiten immer schneller, hatte mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet und rief seine fünf E-mail Accounts immer häufiger ab. Diese geistige Herrausforderung, immer schneller auf etwas zu reagieren, schwächte ihn weiter. Er schwitzte und zitterte so stark, dass er oft nicht dahin klicken konnte, wohin er wollte. Das machte ihn nur noch nervöser und ängstlicher. Immer wenn das passierte, hämmerte er die Maus auf den Schreibtisch und schrie: „Du verficktes Scheißding“. Danach brach er in Tränen aus.

Ein solcher Anfall brachte das Fass zum überlaufen. Die anderen Brüder, obschon allesamt geduldige Menschen, beschlossen, dass es so nicht weitergehen könne und setzten sich zusammen. Ein Mönch sagte: „Wir müssen Abt Hängig endlich von seiner Sucht befreien. Er ist dem Teufel des Dualsystems verfallen.“ Die anderen nickten nur und murmelten Zustimmung.

Am darauf folgenden Tag setzten sie ihren Plan in die Tat um. Sie ritzten das Internetkabel an. Nur ein kleiner Schnitt, den man auf den ersten Blick nicht sehen konnte, der jedoch reichen sollte, um die Verbindung zu kappen.

Als der Abt nach nur drei Stunden Schlaf zu seinem bösem Freund, dem Internet, zurückkehrte, loggte er sich ein wie immer. Doch schon als die Einwahl ein paar Sekunden länger dauerte als normal, ahnte er, dass etwas nicht stimmte. Lange schon hatte er sich vor dieser Situation gefürchtet. Daumen drückend und „Bitte! Bitte!“ wimmernd saß er vor dem Bildschirm. Nach ihm unendlich lange erscheinenden zehn Sekunden kam dann die Fehlmeldung. Nein, sie kam nicht, sie sprang ihn wild schreiend an. „Verbindung konnte nicht hergestellt werden.“ Er sprang aus dem Bürostuhl auf, hetzte um den Schreibtisch herum, überprüfte alle Kabel und Anschlüsse. Er versuchte die Einwahl erneut. Mittlerweile zitterte er so stark, dass er die Maus fast nicht mehr halten konnte. Seine Adern pulsierten und sein Kopf pochte. Tränen rannen ihm die Wangen entlang. „Bitte! B-I-T-T-E“, schluchzte er immer wieder. Er versuchte nochmals alle Anschlüsse, richtete die Verbindung neu ein. Doch es tat sich nichts.

Nach drei Stunden kamen die anderen Brüder, um den Abt zu überreden, mit zur Abendandacht zu kommen. Sie dachten, sie hätten die Sucht besiegt. Doch alles, was sie sahen war der tote Körper des Abtes. Tränen schimmerten noch auf seiner Wange.

 

Mal wieder ein kleines Experiment. Bin mir nicht sicher, ob das so funktionieren kann. Ich habe versucht eine anfangs heitere Story ins krasse Gegenteil umschwenken zu lassen.
Bei der Rubrikenwahl war ich mir ebenso unschlüssig, deshalb bin ich noch mehr auf eure Meinungen gespannt.

 

Das Ende, neukerchemer, das kam ein bißchen plötzlich, wenn auch nicht unerwartet – vor ein paar Monaten wurde von einem Koreaner berichtet, der nach drei Tagen Surfens oder Spielens im Internet tot vom Stuhl fiel, weil er während dieser Zeit weder etwas gegessen noch getrunken hatte, um von jener Labormaus ganz zu schweigen, der man eine Elektrode ins Hirnareal für Glück setzte und die sich daraufhin mittels einer Taste solange selbst die Glückstöße versetzte, bis sie völlig entkräftet war und tot umfiel.

Insofern ist diese Geschichte schon realistisch und auch schön entwickelt – die Sache mit dem Schnuller fand ich gut beobachtet. Andererseits fand ich das Wortspiel mit dem Namen nicht so toll, ist nur eine billige Masche, die die Geschichte entwertet, will sagen, die Geschichte würde auch ohne sie funktionieren.

Kleinigkeiten:
Ein Bruder, also ein einfacher Mönch ohne theologische Ausbildung, kann kein Abt werden, denn der hat den Rang eines Bischofs – laß’ ihn zuerst Pater sein oder gar nicht erst Abt werden, denn um die Sucht zu demonstrieren, muß er das nicht sein.
Vollständigkeitshalber – wird getrennt und dann ohne s geschrieben, glaube ich
Gebetszeiten

Dion

PS: Die Geschichte könnte auch in der Gesellschaft stehen.

 

Hallo Dion,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Erst mal bin ich ziemlich froh, dass deine Kritik so gut ausfällt. Hätte ich eigentlich nicht erwartet. Dachte sie wird gnadenlos zerissen. Aber kann ja noch kommen.

Das Ende sollte schon überraschend kommen. Ich hoffe nur es nicht zu sehr mit dem Holzhammer. Der Tot des Prots war für mich nur einfach das logischste Ende. Deine Beispiele bestätigen dies ja auch.

Ja, das Wortspiel. Um ehrlich zu sein gefällt es mir richtig gut. Deswegen würde ich es gerne drin lassen. Das es die Geschichte aus deiner Sicht entwertet ist natürlich unschön. Werde drüber nachdenken es rauszuschmeißen.

Ein Bruder, also ein einfacher Mönch ohne theologische Ausbildung, kann kein Abt werden, denn der hat den Rang eines Bischofs – laß’ ihn zuerst Pater sein oder gar nicht erst Abt werden, denn um die Sucht zu demonstrieren, muß er das nicht sein
Dann wird der Bruder jetzt zum Pater

Die Rechtschreibfehler hab ich ausgebessert und ich werde sie nach Gesellschaft verschieben lassen. Bin irgendwie kein Freund der Rubrik Sonstige.

Vielen Dank nochmal

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

die Sucht im allgemeinen und die Internetsucht im Besonderen bringst Du gut mit der Person und Rolle eines Geistlichen zusammen, auch wenn ich gerade in diesem Zusammenhang schwer glaubbar finde, daß der Abt sich diesem Exzess lange hingeben darf; ein einfacher Glaubensbruder dürfte - in dem sehr überschaubaren sozialen Netz eines Klosters - schon schwer haben, soweit abzurutschen (schliesslich hat ein Kloster recht strenge Regelungen was ora et labora angeht), doch der Abt als solcher, der Vorsteher ? Damit reduzierst Du ihn auf das Symbol Abt, denn als Charakter glaube ich einfach nicht, daß der Rest des Klosters auch schon _so_ verweltlicht ist, daß dem Abt diese Sucht so lange und zunehmend zugelassen wird. Oder Du reduzierst ihn auf das Wortspiel zuungsunsten der Logik.

Das Ende ist stark. Und versöhnt mich mit dem bisweilen arg ausgestrecktem Zeigefinger, der einen pädagogischen Anspruch verdeutlichen will, so richtig die Botschaft auch ist :)

So wurde unser Mönch zudem,
zu dem
Schon nach wenigen Tagen war unser Abt ihr dann komplett verfallen. Von morgens bis spät in die Nacht hinein saß er am Rechner und durchforstete das Internet.
Das ist mir ein wenig überhastet, warum baust Du seine Sucht nicht ein, zwei Sätze länger aus, um den Weg dorthin zu zeigen und um die Climax als solche wirken zu lassen ? Denn Sucht geht auch immer mit Dosiserhöhung einher, und hier bist Du mit einem Halbsatz dicht an der Maximaldosis.
Er ist dem Teufel des dualen Systems verfallen.“
Ähm, was hat denn nun der grüne Punkt damit zu tun ?

Grüße,
C. Seltsem

 

C. Seltsem schrieb:
die Sucht im allgemeinen und die Internetsucht im Besonderen bringst Du gut mit der Person und Rolle eines Geistlichen zusammen, auch wenn ich gerade in diesem Zusammenhang schwer glaubbar finde, daß der Abt sich diesem Exzess lange hingeben darf;
Wenn ich hier kurz einwerfen darf, C. Seltsem: Der Abt ist der einzige in einem Kloster, der niemandem Rechenschaft ablegen muß – er muß nur Visitationen des Ordensmeisters fürchten, die aber nur im mehrjährigen Rhythmus stattfinden. Er ist also der absolute Herrscher, dem alle im Kloster gehorchen müssen, Kritik kann von ihm auch als Widerrede aufgefaßt werden, und darauf gibt es Strafen – auch und vor allem körperliche*, denn die Menschenwürde gilt ausdrücklich nicht in Klostern, weil da nach wie vor nach Regeln der meist mittelalterlichen Ordensgründer gelebt wird.

* Kapitel 2, Regel 28 der Benediktiner: Ein Tor lässt sich durch Worte nicht bessern.

 

Dion :
Er ist also der absolute Herrscher, dem alle im Kloster gehorchen müssen
Ich glaube, das trägt mit zu meinem Zweifel bei.
Entweder ist alles was der Abt tut untadelig, da seine Autorität nicht bezweifelt wird. Dann verstehe ich das Anschneiden des LAN-Kabels nicht, das ja einem Putsch, einem Aufstand gegen eine scheinbar unverrückbare Autorität gleichkommt.
Oder er darf in Frage gestellt, bezweifelt werden, wenn er auf Irrwegen ist, dann bleiben meine Zweifel von oben.

Grüße,
C. Seltsem

 

C. Seltsem schrieb:
Entweder ist alles was der Abt tut untadelig, da seine Autorität nicht bezweifelt wird. Dann verstehe ich das Anschneiden des LAN-Kabels nicht, das ja einem Putsch, einem Aufstand gegen eine scheinbar unverrückbare Autorität gleichkommt.
Oder er darf in Frage gestellt, bezweifelt werden, wenn er auf Irrwegen ist, dann bleiben meine Zweifel von oben.
Vielleicht siehst du da zu sehr schwarz-weiß, C. Seltsem, denn auch in Kloster leben Menschen, die nicht nur gehorsam folgen, sondern auch mit eigenem Kopf denken können. Das Anritzen des Kabels sehe ich als den Versuch, einen offenen Kampf mit dem Abt, den sie sicher verlieren würden, zu vermeiden. So spielen sie Schicksal, hoffend, daß sich ihr Abt, durch äußere Umstände zur Abstinenz gezwungen, wieder besinnt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Seltsem,

erst mal natürlich vielen Dankf ür deinen Kommentar.

die Sucht im allgemeinen und die Internetsucht im Besonderen bringst Du gut mit der Person und Rolle eines Geistlichen zusammen, auch wenn ich gerade in diesem Zusammenhang schwer glaubbar finde, daß der Abt sich diesem Exzess lange hingeben darf; ein einfacher Glaubensbruder dürfte - in dem sehr überschaubaren sozialen Netz eines Klosters - schon schwer haben, soweit abzurutschen (schliesslich hat ein Kloster recht strenge Regelungen was ora et labora angeht), doch der Abt als solcher, der Vorsteher ?
Darauf hat Dion ja schon geantwortet. So war es auch gedacht. Die Mönche ritzen das Kabel an, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, den Abt von seiner Sucht zu befreien, ohne die offene Konfrontation mit ihm zu suchen.
Anfangs hatte ich den Namen nur wegen des Wortspiels ausgesucht, aber nach ein wenig Recherche fand ich die Umgebung für ein solches Szenario passend. Es muss ja nicht immer ein verpickelter 17-jähriger Eigenbrödler sein, der von der Internet sucht besesen ist.

Das Ende ist stark. Und versöhnt mich mit dem bisweilen arg ausgestrecktem Zeigefinger, der einen pädagogischen Anspruch verdeutlichen will, so richtig die Botschaft auch ist
Vielen Dank für das Lob.
Ich dachte eigentlich ich hätte den Zeigefinger nicht zu sehr erhoben. Da werde ich auf jeden Fall noch mal drüber schauen.
Und natürlich werde ich auch die Rechtschreibfehler ausbessern.

Das ist mir ein wenig überhastet, warum baust Du seine Sucht nicht ein, zwei Sätze länger aus, um den Weg dorthin zu zeigen und um die Climax als solche wirken zu lassen ? Denn Sucht geht auch immer mit Dosiserhöhung einher, und hier bist Du mit einem Halbsatz dicht an der Maximaldosis.
Ja, da hast du Recht. Die Stelle werde ich ausbauen, ohne gleich so pointiert zu werden.

Ähm, was hat denn nun der grüne Punkt damit zu tun ?
*lol*
Soweit hatte ich nicht gedacht. Da hab ich mich mal wieder ziemlich unglücklich ausgedrückt. Meinte natürlich "Dualsystem", also den Binärcode

Vielen Dank für deinen Kommentar.

lg neukerchemer


Hallo Basti,

auch dir vielen Dank fürs Lesen und Kommentiern.
Wie gesagt: Rechtschreibfehlerverbesserung läuft.
Die lieben Kommata ... bin mir im oft auch nicht sicher, schau aber auch da nochmal rüber.

Freut mich, dass die Geschichte dich unterhalten konnte. Es sollte eigenltich keine Seitenhieb Richtung Kirche werden, sondern viel mehr, dass er aufgrund der Internetsucht seine Prinzipien verletzt.

Ursprünglich sollte die Geschichte auch eine Satire werden, aber sie ist nicht bissig genug geworden.

Die Internetsucht kann eine ganze Menge bewirken, aber dass sie einen Menschen wirklich umbringen kann...
Siehe das erste Postings Dions. Ohne das Ganze gründlich recherchiert zu haben, scheint es so etwas tatsächlich zu geben.

lg neukerchemer

Auch dir Dion, vielen Dank fürs Antworten auf die Beiträge und das verteidigen meiner Geschichte bzw. der Logik dieser, ehe ich dazu gekommen bin.

EDIT: So die Fehler sind ausgebessert und die eine Stelle ist erweitert.

 

Hallo Neukerchemer,

ich wollte tatsächlich sagen, dass ich die Geschichte für ziemlich überzeichnet halte. Es fällt mir wirklich schwer zu glauben, dass die Internetsucht so weit gehen kann. Dion allerdings hat mich mit seinem Kommentar eines Besseren belehrt. :)
Die Sucht als solche hast du meines Erachtens gut dargestellt - wie er immer weiter in den Strudel gerät und sein gesamtes Denken nur noch um das Internet kreist. Auch wenn du hier die Internetsucht gewählt hast, so lässt sich das auch auf andere Dinge übetragen, z. B. dass ein Raucher total nervös wird, wenn er merkt, dass seine Zigaretten zu Ende gehen und nur noch an die Wiederbeschaffung denkt, bis er eine neue Schachtel in der Hand hält.

Ob die Person des Abtes so gut gewählt hast, weiß ich nicht. Wie jemand anders schon anmerkte, halte ich es für sehr fragwürdig, ob jemand in einer Klostergemeinschaft so tief abrutschen kann. Allerdings sollte dein Protagonist wohl auch deswegen ein Abt sein, damit du dein schönes Wortspiel unterbringen konntest. :)

Gern gelesen!

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Neukerchemer,


Ich lese die GEschichte als das Schicksal eines Menschen, der sich vor den Verlockungen der Welt erfolgreich hinter dicken Klostermauern versteckt, aber letztlich doch von ihnen heimgesucht wird. Das Kloster wird sozusagen infiltriert, die Welt mit ihrem sündigen Angebot, findet einen Weg durch die vermeintlich schützenden Mauern und sucht sein Opfer heim.

Letztlich sind wir alle nur Menschen, mit unseren Schwächen und Angriffspunkten. Da hilft keine Flucht und keine Kutte...

Und das Wortspiel mit dem Namen finde ich genial!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo bella und weltenläufer,

bin leider erst jetzt dazu gekommen auf euere Kritiken zu antworten. Tut mir leid.

Vielen lieben Dank fürs Lesen, Kommentieren und natürlich auch fürs positive Feedback. Freut mich sehr.


Bella schrieb:
Ob die Person des Abtes so gut gewählt hast, weiß ich nicht. Wie jemand anders schon anmerkte, halte ich es für sehr fragwürdig, ob jemand in einer Klostergemeinschaft so tief abrutschen kann. Allerdings sollte dein Protagonist wohl auch deswegen ein Abt sein, damit du dein schönes Wortspiel unterbringen konntest. :)
Ich gebe zu, dass das Wortspiel der Ausgang für die Überlegungen war, die Geschichte im Kloster spielen zu lassen. Aber dann geviel es mir von den Normen wegzugehen und irgendeinen Teenager zu wählen.

Natürlich greift auch noch dieser Aspekt

weltenläufer schrieb:
Das Kloster wird sozusagen infiltriert, die Welt mit ihrem sündigen Angebot, findet einen Weg durch die vermeintlich schützenden Mauern und sucht sein Opfer heim.
Diese Botschaft und die nicht konforme Umgebung haben mir einfach gefallen.

weltenläufer schrieb:
Und das Wortspiel mit dem Namen finde ich genial!
Merci

Also nochmal vielen Dank an euch beide.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

ganz deutlich, was du ausprobiert hast, hat mich in dieser Geschichte enorm gestört. Dein persönliches Experiment halte ich in sofern für mislungen. Der Slapsticktonfall, die merkwürdige Suche nach Pointen hat mich nur genervt. Ich fand sie nicht einmal witzig, sondern habe es so empfunden, dass du deine eigene Geschichte nicht ernst nimmst. In diese Kategorie fällt auch die Namenswahl.

Der Vollständigkeit halber soll sein Name – Abt Hängig – nicht unerwähnt bleiben
bei dem Namen wäre ich sicher ausgestiegen, wenn die Geschichte nicht von dir gewesen wäre. Wäre der Abt nur ein Ab, dann könnte man vielleicht noch von einem originellen Wortspiel sprechen.
Die Beschreibung der Internetsucht finde ich passend, die Angst, etwas zu verpassen, während man etwas verpasst, ist treffend. die eher berichtende Erzählweise finde ich auch durchaus angemessen, bei diesem Stoff aber eben den Bruch heiteren Erzählens zur Tragödie hin nicht.
Details:
Er brachte seinen Körper in Ruheposition, riegelte jedes von außen kommende Geräusch ab, drosselte seinen Geist auf ein Minimum, bis er endlich einschlief.
Meditieren ist nicht gleich Schlafen
Das ging sogar soweit, dass er Sätze wie „Ich liebe dich, Susi“ auf Bäumen stehen sah. Auf Bäumen!
Vielleicht soll der Witz gerade darin bestehen, dass dies kein Hinweis für irgend eine Sucht ist, da Liebesbotschaften in Baumrinden ja gar nicht ungewöhnlich sind.
Schon nach wenigen Tagen war unser Abt ihr dann verfallen.
ohne "dann" kommt der Satz trockener
Anfangs saß er noch spärlich vor dem Bildschirm
inhaltlich falsch, da sich sein Körpervolumen ja nicht vor dem Bildschirm reduziert. Du möchtest auf die noch spärliche zeit hinaus, die er vor dem Monitor verbringt, ausdrücken tust du aber etwas anderes
erledigte noch gelegentlich anfallenden Papierkram
fiel der Papierkram nur noch gelegentlich an oder erledigte er ihn nur gelegentlich?
Doch schon als die Einwahl ein paar Sekunden länger dauerte wie normal
als normal

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Sim,

vielen Dank auch an dich für deine Kritik.

Schade, dass du das Experiment als gescheitert ansiehst. Aber ich kann dich schon verstehen, wenn dich der Bruch in der Geschichte gestört hat. Ich habe versucht ihn so klein wie möglich zu halten.

sondern habe es so empfunden, dass du deine eigene Geschichte nicht ernst nimmst.
Nein, ich nehme die Geschichte schon ernst. Ich habe mir beim Schreiben nur jemand vorstellt, wie er vorm Rechner sitzt, Anfangs lachst und später traurig ist. Das wollte ich versuchen zu erreichen.

Meditieren ist nicht gleich Schlafen
Darin sollte ja der Gag bestehen

Vielleicht soll der Witz gerade darin bestehen, dass dies kein Hinweis für irgend eine Sucht ist, da Liebesbotschaften in Baumrinden ja gar nicht ungewöhnlich sind.
Ja, das sollte er.

Die Fehler hab ich ausgebessert. Danke fürs raussuchen.

Und natürlich nochmal vielen Dank fürs Lesen, auch wenn sie eigentlich nur deine Zeit gestohlen hat.

lg neukerchemer

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom