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Der Fall des Maximilian S.
Der Fall des Maximilan S.
Erst mal ne Kippe. Soll ja beruhigen. Um acht hatte er gesagt. Wo ist denn jetzt mein Feuerzeug schon wieder? Erst sechs jetzt.
Ah, da drüben auf dem Couchtisch. Zwei Stunden noch. Ne todsichere Sache hatte er gesagt.
Aber was ist schon todsicher? Nur der Tod. Der ist sicher.
Sieh' dich an du Philosoph. Da sagste zum ersten Mal in deinem Leben was halbwegs Gehaltvolles und keiner hört dir zu.
Scheiße, das Gas ist alle. Ich brauch' jetzt ne verdammte Kippe.
Irgendwo müssen doch noch meine Streichhölzer liegen. Ich hab's. Die Herdplatte. Dauert zwar ne Weile, aber wenn die richtig heiß ist... geht doch die Kippe brennt.
Ob das wohl wieder weggeht vom Herd? Wird schon verbrennen, wenn ich mir das nächste Mal was in die Pfanne hau.
Der Rauch kratzt so komisch im Hals. Hoffentlich krieg ich nicht auch noch ne Erkältung. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Den ganzen Tag lang ist mir schon kalt.
Wird die Aufregung sein.
Verdammt, ich muss scheißen. Dieser verdammte Tabak. Aber besser jetzt als nachher.
Mein Klo könnte ich auch mal wieder putzen. Aber wozu? Wenn ich einer dieser feinen Herren wäre, die ihren sensiblen Arsch auf eine goldene Klobrille drücken und dabei die Times lesen, dann vielleicht. Aber so? Nee.
Zum Scheißen tut's auch ein scheiß Ort. Verdammt das brennt. Scheißerei. Hat mir grade noch gefehlt. Hoffentlich ist danach Ruhe.
Könnt ich grad noch brauchen.
Schmiere stehen und und dann abhauen um ins Gebüsch zu kacken. Hört das denn nie auf?
Jetzt sieh dich an. Hockst auf dem Klo und pisst aus dem Arsch, vor Aufregung. Wie ne Pussy. Im Sitzen pissen.
Aber es stinkt nach Scheiße.
Warum geht die Klospülung nicht? Funktioniert denn in dieser Baracke rein gar nichts?
Dem Hausmeister dreh ich den Kragen um. Ich ruf ihn an. Sofort. Nein geht nicht.
Was, wenn er noch nicht fertig ist, wenn ich los muss. Der alte Sack. Kann nur Bier saufen und motzen. Nur reparieren tut er nichts.
Dann halt Fenster auf. Mir ist kalt.
Dann stinkt wenigstens nicht die ganze Wohnung, nach meinem halb verdauten Mittagessen.
Ich geh los jetzt. Immer noch knapp zwei Stunden. Bisschen frische Luft tut gut. Zigaretten nicht vergessen.
Überall Zombies. Starren, laufen, lachen, kaufen, zeigen sich. Als hätten sie nichts Besseres zu tun.
Kuckt wie schön ich bin. Ist das alles? Immer gradeaus.
Mit dem Handy am Ohr. Jeder hat ein Handy. Alle sind wichtig. Unabkömmlich. Immer erreichbar. Stolz darauf.
Haben nichts Wichtigeres zu tun, als jemandem vom letzten Urlaub zu erzählen. Mitten in der Fußgängerzone. Dass es jeder hört.
Mein Gott, hast du nen fetten Arsch. Dafür ein Handy. Das reicht doch. Ich möchte auch in den Urlaub. Ich möchte auch ein Handy. Ich möchte meine Tochter wiedersehen.
Papa wird dir ein tolles Geschenk kaufen.
Ich habe Hunger. Pizza Hut. Klingt gut. Hoffentlich muss ich nicht gleich wieder scheißen.
„Für ein Person?“
Lern doch erst mal sprechen, bevor du hier Kellnerin spielst.
Obwohl, nen geilen Arsch hast du ja. Nur die Titten. Bisschen zu klein.
„Sind sie allein?“
Nein ich bin zu dritt, du blöde Kuh.
„Ja.“
„Da hinten hätten wir noch was frei. Allerdings im Raucherbereich.“
Oh, im Raucherbereich. Sag das nicht so abfällig.
Wenn du den Qualm nicht abkannst such dir nen anderen Job.
„Danke. Das passt sehr gut. Ich bin Raucher.“
Und werde zwei Stück extra rauchen. Extra für dich. Hoffentlich verreckst du dran. Das wär's doch. Ich rauche und du kriegst den Krebs.
Alle lachen, grunzen, fressen. Ja freut euch nur, ihr Wichser.
Euch werd ich's auch noch zeigen. Der Stuhl ist zu hart. Die Lehne zu niedrig.
Ängstlich schreckt die ganze Mannschaft am Nebentisch auf, als die Schlampe die Riesenpizza bringt.
Waren die Augen wohl größer als der Hunger. Hoffentlich erstickt ihr dran.
„Für mich einen kleinen Salat. Und vielleicht könnten sie mir eins von den Streichholzbriefchen mitbringen, wenn sie noch welche haben.“
Pizza wäre schön jetzt. Noch nicht. Aber bald.
Heute Abend gibt's Geld. Zwei Lappen bar Kralle. Dann fress' ich allein so ne Riesenpizza. Oder zwei. Und wenn ich danach kotzen muss. Egal.
Euch werd ich's zeigen.
Schon halb acht jetzt. Ich muss los. Der Hals kratzt immer noch. Körnerstraße.
Ich werde pünktlich sein. Hoffentlich geht alles glatt.
Ein todsicheres Ding soll es werden. Das sollte es ja schon einmal.
Hat mir sechs Jahre im Bau gebracht.
Jetzt hab dich doch nicht so. Sebastian wird dich sicher nicht nochmal bescheißen. Nur Schmiere sollst du stehen.
Weiter nix. Wenn die Bullen kommen bist du als erster weg. Damals hatte Sebastian Schmiere gestanden. Und ist einfach abgehauen. Jetzt bist du am Drücker.
Aber schau dich doch mal an du Wurm. Kannst ja kaum laufen, so zittern deine Knie.
Wie willst du denn da wegrennen? Vor allem vor den Bullen. Die sind trainiert.
Und so wie du aussiehst nehmen die dich bestimmt fest, bevor du überhaupt ne Straftat begehen kannst.
Musstest dich ja auch wieder anziehen wie die billige Karikatur eines Einbrechers.
Wie eine Witzfigur siehst du aus in deiner schwarzen Jacke und der dunklen Hafenarbeitermütze.
So, endlich da. Feine Gegend. Da vorne steht Sebastian ja. Mit noch einem Typen.
Hab gar nicht gewusst, dass wir das zu dritt angehen wollen.
Nur Sebastian und ich.
Irgendwie sieht er aus wie ein Affe.
Ein großer, hässlicher Affe mit seinem dicken Augenwulst und dem schwarzen Vollbart.
Das ist nicht gut, was du hier machst.
„Hi Max.“
„'n Abend, Sebastian, lang nicht gesehen.“
Und das wird hoffentlich bald wieder so sein.
„Das ist übrigens Klaus. Er wird mich,nun ja, ein bisschen unterstützen.“
Was meinst du mit unterstützen, und warum grinst du dabei so schwul?
„Hallo.“
Komisch. Sieht aus wie ein Affe, redet aber wie ein Elefant.
Und bricht mir fast die Hand.
Hat wohl nen kurzen Schwanz, wenn er so mit seinem Händedruck angeben muss.
Nein Max, du hast einen kurzen Schwanz. Gesteh es dir doch endlich ein. Und dazu nicht mal einen festen Händedruck, einen Waschbrettbauch oder ein schnelles Auto mit dem du es ausgleichen könntest.
„Also, es kann losgehen. Klaus und ich gehen jetzt rein und werden einen dieser Herren um ein paar Euro erleichtern. Du wartest hier und wenn die Bullen kommen oder sich sonst was tut, dann ruf mir auf mein Handy an. Und merk dir eins: Rauch nicht schon wieder hier am Tatort. Sonst kommen sie dir wieder auf die Schliche.“
Ja, Großmeister Sebastian.
„So Klaus, hast du alles?“
„Natürlich“, trötet der Affe.
Aber warum hat der ne Kanone? Ich dachte es sei ein simpler Einbruch?
Warum zum Teufel hat der riesige Affe dann ne Kanone dabei?
Los renn weg, du Feigling. Noch ist Zeit dazu. Nimm die Beine in die Hand und lass die beiden im Regen stehen.
Ach, das wird halb so wild sein. Die haben sicher nicht geplant, einen umzulegen. Der hat sie bestimmt nur zum Schutz mitgenommen. Jetzt stell dich nicht so an und warte hier.
Wie lange sind die beiden eigentlich schon da drin? Fast zehn Minuten. Eigentlich wollten sie schon wieder da sein. Ich will rauchen jetzt. Rauch nicht dann erwischen sie dich wieder. Blöder Wichser. Wer ist denn weggerannt? Ich oder du? Und wer hat die falschen Infos besorgt? Keine Bange der Penner ist im Urlaub. Von wegen. Eigentlich war es ja Notwehr. Sechs Jahre. Sechs Jahre Knast für einen Kinnhaken. Was musste der Idiot mich auch angreifen? So wertvoll war die Uhr auch wieder nicht. Wäre er bloß in den Urlaub gefahren.
Elf Minuten. Zigarette.
Mit dem Kopf auf die Tischkante geknallt. Mein Gott, wäre der scheiß Idiot doch bloß in seinen verdammten Urlaub gefahren. Dann könnte er noch laufen und ich wäre nicht hier.
Zwölf Minuten.
Scheiße ich rauch jetzt eine. Ich kann den Filter ja in die Tasche stecken. Wegen einem kleinen Bruch wird's sicher keine DNA-Analyse geben.
Viel zu teuer. Auch die Bullen müssen sparen.
Dreizehn Minuten.
Ob ich Sebastian anrufen soll?
Nein das Klingeln könnte ihn verraten. Und was, wenn sie dich verraten haben?
Was, wenn sie durch den Hinterausgang getürmt sind mit der Beute?
Nein. Ganz sicher nicht. Da. Hinterm Fenster bewegt sich was.
Ha, der Affe ist so fett, die beiden sehen aus als wären sie zu dritt.
Verdammt, das sind ja drei. Einer schießt. Der Affe war es nicht.
Er fällt. Aus dem Fenster. Schreit. Halt's Maul. Du weckst ja die ganze Nachbarschaft. Ist er getroffen? Er windet sich? Ruhe. Endlich. Jetzt liegt er da. Er verreckt. Scheiße, ich glaube der kratzt tatsächlich ab.
Was hat er dabei?
Einen Umschlag. Sieh mich doch bitte nicht so an, wie ein verdammter Hund!
Wie soll ich dir denn helfen?
Merkst du nicht, dass es zu Ende ist mit dir? Was soll ich tun? Wegrennen? Ja, lass deinen Kumpel hier verrecken. Hau ab. Lauf um dein Leben, wie du schon immer gelaufen bist.
Der Affe hat den Umschlag. Nimm ihn dir. Was ist da drin? Geld? Her damit. Jetzt wehr dich doch nicht so, das letzte Hemd hat doch eh keine Taschen. Ich brauch es viel nötiger als du. Nichts wie weg jetzt.
Renn. Fühle die Beine nicht mehr. Renn verdammt nochmal. Es geht nicht mehr. Ich will nicht. Renn. Alles brennt. Feuer im Hals. Renn, keuchen kannst du später. Scheiß Zigaretten. Ist das die Quittung? Muss kotzen. Renn. Stell dich nicht an. Mich hinsetzten. Renn. Nicht jetzt. Wie ein Mädchen. Rennen sollst du. Ausruhen. Reiss dich zusammen. Schlafen. Lauf. Alles schwarz. Wo? Wie? Sterne? Schwarz.
Mein Schädel dröhnt. Scheisse ist die Straße versifft. Steh auf und wälz dich nicht im Dreck. Warum am Boden? Jetzt. Der Affe. Sebastian. Das Gewehr. Der Umschlag.
Siebentausend Euro waren in dem Umschlag. Siebentausend Euro, für das Leben eines hässlichen Affen.
Muss alles vergessen, brauche Bier jetzt. Viel Bier. Da vorne. Genau richtig. Was für ein Drecksloch.
„Was wollen sie?“ Ja was will ich denn, du blöder Idiot? Bier natürlich, oder warum würde ich meinen Arsch sonst in deine stinkende Kneipe voll triefender Idioten schwingen.
Aus Vergnügen bestimmt nicht.
„Ein Bier bitte.“ Geht doch. „Danke.“ Schal, abgestanden und viel zu wenig Schaum.
Zu teuer. Scheiß Wichser.
„Schmeckt gut. Noch eins bitte.“ Noch zehn bitte. Und Schnaps. Ja Schnaps ist gut. Schnaps und Zigaretten. Und Bier. Alles rein, alles raus.
Immer mehr. Bis alles weit weg ist. Der tote Affe. Papa wird dir morgen ein schönes Geschenk mitbringen, Erika.
Papa ist besser als Mama.
Muss ficken jetzt.
Hier stinkt's. Nach billigem Parfüm und Desinfektionsmittel. Ihr denkt wohl ihr macht mich an mit euren Plastikschuhen und den Lackmiedern. Zum kotzen. Jeans und Turnschuhe wären schön.
Was verlangt die Schlampe?
Fünfzig Euro.
Und das mit dem fetten Arsch. Na gut.
"Komm rein, Süßer"
Die Tür ist zu. Kein zurück mehr. Hässliche Titten. Brustwarzen groß wie Untertassen. Pack sie wieder ein.
In den Mund dollst du ihn nehmen. Auf die Knie. Genau.
Jetzt schau dich mal an. Wenn dich so deine Tochter sehen könnte, wie du da liegst. Eine Nutte hat deinen Schwanz im Maul. Und dabei hast du nicht mal nen richtigen Steifen. Nicht mal das kriegst du hin. Denkst wohl du besorgst es ihr richtig. Und sie weiß nicht ob sie lachen oder kotzen soll. Raus hier jetzt. Wird doch eh nix mehr.
Ab nach Hause. Schlüssel wo? Der Umschlag. Wo ist der Umschlag. Die Scheiß Nutte. Noch da. Zum Glück. Rein. Hier stinkt's. Und wie. Das Klo stinkt noch immer. Wie im Schweinestall. Klar die Spülung geht ja nicht. Eine Ziagrette. Der Gestank muss weg. Und wie das stinkt. Ich muss kotzen. Igitt. Scheisse. Broccolistückchen.
Reife Leistung. Kotzt ins Klo mit Kacke drin. Die hängt dir jetzt im Gesicht.
Sieht dir gleich. Scheiße im Gesicht. Kann ja auch nur dir passieren. Geh dich jetzt waschen und dann ins Bett.
Verdammt, ich bin krank. Kann die Augen kaum offen halten. Die Nase läuft, der Hals brennt. Licht. Schmerzen. Gestank. Kotze. Scheiße. Viel zu hell alles hier. Was musste ich auch saufen, wenn ich merke, dass was im Anmarsch ist. Zigarette. Kann nicht. Keinen Zug. Der Hals schwillt zu. Muss gleich Kotzen. Nochmal probieren. Zigaretten sind wichtig.
Geht nicht. Der Hals. Die Lunge. Der Magen. Der Darm. Sie wollem nicht.
Egal. Erika ist wichtiger. Papa muss ihr ein großes tolles Geschenk kaufen. Dann hat sie ihn wieder lieb.
So, hier wohnen sie also jetzt. Hätte ihr mehr Geschmack zugetraut als diesen alten Plattenbau. Läuft wohl doch nicht so toll ohne mich. Ohne mein Geld. Geschieht dir recht. Verhungern sollst du alte Schlampe. Schlechtes Geld. Gutes Geld. Gutes Geld für Erika. Was wird sie sagen? Kennt sie mich noch? Was hat Franziska ihr erzählt? Dein Papa ist ein Verbrecher und sitzt im Gefängnis.
Wegen ihm sitzt ein Mann im Rollstuhl?
Von wegen. Selbst Schuld der Idiot. Was hängt der auch so an seiner Uhr. In den Urlaub hätte er fahren sollen. Die Nase läuft. Taschentuch. Halsweh. Kopfweh. Ein Hammer in meinem Kopf. Ein Presslufthammer.
Kann ich mir gut vorstellen. Die falsche Schlange. Wie konnte ich sie je lieben? Dabei hab ich es nur für sie getan.
So jetzt. Nimm dich zusammen. Klingel. Trau dich. Tu's für Erika. Gleich wird Papa die ein tolles Geschenk geben.
Nur Franziska. Die Schlange. Fett ist sie geworden. Kriegt's wohl nicht mehr richtig besorgt.
„Wo ist Erika?“
„Nicht hier.“
Ein Schlag in den Magen. Hinterhältige Sau.
„Warum nicht? Ich will sie sehen.“
„Ich hielt es für besser, wenn sie das nicht tut. Sie muss nicht wissen, was ihr Erzeuger für ein Taugenichts ist.“
Halt die Fresse.
„Du hast es doch nie verstanden Max. Was hast du da überhaupt dabei? Einen großen Plüschhasen?“
Halt die Fresse.
„Mein. Gott Erika ist mittlerweile acht Jahre alt. Sie spielt mit Gameboy und Barbies. Und du kommst mit einem Stofftier an. Sieht dir mal wieder ähnlich.“ Halt die Fresse.
„Erika hab ich zu Gudrun gebracht. Und du wirst sie ganz sicher nicht besuchen. Nicht heute.“
Halt die Fresse.
„Nicht morgen und auch nicht sonst irgendwann. Ich hab ihr erzählt du wärst tot.“
Halt die Fresse verdammt nochmal.
Das gibt's doch nicht.
Du dreckige Schlampe, dir werd ich dein Schandmaul schon stopfen. Meiner Tochter erzählen, ich wäre tot?
Na schmeckt dir das du Sau? Tut's weh? Na, spürst du das? Ja schreien sollst du.
Halt dein Maul!
Leiden sollst du.
Halt dein Maul!
Dann weißt du wie ich mich fühle.
Oh, nein Franziska. Ich wollte doch nicht... tut mir Leid, aber du hast gesagt dass... Verdammt wo kommt denn das ganze Blut her? Sag doch was! Sieh mir verdammt nochmal in die Augen. Hättest du doch nur die Fresse gehalten.
Ich hätte nicht geglaubt, dass Blut so stinkt. So schön rot, fast wie Mohn. Eklig. Ich muss kotzen. Kopfeh. Hammer. Hals brennt. Schwindel. Kann nicht atmen.
Wohin mit ihr? In die Badewanne. Sieh dich an, siehst aus wie ein Metzger. So, sei stolz auf dich, du starker Mann. Hast gerade ne Frau erschlagen mit bloßen Händen. Was für eine Heldentat. Glaubst du damit kommst du durch? Scheiße, geht denn das Zeug überhaupt nicht mehr ab? Und der Hase hat auch was abgekriegt. Den kann ich Erika nicht mehr schenken.
Papa kauft dir ein neues Geschenk.
Wo ist Erika? Bei Gudrun hatte sie gesagt. Kaum zu glauben, dass die immer noch mit diesem fetten unförmigen behaarten Wabbelding rumhängt. Aber jetzt kommst du zu Papi. Papi wird dich holen.
„Was ist?“ Sei nicht so unfreundlich du fette Sau. Du behaarte fette Sau. Oder ich stopf dir dein Maul.
Ja, Spitze Max. Willst du noch ne wehrlose Frau erschlagen? Ist dir eine am Tag nicht genug? Du starker Mann.
„Ich will meine Tochter sehen.“
„Ist nicht hier.“
„Eeeerikaaaaaa!“
„Ja?“
Hast gelogen du fettes Schwein.
„Erika komm raus. Dein Papi ist da.“
"Papa? Aber Mama hat doch gesagt, das.."
Jetzt schau doch nicht so blöd aus der Wäsche du Klops. Ich hab dich.
"Sie hat gelogen. Mama ist eine Lügnerin."
„Sind Sie Max?“
Welcher Wichser labert mich denn jetzt von hinten an? Oh, der denkt wohl, er wäre die ganz große Nummer. Ein feiner Herr, mit Lederschuhen, im Anzug. Was will der denn? Ich hab andere Sorgen. Ich will endlich meine Tochter sehen. Halt's Maul und verpiss dich bevor ich dir den Schädel einschlage.
„Ja, wieso?“
„Sagt Ihnen der Name Klaus etwas?“
Scheiße. Der Affe. Bleib cool Max. Bleib cool und mach keine Fehler.
Mir ist heiß. Mir ist kalt. Die Nase läuft. Mein Schädel explodiert.
„Nein. Nie gehört. Sollte ich?“
„Ja, sie sollten. Helfen hätten sie ihm sollen. Dann würde er noch leben. Klaus war mein Bruder.“
Es ist aus. Er hat eine Kanone. Er weiß, dass du es warst. Er wird dich umlegen. Egal, was du sagst.
Du bist verloren.
Alles Lüge. Ich sehe keinen Film, der an mir vorbeizieht. Vielleicht weil es nichts zu sehen gibt?
Er drückt ab. Ein Knall. Mein Bauch kribbelt. Er brennt. Feuer explodiert.
Ich hätte Erika gerne nochmal umarmt. Ihr den Hasen gegeben. Noch ein Schuss. Erika, nein. Nicht Erika. Wo bist du. Sie steht noch. Das fette Schwein blutet. Das fette Schwein Blutet aus dem Hals, wie vom Metzger gestochen.
Erika. Papa hat dich lieb. Schau weg Erika. Geh. Renn Weg.
Wohin denn?
Reife Leistung Max. So weit musste es also kommen. Jetzt liegst du da und verreckst. Vor den Augen deiner Tochter läuft das Blut aus dir heraus, wie Wasser aus einem löchrigen Eimer. Sieh sie dir nur an. Nicht mal weinen kann sie.