Der brutale Frühling
Der Wecker klingelt 20 Minuten vor 7. Er denkt sich, wie jeden Tag, er bleibe am Besten noch einige Minuten liegen, und meint er würde damit sie Stunden aufholen können, die er letzte Nacht gebraucht hat um einzuschlafen. Wie jeden Tag.
Er guckt Löcher in seinen Kaffee, manchmal auch in seinen Earl Grey, wenn welcher da ist, und rührt den Zucker darin um.
Anziehen, Fertigmachen zur Schule, Ranzen packen.
Der erste Schritt aus dem Haus und der Geruch des kommenden Frühlings belebt und tötet wiederum sein Inneres. Ein eigentlich wunderschöner, reiner Duft. Eigentlich. Aber es fehlt was.
Hinfahrt zur Schule, erste Zigarette.
Überall Menschen, die ihn nicht kennen, sein Herz schlägt höher. Warum? Er weiß es nicht. Nach der Schule Rückfahrt nach Hause, zweite Zigarette.
Nach dem Mittagessen legt er sich schlafen, nicht aus Müdigkeit, aus Langeweile und fehlender Motivation, was soll er schon tun an solch einem sonnigen Nachmittag.
Abendessen, fernsehen, Buch lesen und schlafen gehen.
Der Wecker klingelt.
Einsamkeit.
Wie jeden Tag.