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Der Engel der letzten Stunde

Beitritt
10.01.2005
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16

Der Engel der letzten Stunde

Der Engel der letzten Stunde, den wir so hart den Tod nennen, war der weichste und gütigste unter ihnen, obwohl er keinen sehr guten Ruf hatte. Seinen Bruder, den Engel der ersten Stunde, liebten sie alle und er konnte es nicht verstehen. Seine Aufgabe war es die Menschen zu küssen und sie kamen schreiend und weinend bei ihrer Geburt auf die Welt. Der Engel der letzten Stunde küsste sie bei ihren Tod und sie kamen lächelnd nach Eden.
War dies denn nicht weniger wert?

Die Erde der Schlachtfelder der Menschen wurde mit Blut und Tränen getränkt und der Engel der letzten Stunde kam nicht zur Ruhe. Er zog die Seelen mit sich, trug sie sanft ins Paradies und kam an diesem schrecklichen Tag nicht zu Ruhe. Nicht das er sonst wenig zu tun gehabt hätte. Seine Arbeit wurde Tag und Nacht gleichermaßen verrichtet. Erschöpft ging er zu seinem Bruder und fragte ihn, ob er ihm nicht helfen könne. Nach einem langen Gespräch unter Brüdern willigte der Engel der ersten Stunde ein, das sie für heute tauschen würden. Der eine würde die Neugeborenen küssen, der andere die Sterbenden. Die anderen Engel waren empört darüber. Sie hatten alle ihren Platz, jeder hatte seine Aufgabe und es war gut so.

Liebend sank der Engel der ersten Stunde auf das Schlachtfeld nieder und sah die erschreckenden Ereignisse. Tränen flossen, als er einen jungen Helden sah, in dem ein Schwert in der Brust steckte und das letzte bisschen funken Leben, aus dem sich abkühlenden Körper weichte. Der Schlachtrufe hallten bis zum 7.ten Himmel empor und der Engel konnte nicht anders. Er küsste den Helden bei seinem letzten Atemzug, woraufhin ein zucken wie durch einen Blitzschlag durch ihn ging und er wieder lebte. Schreiend, weinend und die Allgegenwärtigkeit bittend, das sie ihn doch zu sich holen solle.

Der Engel der letzten Stunde hatte jetzt die Aufgabe die Neugeboren zu küssen. Als das erste kleine Baby auf die Welt kam, war er zur Stelle und küsste es sanft, so wie er es gewohnt war. Aber anstatt zu schreien und zu weinen, sah das Baby ihn an und lächelte. Es lächelte nur einen kurzen Augenblick und starb darauf in den Armen seiner Mutter. Traurig trug er die Seele nach Eden, wo sein Bruder auf ihn wartete. Sie wussten, dass sie einen Fehler gemacht hatten und umarmten sich weinend. Der Engel küsste seinen Bruder und die anderen Engel standen strahlend und flammend um sie herum. Wir trauern mit euch, ertönte es im Chor.

lg

 

Hi FallenAngelGabriel!

Deine Geschichte hat mir gefallen und mich ein bisschen traurig gestimmt. Die Idee mit den beiden Engeln fand ich ganz gut, aber ich glaube, du könntest sprachlich noch viel mehr aus deinem Text herausholen.

Seine Aufgabe war es die Menschen zu küssen und sie kamen schreiend und weinend bei ihrer Geburt auf die Welt.
Dieser Satz z.b. wirkt auf mich holprig. Versuche doch, die Informationen auf mehr Sätze zu verteilen, das würde dem Text sprachliche Tiefe verleihen.

Diese schöne Idee hat meiner Meinung nach mehr als nur knapp eine A4-Seite verdient. Ansonsten: Gerne gelesen! :thumbsup:

Liebe Grüsse
sirwen

 

Tag FallenAngelGabriel!

Ich kann mich Sirwen da nur anschliessen. Die Idee ist wirklich gut, nur ist eben der Text viel zu kurz. Was aber natürlich auch Ansichtssache ist. :)

Seine Aufgabe war es die Menschen zu küssen und sie kamen schreiend und weinend bei ihrer Geburt auf die Welt. Der Engel der letzten Stunde küsste sie bei ihren Tod und sie kamen lächelnd nach Eden.

Schöne Stelle aber gleich darauf folgt...

War dies denn nicht weniger wert?

...ist das "nicht" gewollt`? Weil ohne das "nicht" würde es eher passen, oder? :)

Ich hoffe auch du baust die Geschichte noch ein wenig aus.

Mfg
Odin

 

Hey FallenAngelGabriel,
ich finde die Idee auch schön, wenn auch nicht unbedingt neu. Es könnte eine Erklärung dafür sein, warum Babys weinend auf die Welt kommen und so viele Tote lächelnd sterben. Aber wie die anderen ja schon geschrieben haben, ist der Text zu wenig ausgearbeitet. Da geht noch eine Menge mehr.

gruß
vita
:bounce:

 

Hi FallenAngelGabriel,

an dieser Geschichte scheiden sich anscheinend die Geister. Auch mir hat der Text nicht sonderlich gefallen. Er ist einfach leblos; keine wörtliche Rede, keine persönlichen Gedanken - was das Lesevergnügen nicht gerade steigert. Das mag ja von dir beabsichtigt gewesen sein, aber ich kann mich für so einen Stil einfach nicht begeistern.
Verlängern? Mit diesem Stil bitte nicht, das würde der Geschichte überhaupt nicht bekommen.
Die Aussage der Geschichte (sterben ist besser als geboren werden) fand ich hingegen ganz interessant.
Die Geschichte ist von der Idee her ganz nett, aber das alles wurde mMn nur sehr dürftig umgesetzt.

Gruß,
131aine

 

Rollentausch

Hallo FallenAngelGabriel,

ich finde die Idee an sich hübsch. Durchaus ein Kleinod.

Es geht für mich auch wohl weniger um die Frage, ob nun Geburt oder Tod besser ist, sondern eher darum, was passiert, wenn man mit seinem Job unzufrieden ist und glaubt, der andere hätte den besseren.

Rollentausch war ja schon oft ein Thema in der Literatur:

Mann ./. Frau
Kind ./. Erwachsener
Mensch ./. Fliege (etwas mißglückt)
Mensch ./. Hund

Das Ergebnis war von jeher der wunsch die eigene Rolle wieder zu übernehmen und zufrieden zu sein.

Diesen Aspekt der Geschichte könntest du mehr hervorheben.

Gruß
Ricarda

 

Hallo Fallen Angel Gabriel,

die Idee zu deiner Geschichte fand ich sehr schön. Nicht so schön fand ich, dass du sehr viel Potiential verschenkst.
Zum Einen würde ich die Geschichte etwas strecken. Sicherlich könntest du noch mehr Gefühle des letzten Engels hinein bringen, du könntest außerdem kurz auf die Erlebnisse der beiden Engel bei ihrem Rollentausch eingehen.

Sprachlich hat mir die Geschichte nicht so gut gefallen. Da solltest du unbedingt nochmal drüber gehen.

LG
Bella

 

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