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Der blonde Pudel

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17.12.2007
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Der blonde Pudel

Ganz alleine musste er in dieser Nacht in der Hotellobby sitzen, denn sein Berufskollege war unerwartet krank geworden.
In jeder anderen Nacht hätte ihn das nicht gestört, denn eigentlich konnte er seinen Partner nicht ausstehen und nur die Pflicht zur Nettigkeit in seinem Beruf zwang ihn dazu, ihm mit Respekt zu begegnen, auch wenn dieser Respekt nur gut gespielt war.

Da heute Nacht aber keine Nacht wie „jede andere“ war, sondern sein Geburtstag und niemand da war, mit dem er feiern konnte, war er kurz nach Beginn seiner Schicht in den Hotelkeller geschlichen und hatte eine Flasche des sündhaftteuren Champagners mitgehen lassen. Diese stand nun beinahe leer neben ihm.
Er genoss gerne mal ein Gläschen Rotwein oder ab und an einen Cocktail in der Bar auf der gegenüberliegenden Seite seiner Wohnung.
Jedoch trank er eigentlich nie über den Durst und nur heute, da er, dieser arme alte Portier, alleine Nachtschicht hatte und niemand anderes als diese Flasche Schampus seine Einsamkeit lindern konnte, war er sturzbetrunken.

Plötzlich störten tapsende Schritte die Stille: dies musste einer dieser verwöhnten Hunde sein, die die alten Damen im ganzen Hotel herumlaufen liessen.
Dies war ein besonders grosser Hund, ein Pudel mit schulterlangen, blonden Haaren.
Es war wirklich ein hübscher Hund, einer mit rosa Pantoffeln.
Irgendetwas konnte an diesem Bild nicht stimmen, jedoch fiel es unserem Portier lange Zeit nicht auf und er starrte, vom Alkohol benebelt, auf den Körper der jungen, nackten Frau, die er immer noch für einen Hund hielt.
Als es ihm jedoch auffiel, senkte er beschämt den Blick, wie ein kleiner Schuljunge, dem gerade gesagt worden war, dass er eine einfache Rechnung falsch gelöst hatte. Sein Blick fiel auf die Tür des Fahrstuhls, die sich gerade öffnete.
Eine zweite junge Frau trat heraus, auch diese trug ausser ihren langen, roten Haaren nur einen Hauch von Nichts. Sie schrie die Palme, die neben dem kleinen Tischchen stand, an, schnaubte verärgert und stand nun, es der Blondine gleichtuend, dem Portier gegenüber.

Nun standen also zwei bildhübsche, junge Frauen, die zu allem Elend auch noch nackt waren, vor ihm und er wusste nicht, was er tun sollte. Offensichtlich mussten diese Damen schlafen, jedoch war er sich nicht sicher, ob nicht doch er eingeschlafen war und dies alles nur träumte. Falls die Frauen schlafwandelten, konnte er sich ihnen schlecht nähern, denn wenn diese aufwachten, würden zweifellos losschreien, denn welche junge Frau möchte schon einen betrunkenen, leicht ergrauten Portier vor sich sehen, wenn sie nackt aufwacht!?
Dies würde sie vielleicht als Belästigung empfinden und ich beim Hotelmanager melden und das würde ihn wahrscheinlich seinen Job kosten.
Sollte er jedoch träumen, so musste er so schnell wie möglich aufwachen, obwohl er das von ganzem Herzen nicht wollte. Sollte er zufälligerweise von jemandem gesehen werden, wäre das bestimmt schlecht für seine Pläne, sich vorzeitig pensionieren zu lassen.
Diese Pläne wollt er auf keinen Fall zu Grabe tragen, er nahm einen letzten Schluck aus der Champagnerflasche und stellte die nun leider vollkommen leere Flasche auf den Boden.

Kurz nahm ihm der Alkohol die Sinne und er schloss seine Augen.
Als er sie wieder öffnete waren die Frauen verschwunden. Wieder hörte er ein Geräusch, kamen sie zurück?
Es sah so aus. Eine nackte Gestalt näherte sich ihm. Irgendwie mussten die jungen Frauen zu einer Person zusammengeflossen sein, anders konnte er sich die plötzliche Leibesfülle dieser Gestalt nicht erklären. Die weiblichen Kurven waren einem Bierbauch gewichen, die Haare waren kürzer und braun. Dies waren gar nicht die zwei Hübschen von vorhin, das war ein Mann. Ein nackter Mann.

Hotel schult
Personal für Nackte

London Die britische Hotel-
kette Travellodge muss ihr Per-
sonal für den Umgang mit den
Nackten umschulen. Warum?
Weil nachts öfters nackte
Schlafwandler auftauchen.

 

heji ich find dini gschicht isch sehr guet glunge au wänn ich de ziitigsartikel nöd ganz dadrus folge han chöne ;)

 

Hallo ChouChou

Herzlich willkommen auf kg.de!

Toll, wie du aus diesem Zeitungsartikel eine Geschichte geschrieben hast. Die Idee finde ich "herzig".

Der erste Absatz ist aus der Sicht des Prot. gschrieben. Man erfährt etwas über seine Gedanken, usw.

edoch trank er eigentlich nie über den Durst und nur heute, da er, dieser arme alte Portier, alleine Nachtschicht hatte und niemand anderes als diese Flasche Schampus seine Einsamkeit lindern konnte, war er sturzbetrunken.
Bei diesem Satz ändert sich langsam das Blickfeld. Du schreibst nicht mehr so sehr aus der Sicht des Prot. sondern mehr als Erzähler, der das ganze von aussen beobachtet.
Um beim anfänglichen Stil zu bleiben müsstest du schreiben
da er, der arme alte Portier, usw.

Es war wirklich ein hübscher Hund, einer mit rosa Pantoffeln.
Irgendetwas konnte an diesem Bild nicht stimmen, jedoch fiel es unserem Portier lange Zeit nicht auf und er starrte, vom Alkohol benebelt, auf den Körper der jungen, nackten Frau, die er immer noch für einen Hund hielt.
Auch hier wechselst du ein bisschen ab.
Unserem Portier, da bist du Erzähler
Denn wenn du aus der Sicht des Prot. schreibst, dann kann er noch nicht wissen, dass es ene nackte Frau ist, solange er sie für einen Hund hält.

Das zieht sich auch sonst noch durch deinen Text.
Ich würde dir vorschlagen, überlege dir, ob du es als Erzählung in der dritten Person schreiben willst (was etwas anspruchsvoller ist, den Prot aber dem Leser näher bringt) oder ob zu die Geschichte einfach nur erzählen möchtest.

Ich finde die ganze Idee der Geschichte einfach lustig, und möchte dich bitten, da nochmal drüber zu gehen. Es würde sich WIRKLICH lohnen.

Es Grüessli

Juddl

 

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