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Der Drachenreiter

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04.12.2001
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Der Drachenreiter

Ein Mann stand einsam auf einer Lichtung. Er trug einen langen schwarzen Mantel, der sich an seinen Körper schmiegte. Lange stand er bereits da. Die Augen geschlossen. Den Mund geöffnet. Zu seinen Füßen lag ein blutverschmiertes Schwert. Der Mann öffnete seine Augen, hob seine Klinge auf und begutachtete sie. Nach einer Weile führte er sie an seine Lippen und küsste sie. Blutstropfen rannen aus seinen Mundwinkeln und flossen seinen Hals hinab. Sie erreichten seinen weißen Kragen und verfärbeten ihn blutrot. Er griff in eine seiner Manteltaschen und holte ein kleines Horn hervor. Er blies hinein. Nach einer kurzen Zeit vernahm er ein flatterndes Geräusch. Er blickte gen Himmel und sah, wie sich etwas rasendschnell auf ihn zu bewegte.
Es war ein Drache. Seine gewaltigen Schwingen verdunkelten die gesamte Lichtung. Seine Schuppen waren golden und kupfern. Er schwebte über dem Mann und fragte mit donnernder Stimme: "Warum hast du mich gerufen, Esteran?" Sein Gegenüber entgegnete: "Bring mich zum Jadekaiser. Ich habe eine kleine Überraschung für ihn." Der Drache schaute finster drein und murmelte: "Du weist ganz genau, dass ich ihn nicht leiden kann!" Du hättest auch Jemorik rufen können!" Der Mann lächelte leicht und widersprach: "Nein, hätte ich nicht. Jemorik ist mit Tenja unterwegs. Außerdem ist er nicht so schnell wie du, Grentio." Der Drache schien etwas besänftigt und hob Esteran auf seinen Rücken. Er breitete seine Flügel aus und schwang sich in die Lüfte. "Jetzt werde ich dir mal zeigen, wie schnell ich wirklich fliegen kann!" rief er seinem Passagier zu. Esteran hielt sich krampfhaft an den Zügeln fest und schrie: "Übertreibs nicht gleich!" Grentio grinste breit und entblößte somit eine Vielzahl von langen spitzten Zähnen. Nach einer Weile des Schweigens fragte Esteran: "Wie lange wirst du brauchen?" Grentio lachte und antwortete dann: "Drei Tage!" Der Mann pfiff anerkennend, lehnte sich ein wenig zurück und genoss die Aussicht.
Sie überquerten Wüsten, Meere, Grasland und Berge.
Esteran versuchte nicht einzuschlafen, da er sonst den Halt verlieren würde. Am Anfang fiel ihm das leicht, jedoch hatte er vor seinem Aufbruch mit dem Drachen, ebenfalls nicht viel Schlaf bekommen. Seine Augen fielen ihm immer öfter zu und er schwankte leicht. Sein Gesäß und seine Hüften schmerzten ihn fürchterlich. Er war ein Wanderer und nicht so viel sitzen gewohnt. Grentio kreischte auf und stoppte heftig. Er flatterte hektisch und sein Passagier wurde heruntergerissen. Der Drache kreischte erneut und schnappte sich den Fallenden mit seiner rechten Hinterkralle. Esteran schaute geschockt auf den Abgrund unter sich und stöhnte auf. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Seine Augen weiteten sich. Sein Mund trocknete aus. Sein Gefährte schaute sich unsicher zu ihm um und erkundigte sich: "Alles in Ordnung da hinten?" Der Angesprochene reagierte nicht. Grentio schmiss ihn daraufhin wieder auf seinen Rücken und begutachtete ihn. Der Mann war totenbleich und starrte regungslos vor sich hin. Der Drache verzog fragend das Gesicht, zuckte mit den Schultern und wischte Esteran mit seiner Zunge übers Gesicht. "Igitt! Was fällt dir ein.." brüllte der Wanderer und entschuldigte sich dann: "Tut mir leid. Ich war nur so erschrocken." Der Drache schaute ernst drein und zeigte nach vorn. Esteran sah in die Richtung und stutzte.
Ein riesiges schwarzes Etwas schwebte vor ihnen. Es schien sich auszubreiten. Es verschlang regelrecht den Himmel. Grentio schaute dem Treiben skeptisch zu, während Esteran sein Schwert zückte. Er stand auf und rief: "Das ist Teufelswerk! Dunkle Magie! Ich werde dem ein Ende bereiten!" Der Drache lachte höhnisch und fauchte: "Willst du es etwa mit deinem Buttermesser zerschneiden?" Der Mann war sichtlich beleidigt und murmelte: "Das ist besser als hier zuzuschauen! Außerdem ist das kein Buttermesser sondern ein Schwert! Das Schwert meiner Großmutter!" Grentio grinste. Esteran fügte finster hinzu: "Meine Großmutter hat damit übrigens zwei Drachen erledigt!" Der Drache schnalzte mit der Zunge und erwiderte: "Na und?!" Sein Gegenüber steckte sein Schwert weg, verschränkte die Arme und entgegnete: "Die waren viel größer und stärker als du! Ha!" Der Drache verdrehte die Augen und dachte sich seinen Teil. Er konzentrierte sich wieder auf das Geschehnis vor ihnen. Die schwarze Substanz hatte sich während des Gesprächs stark ausgebreitet und drohte die linke Schwinge Grentios zu berühren. Schnell zuckte dieser zurück und schrie: "Was glaubst ist der Zweck dieses Gebildes?" Esteran wollte gerade antworten, als ein lautes schnarchen an sein Ohr drang. Er stutzte kurz und fragte dann: "Grentio! Wie kannst du in so einer Situation schlafen?!" Der Drache antwortete beleidigt: "Das bin ich doch gar nicht! Was hast du bloß für eine Meinung von mir?!" Das schnarchen wurde immer lauter und unerträglicher. Grentio begann um das schwarze Etwas herum zu fliegen.
Nach einer Weile rief er seinem Begleiter zu: "Es ist unmöglich! Wir würden zwei Wochen bis zum Jadekaiser brachen, wenn wir drum herum fliegen würden!" Der Angesprochene seufzte und sprach: "Verdammt! Ich muss dringend zu ihm! Es bringt nix, wir müssen durch das Ding durch!" Der Drache schrak auf und kreischte. "Da durch? Sicher nicht!" rief er und flog nervös hin und her. Das schnarchen wurde ohrenbetäubend laut. Grentio krümmte sich vor Kopfschmerzen, da er, sowie die meisten seiner Spezies, ein gut ausgeprägtes Gehör hatte, das dem eines Menschen weit überlegen war. Er kreischte und stürzte sich nach vorn. Währenddessen brüllte er: "Ich halt es nicht mehr aus! Es bleibt uns nichts anderes übrig!"
Esteran und Grentio fanden sich in einer Welt der Schwärze wieder. Diese Schwärze wirkte beengend, trotz der Tatsache, dass sie von außen riesig war. Esteran versuchte etwas zu sagen aber als er den Mund öffnete, schien er sich mit einer klebrigen Masse zu füllen. Er spuckte aus. Auch seine Nase füllte sich mit diesem Etwas. Er zog ein Taschentuch aus einer seiner Manteltaschen und hielt es sich vor Mund und Nase. Erneut drang das Schnarchen an sein Ohr aber es hörte sich gedämpft an. Ein weiteres Geräusch gesellte sich hinzu. Es war ein Röcheln, das allerdings aus seiner Nähe kam. Plötzlich bebte der Boden und Esteran bemerkte, dass es wohl Grentio sein musste. Er hatte völlig vergessen, dass er noch auf ihm saß. Der Drache geriet in Panik, da auch ihm die schleimige Substanz in die Atemwege drang. Er hatte jedoch kein Taschentuch, mit dem er hätte sich schützten können. Er preschte vor und suchte verzweifelt eine Öffnung. Nach einer, ihm unendlich vorkommenden, Weile entdeckte er einen sachte Lichtschein. Er schnellte darauf zu und erreichte tatsächlich eine Öffnung. Grentio steckte den Kopf hinaus und spuckte die klebrige Masse aus, um kurz darauf einen tiefen Atemzug zu nehmen. Skeptisch schaute er sich um.
Sie waren in einer merkwürdigen Umgebung gelandet. Es war eine gigantische weiße Fläche mit riesigen schwarzen Gebilden drauf. Der Drache trat nun ganz ins Freie und schaute sich besorgt nach seinem Begleiter um. Dieser schaute ihn vorwurfsvoll an und sprach: "Ach, jetzt erinnerst du dich plötzlich, dass ich auch noch da bin! Anstatt mir die Möglichkeit zu geben, ebenfalls nach Draußen zu kommen, tankst du lieber erst mal Luft! Hätte ich nicht dieses Taschentuch gehabt, wäre ich elendig erstickt!" Grentio schnappte empört nach Luft und erwiderte: "Wenn ich nicht so viel Rücksicht auf dich genommen hätte, wärst du von meinem Rücken gefallen aber anstelle sich zu bedanken, kann der werte Herr nur meckern, meckern, meckern!" Esteran achtete gar nicht auf die Worte des Drachen und schaute sich stattdessen um. Er schrie auf und zeigte auf einen Berg. Grentio blickte in die gezeigte Richtung und sagte: "Das ist doch nur ein blöder Berg! Lass uns lieber was Essbares auftreiben. Mein Magen bringt mich noch um!" Der Mann schüttelte den Kopf und flüsterte: "Das ist kein Berg! Schau doch genau hin!" Grentio tat, wie ihm befohlen und wandte sich dann erneut an seinen Passagier: "Das IST ein Berg!" Esteran verschränkte die Arme und fragte: "Hast du schon mal einen Berg mit Nase und Bart gesehen?" Der zischte skeptisch und betrachtete den Berg von neuem. Tatsächlich! Es war ein Nasenberg mit Bart! Grentio riss seine Augen auf und entdeckte weitere seltsame Details. Einen Mund, zwei Ohren, Augen, die allerdings geschlossen wirkten, Augenbrauen und ein seltsames Metallgestell, dessen Nutzen er sich nicht erklären konnte.
Der Mund des Berges öffnete sich plötzlich und das donnernde Schnarchen setzte wieder ein. Grentio brüllte erschrocken auf und rannte wild hin und her. Als er sich beruhigt hatte, wandte er sich an Esteran, der wie die Ruhe selbst wirkte: "Hast du keine Angst?" Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Er hob eine Augenbraue und sprach: "Ich habe in den letzten paar Stunden zu viel erlebt, als das mich noch irgendetwas überraschen könnte. Ein schwarzes und himmelverschlingendes Etwas, einen Raum aus schwarzer Masse, eine Welt aus einer riesigen schwarzweißen Fläche und einen schnarchenden Berg. Das ist zuviel auf einmal. Das kann ich nicht verarbeiten und somit habe ich keine Angst." Grentio seufzte und entgegnete: "Oftmals beneide ich, die begrenzte Auffassungsgabe von euch Menschen!"
Die Erde begann heftig zu beben. Grentio und Esteran drehten sich um und erblickten, wie sich der Berg bewegte und aufstand! Er öffnete seine Augen und murmelte, mit tiefer donnernder Stimme: "Oh, ich muss eingeschlafen sein." Er ging auf die beiden Außenweltler zu, schien sie aber nicht zu bemerken. Erneut ergriff der Berg das Wort: "Oh nein! Ich hab einen Tintenfleck auf meiner Geschichte!" Grentio und Esteran schauten sich verblüfft an. Der Drache betrachtete den Koloss und sprach: "Jetzt ist meine Auffassungsgabe auch erschöpft. Ist ein seltsames Gefühl." Sein Begleiter klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken und entgegnete: "Willkommen im Club!" Der Riese nahm eine enorm große Flasche auf der "Tippex" stand und öffnete sie. Grentio schwante nichts gutes und er setzte sich in Bewegung.
Sein Verdacht bestätigte sich. Der Gigant holte einen Pinsel aus dem Glas und kam damit auf die schwarze Masse zu. Der Drache schwang sich in die Lüfte und flatterte so schnell er konnte. Ein riesiger Tropfen weißer Flüssigkeit landete direkt hinter ihm. Esteran schrie auf. Grentio drehte sich erschrocken um und sah, wie sich ein Spritzer der weißen Substanz auf seinen Reisebegleiter, in dessen Mantel fraß, den Esteran dann schnell abstreifte und zu Boden gleiten ließ. Der Mantel viel in den weißen Tropfen und löste sich auf. Nun gerieten die beiden Weggefährten wieder in Panik und der Drache flog noch schneller.
Ein weiterer Tropfen schnellte auf den Boden zu. Er sauste direkt vor ihnen vorbei. Esteran rief: "Vorsicht!" Grentio wandte sich erschrocken um, bemerkte zu spät, dass der Mann vor sie zeigte und sauste direkt in den Tropfen.
"Das nächste Mal sagst du lieber: "Vorsicht da vorne!"!" sprach Gretio empört. Als er die weiße Masse berührte verschwand zuerst sein Kopf, dann der Hals und dann die Schultern. Esteran wusste, dass Grentio ihn nicht mehr hören konnte, dennoch rief er: "Das nächste Mal wird ich es so machen! Lebwohl mein Freund! Wir hatten zumindest ein spannendes Leben! Bis zum Schluss!" Immer weiter verschwand der Oberkörper des Drachen. Schließlich erreichte Esteran die Flüssigkeit und wurde ausgelöscht. Kurz darauf der Rest von Grentio.
Der Berg steckte den Pinsel wieder ins Glas und sprach: "Verflucht! Jetzt ist der ganze Teil mit dem Wanderer und dem Drachen futsch! Dann muss ich mich wohl noch mal dransetzten!"

[Beitrag editiert von: Kemei am 05.12.2001 um 21:33]

 

Eine unvollständige Geschichte!! :eek:

Also, ich kann dir schon mal gleich sagen, dass du dir hier wahrscheinlich nicht wirklich viele Freunde machst, wenn du hier eine unvollständige Geschichte reinstellst. Mach dich schon mal auf harsche Worte gefasst. :teach:

Aber ansonsten klingt der Anfang vielversprechend. Überarbeite die Geschichte nochmal, vorallem im Hinblick auf Rechtschreibfehler (z.B. kupfern, nicht kupfernd).

CU,
der Weihnachtsmannmörder

 

:sad: Harsche Worte?
Naja, so leicht lass mich nicht abschrecken! Unkraut vergeht nicht! :lol:
Danke für die konstruktive Kritik!

 

Eine interessante Wend in der Geschichte.
Aber sie ist schwer zu lesen, weil du im ersten Teil wenige Absätze gemacht hast.

 

Ist ein bisschen abgedreht. Habs verhunzt. :(
Naja, ich hoff die nächste Geschichte gelingt mir besser!
Werd mir Mühe geben! :)

[Beitrag editiert von: Kemei am 05.12.2001 um 20:32]

 

Nein, so schlimm ist die Story nicht. Nicht traurig sein ;)

 

:) Danke! Das baut auf.
Ich frag mich, ob ich wirklich, mit meinen Geschichten, hier her passe.
Naja, solange ich noch Spaß dran habe, werde ich weiter schreiben.

 

Wieso sollst du hierher nicht passen? Ich hab hier schon abgedrehteres gelesen.

 

:lol: Stimmt! Abgedrehtes gibt es hier genug!
Hast du eins, zwei Vorschläge, wie ich die Geschichte verbessern könnte und was ich in Zukunft beachten sollte?

 

Hallo Kemei,

Hast du eins, zwei Vorschläge, wie ich die Geschichte verbessern könnte

Textexperimente wie diese sind zwar ganz lustig - für den Autor. Für den Leser (in diesem Fall mich) sind sie eher ärgerlich. Deshalb mein Verbesserungsvorschlag: Versuche eine Geschichte zu erzählen. Geradeaus und ohne Spielereien.

Klaus

 

Ist ok.
Werd ich mir für die Zukunft merken.
:) Danke für deinen Ratschlag.

 

Wie ich schon mal sagte: keine unvollständigen Stories. Poste die Geschichte, wenn Du ferig und damit zufrieden bist.

 

@Abraxas:
:) Und nochmals danke für deine Kritik!
Ich werde sie ebenfalls in der Zukunft beherzigen.

 

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